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Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 10:03
von Domi-650SS
Tim hat geschrieben: Weichglühen fängt ab 30min bei 450-500degC je nach Legierung an. D.h. 30min ohne Unterbrechung für jede Stelle im Gefüge. Einmal kurz Rotglut ändert am Gefüge noch gar nix.
Stimmt nicht.

Du kannst einem Spengler (Klempner) ruhig glauben. Wie haben seinerzeit in der Lehrwekstatt Gefässe aus Kupfer (halbhart 1mm oder auch mehr) gezogen. Die haben wir mit der Lötlampe geglüht bis sie überall einmal geglüht haben.
An einer Dichtung kannst Du mit biegen gut feststellen ob sie weich ist.

Fritz

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 10:05
von rivera
Martin hat geschrieben:Hmh. Jetzt mal ernsthaft gefragt... wie soll ich denn eine halbe Stunde lang mit der Lötlampe die 500°C halten...?
Ich denke ich werde alle meine Dichtungen mal in die Glut des Grundofens legen über Nacht... Oder wären die am nächsten Tag dann weg? :gruebel:
Wenn das Teil da ist, geh ich mal zum Schmied meines Vertrauens um die Ecke im Wohnviertel!
Der bringt die Dichtung bestimmt korrekt zum Glühen!
Bei der telefonischen Bestellung hat Joe auch zum Weichglühen vor Einbau geraten!

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 10:20
von Norton
Ich arbeite ja in der Kabelindustrie. Kupfer ist der alltägliche Werkstoff. Wird das Kupfer zum Draht gezogen, wird es hart. Nach der Ziehmaschine ist eine Glühe. Da läuft der Draht über zwei Kontaktscheiben und wird mit einem Strom beaufschlagt und damit unter Stickstoff, oder Dampf (Schutzatmosphäre, damit er nicht farbig anläuft) weichgeglüht. Das Kupfer ist dabei aber noch weit vor dem "glühen". Was ich damit sagen will, das Kupfer muss nicht rot glühen, damit es weich wird. Die letzte Kupferdichtung für meinen Domi hab ich auf der Herdplatte weichgeglüht. Geht einwandfrei.
Wenn man keinen Werkstattherd hat, muß man halt mal die halbe Stunde ausnützen, wenn die Frau mal nicht da ist. Wenn die Dichtung schön sauber ist, passiert ja auch nix.
Wichtig bei Kupferkopfdichtung sind aber wirklich gerade Dichtflächen. Die Kupferdichtung gibt nämlich einfach mal nicht so viel nach, wie eine Kompositdichtung.

Gruß. Martin.

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 10:35
von Martin
Norton hat geschrieben: Wenn man keinen Werkstattherd hat, muß man halt mal die halbe Stunde ausnützen, wenn die Frau mal nicht da ist.

Gruß. Martin.
Dreizylinderdichtungen sind so verdammt lang... ;-)

Und halbe Stunde... das dachte ich auch mal, als ich ein Motorgehäuse (augenscheinlich sauber) mal fix, während meine Freundin beim Sport war, zwecks Lagerausbau in den Backofen gelegt hatte... Das hat so einen Rauch gegeben, dass ich jeden Moment die Ankunft einer Horde Indianer in Kriegsbemalung erwartet hatte...
Der Geruch hat sich übrigens nach ner guten Woche verflüchtigt :mrgreen:

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 12:35
von Tim
Klaus Thoms hat geschrieben: Sag mal , was hast du eigentlich für komische Moppeds , das du hunderte von Teilen brauchst ,...
Öhm, zwei bis vier Commandos, die eine Komplettrestaurierung brauchen, da kommt einiges zusammen.
.... ich rede von Originalersatzteilen ...
Für'ne Shovel. Nee, is' klar. :facepalm2:

Wenn Du kein Problem darin siehst, besorg mir doch bitte mal einen neuen 62504-65B, ich such schon lange danach. Mein lokaler Freundlicher hat nur verständnislos geglotzt.



Tim

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 13:18
von jan
Tim, ich vermag Dir dieses Mal nicht zu folgen. Ich habe schon Kupferringe bzw. -Dichtungen zum Schmelzen und Tropfen gebracht, wenn ich da mit der Lötlampe versehentlich einen Hauch zu lange draufgehalten habe. Und wir reden von einigen Sekunden bis wenigen Minuten. Was kann man da noch mehr am Gefüge ändern?! :-k :nixweiss:

Wie sieht denn ein Kupferteil aus, wenn es 30 Minuten mit 500° C bearbeitet wurde? Ich vermute mal: pfützenförmig.

Ich glühe genau so durch: einmal alles bis zur Rotglut. Danach mit kaltem Wasser (im Winter: im Schneehaufen vor der Werkstatttür) abschrecken. Und eines ist ganz klar: Jegliche Dichtungen sind nach dem solcherart Ausglühen signifikant und spürbar weicher als vorher.

Cheers, Jan

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 13:20
von Norton
Dann wirds halt noch weicher. Meistens ist ja in der Nähe eines Küchenherdes auch eine Spüle.

@MuttiMartin
Wofür gibts mittlerweile ovale Cerankochfelder?
Müßte doch reichen.

Gruß. Martin.

