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Heavyweight Single läuft wieder!
Verfasst: Montag 18. August 2008, 23:16
von jan
Moin allerseits,
hier gab´s ja seit Längerem keinen neuen Fred mehr, deswegen langweile ich Euch mit der Mitteilung, dass meine 350er nach erfolgter (erfolgreicher??!) Instandsetzung heute ihre ersten Muckser gemacht & die erste Probefahrt absolviert hat.
Anspringen tat sie erst beim ca. 20. Tritt, da hatte ich wohl ein wenig zu viel Öl in den Zylinder gekippt... was andererseits den Vorteil hatte, dass die Ölpumpe schon nach wenigen Sekunden ordentlich zu pumpen anfing (siehe Rücklaufleitung im Öltank!). Auch in der Rockerbox kommt ordentlich Öl an.
Mein einziges Problem: der Motor macht ordentlich mechanische Geräusche, aber nur temporär und auch nicht eindeutig zu orten. Zu viel oder zu wenig Ventilspiel? Kollidiert der LiMa-Rotor mit den ihn umgebenden Spulen? Zuviel/zuwenig Axialspiel der Kurbelwelle? Neuer Übermaß-Kolben zu hoch = Kollision mit Ventiltellern?
Na ja, Steuerzeiten und Zündung stimmen nach Menschenermessen, und bei 50 mph hört sich der Motor mechanisch gesund an; vielleicht nur irgendein harmloses peripheres mechanisches Klackern...
Trotzdem: wer irgend `ne spontane Idee oder Eingebung hat: danke für jeden Tipp!
Verfasst: Dienstag 19. August 2008, 08:01
von Wiener Wilhelm
Servus,
Gratuliere zum laufenden Motor.
Ventilspiel ist ja einfach zu kontrollieren, bei kaltem Motor Drehluft, gerade, daß sich die Stössel leicht drehen lassen ohne deutliche Höhenluft.
Wenn der Rotor mit den Spulen kollidiert, dann wirst Du im Primärkasten Späne finden, oder zumindest deutliche Berührungsspuren am Rotor.
Eventuell Rotor ausbauen und mal ohne starten?
Kolben zu hoch? Kopf runter, reinschauen, eventuell dickere Kupferdichtung anfertigen (und ausglühen nd abschrecken vor Montage), wenn Spuren sichtbar. Dann aber auch die Ventile kontrollieren, ob nicht Schaft verbogen?
Du kannst aber zuerst auch den Motor auf O.T. bringen im Überschneidungstakt, (d.h., wenn ein Ventil gerade schliesst und das andere gerade öffnet) und dann probieren, ob Du im Deckel, wo man die Drehluft kontrolliert, die Kipphebel noch etwas anheben kannst, das heisst, daß Du die Ventile im O.T noch weiter öffnest.
Geht das, dann hast Du keine Kollision mit dem Kolben.
Decompressorseil hat genug Luft? Klopft Kipphebel auf Decompressorwelle?
Kolbenbolzenauge?
KW-Seitenluft weiss ich jetzt im Augenblick nicht.
Viel Glück, daß es nur eine Kleinigkeit ist.
Beste..
Verfasst: Dienstag 19. August 2008, 17:02
von n.c. Dieter
Hallo Jan
Hat der Kopf vielleicht neue Ventilsitze gekriegt ?
Ich erinnere mich an einen "Bleifrei Umbau" wo hinterher die Teller zu weit im Brennraum standen und im Betrieb gegeneinander geschlagen sind.
Musste der Motorenbauer dann tieferlegen.
Verfasst: Mittwoch 20. August 2008, 01:05
von jan
Hallo Wilhelm, hallo Dieter,
danke für Eure "Verdächtigen"! Tank und Sitzbank habe ich schon wieder runtergebaut, um den Kopf das erste Mal nachzuziehen - da werde ich gleich mal den Kopf ganz runternehmen und schauen, ob es da intime Kontakte zwischen Kolbenboden und Ventilen gegeben hat. Dem Tip mit dem Überschneidungs-OT werde ich natürlich zuerst nachgehen.
