Triumph+MINI hat geschrieben:Wow, ich wußte doch es muß hier femanden geben, der sich mit sowas auskennt...
Das ist eine leicht euphorische Beschreibung meines Dschobbr-Kenntnisstandes...
Also den geschichtlichen Teil kannte ich, aber ich dachte diese Schaltungen mit Handkupplung heißen genauso (der Teil war mir neu).
Aber wozu den zweiten Bowdenzug? Fußkupplung am ehemal. Schaltpedal verstehe ich ja, aber zwei Betätigungen?
Ja, quasi zwei Betaetigungsmoeglichkeiten - einer echten Suicide wuerde ich mich nicht anvertrauen wollen. Ich hab damals, als ich die Atlas gekauft hab, mit einer starren Panhead geliebtaeugelt und wollte die zum Bobber restaurieren. Daher hab ich mich mit dem Thema beschaeftigt, und meine damalige Loesung war noch eine etwas andere: Eine Suicide clutch mit einer ueber Bowdenzug von einem kleinen Zugring unterm Schaltknauf am Jockey Shift betaetigten Sperre, also als Sicherung, wenn man doch mal den "flaschen" Fuss absetzen muss.
Die andere Variante von Dir klingt interessant, scheint aber schwierig umzustzen zu sein. Bin noch nicht einmal dahinter, wie das funktionierensoll.
Da ist etwas mehr Mimik noetig:
1. ein ordentlich gelagerter Hebel (Tretlager reicht da bestimmt...

mit einer halbwex ergonomischen Anordnung.
2. Zwei Mitnehmer, nicht direkt vom Hebel angesteuert sondern mit einem Leerweg (und den abzustimmen ist die Kunst)
- Der erste Mitnehmer wirkt nur, wenn man den Hebel nach hinten zieht, hat relativ wenig Leerweg und zieht die Kupplung auf. Da die Hebeluebersetzung und der Zugweg an der Kupplung koennten da ein Problem sein, wenn das nicht zusammenpasst, wird diese Mitnehmer-Mimik noch etwas komplizierter, dann muss man naemlich eine Vorrichtung (z.B. Kulisse, wie die Camplate im Getriebe) haben, so dass die Kupplung irgendwann nicht weiter aufgezogen wird, wenn der Hebel weiter bewegt wird
- Der zweite Mitnehmer wirkt in beide Richtungen und bedient die Schaltung. Zum Runterschalten geht der in dieselbe Richtung wie die Kupplung mit so gewaehltem Hebel-Leerweg, dass die Kupplung ausreichend auf ist, wenn der Schaltvorgang beginnen soll.
3. Die Hebellage zum Getriebe.
4. Evtl. noch die Fusskupplung, wenn man doch mal mit Kupplung hochschalten muss oder wenn man das Anfahren mit dieser Doppelfunktion nicht hinbekommt, mal den Leerlauf suchen muss etc.
Ich wuerde mal sagen, dass das fuer einen normal begabten Mechaniker mit Drehe und Fraese keine unloesbare Aufgabe ist.
Wie würdest Du denn die Wellenlagerung machen? Ich halte das Tretlager eigentlich schon für eine recht einfache Lösung.
Ist halt ziemlich ueberdimensioniert, immerhin gehen da einige hundert N Radialkraft drueber in seiner urspruenglichen Funktion. Passt aber schon, v.a. fuer einen ersten Schuss.
Ich find die Kombination Suicide und Jockey an starren HDs sehr gelungen, weil man da quasi direkt ueber dem Getriebe sitzt und der Jockey unterm Sitz so schoen durchzupeitschen ist. Hab's selber allerdings nur einmal kurz ausprobieren koennen, kam damit aber ganz gut zurecht. Ich wuerde also keine Tankschaltung, sondern eine unterm-Sitz-Schaltung favorisieren. Wenn ich das richtig sehe, hast Du eine Unit-Umph, da sollte also unterm Sitz ganz gut Platz sein - wenn das ggf. auch eine Option ist.
Tim