A65 -Moder mit SRM end feed
Verfasst: Sonntag 30. Juni 2024, 14:22
Hallo Leute,
ich hab‘ seit gestern einen A65-Moder am Wickel, den, so wie es ausschaut, die SRM-Leute auf end feed umgebaut hatten.
Der stolze Besitzer hat wohl wegen unzureichender Kompression das top end gezogen und dann einen Blick auf die Nockenwelle geworfen.
Sehet selbst, mit der Schieblehre gepeilt fehlen da starke 2 mm...
Das wird anständig geklappert haben. Der Stößel kann so einer Nockenform nicht nachlaufen, der hebt ab und knallt dann wieder runter, was wirklich lärmig ist. Wie üblich hat es die linke Einlassnocke getroffen, die in dem bemitleidenswerten Zustand ist. Warum es meiner Erfahrung nach immer diese ist, keine Ahnung...
Die ganze Schmierungsshow der Kombi Stößel-Nocke ist bei der A65 arg grenzwertig. Das einzige Ding, dass man tun kann, ist Öl mit viel Zink da reinzufüllen und sich immer und unbedingt an die Vorgabe von BSA zu halten, einen Schwung Öl in den Sumpf einzufüllen, wenn man selbigen abgelassen hatte. Dann kommt wenigsten noch ein wenig Schleuderöl vom Schwung auf die Nocke, wenn der Moder anläuft. Es dauert weniger lang, bis die Rückforderung der Sekundärseite der Pumpe in Wallung kommt und Öl in den Kopf gefördert wird, von wo es via Stößeltunnel die Kombi Stößel-Nocke schmiert.

Ansonsten halt das übliche, die sludge trap mit Füllung, aber weder versteinert, noch war sie übermäßig voll. Nur, wenn der Moder eh auf dem Tisch liegt, sollte man das gleich sauber machen. Der Stopfen war zum Glück nicht verhunzt und ging easy raus.

Das OPRV mit zarten Ablagerungen, das Öl wurde eher nicht regelmäßig gewechselt, wie man an den Lagerschalen sehen kann. Die Kröpfungen sind aber von der Oberfläche in Ordnung und maßhaltig. Neue Lagerschalen, neue Muttern für die Pleuelbolzen, zusammenbauen, feddisch. Die Pleuelbolzen als solche lasse ich wohl drin, ich hab' spätestens seit Ulis Malheur mit der Norton Bammel, Pleuelbolzen aus- und wiedereinzubauen und dabei einen Span zu ziehen.


Jetzt hatte ich bis dato noch nicht das Vergnügen, einen SRM-Moder zu zerlegen. Schlecht gemacht ist das nicht, gleichzeitig hat da einer geschlampt. Erstens hasse ich es wie die Pest, wenn man mit Dirko-HT rum schmiert an der P-Kettenschraube.
Für neue Pleuel, sehr schöne Dinger mit einer Stahlkappe unten, hat es gereicht, nur gehört das Pleuel mit der etwas seltsamen Bohrung zur Steigerung des Ölflusses nach links ans Ende des Schmierölstroms. Jepp, montiert war das Pleuel aber rechts. So ist gleichmal ein Teil des Drucks und der Ölmenge für das linke Pleuel flöten gegangen.
Was noch auffällt ist, dass die Waliser wohl per Bohrungen das im Sumpf verbleibende Moderöl mit dem Primärtrieb korrespondieren gelassen hatten ursprünglich. Der Simmerring am linken Hauptlager fehlt, so dass der Moder dann in den Primärkasten atmen bzw. entlüften kann. Der Besitzer des Mopeds hat aber wohl wegen steigendem Ölstand im Primärkasten diese Bohrungen mit eingeklebten Madenschrauben wieder verschlossen, wie man auf dem nachfolgenden Bild sehen kann.

Damit der Druck aus dem Primärkasten wieder entweichen kann, haben sie einen Schlauchstutzen eingeklebt, darauf einen Schlauch gesteckt und nach hinten (zu einem catch tank?) geführt.

Den serienmäßigen gesteuerten Entlüfter mit der Segmentscheibe an der Nockenwelle haben sie stillgelegt, indem sie die Bohrung (siehe Pfeil), wo das gerne in den Kettenschacht sabbelt, einfach zugeschweißt haben.
Da ist dicht, man kann nicht durchblasen mit Pressluft. Das gefällt mir nicht wirklich, weil ich der festen Überzeugung bin, dass so ein Moder auch atmen können muss.

