Getriebeschaden???

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Klaus Monning
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Getriebeschaden???

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo,
ich hatte es im Thema "Kupplung" (letzter Beitrag) schon angedeutet. Ich war auf Probefahrt, alles lief gut aber plötzlich konnte ich nicht mehr herunterschalten. Kurz nachdem ich bei Bingen die Autobahn belassen hatte, saß ich im 4. Gang fest. Es gab nur noch diesen einen Gang und keinen Leerlauf, einfach nichts. Und ich hatte noch ca. 80km bis nach Hause.
Ich will's nicht beschreiben, aber es durfte nichts schiefgehen, keine rote Ampel und auf keinen Fall ein leerer Tank. Es gab nur noch entweder 4. Gang oder Kupplung. Sowas kostet Nerven. Das Motorrad lies sich einfach nicht mehr aus den 4. Gang heraus bringen.
Irgendwie gelang es mir doch. Ich kam nach Hause. Hat schon mal einer versucht im 4. Gang an einer Ampel anzufahren? Man, die arme Kupplung. Dann kam ich doch zu Hause an. Da kümmerte ich mich zuerst um Jan's Matchless- Köpfe, denn die neuen Sitze waren eingetroffen. Nun sind die drinnen.
Jetzt kam meine NORTON dran.
Komisch mittels Schraubendreher lies sich der 4. Gang dann relativ leicht in den 3., den 2. den Leerlauf und den 1. Gang hebeln. Nur beim "Raushebeln" aus dem 4. Gang war etwas Kraft notwendig. Ansonsten alle Gänge gut.
Allerdings fand ich im Außendeckel einige Alu- Späne. Das werde ich noch untersuchen. Um das leichter für mich zu machen: Hat da einer schon Erfahrungen? Weiß da einer mehr? Ich würd's gern erfahren. Wenn nicht, erfahrt Ihr hier, was ich herausfinden werde.
Gruß
Klaus
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jan
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von jan »

Klaus, ich erinnere mich dunkel, dass in den Anfangsjahren mal mein (AMC-)Getriebe an der Zweizylinder-Matchy im 4. Gang steckenblieb - mitten in Rüdesheim, umzingelt von Sightseeing-Bussen voller asiatischer Touristen. Irgendwie gelang es mir (wie Dir), von dort aus mit schleifender Kupplung nach Hause zu gelangen, über B 42, A 66 und den Rest (bis zu Siggis und meiner ehemaligen Werkstatt!) per Landstraße.

Ich glaube, mich erinnern zu können, dass es damals am "ratchet mechanism" im äußeren Getriebedeckel lag, aber nagele mich bitte nicht darauf fest. Ohnehin habe ich gerade den genauen Aufbau des Getriebes nicht vor Augen. Ich bilde mir aber ein, dass ich damals die ominöse Haarnadelfeder ersetzt habe und alles erstmal(ig) korrekt zusammenbauen musste, damit das wieder funktionierte.

Aber das wirst Du ja eh´ schon alles kontrolliert (und als Ursache ausgeschlossen) haben, nehme ich an?
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T140-Oli
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von T140-Oli »

Das hat ganz klar eine lokale Ursache: Klaus' Getriebe streikt in Bingen, Jans in Rüdesheim, das ist ja nur 2km Luftlinie :lupe:

Sorry, inhaltlich kann ich nichts beitragen, aber den Punkt musste ich loswerden O:)

Grüße
Oli
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Klaus Monning
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo zusammen,
Olli, das war etwa 12km vor Bad Kreuznach. also schon ein paar Meter weg von Bingen. Bingen hatte ich gerade hinter mir gelassen. Aber möglich ist das schon dass diese Gegend keine gute Stelle für englische Motorräder ist.
Die Autobahn Richtung Köln ist auch so ne Stecke. Da ist mir mal bei meiner damaligen 75/5 die Getriebe- Hauptwelle gebrochen. Mein Bruder hatte damals ein gutes Transportmittel für solche Motorräder.
Bei Siegburg gibt es auch eine solche Stelle. Ich war damals erst 19 und hatte eine R 27 (das schlechteste Motorrad, dass ich je besaß). Da ging mir damals die Lima kaputt. Klar, die Batterie war auch bald leer. Mein Bruder und ich schoben das Gerät in der Nacht 23km bis zu irgendeiner Tankstelle wo ich das Ding wenigsten abstellen konnte.

