Bremsenupdate Commando

[Maulwurf]

Moin.

Letzte Woche habe ich Fuß- und Kopfschrauben an der Commando kontrolliert und das Ventilspiel überprüft. Gestern stand die erste ernsthafte Tour an, seit ich das Krad von Dieter wieder abgeholt habe. Es war legendär. Habe mir den ganzen Tag eine erbitterte Schlacht mit meinem Freund geliefert, der seine ebenfalls frisch revidierte 1000er Lavendel pilotiert hat. Ich wusste es ja vorher schon - aber mehr Motorrad braucht wirklich kein sozial gefestigter Mensch, der ein Häufchen auf Zeitgeist und Marketingtricks macht.

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Das Teil geht wie ein Zäpfchen und macht einfach nur Freude. Es gibt nur noch einen einzigen kleinen Wehrmutstropfen: Die vordere Bremse. Die Bremswirkung ist o.k. und seit ich die Originalpumpe gegen eine halbzöllige, die mir der geschätzte Phil vermacht hat, getauscht habe, ist auch die benötigte Handkraft deutlich geringer geworden. Aber eben nicht in dem Bereich, wo ich sie beim engagierten Fahren gerne hätte. Ich hasse es zutiefst, für das Betätigen einer Bremse nennenswerte Kraft aufbringen zu müssen - dass sollte mit zwei Fingern in jeder Lebenslage zu bewerkstelligen sein. Wenn man nur einen braucht, ist das auch o.k. - ich bin da leider doch durch das Neuzeitgerödel bereits komplett versaut.

Nun habe ich ja vorletztes Jahr auf dem Forumstreffen Thorstens Commando mit dem Hayabusa-Brachialbremsumbau mit schwimmender, gelochter Scheibe und 6-Kolben-Zange fahren dürfen. Das war genau meine Welt und so will ich das haben - auf den Stilbruch pelle ich mir ein Ei. Wenn mich nicht alles täuscht, hatte Thorsten die Bremse seinerzeit von Detlef übernommen - deswegen wären meine Fragen an die beiden:

Braucht es neben dem Adapter für die Zange auch einen für die Scheibe?
Ist das auch die originale Handpumpe des Wanderfalken und welchen Kolbendurchmesser hat die?

Ich hätte natürlich auch versuchen können, die benötigten Infos per PN oder Mail zu ergaunern, dachte aber, dass das Thema vielleicht auch für andere interessant sein könnte und frage deshalb schamlos in aller Öffentlichkeit.

@Thorsten: Wenn du die Güte hättest, ein Detailbildchen deines Brontal-Ankers hier zu veröffentlichen, würde ich dir pro veröffentlichtem Millimeter Bremsscheibendurchmesser jeweils einen Milliliter Bier beim nächsten Aufeinandertreffen ausgeben. Na?

Gruß,
Markus

[strichsieben]

Moin Markus,
Sehr schönes Moped

Zum Thema Bremse ist eigentlich alles unter diesem Topic versammelt: viewtopic.php?f=14&t=7067&hilit=verbess ... mse#p81887

Die Bremsscheibe ist NICHT schwimmend, sondern die Originalscheibe...und ungelocht. Lediglich einen Adapter geschnitzt (Alu 10mmm - ich müsste noch einen Rohling haben), die 6 Kolbenzange drangeschraubt und eine 1/2" Bremspumpe einer Honda XYZ 700 geschanghait und mit Bremskabel verbunden.
Die Herausvorderung ist aber der TÜV. Da war ich beim gleichen SV bei dem Detlev seinen Umbau hat begutachten lassen. Ein kompetenter Ing. ....leider in Rente.....
Ich kopiere dir gerne mal das Schriftwerk dazu. Damit würde ich dann bei dem SV deiner wahl vorstellig werden und mal schaun was so geht.....
Ach ja, ich brauchte einen Gabelstabilisator
Schick mir per PN mal deine handy-nr, dann sende ich dir die Fotos der Eintragung.
Wenn du Fragen hast....nur zu....
Beste Grüße aus HH, Thorsten

[strichsieben]

so eine Bremspumpe werkelt bei mir: https://www.ebay.de/itm/224243761961?ha ... fresh=true

was mir ganz schwer gefallen ist, ist zu blicken welche Bremszange ich kaufen muss (vorne links oder vorne rechts). Die wurden glaube ich sowohl vor dem Tauchrohr als auch dahinter verbaut.....ich hatte Glück und es war die richtige....

