ATF Primär Öl

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Öko
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Öko »

Das Motul 7100 in 20W50 mit ausdrücklicher Nasskupplungsfreigabe benutze ich seid Jahren im Motor wie im Primär.. und ist rot eingefärbt.
29. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 8.-10.. August 2025 29 jähriges Bestehen :laola:
Norton
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Norton »

Ich bin ja seit meiner gesamten Norton-Zeit mit Mehrbereichsöl unterwegs. Meine Werkstattnachbarn hantieren mit Ami-V8 und da kriege ich immer mit, dass die noch Zink ZDDP Zusätze zu ihrem Öl dazu kippen, Nockenwellen und Stössel extra einfahren und hab mich da auch mal belesen. Lesestoff für Tage, Wochen.... verschlissene Stössel und Nocken, Zinkgehalt, weniger Zink bei modernen Ölen (wegen dem Katalysator), aber immer noch der Gehalt, mit dem man das Problem in grauer Vorzeit in den Griff bekommen hat.... aber betrifft uns das in irgendwelcher Weise auch?

Gruss Martin.
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schnalzer
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von schnalzer »

Ein OHV-Motor (und v.a. Flachstößler wie Norton), ist schon deutlich höher belastet als ein morderner OHC mit Rollenschlepphebeln. ZDDP hilft da bestimmt, aber ich gehe davon aus, dass gute moderne Öle dahingehend Kat-verträglich additiviert sind.
Wenn man sich mal näher mit Jim Comstocks Öltest beschäftigt, findet man dort bei den besten Ergebnissen eigentlich nur moderne Öle, u.a. auch das von Mario empfohlene Motul 7100 20W50, was meines m.W. auch eine Harley-Freigabe hat. Gerade Hersteller wie z.B. Pennrite, Miller Oils etc., die mit mit hohem Zinkgehalt werben, schneiden dabei gar nicht mal so gut ab.
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jan
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von jan »

Gab es ATF- und Mehrbereichs- und Jaso- und weiß-der-Teufel-was-für Öle überhaupt schon, als unsere Karren hergestellt wurden...? :-k

Ich erinnere mich noch an meine Britbike-Anfangsjahre, als ich mit "allem" (Zündmagnet, LUCAS-Elektrik, Primärtrieb und-und-und) restlos überfordert war und mich nach und nach in die Materie reingefuchst habe.
An der großen Matchy gab es zwei Betriebszustände der Kupplung: "trennt nicht" oder "rutscht durch". Bis ich mal das Scheibenpaket richtig sortiert hatte (da lagen teilweise Belagflächen auf Belagflächen :facepalm2: ) und die Druckstange richtig justiert hatte, verging viel Zeit... :pfeiffen:
Und ich schüttete anfangs auf Empfehlung von Peter Weigelt immer noch irgendwelche modernen 10W- oder 15W-40-Plörren in den Primärtrieb.

Seit ich begreife, wie so eine Kupplung funktioniert und wie sie montiert, eingestellt und behandelt werden möchte; und seit ich nur noch unlegiertes 50er Einbereichsöl in den Primärtrieb schütte, funktioniert sie tadellos.
(Beim Einzylinder dito.)
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Alexander
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Alexander »

Ich hab nun Rotes Motoröl 10W40 Jaso MA2 darein gegeben . Unter den Umständen , muss es ja nicht unbedingt ATF Dextron2 sein , welches man auch nur noch im Netz gekauft bekommt .
Probefahrt ist natürlich erfolgreich verlaufen . Kein Rutschen der Belag Scheiben mehr. Hatte die auch noch extra mit Bremsenreiniger sorgfältig Abgerieben .
Hoffe nun für den Rest des Jahres , diesen Deckel nicht mehr Abnehmen zu müssen .
Gruß Alexander
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Rüdi
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Rüdi »

jan hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 09:13 Gab es ATF- und Mehrbereichs- und Jaso- und weiß-der-Teufel-was-für Öle überhaupt schon, als unsere Karren hergestellt wurden...? :-k
Ja klar doch, zumindest was die Commandos angeht.
Ab 1971 gab es zb die API SE Öle.
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jan
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von jan »

