Sooooo....
Der Folke hat gezuckt, es wird wohl ein neues barrel werden. Wenn er ein gebrauchtes kauft, das zum Strahlen gibt, lackiert, bohren und honen lässt, dann gibt sich das vielleicht einen Fuffie zu einem neuen barrel, und das gebrauchte hätte in jedem Falle ein Übermaß weniger zu bieten.
Nachdem heute Morgen der Boschddler dann doch noch mit den Abziehern aufgetaucht ist (vielen Dank, Martin!

), ging es dann weiter.
Die Radels an den Nockenwellen gingen eigentlich ganz easy runter, ohne Muh und Mäh.
Dann bin ich aber sowas von gescheitert am crank pinion. Die Ausfräsung/Senkung am Kurbelhaus ist zu knapp, und deshalb gehen die Klauen nicht hinters Rad, nicht ums Verrecken. Und ja, der Abzieher war ganz aufgedreht, es ging noch nicht mal eine einzelne demontierte Klaue dahinter.
Was tun? Ich hab' dann mal gepeilt und gesehen, dass das Radel kleiner ist als die Öffnung im Kurbelhaus.
Also, das Radel drauf lassen und mal probieren, ob es klappt.
Okay, sooooo spannend war es dann doch nicht, das Radel geht da prima durch irgendwann, und an der ausgebauten Welle gehen die Klauen prima dahinter.
So richtig nett ist das nicht, die Kurbelwelle raus zu bekommen, am Ende hab' ich die rechte Kurbelhaushälfte auffe Billich-Workmate gelegt, den Bereich ums Kurbelwellenlager, das natürlich ein zölliges ist, mit der Heißluftpistole gewärmt und im Zusammenspiel von Schwerkraft und mit einer Hülse auf die Mutter des pinion klopfen, ging die Welle raus.
So am zerlegten Gehäuse sieht man jetzt die ganzen Aluspäne/-reste, die da vor sich hin dümpeln. Good old Folke wird seinen Spaß haben beim Putzen der Chose...
Dann erstmal das Rollenlager links runter gewürgt, wenn das Lager eh getauscht wird, kann man ein Trennmesser ansetzen und es halt runter zerren, der verbogene Käfig ist da schnurz.
Dann mal die Pleuel ab... Nach der Öldruckproblematik hat mich das nur minder erstaunt, was da zu Tage kam.
Die Schalen sehen links schlechter aus als rechts.
Die Hubzapfen sehen auch Scheiße aus, witzigerweise ist der linke Zapfen sogar noch maßhaltig, am rechten fehlt auch nur 1/100 mm.
Die Riefen und Fehlstellen, die man sieht, können nicht bleiben, ergo ab zum Schleifer mit dem Ding.
Dann das übliche Highlight an jeder brätischen Kurbelwelle so à la BSA oder Triumph, die sludge trap.
Man sieht den allseits beliebten originalen Meriden-Körnerschlag deutlich, was den Schluss zulässt, als sei die Schlammhülse niemals draußen gewesen.
Bei genauem Hinsehen sieht man auch, dass der Schlitz leicht verformt ist, als hätte vielleicht doch schon mal einer die Welle innen Pfötchen gehabt hat. Vielleicht hat er den plug probiert aufzudrehen, ist gescheitert und hat es dann doch gelassen...
A weng mit dem Bohrer die verformte Stelle bearbeitet und dann den trusty old Ingersoll Rand zum Einsatz gebracht.
Der Anblick ist nur minder erfreulich, wie zu erwarten.
Der Inhalt war noch nicht ganz versteinert, die Hülse ging nach etwas Muh und Mäh auch ohne Gewindebohrer raus.
Kurz: das Spielergebnis lässt sich wie folgt festhalten.
Phil vs. sludge trap: 1 : 0
Dann hatte ich mir die Nockenwellen und die Buchsen dazu angesehen. Die Lagerstellen an den Wellen sind alle maßhaltig, wenn auch am unteren Ende der spezifizierten Durchmesser, die Buchsen sehen auch nicht schlecht aus, die Wellen kippeln a weng in den Buchsen, aber nicht dramatisch. Die Nocken als solche sind unauffällig, man sieht am Grundkreis und den Rampen leichte Anfärbungen, die Nockenspitzen sind ohne Fehl und Tadel, auch nicht eingelaufen, kein Grat und nix. Das würde ich so lassen.
Jetzt liegen die Teile alle da, und man kann mal anfangen Bestelllisten zu machen. Richtig billig wird das zwar nicht werden, aber ist halt so.
Andererseits ist das Moped nummerngleich, und einen gebrauchten Moder zu bekommen, der was taucht, ist teurer und drin stecken tut man in dem dann auch nicht.
Schöne Grüße
Ph.