Hallo Leute
Was verwendet ihr bei euern Amc Twins für Fußdichtung? Selberschnitzen? die aus den dichtungssätzen sind mir zu dünn. Dichtungsmasse? lieber nicht wegen der Ölbohrungen oder?
Mit welchem Drehmoment zieht ihr den Kopf an?
Welche Kopfdichtung verwendet ihr, die Fieberdichtung mit dem Kupferring in der Mitte oder gibt es auch reine Kupferdichtung?
Bei mir haben sich die Kopfdichtungen gerade breit gedrückt und die Ölbohrung verstopft
Der linke Außlaß hat jetzt ne ganze Zeit kein Öl bekommen, kann ich irgendwodran erkennen ob die Ventil führung noch gut ist? Ventil, Kiphebel und welle sehen soweit nochgut aus, wurde auch alles vor ca 7000 km neu gemacht.
Top End 500er Twin
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- Manxman
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- Julio Matchlesias
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Re: Top End 500er Twin
Hallo Malte,
"untenrum" wirst Du kaum ohne Dichtmasse auskommen, sonst hast Du sehr schnell Ölnebel oder -fluss am Zylinderfuß. Hier ist sorgfältiges Arbeiten gefragt. Nachdem ich selber mal durch unbedachtes Aufbringen von "BlackTite" die Ölversorgung zu den Köpfen abgeschnitten habe, weiß ich, wovon ich rede...
Aber keine Angst, das bekommt man in den Griff! Speziell um die kleinen Löchlein der Ölsteigleitungen muss man halt das richtige Maß finden. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Die Dichtmasse sollte temperaturbeständig und in kleinen Mengen zu verarbeiten sein; ich hab´ da schon Hylomar, BlackTite und irgend `ne namenlose Kupferpampe von Detlev Louis verarbeitet (wie Du siehst, hatte ich meine Zylinder schon mehrfach unten... )
Wenn durch Ölmangel "obenrum" was verreckt, sind es in der Regel zuerst die Kipphebelwellen, die einlaufen. Aber da muss es dann schon richtig knackig heiß werden, stundenlange Vollgashetzerei und so. Zumeist steigt nämlich durch die Stößeltunnel noch soviel heißer Öldunst hoch, dass so eine Art "Restschmierung" gewährleistet ist. Von den Notlaufeigenschaften z.B. der Ventilführungen mal ganz abgesehen. Trotzdem solltest Du natürlich auf freien Durchgang des Öls durch die kleinen Steigleitungen achten!
Was die Kopfdichtungen betrifft: Wichtig ist vor allem, dass Du sie anfangs zwei, drei Mal nachziehst. Neue Dichtungen, speziell die aus massivem Kupfer oder mit hohem Kupferanteil, "setzen" sich stark und sollten mindestens nach dem erstmaligen Heißwerden des Motors und dann noch einmal nach wenigen hundert Kilometern nachgezogen werden. In den gängigen Dichtungssätzen, die allerorten angeboten werden, findest Du ohnehin nur noch die üblichen Compound-Dichtungen (Verbundmaterial mit Kupferring um den oberen Zylinderbund).
Von der übertriebenen "Nachzieh-Hysterie" (nach kurzem Warmlaufen, dann nach 50 - 200 - 500 - 1.000 Kilometern) halte ich gar nix, da zieht man sich nur irgendwann die Stehbolzen aus dem Kurbelgehäuse. Als Anzugsdrehmoment genügen dem Twin 30 oder max. 35 nm auf den 8 Kopfschrauben.
Gutes Gelingen & cheers, Jan
"untenrum" wirst Du kaum ohne Dichtmasse auskommen, sonst hast Du sehr schnell Ölnebel oder -fluss am Zylinderfuß. Hier ist sorgfältiges Arbeiten gefragt. Nachdem ich selber mal durch unbedachtes Aufbringen von "BlackTite" die Ölversorgung zu den Köpfen abgeschnitten habe, weiß ich, wovon ich rede...
