Der englische Patient aus Meriden

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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Wuselwahnwitz
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Norton hat geschrieben:.....In einer gut eingerichteten Werkstatt hat man einen alten Küchenherd mit Backröhre.
Gehäuse gut durchwärmen, so 120°C, dann kommt so ein Lagerring ganz von selbst.

Gruß. Martin.


Soooooo nämllich!!
...kann aus 'nem Hundehaufen wieder 'ne Dose Chappi restaurieren..........obwohl

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Martin
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Martin »

Wuselwahnwitz hat geschrieben:
Norton hat geschrieben:.....In einer gut eingerichteten Werkstatt hat man einen alten Küchenherd mit Backröhre.
Gehäuse gut durchwärmen, so 120°C, dann kommt so ein Lagerring ganz von selbst.

Gruß. Martin.


Soooooo nämllich!!
Kopfüber rein.
An machen.
Kaffee trinken.
*klonk*
Kaffeetasse wegstellen
Ofen aus
Gehäuse raus
Lagerring raus

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Craig Vetter
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speedtwin
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von speedtwin »

Wuselwahnwitz hat geschrieben:
Norton hat geschrieben:.. alten Küchenherd mit Backröhre.
...
nämllich!!
Alte Zweifach-Elektroplatte tut es auch, dauert vielleicht etwas länger.. Vom Flohmarkt für nen 10er. Hält Frieden zu Hause und kann leicht verstaut werden.
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Phil
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Phil »

Jetzt aber, Leute... :facepalm2: Habt Ihr Spaß?

Wie man mit einem Ofen Temperatur in ein Gehäuse bringen kann und was dann passiert, wenn ein Gehäuse aus Alu und der Lagerring aus Stahl ist, das ist mir schon klar. Ich hab' sogar einen Umluftofen in der Werkstatt stehen, der genau für sowas irgendwann mal dahin gewandert ist.

Jetzt ist es eben so, dass erstens mit dem Schweißgerät so ein Lagerring deutlich schneller auszubauen geht, zweitens braucht es mehr Strom mit dem Ofen, drittens hatte ich zusammen mit Se Nü vor ein paar Jahren genau diesen Ring mit der Ofentour aus dem Gehäuse seiner Bonneville ausgebaut.

Das war ein ziemliches Gemetzel seinerzeit. Die Gehäusehälfte war eine Stunde oder so im Ofen und auch saumäßig heiß, der Ring wollte aber trotzdem nicht raus fallen. Wir haben dann das heiße Gehäuse wie die Deppen auffe Werkbank geknallt, und irgendwann kam die Lagerschale dann doch raus.
Schön war das wirklich nicht, und das Gehäuse hatte mir auch, ehrlich gesagt, ziemlich leid getan.

Macht das doch einfach so, wie Ihr mögt und es toll findet, das tue ich auch... :halloatall:

Wie man das Bonnie-Modergehäuse mit einer Kochplatte, sei sie einfach oder doppelt, so warm bekommt, dass die Lagerschale des Rollenlagers raus plumpst, das würde mich wirklich interessieren, Wolfram. Das zeigste mir bei Gelegenheit gerne mal. Ich bin gespannt...

Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Mittwoch 3. August 2022, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
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edwardturner
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von edwardturner »

Phil hat geschrieben:Jetzt aber, Leute... :facepalm2: Habt Ihr Spaß? ......
Laß Dich doch nicht ärgern, Phil! Die sind doch bloß neidisch daß sie nicht selbst auf die Schweißraupenmethode gekommen sind und stattdessen immer Ärger mit der Liebsten riskieren müssen wegen dem versauten Backofen.

Viele Wege führen nach Rom und jeder geht halt den am liebsten der für ihn schon mal der angenehmste war.

Du magst z.B. keine dreiteiligen Ölabstreifer; ich dagegen find die prima - so what?

Gruß,
Eddie
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jan
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von jan »

Phil hat geschrieben:...drittens hatte ich zusammen mit Se Nü vor ein paar Jahren genau diesen Ring mit der Ofentour aus dem Gehäuse seiner Bonneville ausgebaut.

Das war ein ziemliches Gemetzel seinerzeit. Die Gehäusehälfte war eine Stunde oder so im Ofen und auch saumäßig heiß, der Ring wollte aber trotzdem nicht raus fallen. Wir haben dann das heiße Gehäuse wie die Deppen auffe Werkbank geknallt, und irgendwann kam die Lagerschale dann doch raus.
Schön war das wirklich nicht, und das Gehäuse hatte mir auch, ehrlich gesagt, ziemlich leid getan.
...und bei mir hat selbst das nix geholfen.