Rüdi hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 10:58
jan hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 09:13Gab es ATF- und Mehrbereichs- und Jaso- und weiß-der-Teufel-was-für Öle überhaupt schon, als unsere Karren hergestellt wurden...? :-k
Ja klar doch, zumindest was die Commandos angeht.
Ab 1971 gab es zb die API SE Öle.
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Ja, sorry - ich war mit meinem AMC-Getriebe (immerhin schon mit ruckgedämpftem Kupplungskorb!) gedanklich eher im Jahre 1958... :wink:
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Phil
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Phil »

jan hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 13:24 ... ich war mit meinem AMC-Getriebe (immerhin schon mit ruckgedämpftem Kupplungskorb!) gedanklich eher im Jahre 1958... :wink:
Hehehehehe, der Klugscheißer Ph. sagt, dass die API classifications schon recht alt sind.

Die spec API SA kam in den 1930-igern, danach SB, in den 1960-igern kam dann SC usw. usf.

Schöne Grüße

Ph.
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Martin
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Martin »

schnalzer hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 08:15 Ein OHV-Motor (und v.a. Flachstößler wie Norton), ist schon deutlich höher belastet als ein morderner OHC mit Rollenschlepphebeln. ZDDP hilft da bestimmt, aber ich gehe davon aus, dass gute moderne Öle dahingehend Kat-verträglich additiviert sind.
Wenn man sich mal näher mit Jim Comstocks Öltest beschäftigt, findet man dort bei den besten Ergebnissen eigentlich nur moderne Öle, u.a. auch das von Mario empfohlene Motul 7100 20W50, was meines m.W. auch eine Harley-Freigabe hat. Gerade Hersteller wie z.B. Pennrite, Miller Oils etc., die mit mit hohem Zinkgehalt werben, schneiden dabei gar nicht mal so gut ab.
Ich kenne die Zink-Debatte aus dem Bereich Getriebeöl. Da sind Teile der Experten der Meinung, dass es ohne Zink bei Bronzebuchsengelagerten Getrieben problematisch sei.
Ich hab da keine Ahnung von... :-k
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jan
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von jan »

Martin hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 14:25Ich kenne die Zink-Debatte aus dem Bereich Getriebeöl. Da sind Teile der Experten der Meinung, dass es ohne Zink bei Bronzebuchsengelagerten Getrieben problematisch sei.
In meinen Getrieben fahre ich Öle der Spezifikation SAE 80 GL4.
Fachleute sagen, das sollte ausreichend sein.





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Martin
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Martin »

jan hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 15:19
Martin hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 14:25Ich kenne die Zink-Debatte aus dem Bereich Getriebeöl. Da sind Teile der Experten der Meinung, dass es ohne Zink bei Bronzebuchsengelagerten Getrieben problematisch sei.
In meinen Getrieben fahre ich Öle der Spezifikation SAE 80 GL4.
Fachleute sagen, das sollte ausreichend sein.





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Phil
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Re: ATF Primär Öl

Beitrag von Phil »

Norton hat geschrieben: Dienstag 3. Juni 2025, 19:13 .... verschlissene Stössel und Nocken, Zinkgehalt, weniger Zink bei modernen Ölen (wegen dem Katalysator), aber immer noch der Gehalt, mit dem man das Problem in grauer Vorzeit in den Griff bekommen hat.... aber betrifft uns das in irgendwelcher Weise auch? ...
Jepp, Martin. Leider betrifft uns das auch mehr oder minder.

Es hat was mit der Menge an Öl zu tun, das die Stößel schmiert, und es hat was mit der Art und Weise der Stößelführung zu tun.