Aber keine Angst, das bekommt man in den Griff! Speziell um die kleinen Löchlein der Ölsteigleitungen muss man halt das richtige Maß finden. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Die Dichtmasse sollte temperaturbeständig und in kleinen Mengen zu verarbeiten sein; ich hab´ da schon Hylomar, BlackTite und irgend `ne namenlose Kupferpampe von Detlev Louis verarbeitet (wie Du siehst, hatte ich meine Zylinder schon mehrfach unten... )
Wenn durch Ölmangel "obenrum" was verreckt, sind es in der Regel zuerst die Kipphebelwellen, die einlaufen. Aber da muss es dann schon richtig knackig heiß werden, stundenlange Vollgashetzerei und so. Zumeist steigt nämlich durch die Stößeltunnel noch soviel heißer Öldunst hoch, dass so eine Art "Restschmierung" gewährleistet ist. Von den Notlaufeigenschaften z.B. der Ventilführungen mal ganz abgesehen. Trotzdem solltest Du natürlich auf freien Durchgang des Öls durch die kleinen Steigleitungen achten!
Was die Kopfdichtungen betrifft: Wichtig ist vor allem, dass Du sie anfangs zwei, drei Mal nachziehst. Neue Dichtungen, speziell die aus massivem Kupfer oder mit hohem Kupferanteil, "setzen" sich stark und sollten mindestens nach dem erstmaligen Heißwerden des Motors und dann noch einmal nach wenigen hundert Kilometern nachgezogen werden. In den gängigen Dichtungssätzen, die allerorten angeboten werden, findest Du ohnehin nur noch die üblichen Compound-Dichtungen (Verbundmaterial mit Kupferring um den oberen Zylinderbund).
Von der übertriebenen "Nachzieh-Hysterie" (nach kurzem Warmlaufen, dann nach 50 - 200 - 500 - 1.000 Kilometern) halte ich gar nix, da zieht man sich nur irgendwann die Stehbolzen aus dem Kurbelgehäuse. Als Anzugsdrehmoment genügen dem Twin 30 oder max. 35 nm auf den 8 Kopfschrauben.
Gutes Gelingen & cheers, Jan
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- Manxman
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Re: Top End 500er Twin
Hallo Jan
Dann habe ich meinen Kopf wohl etwas zu fest gezogen weil sie am Fuß immer wieder feucht wurde, also beim nächsten mal wohl doch mit dichtungsmasse, aber das die kopfdichtung sich deshalb so zerdrückt finde ich trotzdem merkwürdig, die Stößelbohrungen sind in die eine richtung mindestens doppelt so groß also owal wie original, genauso die Ölbohrungen, wovon sich halt eine ganz dicht gesetzt hat.
Wo hast du denn die Kupferdichtung her?
gruß Malte
Dann habe ich meinen Kopf wohl etwas zu fest gezogen weil sie am Fuß immer wieder feucht wurde, also beim nächsten mal wohl doch mit dichtungsmasse, aber das die kopfdichtung sich deshalb so zerdrückt finde ich trotzdem merkwürdig, die Stößelbohrungen sind in die eine richtung mindestens doppelt so groß also owal wie original, genauso die Ölbohrungen, wovon sich halt eine ganz dicht gesetzt hat.
Wo hast du denn die Kupferdichtung her?
gruß Malte
Re: Top End 500er Twin
Bin zwar nicht der Jan, habe aber auch einen Laubsägebogen....Malte F. hat geschrieben:Hallo Jan
Wo hast du denn die Kupferdichtung her?
gruß Malte
Kupferblech passender Stärke kaufen, anzeichnen, ein Loch bohren, Laubsäge einspannen, säg...säg....
Und für die Ölbohrungen O-Ringe besorgen, die etwa 1/10 mm stärker sind als das Kupfer, Öl-Löcher gross genug machen, O-Ringe einlegen. Alles gut entgraten.
Vorher - logischerweise - fertige Kupferdichtung rotglühend machen und im Wasser abschrecken. Fertig.
- jan
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Re: Top End 500er Twin
Also, ich nehm´ beim Twin bisher immer nur die handelsüblichen mit dem Kupfer-Bund (aus was ist eigentlich der Rest? - Asbest is´ ja nich´ mehr... ), wie sie in den bereits erwähnten Dichtungssätzen drin sind. Davon habe ich zum Glück einige auf Lager...
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Re: Top End 500er Twin
Die 500er-Dichtungen machen auch mir kein Problem, ganz schlimm ists aber bei den 650ern. Die haben uns immer wieder zwischen den Köpfen durchgeblasen. Jetzt aber mit Kupferdichtung ist schon seit einem Jahr ruhig mit Ölen.