und Jan,
leider hatte ich noch keine Zeit mich so richtig intensiv mit dem Ratchet Mechanismus zu befassen, hatte ich doch parallel dazu 2 bewusste Zylinderköpfe im Ofen, denen ich dann später 2 neue Ventilsitze verpasst habe. Ich glaube aber du bist auf der richtigen Fährte. Nachdem ich meine Aufgaben heute erfüllt habe (Wohnung putzen), werde ich mich noch einmal intensiv damit befassen.
Jedenfalls der äußere Deckel ist runter und ich kann den Mechanismus genauer untersuchen. Dumm ist, dass ich im Deckel sogar einige Alu- Späne ausmachen konnte. Im abgelassenen Öl war nichts. Dennoch ich werd' zur Sicherheit auch den inneren Deckel noch abnehmen.
Gruß
Klaus
Norton
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Norton »

Bei der N15CS hatte ich das Problem mal genau andersrum. Da wollten die Gänge nicht hochschalten, je wärmer das Getriebe wurde, um so ausgeprägter.
Ließ sich damit beheben, die (neue) Haarnadelfeder im Ratschenmechanismus "falsch" herum zu drehen.
Wen ich jetzt auch mal in Verdacht hätte, wäre der GEAR SELECTOR PAWL. Die sind zwar ganz schön hart, aber der Federstahl von den Spangenfedern ist halt noch härter und die arbeiten sich ein. Ob der dann noch sauber "kippt" und das RATCHET noch richtig bewegt?
Ich überfeile den PAWL immer mit der Diamantfeile, bis diese Marken wieder weg sind.
Im Zweifelsfall ersetzen.

Gruß. Martin.
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jan
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von jan »

Norton hat geschrieben:Ließ sich damit beheben, die (neue) Haarnadelfeder im Ratschenmechanismus "falsch" herum zu drehen.
Wen ich jetzt auch mal in Verdacht hätte, wäre der GEAR SELECTOR PAWL. Die sind zwar ganz schön hart, aber der Federstahl von den Spangenfedern ist halt noch härter und die arbeiten sich ein. Ob der dann noch sauber "kippt" und das RATCHET noch richtig bewegt?
Wow, das wäre ja genau die Baustelle, an die ich mich auch erinnere!

Also, nachschauen lohnt... Die Späne würde ich erstmal nicht überbewerten - es sei denn, gleich beim Öffnen des Deckels sieht man das Elend an der "pawl" (die ich als "Wippklaue" oder "Klauenwippe" bezeichnen würde :wink: ).

Gutes Gelingen! Cheers, Jan
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beaufort
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von beaufort »

Klaus Monning hat geschrieben:….Aber möglich ist das schon dass diese Gegend keine gute Stelle für englische Motorräder ist….
Gruß
Klaus
Ihr macht mir Mut…
Gruß, Klaus
Fast Bäck
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Fast Bäck »

N'Abeeeeeeend,
also ich hab Jahrzehnte die Schweiz gemieden... mit einer Norton ... ,da hatte ich mal den kapitalsten Motorschaden auf öffentlichen Straßen. Aber ich war jung, mußte nach Frankreich, die Liebe meines Lebens retten, die ich sehr leichtsinnig fast auf''s Spiel gesetzt hätte !
Ok das hilft jetzt nicht bei dem Getriebe Problem, aber es ist ein Beitrag zur Problematik wo man lieber nicht mit einer Norton unterwegs ist
Nur so.
Nächdale
Fast Bäck
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speedtwin
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von speedtwin »

Fast Bäck hat geschrieben:.. ,da hatte ich mal den kapitalsten Motorschaden auf öffentlichen Straßen. Aber ich war jung, mußte nach Frankreich, die Liebe meines Lebens retten,

Und dann ? :-k :pfeiffen:
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Fast Bäck »

Eigentlich unspektakulär ... meine große Liebe und ich sind bis heute noch verheiratet, 3 Söhne, mittlerweile 2 Enkeltöchter ... oder geht es um die Norton ? Die hat bis auf den Zylinderkopf einen "neuen " Motor bekommen und läuft auch noch heute.

