bos´n hat geschrieben:... kommt nun eine gediegene Phil-Behandlung...
Merci für die Blumen, Reinhard. I'll do my very best.
Noch ein Highlight vom Zerlegen, der Ölablassstopfen vom Kurbelhaus.
Jetzt ist es ja so, dass nicht jeder zwangsläufig alles an zölligem Werkzeug rum liegen hat. Aber der Stopfen hat eine Schlüsselweite von 13/16", und einen Kerzenschlüssel hat jeder inner Kiste. Es tut einem im Herz weh, wenn man so einen verhunzten Sechskant sieht, wo man dann die passende Stecknuss mit dem Hammer drauf kloppen muss, um den Stopfen raus zu drehen...
Heute hab' ich noch die Kurbelwelle sauber gemacht, damit die Welle zum Schleifen gegeben werden kann. Mit der Schlonze da in der sludge trap drin kann man die nicht guten Gewissens weg geben. Die Jungs schütteln sich ja, wenn denen gleich die Welle auf den Tisch sabbelt.
Und ich hab' die Lagerschale des Rollenlagers noch aus dem Kurbelhaus ausgebaut.
Das ist eigentlich tricky, weil man mit keinem Innenabzieher whatsoever hinter die Schale kommt. Das manual sagt, die Kurbelhaus warm machen und das Wunderspezialwerkzeug Z162, das nichts als ein zylindrischer Innenauszieher für die Schale ist, nutzen. Jetzt hat das aber kaum einer in zylindrisch und der riesigen Größe und ich schon gar nicht.
So sieht das Z162 aus:
Die letzte Lagerschale dieser Machart anner Triumph, der ich gewahr werden durfte, kam nach exzessivem Backofeneinsatz und dann die heiße Kurbelhaushälfte auffe hölzerne Werkbank klopfen, irgendwann raus. Das ging schon irgendwie, überzeugend oder gar schön ist aber anders.
Wie hatten auch schon pics hier im Forum, wo anner A65 ein Monteur in seiner Verzweiflung dann drei Löcher 120° versetzt vom Primärkasten aus in das Kurbelhaus gebohrt hatte, um die Lagerschale danach raus treiben zu können.
Dabei geht es relativ easy, wenn man ein Schweißgerät zur Verfügung hat. Du legst eine satte Schweißraupe innen in den Lagerring rein, und durch den Wärmeverzug wurschtelt es die Schale etwas kleiner und sie fällt entweder gleich raus, oder Du kannst pillepalle einfach an der Schweißraupe mit einem Dorn klopfen, et voilà liegt die Schale auffer Werkbank.
So sieht dies das bei einem Schweißstümper dann aus, aber die Naht muss ja nichts halten.
Das geht übrigens auch bei hartnäckig fest sitzenden Schalen von Kegelrollenlagern im Lenkkopf, wo man keinen Ansatz für einen Dorn oder Innenauszieher hat. Nur muss man halt aufpassen, dass man sie nicht anbrät bei der Aktion....
Schöne Grüße
Ph.