Ich bin geneigt, da wieder einen Simmerring am Hauptlager zu montieren und die verschlossene Bohrung zum Ende der Nockenwelle hin wieder aufzumachen. Das sollte kein Ding sein in zerlegtem Zustand, da mit einem 8 oder 9 mm-Bohrer rein zu fahren.
Oder habt Ihr ggf. einen schlauen Einfall?
Schöne Grüße
Ph.
ich hab‘ seit gestern einen A65-Moder am Wickel, den, so wie es ausschaut, die SRM-Leute auf end feed umgebaut hatten.
Der stolze Besitzer hat wohl wegen unzureichender Kompression das top end gezogen und dann einen Blick auf die Nockenwelle geworfen.
Sehet selbst, mit der Schieblehre gepeilt fehlen da starke 2 mm...



Die ganze Schmierungsshow der Kombi Stößel-Nocke ist bei der A65 arg grenzwertig. Das einzige Ding, dass man tun kann, ist Öl mit viel Zink da reinzufüllen und sich immer und unbedingt an die Vorgabe von BSA zu halten, einen Schwung Öl in den Sumpf einzufüllen, wenn man selbigen abgelassen hatte. Dann kommt wenigsten noch ein wenig Schleuderöl vom Schwung auf die Nocke, wenn der Moder anläuft. Es dauert weniger lang, bis die Rückforderung der Sekundärseite der Pumpe in Wallung kommt und Öl in den Kopf gefördert wird, von wo es via Stößeltunnel die Kombi Stößel-Nocke schmiert.

Ansonsten halt das übliche, die sludge trap mit Füllung, aber weder versteinert, noch war sie übermäßig voll. Nur, wenn der Moder eh auf dem Tisch liegt, sollte man das gleich sauber machen. Der Stopfen war zum Glück nicht verhunzt und ging easy raus.

Das OPRV mit zarten Ablagerungen, das Öl wurde eher nicht regelmäßig gewechselt, wie man an den Lagerschalen sehen kann. Die Kröpfungen sind aber von der Oberfläche in Ordnung und maßhaltig. Neue Lagerschalen, neue Muttern für die Pleuelbolzen, zusammenbauen, feddisch. Die Pleuelbolzen als solche lasse ich wohl drin, ich hab' spätestens seit Ulis Malheur mit der Norton Bammel, Pleuelbolzen aus- und wiedereinzubauen und dabei einen Span zu ziehen.



Jetzt hatte ich bis dato noch nicht das Vergnügen, einen SRM-Moder zu zerlegen. Schlecht gemacht ist das nicht, gleichzeitig hat da einer geschlampt. Erstens hasse ich es wie die Pest, wenn man mit Dirko-HT rum schmiert an der P-Kettenschraube.
Für neue Pleuel, sehr schöne Dinger mit einer Stahlkappe unten, hat es gereicht, nur gehört das Pleuel mit der etwas seltsamen Bohrung zur Steigerung des Ölflusses nach links ans Ende des Schmierölstroms. Jepp, montiert war das Pleuel aber rechts. So ist gleichmal ein Teil des Drucks und der Ölmenge für das linke Pleuel flöten gegangen.



Was noch auffällt ist, dass die Waliser wohl per Bohrungen das im Sumpf verbleibende Moderöl mit dem Primärtrieb korrespondieren gelassen hatten ursprünglich. Der Simmerring am linken Hauptlager fehlt, so dass der Moder dann in den Primärkasten atmen bzw. entlüften kann. Der Besitzer des Mopeds hat aber wohl wegen steigendem Ölstand im Primärkasten diese Bohrungen mit eingeklebten Madenschrauben wieder verschlossen, wie man auf dem nachfolgenden Bild sehen kann.

Damit der Druck aus dem Primärkasten wieder entweichen kann, haben sie einen Schlauchstutzen eingeklebt, darauf einen Schlauch gesteckt und nach hinten (zu einem catch tank?) geführt.

Den serienmäßigen gesteuerten Entlüfter mit der Segmentscheibe an der Nockenwelle haben sie stillgelegt, indem sie die Bohrung (siehe Pfeil), wo das gerne in den Kettenschacht sabbelt, einfach zugeschweißt haben.



Ich bin geneigt, da wieder einen Simmerring am Hauptlager zu montieren und die verschlossene Bohrung zum Ende der Nockenwelle hin wieder aufzumachen. Das sollte kein Ding sein in zerlegtem Zustand, da mit einem 8 oder 9 mm-Bohrer rein zu fahren.
Oder habt Ihr ggf. einen schlauen Einfall?
Schöne Grüße
Ph.