Volker Koch hat geschrieben:auf die Gefahr hin, mich als hoffnungslosen BSA-Twin-Dilettanten zu outen ...
Bert Hopwood hat das Problem in seinem Schinken auch beschrieben und ... wenn ich das noch richtig im Unterbewußtsein abgespeichert habe, dann haben sie das Problem seinerzeits mit nem linken Pleuel mit irgendeiner zusätzlichen Bohrung für zusätzliche Ölversorgung beseitigt bekommen.
Keine Sorge, ehrenwerter Volker. Niemand zichtígt Dich hier des Dilettantismus...
Die BSA-Folklore sagt zu den Bohrungen im Pleuel folgendes:
An den A 65 der ersten Baujahre hatten die BSA-Jungs recht großes Malheur mit fressenden Kolben (meistens links) und recht heißem Motorlauf. Darauf hin haben sie die Bohrungen am Pleuel links eingeführt, um hier noch etwas mehr Öl auf die Zylinderwand zu kriegen. Das wiederum hat ja nicht zwangsläufig einen positiven Einfluss auf den Öldrück, da jetzt ein geringerer Strömungswiderstand da ist. Und das allgemeine Gejammer mit der Mischlagerung und der suboptimalen Versorgung des linken Pleuels ist ja hinlänglich bekannt und schon gefühlte 3000-mal hier abgekaspert worden. Die thermischen Probleme hatten sie dann etwas später auch noch versucht, mit dem verrippten valve cover in den Griff zu kriegen.
Leider waren das alles nur Doktorspiele an Symptomen, weil der (neudeutsch) root cause für diese kleinen Unpässlichkeiten die Unterbrechereinheit der mit der A 65 eingeführten Spulenzündung war. Diese hatte augenscheinlich einen zweiten, ungewollten Zündfunken zur Unzeit generiert, der die thermischen Problemchen und Folgeschäden nach sich zog. Die Lucas-Mädels hatten das dann irgendwann gelöst, und plötzlich ging es dann besser.
Befrag' mal Tante Google nach BSA und maverick spark, da kannste ziemlich ausgiebig drüber nachlesen.
Diese Bohrung würde sicher die Ölversorgung der linken Zylinderwand fördern, zwar eindeutig zu Lasten des Öldrucks für das linke Pleuel, aber braucht man das? Bei den ganzen Möhren sind doch die Pleuellager geschliffen worden, da tritt dann durch die Radien eher mehr Öl aus als im neuen Zustand, das dann auch an die Zylinderwände geschleudert wird.
Die A 10 sind normalerweise eher härter im Nehmen als die A 65, aber die Mischlagerung haben sie auch. Ich denke, dass man sich so eher Probleme als Lösungen einkauft.
PeWe verschließt die Pleuelbohrungen in der Regel bei den BSA-Möhren.
Bei den angesprochenen Norton mag das eher gehen, da sie ja nur die Pleuel zu versorgen haben und die KW eh rollengelagert ist.
Im Zweifel würde ich eher auf zu geringen Laufspiel tippen, und die Zylinder nachhonen und neue Kolben von GPM mit 14/100 mm Laufspiel verbauen. Oder halt anständige Kolben kaufen, die man mit 12/100 mm Laufspiel verbauen kann. Da kämen mir Hepos oder JCC in den Sinn.
Ein Klassiker dabei ist immer noch, wenn man zwei zart im Durchmesser differierende Kolben mit auf passende Maße gehonte Zylinder hat, und dann vertut man sich bzw. verwechselt man diese beim Einbau.
Genug gelabert.
Beste Grüße
Ph.