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Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Samstag 30. Juni 2012, 11:27
von Phil
Atlas750 hat geschrieben: Die letzte Generation der Honda-F1-Motoren hatte pro Kolben 24 (!) Ölspritzdüsen. Man muss das Öl dann aber auch wieder rausbekommen, deswegen würde man mit mehr Öl am Kolben die Scavenge überfordern.
Nun ja, lieber Nachbar... Das mit der scavenge pump-Überforderung erschließt sich mir nicht. Die Fördermenge der Primär-Pumpe bleibt gleich, einzig, wo die Sauce austritt, das ändert sich. Insofern passt das auch nach dem Anbringen von Bohrungen.
Nichtsdestotrotz würde ein Trockensumpf-Motor mit der Honda-Primär- und einer Norton-Sekundärölpumpe wahrscheinlich in der Tat hoffnungslos im Öl ersaufen....

An sich ist das echt ein alter Hut mit den Ölspritzdüsen und dem Kolbenboden, allerdings kenne ich das nur von, sagen wir mal, thermisch höher belasteten Motoren, IIRC haben die Benzens das mit den aufgeladenen 5-Zylinder-W123-Dieseln eingeführt. Es mag sinnvoll sein, bei einer A 10 wage ich das wegen der beschriebenen Nebeneffekte zu bezweifeln.
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Samstag 30. Juni 2012, 12:40
von Alexander
In den Carillos der 750Commando haben sie die Spritzbohrungen abweichend vom Orig. , einfach weggelassen .
Traupel hat mir empfohlen die nicht nachsetzen zu lassen . Er ist der meinung , zitat : Da fliegt auch so genug Öl herum und es würde nur unnötig den Öldruck schwächen .
Alexander
AW: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Samstag 30. Juni 2012, 12:53
von Martin
Nun ja. Norton Martin hat ja insofern Recht, dass Triumphkolben oft dunkle Verfärbungen aufweisen..Wenn das für übermäßige Hitze steht ist ja eine Kühlung durchaus interessant.
An der Ölpumpe kann man bei Triumph sehr viel machen. Eine Morgo Kolbenpumpe für größere Fördermenge oder gar die rotary oilpump, auch von Morgo. Damit hat man dann wohl genug Druck und Menge für Kühlöl.
Aber die Bohrung in dem Pleuel gefällt mir nicht.
Ich hab noch mal den Rupert Ratio nachgeschlagen. Tatsächlich brechen B25 Pleuel LÄNGS beginnend vom Pleuelfuß aufwärts.
Jetzt kann ich keinen verlässlichen Wert bestimmen welches die Belastung der 500er Tri ubd der B25 vergleicht.
Und beim Triple lass ICH die Finger vom Ölkreislauf... So lange es läuft geht's...
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Samstag 30. Juni 2012, 15:26
von Tim
Alexander hat geschrieben:Er ist der meinung , zitat : Da fliegt auch so genug Öl herum und es würde nur unnötig den Öldruck schwächen .
Es geht da nicht um die Schmierung, sondern einzig und allein um die Kühlung, und dazu ist der Ölnebel nicht geeignet. Um eine vernünftige Kolbenboden-Kühlung zu realisieren, ist allerdings bei allen damaligen Motoren eine Neukonstruktion fällig. Ich meinte mit Scavenge übrigens nicht nur die Pumpe, sondern das gesamte System - wenn ich die dünnen Bohrungen mit den fetten Kanälen vergleiche, die moderne und Renn-Trockensumpfe haben, braucht man sich um die Pumpe da noch am wenigsten Sorgen zu machen.
Aus dem 1972er Commando-Gehäuse könnte man was echt feines basteln, wenn man aus dem Breather absaugt..... wenn ich doch bloß Zeit hätte.
Ist hier aber OT, zugegeben.
Tim
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Samstag 30. Juni 2012, 17:59
von Norton
Alexander hat geschrieben:In den Carillos der 750Commando haben sie die Spritzbohrungen abweichend vom Orig. , einfach weggelassen .
Traupel hat mir empfohlen die nicht nachsetzen zu lassen . Er ist der meinung , zitat : Da fliegt auch so genug Öl herum und es würde nur unnötig den Öldruck schwächen .
Alexander
Solche Carrillos ohne Ölborung habe ich mir damals auch gekauft und so reingebaut wie sie waren. Einer der Kolben (bis dahin etwa 12000 km ohne Probleme gelaufen) ging dann nach nicht einmal zehn Kilometern fest! Die Kolben sahen von unten dann genauso aus, wie bei Triumph oder Yamaha, eingebrannte Ölkohle. Nach zwei weiteren Klemmern hab ich dann den Motor noch mal zerlegt, die Bohrungen rein gemacht, mit zwei gebrauchten Kolben und 0,1mm Laufspiel wieder zusammen gebaut und seit dem läuft das.
Grade dieses wenige Öl kühlt die Kolben doch um so viel, das Klemmer nicht mehr das Thema sind. Also kann das nicht nur ein Nebel sein.
Öldruck ist für die Nortons nicht das Problem. Was nützt einem Motor der Öldruck, wenn das Öl dann am Ölüberdruckventil weg spritzt. Lieber bringt man das Öl doch dort hin, wo es was bringt. Wichtig ist die Förderleistung der Pumpe, das eben genug Öl hinkommt. Die Nortons haben eine zentrale Eintrittsöffnung an der Kurbelwelle, der Öldruck muss nicht gegen die Zentrifugalkraft wie bei den BSAs in die Welle hineingedrückt werden. Solange einfach genug Öl nachkommt, baut sich der Schmierkeil am Pleuel durch die Rotation auf.
Gruß. Martin.
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Samstag 30. Juni 2012, 19:12
von Öko
Habe beide kolbendurchmesser der triumph Serienpumpe auch der Morgo Stößelpuumppe aussgeemess... beide identisch.
Wenn der motOr nicht im renneinsatz bewegt wird.. sollte es in den meisten Fällen auch so langen wie es vorgesehen wurde.
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 17:24
von Memphis
Das Loch im linken Pleuel ist bei mir Standartmässig vorhanden, und es kommt (wenn ich die Kurbelwelle mit der Hand drehe) schön Öl raus.
Das sind alles Sachen die ich im Vorfeld schon gecheckt habe.
Ich hab jetzt andere Kolben besorgt und alles zum Motorschleifer gebracht, Mittwoch bau ich mal alles zam und
dann schau ma mal.
@Phil: der Motorschleifer glaubt auch das, dass Laufspiel nicht passte.
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 19:25
von Phil
Memphis hat geschrieben:Ich hab jetzt andere Kolben besorgt und alles zum Motorschleifer gebracht, Mittwoch bau ich mal alles zam und
dann schau ma mal.
Was haste denn nun für Kolben? Wieder GPM?

Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 22:25
von Memphis
Nein, JP`s +0.60er (hatte zufällig noch wer rumliegen)
waren sogar billiger als die GPM, sehen aber irgendwie genau gleich aus.
@Phil: was hälst du davon: in der "Einfahrphase" ein bischen Öl beim Tanken dazu mischen?
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 22:38
von Martin
Memphis hat geschrieben:
@Phil: was hälst du davon: in der "Einfahrphase" ein bischen Öl beim Tanken dazu mischen?
Ich bin nicht Phil und halte da nichts von.
Es gibt spezielles Einlauföl wenn man so was will. Das ist dünner und soll das Einlaufen beschleunigen und optimieren.
Ich denke eh, einfahren ist ein großer Mythos.
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 22:58
von Phil
Phil hält weder was von Öl beim Einfahren noch von JP-Kolben...
Die pics der angeriebenen Kolben, die ich im Fred gezeigt habe, das waren JP.
Ich hatte mal einen Satz +.060 von JP, die mir einer verkauft hatte, die hatten Lunker oder zu wenig Überguss vor der Bearbeitung und deshalb eine Fehlstelle im Bereich der Ringe. Wenn die Aussies keinen Blinden in der Qualitätskontrolle beschäftigen würden, hätten die Dinger niemals das Werk verlassen. Witzigerweise habe ich genau die Kolben später wieder gesehen, bei einem BSA-Motor. Zumindest lag da der JP-Karton, auf den der Händler meinen Namen geschrieben hatte....
Warum Du ohne Not ein Übermaß herschenkst, das verstehe ich nicht so recht. Du sagtest, dass die Laufbahn der Zylinder gut aussähe. Da hätte ich einen GPM gekauft, und eben beide Seiten auf 14/100 nachhonen lassen.
Schöne Grüße
Ph.
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Sonntag 1. Juli 2012, 23:44
von Memphis
Phil hat geschrieben:Phil hält weder was von Öl beim Einfahren noch von JP-Kolben...
Die pics der angeriebenen Kolben, die ich im Fred gezeigt habe, das waren JP.
Ich hatte mal einen Satz +.060 von JP, die mir einer verkauft hatte, die hatten Lunker oder zu wenig Überguss vor der Bearbeitung und deshalb eine Fehlstelle im Bereich der Ringe. Wenn die Aussies keinen Blinden in der Qualitätskontrolle beschäftigen würden, hätten die Dinger niemals das Werk verlassen. Witzigerweise habe ich genau die Kolben später wieder gesehen, bei einem BSA-Motor. Zumindest lag da der JP-Karton, auf den der Händler meinen Namen geschrieben hatte....
Warum Du ohne Not ein Übermaß herschenkst, das verstehe ich nicht so recht. Du sagtest, dass die Laufbahn der Zylinder gut aussähe. Da hätte ich einen GPM gekauft, und eben beide Seiten auf 14/100 nachhonen lassen.
Schöne Grüße
Ph.
Die Kolben wurden schon vom Motorschleifer begutachtet und für gut befunden, das mit dem Übermass
hat auch er entschieden weil er den Motor gemessen hat und da nicht ganz zufrieden war, vom Schliff des Vorbesitzers.
(beide Zylinder anderes Mass und ungleich geschliffen)
Er meinte den hat wer ordentlich verschliffen. Ich vertrau ihm da mal und werde dann berichten wie sie läuft,
bez. wie lange....
Danke für Eure Antworten, hat sehr geholfen!!!!

Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Dienstag 3. Juli 2012, 21:42
von Volker Koch
Hi Kischi,
wenn Du auf `Nummer sicher´ gehen willst, dann pack die Kolben bei rund 200°C für mindestens ´ne Viertelstunde - besser ´ne halbe Stunde - in den Backofen und vermess sie dann im heißen Zustand.
Gemessener Durchmesser & 3/100´ = Schleifmaß
Kolben im Backofen wieder langsam erwärmen und schließlich langsam abkühlen ...
14/100´scheinen mir zumindest recht viel im kalten Zustand ... hoffentlich lag das Problem an den verschliffenen Zylindern ... und hoffentlich macht Dein Schleifer bessere Arbeit ...
Viel Erfolg,
Volker
Re: Problem und Vorstellung!
Verfasst: Montag 9. Juli 2012, 21:35
von Memphis
Sie läuft einwandfrei, hab schon wieder 700km drauf und kein Problem
Bin zuversichtlich das es auch so bleibt, sonst erfahrt Ihr es als erstes weil ich dann eh wieder eure Hilfe
brauche
Danke an alle, Memphis