Hoi Jan,
ich denke, es geht um dieses Moped bei Deiner Frage.
Ich schreib' die Antwort jetzt mal hier, um den Wusel'schen Faden nicht über Gebühr zu kapern.
jan hat geschrieben: Dienstag 14. Januar 2025, 07:45
Phil hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 18:12...mal eine blöde Frage, wie hast Du das mit den ungeschmeidig laufenden Pleuels gelöst?
Oops, dasselbe Problem habe ich auch gerade beim Twin-Projekt...
Habe am Wochenende gerade das erste Paar Lagerschalen ruiniert - leider bin ich gerade nicht 100-%ig sicher, ob die Welle tatsächlich maßhaltig bearbeitet wurde.
Hubzapfen 5. Untermaß = 40,024 - 40,011 mm, ich habe amateurhaft mit der Bügelmeßschraube 40,06 mm festgestellt - das langt wahrscheinlich, um das Pleuel zum Klemmen zu bringen, oder?
Allerdings nur einseitig, das zweite Pleuel ließ sich (bei gleichem Zapfendurchmesser) problemlos montieren.
Können Ölbohrungen im Wellenzapfen zu solchen Klemmproblemen führen, z. B. wegen nicht/falsch gebrochener Kanten?
In den fraglichen Lagerschalen waren nach einmaliger Montage einseitig deutliche Kratzer, obwohl ich mit Lappen, Bremsenreiniger und Druckluft peinlichst auf Sauberkeit geachtet und natürlich mit der Zugabe von "reichlich" Öl gearbeitet habe.
Wenn Du mit Hausmitteln die Hubzapfen mit 40,06 mm gemessen hast, macht es schon Sinn, da tiefer einzutauchen.
Pleuellager unten haben in der Regel ein Laufspiel von 4 oder 5/100 mm. Deiner Messerei nach, so sie denn passt, hättest Du also ein superknappes Laufspiel um 0 herum, das würde dann in der Tat klemmen. Wobei das Messen aufs Hundertstel auch nicht wirklich einfach ist, da tut man sich arg schwer als nicht gelernter Metaller/Feinmechaniker whatsoever.
Wenn ich Du wäre, der ich nicht bin, würde ich die Welle und die Bügelmessschraube erstmal in die Wohnung schleppen und die Sachen 24 h oder so auf Zimmertemperatur kommen lassen. Dann nochmal messen.
Oder Du schleppst das zu einem Betrieb/Kumpel, der das richtig messen kann. Interessant ist dabei auch, ob der Zapfen richtig zylindrisch ist.
Noch was: bist Du sicher, dass die Grundbohrung im Pleuel maßhaltig und rund ist? Sind die Grundbohrungen nachgesetzt worden, und ggf. ist da was inne Bux gegangen?
Die Ölbohrungen bzw. -austrittsöffnungen auf den Hubzapfen werden in der Regel nach dem Schliff schon einen Hauch tiefer gesenkt als die Oberfläche des Zapfen. Schau' Dir das nochmal genau an, wie das aussieht da. Wobei, überstehen dürfte da eigentlich nichts, auch ohne Senkung.
Die Montage von Lagerschalen kenne ich so, dass man die die Grundbohrung im Pleuel und die Rückseite der Lagerschale penibelst reinigt und die Lagerschalen dann da trocken einlegt.
Öl oder assembly lube kommt nur auf die Vorderseite der Schale zum Hubzapfen hin. Dann eben die Pleuelschrauben oder -bolzen möglichst gleichmäßig anziehen, bis die Fuge geschlossen ist, danach das Soll-Drehmoment in Stufen aufbringen.
Die Malesten höre ich immer wieder mal bei Moderinstandsetzern, oft schlagen die Leute vor, dass man die Pleuel und die neuen Lagerschalen zum Schleifen mitbringt, damit sie das Laufspiel Pleuel-Hubzapfen auf einen definierten Wert aus ihrer Erfahrung einstellen/hinschleifen können.
Bis dato hatte es aber zumindest bei den Moders, die ich am Wickel hatte, ganz gut geklappt, wenn die Hubzapfen sich ungefähr in der Mitte des Maßfensters befunden hatten.
Richtig blöd ist dabei auch, dass sich Pleuellager nie einlaufen, wenn die bei der Montage schwer gehen, werden die immer schwer gehen. Und damit das mit dem Schmierkeil funktionieren kann, braucht es eben ein gewisses Laufspiel, dass selbiger sich einstellt.
Good luck und schöne Grüße
Ph.