Bei der A65 zum Beispiel ist es so gemacht, dass die die Stößel in ihrer Stößelführung sitzen und sich nicht drehen können. Dadurch hast Du immer den gleichen linienförmigen Kontakt. Die Schmierung der Stößel ist da im Gegensatz zur A7/A10 und den gaaaaaaaanz frühen A65 ohne den ölgefüllten Trog, in den die Nocken eintauchen, nur auf das Schleuderöl vom Schwung und das bisschen Gesabbel aus dem Rücklauf des rocker feed beschränkt.

Schau' mal hier aus dem letzten Jahr, die Nocke sieht furchtbar aus.
Phil hat geschrieben: Sonntag 30. Juni 2024, 14:22...
Der stolze Besitzer hat wohl wegen unzureichender Kompression das top end gezogen und dann einen Blick auf die Nockenwelle geworfen.

Sehet selbst, mit der Schieblehre gepeilt fehlen da starke 2 mm... :shock: :shock: :shock: Das wird anständig geklappert haben. Der Stößel kann so einer Nockenform nicht nachlaufen, der hebt ab und knallt dann wieder runter, was wirklich lärmig ist. Wie üblich hat es die linke Einlassnocke getroffen, die in dem bemitleidenswerten Zustand ist. Warum es meiner Erfahrung nach immer diese ist, keine Ahnung...

Die ganze Schmierungsshow der Kombi Stößel-Nocke ist bei der A65 arg grenzwertig. Das einzige Ding, dass man tun kann, ist Öl mit viel Zink da reinzufüllen und sich immer und unbedingt an die Vorgabe von BSA zu halten, einen Schwung Öl in den Sumpf einzufüllen, wenn man selbigen abgelassen hatte. Dann kommt wenigsten noch ein wenig Schleuderöl vom Schwung auf die Nocke, wenn der Moder anläuft. Es dauert weniger lang, bis die Rückforderung der Sekundärseite der Pumpe in Wallung kommt und Öl in den Kopf gefördert wird, von wo es via Stößeltunnel die Kombi Stößel-Nocke schmiert.

Bild

...

Die großen Guzzen, die 2 CVs, die BMW 2V-Moders haben rotierende Stößeltassen, da läuft es nicht immer auf der selben Linie. Die sind da unempfindlicher.

Ich hatte an meiner eigenen A65 schon zwei eingelaufene Nockenwellen gehabt und auch viele andere eingelaufenen Nockenwellen gesehen, so wie hier:

Seit ich Öl mit mindestens 1.150 mg Zink und entsprechend Phosphor fahre, sehen die Nocken und die Stößel auch nach vielen tausend Kilometern einwandfrei aus.

Beweisen kann ich es nicht, es sind in meinem Falle halt empirische Beobachtungen. Aber schaden tut ein Zinkgehalt in der Größenordnung zwischen 1.200 bis 1.500 mg Zink nicht, wenn man eine Flachstößelmoder hat.

Martin hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 15:38
jan hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 15:19
Martin hat geschrieben: Mittwoch 4. Juni 2025, 14:25Ich kenne die Zink-Debatte aus dem Bereich Getriebeöl. Da sind Teile der Experten der Meinung, dass es ohne Zink bei Bronzebuchsengelagerten Getrieben problematisch sei.
In meinen Getrieben fahre ich Öle der Spezifikation SAE 80 GL4.
Fachleute sagen, das sollte ausreichend sein.





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Mach ich auch. GL5 ist böse... sagt man :-)
Den GL5-Getriebölen sagt man nach, dass die durch die Additivierung nicht allzu nett zu den Buntmetalllagern sein sollen, deshalb nimmt man bei unseren Möhren eigentlich das GL4, die haben nämlich alle Bronzebuchsen darin, manche mehr, manche weniger.
Allerdings ist zu sagen, dass das bei den Buntmetalllagern erst bei einer relativ hohen Temperatur des Öls richtig zum Tragen kommen soll.

IME ist das mit dem GL4 gut.

Ha, jetzt ist das wirklich ein Öl-Fred geworden.
Sorry fürs Kapern, Alexander. :facepalm2:

Schöne Grüße

Ph.
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