Fast Bäck
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von speedtwin »

Fast Bäck hat geschrieben: ... meine große Liebe und ich sind bis heute noch verheiratet, 3 Söhne, mittlerweile 2 Enkeltöchter ...
Puuh, happy end :halloatall: :bindafür: :ebiggrin: Ich war etwas beunruhigt, weil Du es ja wohl nicht bis Frankreich geschafft hast...
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Fast Bäck »

Ich kann dich wirklich beruhigen, der Motorschaden passierte erst auf dem Rückweg, war etwas ungenau vorgetragen. So eine Norton weiß doch wann es darauf ankommt ... und gönnt sich dann Ihre Pause.
Fast Bäck
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Klaus Monning
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Klaus Monning »

Hallo,
ich hatte es ja beschrieben: Der Schalthebel saß zum zurückschalten bombenfest. Nein, mit Gewalt hab ich's nicht versucht.
Also nachdem ich zu Hause war, Deckel ab: Nichts gefunden, was meine Aufmerksamkeit hätte erringen können, außer den paar Alu- Spänen. Die können aber auch von einer Notreparatur stammen, die ich mal mittels HeliCoil für die Getriebeöl- Ablassschraube durchgeführt hab'.
Ja, der Quadrant saß etwas fest aber mit einem Aluminium- Hebel war er schnell los. Dann ließen sich alle Gänge eben auch mit dem Aluhebel recht leicht vorwärts und rückwärts durchschalten.
Also, den mittleren Deckel demontiert. Abermals: Keine Probleme alles sah richtig gut, ja fast neuwertig aus (ich häng irgendwann mal ein Foto an). Was ich allerdings bei der letzten Getriebemontage gemacht habe: Ich hatte die beidseitig abgeflachte Kugel (Roller, Knuckle Pin) gegen die aus den Dominatoren stammende Rolle getauscht. Vielleicht hat da ja was gehängt. Die Rolle drehte sich schon etwas hart auch das Verschieben war nicht ganz problemlos möglich.
Auch das "Pawl" zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Es gab so gut wie keine Verschleißerscheinungen.
Die Ratchet Spring allerdings war gegenüber denen, die ich noch in meinem Fundus hatte, doch reichlich verformt, also ist jetzt eine aus dem Fundus im Betrieb. Die von mir vormals eingebaute Rolle (der Dominatoren) wurde wieder gegen die doppelt abgeflachte Kugel getauscht. Und alles wieder montiert. Probefahrt: Alles gut, bis in den Vierten mehrmals vor und zurück geschaltet. Nichts, aber auch gar nichts war von dem vorherigen Schaden zu merken.
Mal sehen, was die Zukunft zeigt.
Gruß
Klaus
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Norton »

An den Spänen hat das nicht gelegen. In dieser "Falle" liegt immer was drin und bleibt ja auch dort liegen.
Das wird wohl schon die Feder gewesen sein. Wenn der Pawl nicht mehr kippt, hängt das an dem Schaltautomaten fest und blockiert alles.
Diese abgeflachte Kugel hab ich noch nie gesehen, kenne nur die Rolle. Wohl erst mit der MK III gekommen.
Macht das einen Unterschied in der Funktion? Lässt sich das Getriebe damit besser schalten, weil es etwaige Fluchtungsfehler ausgleicht?
Irgendwas werden sie sich dabei wohl gedacht haben?

Gruß. Martin.
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Re: Getriebeschaden???

Beitrag von Fast Bäck »

Moin,
also soweit ich das jetzt auf dem Schirm habe darf man die "Rolle" nicht vergessen zu montieren bevor man den inneren Getriebedeckel aufsetzt, bei der MK3 Ausführung ist das egal, kann man auch danach einfädeln. Ich persönlich finde aber die "Rolle" exakter in der Führung, die liegt schön in der Gabel auf, nicht so punktuell.
Fast Bäck
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