So. Der
Schmiedegrat des Pleuels konnte mich nur kurz aufhalten.
Heute morgen mal in die Werkstatt und fix das Gehäuse zusammengeschmissen.
Das "ominöse" Pleuel, geglättet und poliert, hat nun den Weg an seinen zugewiesenen Hubzapfen gefunden.
Fangen wir weiter vorne an:
Also vor Beschäftigung mit dem Gehäuse, ist es eine gute Idee Schaftrad des Getriebes und Wellendichtring und Ritzel zu montieren. Man kommt so einfach besser ran.
Eine gute Idee ist, die Verzahnung des Schaftrades und des Ritzels mit Dichtmittel dünn zu betreichen.
Dann aufsetzen und Sicherungsblech samt Mutter montieren.
Die Schlüsselweite an der 500er ist 1 1/2".
Ich lifte das Blech immer erst an mit einem Spachtel. Die Klinge ist breit und flach. So bekommt man einen sauberen Ansatz.
SicherungsblechRitzel anliften.JPG
Dann mit dem Schlosserhammer ansetzen und von hinten mit dem Aluhammer klopfen. Nun kommt das Blech sauber hoch.
Sicherungsblech 2Schritt.JPG
Das mache ich an drei Seiten. Fertig
Ritzel gesichert.JPG
Sämtliche Sicherungsbleche die ich demontiertt hab in meinem Leben waren krumm und schief gebogen und gestaucht. Die sitzen dann nicht gut. Die Königsdisziplin ist es, mit dem Schraubendreher zu biegen. Hierbei reißt das Blech gerne oder sitzt eben nicht.
Es ist übrigens auch kein Fehler immer ein neues Sicherungsblech zu nehmen...
Nun zurück zur Welle.
Nach dem Reinigen der Welle und dem Einsetzen der Schlammhülse, darf auf keinen Fall der Schwungradbolzen vergessen werden.
Ich gebe ihm Loctite (oder hier Weicon) auf das Gewinde und dann laut Handbuch 45NM
Flywheel bolt.JPG
Dann wird das erste Pleuel aufgesetzt.
Pleuelaufsetzen.JPG
Ich gebe auch hier Loctite auf die Bolzen.
Pleuelbolz.JPG
Winkelmann sagt 30NM: Martin gibt 30NM

Ich ziehe in drei Schritten an.
10 - 20 - 30NM
Zwischen jedem Anzug drehe ich das Pleuel auf dem Hubzapfen hin und her. Damit kontrolliere ich ob es klemmt. Was ich schon erlebt hab...
Pleuelmontiert.JPG
Jetzt kommt die fertige Welle in das Gehäuse.
Das ist ganz schön doof. So die schwere Welle in das Gehäuse setzen, dabei die Pleuel unter Kontrolle behalten damit sie ins Gehäuse gefädelt werden können, Zapfen in die enge Passung des Lagers fummeln...
Warum nicht die Welle festlegen und das Gehäuse einfach drüberstülpen?
Wellewartet auf Gehäuse.JPG
Gehäuse drüber: Fertig (fast)
GehäuseTS aufsetzen.JPG
Jetzt aus dem Schraubstock, andere Gehäusehälfte drüber.
GehäuseDS aufgesetzt.JPG
Hier ging es erstaunlich einfach, ich hatte eigentlich Sorge, dass das Rollenlager sich nicht gut einfädeln lassen würde. Mein "Trockenversuch" zeigte mit an diesem Lager keine ausgeprägte Fase, die die Montage erleichtert und es wirkte relativ stramm.
Aber gut. Ging, bin zufrieden.
Jetzt werden die Gehäusehälften leicht handfest(!) verschraubt
Wichtig ist, nicht zu vergessen die beiden Schrauben direkt unterhalb der Zylinderfußfläche gut zu sichern.
Später wurden die Schrauben übrigens weg gelassen, laut WHB sind sie aber SEHR wichtig
InnereSchraubLoctite.JPG
Jetzt die Nockenwellen probeweise einführen um zu kontrollieren, dass die Flucht stimmt und sie nicht klemmen.Hier passt es prima.
Nockenwellen drehen.JPG
Dann werden die Bolzen und Muttern rundherum gut handfest noch mal angedreht und leicht mit dem Schlüssel nachgesetzt.
Endgültiges Drehmoment erhalten sie später, wenn die Halteplatten montiert werden. Denn die Muttern müssen dafür eh noch mal komplett gelöst werden.
Jetzt wartet der Motorrumpf auf die Anbauteile. Heute Abend geht es weiter.
Gehäuse verschraubt.JPG