A65 Star Bastard

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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Flores
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Flores »

Hey Phil,

eine Riesen Aktion wird das! Same procedure.. Die A65 kennst Du eh im Schlaf 8)
Ich bin gespannt auf Deine Doku.

Viele Grüße,
Flo
Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es schon ist!
- Karl Valentin -
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Soooooo, ich hab' mal versucht, was zur Erstzulassung des Star-Dings herauszufinden bei den Jungs im Amiforum.

Scheinbar ist es so, dass die DVLA beim Export des Fahrzeugs erstmal alles löscht. Wahrscheinlich war das Moped ein paar Jahre nicht zugelassen und besteuert, und so hat es es EZ von 71 bekommen, so beknackt das auch ist. Das letzte brätische Kennzeichen, das für die Star im deutschen Kfz-Brief eingetragen ist, wurde in der Tat 1971 ausgegeben.

So sah sie übrigens aus, als ich sie gekauft hatte.

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Die anderen Papierbilder von damals sind total verblichen, da ist nichts mehr drauf zu sehen, das man scannen könnte.... :shock:
Vielleicht haben sich ja noch eins oder zwei in meiner Photograbbelkiste versteckt, mal schauen.

Ich bin jetzt soweit, dass ich mal anfangen kann, die erste Teilebestellung abzusetzen. Wenn die Sachen dann eines Tages eintrudeln sollten, siehe ökonomischer Selbstmord der Inselmenschen, kann man dann die Gabel zusammenmontieren, sobald die Tauchrohre aufgehübscht sind. Aber da geht nix, Weihnachtspause... :pfeiffen:

Auch sonst isses eher zäh, der Strahler ist schon in Weihnachtsurlaub abgehauen, ergo wird das nix mit den ersten sauberen und grundierten Teilen.

Anbei noch ein paar pics von dem Tank, der im Zuge der Bastardisierung der Star drauf kommen wird. Er passt zwar nicht wirklich vom Baujahr her, aber er sieht geil aus und ist beulenfrei, der Chrom ist gut.

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Nur werde ich ihn wohl zum Gleitschleifen und ggf. auch versiegeln geben müssen, er ist rostig innen. :facepalm2:

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Dann habe ich die Seitendeckel noch für Euch photographiert.

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Und die nacelle hat jetzt probeweise einen Scheinwerfereinsatz bekommen. :love: :love:

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Sie geht auch über die Brücken drüber, nur will der Blechkünstler sie erst nach dem Strahlen in Form bringen, und der Strahler macht ja Weihnachtsferien.

Im Wesentlichen heißt das, dass ich mich in Geduld üben muss.

Schöne Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Sonntag 20. Dezember 2020, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
Mod1
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Mod1 »

Mod1 hat jetzt die neuerliche Brexit-Diskussion abgetrennt und hierhin verschoben, weil das ja nur mittelbar mit dem Star Bastard was zu tun hat.
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Soooooo, es lebe der Urlaub und die freie Zeit, die man zum Schrauben nutzen kann.

Nachdem ich ja auf die Fahrwerksteile eh warten muss, habe ich heute den Moder aus dem Regal gezerrt und auf die Billich-workmate gewuchtet. Mannmannmann, so ein Scheißding ist echt sackschwer.

Dann erstmal den Moder ausbluten lassen.

Hier ein pic der Uralt-Moderhalterung, ziemlich früh nach dem Produktionsstart hatten die BSA-Mädels dann das an den crank cases auf 2 Bolzen umgestellt, die die hinteren Halteplatten am case fixieren.

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Am Kopf ist hinten eine Rippe ab und eine andere verbogen. :facepalm2: Mal sehen, wie der sonst aussieht. Ich hab' noch einen ganz guten, der wenig gelaufen war, wo alle Rippen dran sind.

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Sonst ist das unauffällig, wenn man von den M8_Schrauben absieht, die irgendein DPO anstelle eines Helicoils an den mittleren Stehbolzen für den valve cover genommen hatte.

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Auf den ersten Blick ist es aber so, dass ggf. ein späterer Kopp und ein späteres barrel da drauf sind. Die Gussnummer auf dem barrel ist 71-1033, das kann eigentlich nicht sein. Die hinteren Koppschrauben sehen auch nach 3/8" aus, wo die bis 66 (?) 5/16" sein sollten.
Morgen bin ich da schlauer.

