Britbikeforum.de

hallo,
heute haben wir den Versuch unternommen die Vergaser zu synchronisieren 930ger. Die meisten Verschleißteile haben wir bereits ersetzt. Einer der needlejets ist ziemlich ausgeschliffen und das hat sich bei der Syncronistaion deutlich bemerkbar gemacht. Nun wollte ich mal in die Runde fragen wie ihr eure Vergaser bestückt habt. Mein Motor stammt von einer 1968 Firebird. Bedüst ihr nach Angabe oder habt ihr eine andere Kombi da diese besser funktioniert?
Vielen Dank schon mal

Hoi Frank,

hmmm... Die Vergaser zu synchronisieren hat mit dem Verschleißzustand der needle jets etc. pp. nur minder was zu tun.

Synchronisieren bedeutet eigentlich nur, dass die Schieber gleichmäßig, eben synchron auf- und zu gehen, und im Leerlauf gleich weit offen stehen.
Das kannste mechanisch/per Messen und Schauen erledigen, oder Du machst das mit Unterdruckuhren, die Du bei einem 68-iger Moder auf die Stutzen der Verbindungsleitung zwischen den Einlasskanälen aufstecken kannst, wenn Du einen entsprechenden Adapter für 5/16"-Schläuche hast.

Selbstverständlich macht es Sinn, wenn die Vergaser korrekt mit guten Teilen zu bedüsen und vor dem Synchronisieren im Leerlauf auch das LL-Gemisch richtig einzustellen. Vor allem letzteres ist ggf. halt tricky und nicht zwangsläufig von Erfolg gekrönt, wenn die Schieber in den Vergasern ausgeschlagen sind und klappern. Irgendwann musst Du halt die Luftschrauben arg weit eindrehen, um die am klapprigen Schieber vorbei gezogene Luft zu kompensieren.

Die needle jets und die Nadeln selber sind Verschleißteile, die solltest Du neu geben, die Hauptdüse hat keinen Verschleiß. Ein kleiner Tipp dazu noch: nur originale AMAL-Teile kaufen, keine Nachbausachen. Quellen sind entweder Burlen oder auch bei Joe Seifert.

Normalerwerweise gehen die A65 mit der originalen Bedüsung gut. Die dry frame-A65 haben .106" needle jets, die 'normale' Viertakt-Nadel mit den zwei grooves, needle clip position 2, main jet 190 (bei den normalen pancake-Luftfiltern und einem leidlich normalen Auspuff).

Noch ein Tipp zu Deiner Vergasereinstellung: die magische Reihenfolge kennst Du?
Erst das Ventilspiel prüfen und ggf. richtig stellen, dann die Zündung prüfen und ggf. ZZP richtig stellen, dann zuletzt die Vergaser einstellen und synchronisieren.

Hilfreich zum Verständnis der Vergasereinstellung ist das beigefügte Dokument.


Good luck und Grüße

Ph.

Hallo Phil,
danke für die schnelle und ausführliche Antwort:
Bei dem Zweiradmehaniker bei dem ich gerade in die "Lehre" gehe haben wir zuerst das öffnen und Schließen der Schieber, optisch und "haptisch" gemessen
Anschließend hat er so eine art Unterdruckuhr angeschlossen. Etwas umfunktioniertes aus dem Medizinbereich. Man konnte schön die beiden Quecksilbersäulen beobachten. Währenddessen hat er noch abwechselnd in den Schalldämpfern die Abgase gemessen. Bei dem einen needle jet ist ein schön ovales statt rundes Loch vorhanden.
Dann werde ich auf jeden Fall die anderen Punkte davor auch noch angehen (Ventilspiel und ZZP)
Bis jetzt sind offene einlasse auf den Vergasern die wollte ich aber sowieso noch gegen die panceks tauschen
Gruß Frank

Wie gesagt, Frank. Die Reihenfolge ist eigentlich eine andere. Aber es ist Dein Moped, Dein Film.

Über die optisch/haptische Grundeinstellung geht das ganz gut mit den Schiebers, die Uhren brauchste eigentlich fast nur, um die Schiebers im Leerlauf am Ende hinzubekommen.

Mit dem Messen des Abgases, wahrscheinlich habt Ihr ja CO gemessen, kannste die Luftschrauben und damit das Leerlaufgemisch einstellen, alles andere ist aber IHMO nicht möglich. So eine verschlissene needle jet bekommste nicht mit, schlicht, weil dazu der Schieber ungefähr zur Hälfte offen sein und das Moped auch Last sehen muss, damit man das sieht. Um so etwas per Messung des Abgases festzustellen, musst Du auf einen Leistungsprüfstand, der eine Bremse hat.
Es wäre sicher auch hilfreich gewesen, wenn Du die endgültig vorgesehenen Luftfilter drauf hast, bevor Ihr das einstellt, weil die Chose ändert sich durch die pancakes auch wieder.

Wie ausgeschlagen sind denn eigentlich die Schieber? Das haste nicht gesagt, ob die noch gut sind. Schau', wenn die needle jet schon aufgerappelt ist, dann können der Schieber und auch der body durch das Gerüttel ihr Fett abbekommen haben.

Eins vielleicht noch, das bei den A65-Vergasern an Zweivergaser-Köppen wichtig ist: Du kommst nicht daran vorbei zwischen den Ansaugkanälen am Kopp und den Vergaser die entsprechenden Pertinax-Scheiben aka tufnol washer zu montieren, die müssen ca. 5 mm dick sein. Sonst wird der Vergaser bzw. der Sprit da drin zu heiß, und im Sommer hat das Moped dann heiß in der Stadt einen total miesen Leerlauf und springt auch nach ca. 5 min Standzeit fast nicht mehr an.
Auch mit den tufnol washers ist es an der Grenze, viele Leute stellen deshalb die Vergaser im Leerlauf eher zu fett, weil damit ist der Leerlauf im Sommer besser.

Grüße

Ph.