[Maulwurf]

Moin Thorsten,

super - ich danke dir! Anhand meines Erinnerungsvermögens kann man mal sehen, dass die Alterserscheinungen bei mir schon hart zuschlagen - ich hätte schwören können, dass du in Borglochhausen eine geholzte Scheibe verbaut hattest...

Danke für den Link zum Beitrag - ich hab den nicht gefunden, obwohl ich mir gedacht habe, dass der Meister Holsteiner das damals dokumentiert hat. Das, was ihr beide zur Bremse schreibt, ist genau das, wo ich hinmöchte - hatte ich ja auch schon gemerkt, als ich dein Motorrad gefahren habe. Handy-Nr. kommt, freue mich über alles, was du mir an Doku schicken kannst. Einen sehr brauchbaren Kameraden der Kittelzunft haben wir hier, der freut sich natürlich immer, wenn er sieht, dass sich schon ein paar Gedanken gemacht wurden.

Gruß,
Markus

[holsteiner]

Na, dann brauche ich dazu ja nix mehr zu schreiben...

[AHO]

Vielleicht hast Du die gelochte 310mm Scheibe bei mir gesehen?



Andreas

[strichsieben]

Vielleicht hast Du die gelochte 310mm Scheibe bei mir gesehen?



Andreas

Ich fürchte, da wirst du jetzt hier etwas mehr zu schreiben müssen
intressierte Grüße aus HH, Thorsten

[Norton]

Sieht ganz vernünftig aus.
Nicht so der brutale technische Overkill.
Ist das ein Brembo-Sattel?
Welche Scheibe?
Den Adapter selbst gemacht?

Gruß. Martin.

[AHO]

...
Ich fürchte, da wirst du jetzt hier etwas mehr zu schreiben müssen
intressierte Grüße aus HH, Thorsten

Vorweg, den Umbau hat ein Vorbesitzer gemacht und 1995 eintragen lassen.
Text des Eintrags:
" *Vord.Bremsanl. umger. a. Bremszyl. Nissin 14 mm, Sumitomo 4-Kolben Bremssattel u. schwimmend gel. Bremsscheibe Durchm. 310 mm* "

So wie es aussieht, ist der Bremssattel von einer Yamaha FZR 1000, der Bremszylinder von einer Yamaha mit Einscheibenbremse (z.b. XJ 600N), die Bremsscheibe vermutlich von einer älteren Suzuki GSXR 750. Ich fahre darin EBC HH Beläge, Lucas SV waren auch nicht schlecht, aber EBC ist etwas "progressiver" im Zupacken.

Wie die Originalanlage gebremst hat, kann ich nicht wissen (aber ahnen ), ich finde die Bremse so sehr gut. Natürlich kein Vergleich zu meinen ehemaligen TRX 850 (auf die späteren blauen Bremssättel umgerüstet, auch mit EBC HH), oder zu meiner ehemalige Honda VTR 1000 SP1, aber aus meiner Sicht völlig ausreichend auch bei zügiger Fahrweise.
Im Vergleich zu Japanern der 70er und frühen 80er auf jeden Fall um Welten besser.

Ich hatte schon mal drüber nachgedacht, den späteren blauen oder den noch späteren goldenen Sattel der späteren Yamaha Sportler (vor den Radialsätteln) nachzurüsten (gleiches Stichmaß wie der schwarze Sumitomo), aber da der Eintrag nunmal so ist, lasse ich es so, weil nötig ist es nicht.

Andreas

[Maulwurf]

Ich fürchte, da wirst du jetzt hier etwas mehr zu schreiben müssen
intressierte Grüße aus HH, Thorsten

Das befürchte ich allerdings auch, lieber Andreas!
Sehr interessierte Grüße aus GM,

Markus

[Maulwurf]

Genau so war es Andreas.

Habe ich einfach die beiden falschen Bilder zusammengesetzt - ist aber nix neues für mich, beim Memory spielen verliere ich auch schon seit Jahren gegen meine Kinder.