Auch die potentielle Problemstelle Rotor/Spulen hatte ich schon im Verdacht, werde also auch dort mal einen Blick hineinwerfen.
Den Kopf selbst habe ich nicht überholt; das von Dir, Dieter, vermutete Ventilsitzproblem kann´s also eigentlich eher nicht sein.
Also nochmals: danke für Input, Beistand und Motivation! Ich melde mich mit weiteren "Wasserstandsmeldungen".
Beste Grüße, Jan
Verfasst: Mittwoch 20. August 2008, 01:14
von jan
Ach so, ja:
- Dekompressor hat eher zu viel als zu wenig Luft, da könnte ich den Zug sogar noch um 2, 3 Millimeter nachstellen. (Also kein Dauerkontakt zwischen Auslass-Rocker und Ventilausheber.)
- Kolbenbolzenauge: Neuteil von Jampot Spares, hab´ ich vom Motorenbauer aufreiben lassen, da sind 2 oder 3 Hundertstel Luft, der Bolzen geht saugend durch - auch daran dürft´s nicht liegen.
And as I already mentioned: Wenn ich fahre, z.B. 4. Gang unter Last, 45 - 50 mph, hört sie sich absolut sauber an.
Was soll man da sagen? Entweder sie verreckt, oder sie hält durch...

Verfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:34
von Ludwig
Hallo Jan,
Camilla klappert und rasselt inzwischen seit 2 1/2 Jahren und hat dabei 21 000 km zurückgelegt..Vollkommen alltagstauglich:

Hauptursche für Änderungen der Geräusche: Sturzhelm anders aufgesetzt,
Knie direkt am Tank oder 3 cm weg, andere Hose...
Inhaltlich möchte ich mich Deinem letzten Satz anschließen,
hätte mir aber eine etwas respektvollere Formulierung gewünscht.
Gruß Ludwig
Verfasst: Mittwoch 20. August 2008, 15:14
von Wiener Wilhelm
Sag mal, Ludwig,
Aber die mitgeführten Reifen hast nicht in den 21 500 km heruntergefahren, odrrr?
Da brauchertst Du schon ein paar PS mehr!

Verfasst: Donnerstag 21. August 2008, 10:28
von Ludwig
Wiener Wilhelm hat geschrieben:Sag mal, Ludwig,
Aber die mitgeführten Reifen hast nicht in den 21 500 km heruntergefahren, odrrr?
Da brauchertst Du schon ein paar PS mehr!

Hallo Wilhelm, die beiden oberen sind von der Benelli, der Rest von der Matchless. Wenn alle Heidenau gewesen wären, würde die Rechnung
sogar für alle 8 und allein fürs Hinterrad ganz gut passen. Der hat gerade mal 2 Monate (knapp 3000) km gehalten.
Gruß Ludwig
Verfasst: Samstag 13. September 2008, 15:35
von Wiener Wilhelm
@ Jan,
Na, etwas gefunden?
Verfasst: Sonntag 14. September 2008, 23:39
von jan
Sorry, wenn ich mich nicht mehr gemeldet habe... aber ich sagte ja bereits: entweder sie verreckt oder sie hält durch.
Gut, da hat es zwischenzeitlich ein paar "überholende Ereignisse" gegeben: als ich neulich mit Rally (er auf seiner BMW R 26) unterwegs war, ging mir der Ampèremeter langsam in den Keller - natürlich nachts, im Dunkeln. Außerdem haben schon seit Längerem beide Gabelholme hemmungslos das Öl von sich gegeben.
Kurzum, mein Baby hat ein paar Tage auf der Bühne gestanden. Die Gabel war mit entsprechenden Neuteilen von Johan Geersthuis und Jampot Spares ruck-zuck wieder instandgesetzt. Rally hat die Spulen des Alternators durchgemessen und keine Auffälligkeiten festgestellt (statische Messung, Widerstände zwischen 0,5 und 1,3 Kilo-Ohm, wenn ich das richtig wiedergebe).
