Wuselwahnwitz hat geschrieben:Der Test:
Schieber reinwerfen! Der muss "ohne Spiel" von oben reingesteckt bis unten ohne zutun reinplumpsen...
...dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Und ja: der Schieber ist einer der neuen Variante. (erkennbar an dem runden Führungsdorn)
Eigentlich ist ja auch schon alles gesagt (wenn auch nicht von jedem...
); insbesondere empfiehlt sich in der Tat die Lektüre des von Phil verlinkten Artikels, um sich erst mal grundsätzlich auf Stand zu bringen.
Es ist sicherlich richtig, dass alle Schleifspielchen etc. auf Dauer nicht viel bringen. Im besten Fall führt das dazu, dass zu viel Luft an den Schiebern vorbeipfeift, was eine korrekte Leerlaufeinstellung schwierig bis unmöglich macht. und. noch schlimmer, bei den Zweiversagern jegliche Synchronisationsversuche bereits im Ansatz scheitern lässt. Macht im normalen Fahrbetrieb zwar wenig, aber das Ansprech- und Übergangsverhalten ist dann unter aller Sau. Insofern würde ich auch zuallererst mal zu einem neuen Vergaser raten. Den Wassell Evo bekommt man in D. für knapp 180,-, den Amal Premium für einen Hunderter mehr. - Ob die Überholung/Ausbüchsen so viel billiger kommt? (Ja, ich geb´s zu: ich habe seit 2 Jahren die Wassells an meiner Bonnie und bin total zufrieden damit! Man sollte halt vor der Montage alle Kanäle mal überprüfen, nachdem die Qualitätskontrolle bei den Dingern wohl, vorsichtig gesprochen, nicht sehr ausgeprägt ist. Sie kommen aber laut Aussage eines bekannten Händlers alle aus derselben chinesischen Bude...)
Aber: ich habe an meiner Bonnie nach nunmehr 300 000km das vierte Paar Versager montiert. Hätte ich jedoch nach jedem klemmenden Schieber die Vergaser gewechselt, wäre ich vermutlich schon lange pleite! Anfangs habe ich öfter mal neue Schieber gekauft, was man aber vergessen kann, weil das Problem kein wie auch immer gearteter Verschleiss ist, sondern Verzug! Entweder durch hemmungsloses Anknallen am Kopf, oder, und das wohl häufiger, weil´s den Spritfabriken zu warm geworden ist.
Was man hingegen versuchen kann, ist, den Verzug zu korrigieren. Ist zwar schrauberpolitisch nicht korrekt und hilft auch nicht wirklich auf Dauer, hat bei mir aber schon öfter den o.g. "Streckbetrieb" ermöglicht.
Zu diesem Zwecke zunächst mal (z.B. mit einer Rohrzange) austesten, wo es klemmt. Wenn der Klemmende Vergaser beim Zusammendrücken der Mischkammer /der Schieberführung zuschnappt, klemmt er also dort nicht, sondern irgendwo im Bereich dazwischen. Unterwegs habe ich in solchen Fällen auch schon durch beherzte Anwendung einer Wasserpumpenzange die Schieber wieder frei bekommen, freilich immer mit der Angst verbunden, den Vergaser dabei zu "knacken"...- also bitte nicht übertreiben und immer bedenken: es geht um Millimeterbruchteile !. Daheim kann man das etwas schonender mittels Schraubzwinge oder auch Schraubstock gestalten.
Ob es etwas helfen würde, zu diesen Zwecken das Vergasergehäuse zu erhitzen, und wenn, auf welche Temperatur , kann ich nicht sagen, wäre mir auch im Hinblick auf dann ggf. andere auftretende Verzüge zu riskant.
Gruß Gerhard