Der Ofen stand zum Schluss auf > 200° C, ich hab´ dann irgendwann aufgehört, weil es mir ums Kurbelgehäuse bange wurde. Da war nix mit "klack" oder "klonk" und von alleine herausfallendem Lagerring...
Und vom Gestank in meiner Wohnung wollen wir erst gar nicht reden. :facepalm2: :mrgreen:
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Martin
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Martin »

Pff... Der Phil kann so schön austeilen, da darf er auch mal ein wenig wohlgemeinten Spott von seinen netten Mitforisti ertragen :mrgreen:
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Phil
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Phil »

Martin hat geschrieben:Pff... Der Phil kann so schön austeilen, da darf er auch mal ein wenig wohlgemeinten Spott von seinen netten Mitforisti ertragen :mrgreen:
Klaro, ich teile manchmal aus, und ich hab' auch kein Problem einzustecken.

Was mich gestern halt a weng genervt hatte, das war das elendigliche Zerlabern der beschriebenen Ausbaumethode mit dem Schweißding.
Ihr kennt ja mein übliches Geschwätz in Sachen sittlich-technischer Nährwert in Forenbeiträgen blablablabla... Vielleicht kannte halt einer die Schweiß-Show nicht. Ich hab' das auch sicher nicht erfunden, ich hab' nicht mal mehr parat, wer mir das mal gezeigt hatte.

Klar, es geht schon meistens mit Wärme, sei sie nun mit dem Heißluftfön oder mit dem Backofen eingetragen, aber manchmal halt nicht.
Btw., seit zwanzig Jahren ist ein Backofen Teil meiner Werkstattausrüstung.

Nur wenn dann so getan wird, als sei ich ein Volltrottel, der nicht wisse, wie das mit der Ausdehnung und der hölzernen Werkbankplatte geht, das hatte dann den gestrigen Kommentar provoziert.

Ein jeder möge seine gewärmten Kurbelhaushälften auf Holzklötze oder sonst was drauf knallen, bis die Schale raus fällt, das ist mir schnurzpiepegal. Nur ich werde das nicht tun, wenn es anders, schneller, leichter und materialschonender geht. :pfeiffen:

Schönste Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Samstag 22. Juli 2023, 12:39, insgesamt 2-mal geändert.
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jan
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von jan »

Phil hat geschrieben:...
:gut: :gut: :gut:
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T140-Oli
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von T140-Oli »

Mir zumindest war die Methode mit der Schweißnaht neu, daher danke für die Info! Ich bin schon gespannt, was noch für Tipps kommen, Phil.

Grüße :halloatall:
Oli
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bonnevillehund
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von bonnevillehund »

...kannte ich auch noch nicht, habe ich aber jetzt im Hinterstübchen abgespeichert! :top:
Ich hatte bislang allerdings eher das gegenteilige Symptom: dass nämlich das "klonk" bei meiner T140V bereits bei nur unwesentlich erhöhter Temperatur erfolgte.... Und das bereits bei der ersten Wechselaktion in den 80ern... Bei den weiteren 2 Wechseln auch... (nach jeweils 80-100000 KM...) Ich hab´ sie dann halt mit Loctite eingesetzt... :oops: Doch doch, die Kiste läuft immer noch! :mrgreen:

Gruß Gerhard
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Phil
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Phil »

bonnevillehund hat geschrieben:...dass nämlich das "klonk" bei meiner T140V bereits bei nur unwesentlich erhöhter Temperatur erfolgte.... Und das bereits bei der ersten Wechselaktion in den 80ern... Bei den weiteren 2 Wechseln auch... (nach jeweils 80-100000 KM...) Ich hab´ sie dann halt mit Loctite eingesetzt...
Hoi Gerhard,

normalerweise sollte die Schale eine Überdeckung/Pressmaß von 3 oder 4/100 mm haben. Ich hatte das mal mit einem hoch geschätzten Mitforisto hier diskutiert. Mehr Pressmaß kann dann schon kritisch werden, weil das Lager dann ggf. zum Klemmen neigt. Erst recht, weil die Lager früher, d.h. zu den Birmingham- bzw. Meriden-Zeiten von Hoffman gefertigt wurden und eine etwas stabilere Schale hatten, als die jetzigen, die RHP fertigt. AFAIK ist aber Hoffman irgendwie mit RHP verbandelt/darin aufgegangen.
Wenn es Dich oder die anderen Foristi interessiert, kann ich mal Phoddos von den unterschiedlichen Schalen machen. In irgendeiner Grabbelkiste hab' ich noch ein ganz olles, aber eben originales Lager.