Trotzdem: meine LiMa liefert keinerlei Ladung mehr ans Bordnetz.
Also, Zwischenstand: mechanisch mache ich mir um den Motor zunächst keine weiteren Sorgen, die Telegabel dürfte jetzt öldicht arbeiten - aber wer hilft mir jetzt weiter beim Alternator?! Mir (bzw. uns: ich genieße ja die Unterstützung von Rally als versiertem Elektroingenieur) wäre schon mit einem Hinweis auf ein geeignetes dynamisches Prüfverfahren geholfen, mittels dessen man z.B. den Zustand des Rotors und die Beschaffenheit der LiMa-Spulen testet.
Wir haben bislang nur die Spannung bei laufendem Motor getestet, da tat sich auch bei höherer Drehzahl rein gar nichts. Zündung ging also voll über Batterie, und bei Anschalten des Lichts geht der Ampèremeter mit vollen 8 A ins Minus (Verbrauch Licht vorne/hinten plus Zündung ~ 50 Watt, macht bei 6 V Spannung ca. 8 Ampère, das kann also wohl sein). Beim Gasgeben bzw. bei höheren Drehzahlen ändert sich daran schier gar nichts.
Wer hat einen Tipp für einen elektrischen Vollidioten? Rotor entmagnetisiert? Gibt es da nicht einen Alternator-Ersatz von Alton?
All infos welcome. Ach so, ja: Kabelbaum ist neu (Colin Farrington), Alternator müsste eine RM 13 sein (1958 = erster Matchless-Single-Jahrgang mit Batterie-Spulen-Zündung und Wechselstrom-LiMa), Spannung ging sukzessive verloren, also nicht schlagartig von jetzt auf gleich. Und als Zünd-Licht-Schalter habe ich den berühmt-berüchtigten PRS8 von LUCAS (Neuteil, Nachbau aus Fernost, aber Import über WASSELL).
Danke!!!
Verfasst: Montag 15. September 2008, 02:23
von n.c. Dieter
Verfasst: Montag 15. September 2008, 06:59
von Wiener Wilhelm
Servus,
Nicht böse sein, nur eine Frage zur Sicherheit:
Ihr habt am Alternator-Anschluß schon A.C., also Wechselstrom gemessen?
Und alles andere abgeklemmt?
Nicht, daß bei Dir der Gleichrichter, oder, falls vorhanden, die Zener-Diode kaputt ist!
Die Farben der Anschlußkabel und Anordnung der Spulen sind bekannt?
Sind ja sehr gut in dem LUCAS-Leaflet beschrieben.
Vierl Glück.
Beste....
..und wahrscheinlich wird der Widerstand der Spulen 0,5 bis 1,5 Ohm (bei den zusammengeschaltenen Spulen) sein, nicht Kiloohm.
Verfasst: Montag 15. September 2008, 07:05
von Wiener Wilhelm
....und ob der Rotor entmagnetisiert ist, kannst ja leicht feststellen:
Wirst ja einen Schraubenzieher in der Nähe haben...
Verfasst: Montag 15. September 2008, 11:44
von ajay01
jan hat geschrieben: Gibt es da nicht einen Alternator-Ersatz von Alton?
...nicht Alton, aber Sparx (
www.british-motor-cycles.com)
Verfasst: Montag 15. September 2008, 16:38
von Ludwig
jan hat geschrieben:
...ging mir der Ampèremeter langsam in den Keller - natürlich nachts, im Dunkeln.
Hallo Jan,
dass das Sterben so langsam passierte, habe ich nicht mitbekommen.
Das scheint doch für die Entmagnetisierung zu sprechen.
Der Grund dafür könnte Überhitzung sein (das mögen Magnete nicht), wenn der Rotor längere Zeit am Stator geschliffen hat.
Wenn Schleifspuren und Wilhelms Test mit dem Schraubendreher den Verdacht bestätigen, könnte ich ja mal versuchen, mit meiner Höllenmaschine den Rotor wieder aufzumagnetisieren.
Gruß Ludwig