Die rocker shafts sehen etwas seltsam aus, und die thrust und tTackery washers passen nicht so recht montagemäßig, aber eigentlich auch nicht schlimm bis jetzt.

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Dann kam der Primärdeckel noch ab, der Deckel ist schick, ich sollte noch das tropfenförmige Abdeck-Dingens haben für die Inspektionsstopfen. Zum Zünduing einstellen ist der halt total unpraktisch, weil er kein Loch hat für die Blitze, aber das kann man ja temporär umstricken.
Da war bis jetzt auch ganz unspektakulär, außer einer lockeren Primärkette und der zu meiner Freude verbauten 3-Feder-Kupplung sticht da nichts hervor.

Mal schauen, wie weit ich morgen komme, das top end und der Primärtrieb kommt runter, wenn das leidlich gut löppt.

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Schöne Grüße

Ph.
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Soooooo, Leute.

Ich labere Euch mal weiter zu...

Ich hab' den Moder nun zerlegt.

Der Kopp ging gut runter, alles unkritisch, wenn man von den gebrochenen Rippen absieht. Es ist der alte Kopp mit den kleinen Einlass-Ventilen.

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Ist halt alles a weng mit Ölkohle verschmiert, ich muss mal nach den Führungen schauen. Neue Ventile gibbet eh, wahrscheinlich dann halt noch Führungen dazu. Ich bin aber noch nicht ganz entschieden, ob ich diesen Kopp nehme oder den anderen 65-iger Kopp aus dem Fundus.
Mal schauen, was der Forenschweißer zu den Rippen sacht... :mrgreen:

Das barrel ist ein neueres, wie ja schon von der Teilenummer her zu vermuten war. Eigentlich sollte das hinten 5/16"-Schrauben haben, wobei es aber doch welche in 3/8" sind.

Das stört mich nicht, am barrel sind alle Rippen dran, und es hatte eine Überraschung, die ich so nicht erwartet hatte.

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Mit der Schieblehre gepeilt, und was sehen meine entzündeten Augen? Es ist im Standardmaß! ;-D ;-D ;-D ;-D

Dann den Primärtrieb ab. Das ist schon alles a weng rustikal gemacht an dem Moder. Der Kupplungskorb taumelt ziemlich, ich muss mal sehen, ob es am Korb oder am clutch hub liegt. Der center ist dem Grunde nach ganz gut, nur hat da irgendein Honk wohl nicht die richtigen Teile am Start gehabt. Deshalb hat er eine Scheibe in den center reingebraten, damit er dann ein Sicherungsblech reinfummeln konnte... :facepalm2: :facepalm2: :facepalm2: .

Mal schauen, ob ich das wieder raus bekomme, zur Not sollte ich noch einen center mit neuen Gummis liegen haben.

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Und der Haifisch, der hat Zähne..... Das Ritzel hat es hinter sich, da ist sogar ein Zahn abgebrochen.

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Dann das barrel ab, und mit die übelsten Pleuels kamen ans Licht, derer ich bis jetzt gewahr werden durfte.

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Die werden da nicht bleiben, wirklich nicht.

Der Rest ist zum Teil eben anders, als ich es von den späteren Dingers kenne. Die Ölpumpe ist mörtelalt und erinnert weitgehend an die von den A7/A10. Sie ist mit Herstellungsdatum 62 graviert.

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Die wrd auch nicht bleiben. Ich hirne noch, ob ich eine nehme, die ich mal aus Teilen aufgebaut hatte, oder ob ich eine von SRM nehme. Eigentlich tendiere ich aber zu der von SRM, weil an dem Hocker kein Anschluss für ein Manometer vorhanden ist. Da müsste man am Gehäuse bohren, und das ist kein richtig angenehmer Gedanke. Wahrscheinlich müsste man da erst einen Gnubbel aufschweißen, damit das ginge.

Das end feed-Gedöns ist ganz brauchbar gemacht, soweit man das auf die Schnelle beurteilen kann.