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 13:24
von holsteiner
Wer mal Kupferrohre für Heizung oder Wasser "hart" gelötet hat, weiß wie das Zeuch nach dem kurzen glühen weich wird.
Da braucht es keine lange Zeit.
Man muss bei einer Kopfdichtung ne Menge Energie zuführen, da Kupfer ein sehr guter Wärmeleiter ist.
Am schnellsten geht es mit einer Acetylen-Sauerstoff-Flamme.
Wer hat, kann natürlich auch seinen alten Kokskessel dafür missbrauchen.

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 13:25
von Norton
Mal ein andrer Gedankengang.
Wenn bei letztem Übermass die Armierungsringe der Standartkopfdichtung quasi schon in den Brennraum ragen und die Dichtung einfach nicht mehr richtig hält, wäre es dann nicht sinnvoll die Dichtung der 850er zu nehmen? Da drücken dann wieder die beiden Flächen sauber auf den Armierungsring und gut is. Oder die Dichtung der Atlas mit Feuersteg, weiß jetzt bloß nicht, ob die einen Armierungsring hat.
Das Bohrbild der Bolzen müßte jeweils das gleiche sein.

Gruß. Martin.

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 14:15
von Ter!
[quote="Tim]
Wenn Du kein Problem darin siehst, besorg mir doch bitte mal einen neuen 62504-65B, ich such schon lange danach. Mein lokaler Freundlicher hat nur verständnislos geglotzt.
Tim[/quote]

Hi Tim,
...was ist denn an dem Öltank so besonders? Oder muss/soll der "Original" sein? Oder ist der "Originale" anders als die Nachbauten? Dat würde mich mal intressieren, ernsthaft. Gibt's da 'nen Unterschied?
Steht doch bei den Zubehörfuzzis überall in den Katalogen und bei eBay.com gibt's die Dinger auch gebraucht und neu. Sind die qualitativer Mist? Habe mir dat Ding nämlich gebraucht gekauft und in meine "Homph" eingebaut. Jetzt habe ich doch nicht schon wieder wertvolles Kulturgut zerstört falls ich 'nen echten erwischt habe? :nixweiss: :mrgreen:
Ciao, Ter

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 14:22
von Tim
jan hat geschrieben:Wie sieht denn ein Kupferteil aus, wenn es 30 Minuten mit 500° C bearbeitet wurde? Ich vermute mal: pfützenförmig.
Eh? Kupfer hat einen Schmelzpunkt knapp über 1000degC. 500degC ist AFAIK noch relativ weit von der Kupfer-Rotglut entfernt, AFAIR setzt die später ein als bei Eisenwerkstoffen, eher um die 700degC.

Ich geh da eben nach meinen schlauen Büchern und Werkstoffzertifikaten, und nach denen glüht man eben mit einem deutlichen Sicherheitsabstand zur Rotglut und dafür länger durch.

Glüht ihr mal, wird schon passen. Ich nehm dank ersten Übermaß erstmal noch die Kompostdichtung.... :pfeiffen:


Tim

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 14:25
von Tim
Ter! hat geschrieben:...was ist denn an dem Öltank so besonders? Oder muss/soll der "Original" sein? Oder ist der "Originale" anders als die Nachbauten?
Nix, außer dass man die Nachbauten eben nur mit Chrom übergejaucht bekommt. Mir ging es darum, dass man bei HDs aus der vor-Evo-Zeit eben nicht zum Freundlichen gehen und Okinaaalersatzteile kaufen kann. Insofern ist die Kundschaft da genauso bekloppt wir hier.


Tim

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 15:16
von Moppedmessi
Tim hat geschrieben:
Nix, außer dass man die Nachbauten eben nur mit Chrom übergejaucht bekommt. ......


Tim
Entschuldigung, das ist direkt die erste Anzeige bei einer Orakel Befragung.
http://www.ebay.com/itm/62504-65B-Harle ... 1627234066

Jaja, ich weis. Ich habe zuviel Zeit.

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 15:52
von Tim
Moppedmessi hat geschrieben:Entschuldigung, das ist direkt die erste Anzeige bei einer Orakel Befragung.
Jaha, drieben in den Staaten kein Problem, von zwei, drei Anbietern. Aber auf dieser Seite des Teichs, im angeblichen Lande der Qualitätsfetischisten,die Dir die Bude kleinschlagen, gibt's nur den Chrommüll. Gleiches Bild bei Nose cone und Primärdeckel. Gibt's neu aus dem Katalog, aber bei W&W, CCE, Zodias, MCW, WWI immer nur verchromt - offensichtlich verlangt die Kundschaft wohl nicht nach dem unverchromten Zeuch. Aber wenn du zuviel Zeit hast, such mir gerne mal eine Quelle für einen unverchromten Neuen in Europa. ;)


Tim

Re: 70er Commando Aufbau Süd

Verfasst: Mittwoch 11. November 2015, 15:54
von Towner
Domi-650SS hat geschrieben: Meine Commandos waren beide Jahrgang 1973. Vielleicht waren die ausgereifter :-k
Meine ist auch 73 und hat das Problem. Vielleicht hast du bis jetzt Glück gehabt oder es noch nicht bemerkt (zu oft geputzt ?). Wenn es nicht viel ist dauert es eine Zeit, bis es sichtbar wird. Man sieht anfangs so ein kleines Rinnsal auf der 3. Rippe. Ich kann keinen Riss sehen und der Kopf ist plan. Bei mir ist es aber sehr wenig und erst nach 100km sieht man etwas. Seit dem ich das XS650-Ventil drin hab ist es weg (seit 2 Jahren).

Hier der Beitrag:
viewtopic.php?f=9&t=6402&hilit=ventil&start=30#p72676

Ralf