Das ist ja interessant. Von den Sumitomos (100er-Lochabstand, richtig?) müsste ich auch noch ein paar aus ehemaligen TRX-Umrüstungen auf die Sternsättel in der Ecke liegen haben. Weißt du, ob hinter der Bremsscheibe eine Distanzplatte ist oder passt das Offset der Scheibe plug and Play?

Gruß,
Markus

[AHO]

Hallo Markus,
Wegen einer möglichen Adapterplatte unter der Scheibe müsste ich genauer nachsehen, im Moment regnet es und die Garage ist ca. 500m entfernt
So auf Anhieb sieht man keine, das wäre mir beim Reifenwechsel sonst aufgefallen.

Der Offset Scheibe/Sattel muss im Satteladapter berücksichtigt werden (die Anlageflächen am Sattel und der Gabel sind versetzt), ist dem Vorbesitzer nicht ganz gelungen, das habe ich mit Beilegscheiben verbessert. Ich könnte ja mal bei einem Kumpel auf die Fräsmaschine gehen und den Adapter schöner und besser neu machen, aber irgendwie habe ich immer noch was wichtigeres zu tun

Andreas

[Alexander]

Warum aber bastelt ihr solche Adapter und verbaut beliebige Yamaha etc. Bremsen , wenn es doch auch Schicke Professionell hergestellte Sachen zum Kaufen gibt ?
Ich hatte mal geschaut . So einen Bremssattel gibt es für 200€ . Dann zwar ein Girling und nicht wie der hier von AP Racing , jedoch das dürfte egal sein , die sehen gleich aus .
Der Adapter war ebenfalls in einem Fundus dabei , ich denke sowas gibt es für um ca. 100€ auf der Insel oder sogar beim Jo ?
Der Adapter lässt wahlweise auch Scheiben mit 1cm größerem Duchmesser zu .
Ich finde , das sieht dann nicht so selbst Gebastelt und zusammengewürfelt aus , wäre Stilsicherer und die Chancen beim Tüv dürften damit ebenfalls steigen . Womöglich würde es gar nicht als Umbau Auffallen .

[Öko]

Die 6 Kolbenzange aus dem Heizerbereich ist bei so ejnem leichten Krad mit sich verwindenden Telegabel vollkommen überfrachtet.
Ich rüste 50 bis 110Kg schwegre groß japanische V2 Chopper damit seid 2006 aus unter der Verraussetung 41mm Telegabel optimierung mit Gabelsatbilisator und frischen griffigen Reifen.
Mit alten Reifen, ner weichen Standarttelegabel und relativ ruhigen Fahrer isf das Teil zu viel des Guten. Das langt eine Vierkolbenzange mit nahezu identischen hydraulischen Übersetzungsverhältnis deutlich besser aus... da auch hier die optimale Dosierung im Extremfall zwischen rechtzeitig zum stehen kommen, angebremst mit einem my drehenden Rad ums Hinderniss herumzirkeln oder elend langen schwarzen geraden Strich aufs Hinderniss zu ziehen oder sich auf den Bart legen...bedeuten kann.

[Maulwurf]

Moin Mario,

keine Frage, an dem Thema scheiden sich die Geister schnell. Mir geht es auch keinesfalls darum, die Bremsleistung zu verbessern oder das harte Ankern, was mit modernen Motorrädern geht, auf die Norton zu kopieren. Die reine Verzögerungsleistung des Originalsattels ist in Verbindung mit der Halbzollpumpe für mich o.k. Mein Ziel ist einzig und allein weniger Handkraft aufzuwenden. Wir hatten gestern ein paar längere Bergab-Passagen mit mehreren Spitzkehren. Man musste also in relativ kurzer Zeit häufig kräftig verzögern. Mir geht es auf den Senkel, wenn ich dafür so feste am Hebel ziehen muss. Ich möchte nicht später oder härter bremsen - nur weniger Kraft dafür aufbringen. Als älterer Herr ist man ja mehr auf Komfort denn auf Krawall aus.

Klar - eine 6-Kolben-Zange an einem 70er Jahre-Stuhl sieht ein bissle aus wie Bremsfallschirm am Bobbycar. Wobei...einen meiner härtesten Abflüge hatte ich tatsächlich mit einem Bobbycar - kein Scheiß.

Gruß,
Markus