Im Amiforum hatten die gerade das mit dem Pressmaß diskutiert, die sagen für ähnliche Lager ein Pressmaß von ca. .001" bis ca. .0015", teilweise durch Nachdenken, teilweise durch Messungen. Das mit den 3 bis 4/100 mm scheint also zu passen bzw. im erwartbaren Rahmen zu sein.

WIe das mit Loctite auf Dauer funktioniert, kann ich nicht einschätzen. Ich hätte eigentlich gedacht, dass es aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl zu Aluguss nicht lange gut geht mit dem Geklebe, aber das wäre Dir sicher beim neuerlichen Ausbau der Schale aufgefallen, wenn sie sich gedreht hätte. Das sollte sichtbar sein.

Wer die MJRA 1 1/8"-Lager mit Übermaß an der Schale vertickt, das ist der Karsten Johne. Wobei das Übermaß von 4/100 mm schon recht üppig sein könnte... :pfeiffen:
Leider scheint das Lager kein C3, sondern ein CN zu sein.

Sorry fürs Zugelaber.

Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Freitag 19. August 2022, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Wuselwahnwitz
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Wuselwahnwitz »

bonnevillehund hat geschrieben:...Ich hatte bislang allerdings eher das gegenteilige Symptom: dass nämlich das "klonk" bei meiner T140V bereits bei nur unwesentlich erhöhter Temperatur erfolgte.... Und das bereits bei der ersten Wechselaktion in den 80ern... Bei den weiteren 2 Wechseln auch... (nach jeweils 80-100000 KM...) Ich hab´ sie dann halt mit Loctite eingesetzt... :oops: Doch doch, die Kiste läuft immer noch! :mrgreen:

Gruß Gerhard
Hatte ich genau so bei meiner TR7.
Eingeklebt...hält....
...kann aus 'nem Hundehaufen wieder 'ne Dose Chappi restaurieren..........obwohl

BOB- Best of british am 4.10. 2025
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Martin »

Peter Weigelt hat unrunde Lagersitze auaspindeln lassen und das Lager dann mit Passbändern (?) eingesetzt.
Einen 650er Motor hab ich mal gemacht und diese Methode beim Getriebeausgangslager genutzt.
Dieser Motor lag 3 Jahre später wieder auf meiner Werkbank (dem Besitzer war der Ölschlauch gerissen...kapitaler)
Das Lager saß noch Toppi.
Ist ein wenig fummelig und so 100%ig mag ich diese Methode nicht beurteilen


Ich hatte den inneren Teil des Rollenlagers auf meiner 500er Kurbelwelle auch mit Loctite geklebt, da dort nur noch Schiebepassung war.
Nach 10000 km hatte ich nochmal zerlegt und da war der Innenring noch fest auf der Welle.
Habe die KuWe trotzdem getauscht und die vergniedelte zum aufchromen bereit gelegt.
Das war aber letztendlich so teuer, dass ich davon erstmal abgesehen habe.

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bonnevillehund
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Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von bonnevillehund »

Martin hat geschrieben:
Ich hatte den inneren Teil des Rollenlagers auf meiner 500er Kurbelwelle auch mit Loctite geklebt, da dort nur noch Schiebepassung war.
Nach 10000 km hatte ich nochmal zerlegt und da war der Innenring noch fest auf der Welle.
...Hab´ ich bei meiner T140 auch schon gemacht... (vor ca. 100 000 km...) , hab´ mich aber vorhin nicht getraut, das zuzugeben... :mrgreen:
Aber im Ernst: Dass das alles nicht die "feine englische Art" ist, sollte jedem klar sein.
Klar ist für mich aber auch: wenn ich jeden Defekt auf die "feine englische Art" repariert hätte, wäre ich vermutlich pleite und hätte wegen der damit verbundenen langen Standzeiten wahrscheinlich auch irgendwann den Spaß an dem Bock verloren . Da muss aber wirklich jeder nach seiner Facon glücklich werden!
Ich wechsle auch schon lange keine Teile mehr "auf Verdacht", seitdem mir z.B. auf Verdacht getauschte Lager nach kurzer Zeit um die Ohren geflogen sind, wohingegen meine Hubzapfen (bzw. die meiner KW :mrgreen: ) nach schon zweimaligem Wechsel der Lagerschalen noch Standardmaß haben und auch z.B. die Nockenwellen samt Buchsen nach 300 K KM noch Originalbestückung aus Meriden sind.
Trotzdem , @ Phil, lese ich deine Ausführungen mit großem Interesse und zolle für das disziplinierte Arbeiten höchsten Respekt!

Gruß Gerhard
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