Ich hab' die Kurbelwelle auch noch raus und die Pleuel des Grauens abgeschraubt. Die Hubzapfen sind ganz gut und auf -.010" u/s. Man sieht, dass die gelaufen sind, sie sind aber kaum/ nur zart verrieft. Man spürt es mit dem Fingernagel, aber es hakt nicht.
Morgen will ich mal die Hubzapfen richtig messen, wenn die ins Maßfenster passen.
Auch auf den Laufringen der Hauptlager (ein INA und ein NUP) sieht man eine Mattierung, aber keine Ausbrüche oder Auffälligkeiten.

Ich bin wirklich am Überlegen, ob ich da wirklich nur die Schlammhülse sauber mache, die Welle dann auf die neu zu kaufenden Pleuel wuchten lassen und das wieder zusammenstecke.

Wobei auch der Aufwand für Hubzapfen schleifen und neue Hauptlager erscheint nicht riesig, an den 150,- Mäusen wird es nicht scheitern.

Kurz: Ihr seht mich leidlich erfreut, das hätte viel schlimmer ausgehen können...

Ich labere Euch weiter zu, wenn ich mehr zu labern habe.

Schöne Grüße

Ph.
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Öko
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Öko »

Da war im Vorfeld ein Schlächter wohl dran, wenn ich mir die Spuren auf den Pleulen und die Silikondichtmasse ansehe.
Für die A10 hat SRM zur zweit keine Ölpumpen auf Lager...Schade, ich habe zu lange dsmit gewartet.

Bis jetzt hast du noch überschaubare Arbeit...mit den Pleuelen ist Mist...mit rausschleifen znd Pllieren ist das wohl kaum mehr getan....wieder zusätzliche Kosten.
30 Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 7.-9. August 2026 30 jähriges Bestehen :laola:
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Leftie
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Leftie »

Hi Phil,
bitte unbedingt weiterlabern :mrgreen:, der Bericht ist total unterhaltsam und lehrreich (für jemanden wie mich, der so weit noch nicht in die entlegensten Moppedinnereien gekrochen ist) - vielen Dank!!

Gruß, Ralph
1973er Commando, 1991er BMW R80 :naja:
"Denk dran, der Tommy hat Linksgewinde!!" (Herbert Knebel)
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T3Cali
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von T3Cali »

Labern wird viel zu oft als negativer Begriff benutzt und verstanden.
Hier in diesem Fred ist der Beweis, dass der Begriff allemal positiv gesehen werden kann und darf.
Gerne weiter so.
Auch als Fremdmarkentreiber interessieret mich die Fortsetzung
bekennender Guzzist ( T3 California und 850 LeMans) aber Engländer Infiziert.
Früher:
Honda SS 50
Jawa/CZ 175,
Horex Regina 0
Moto Guzzi T3 California
Pause
Aktuell:
Moto Guzzi T3 California
Moto Guzzi 850 LeMans (warum auch immer LM 1 genannt)
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Bei den Pleuels bin ich entspannt, die hatte ich eh schon geistig abgeschrieben. Die Dinger sind fast 60 Jahre alt, und ich hab' wenig Bock, dass so ein Kackding abreißt und den Moder dann verdirbt.

Die Entscheidung, die es noch zu treffen gilt, ist, entweder auf neue Alupleuel oder auf Stahlpleuel zu gehen.
Neue Alupleuel mit Stahlfüßen kosten halt die Hälfte von den Stahldingers, da lohnt sich das Nachdenken schon.

Dynamisches Wuchten ist eh gesetzt, da isses schnurz, ob so oder so, preislich ist das egal.

Ich hänge Euch mal noch Bilder der Lagerstellen an.

Zuerst das INA Nadellager, es ist mattiert, wo die Wälzkörper gelaufen sind, keine Ausbrüche, keine signifikant unterschiedlichen Verfärbungen.

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Das NUP-Lager ist auch unauffällig.

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Die beiden sind von den Hubzapfen, die Schalen sehen auch gut aus.

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Wie gesagt, ich messe die Kröpfungen mal raus morgen, wenn die im Fenster sind, bleiben die vielleicht auch so.

In Sachen Silikongeschmiere, hier noch ein Highlight:

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Mannmannmann, das ist schon arg grenzwertig. Hoffentlich ist das Moped nicht mit viel Last in dem Zustand gefahren worden. Wobei, man weiß nicht, wann das Silikon dran kam. Der Brief sagt, der Hocker wurde 1985 abgemeldet.

Leider hatten die Vorschrauber des Mopeds eine seltsame Affinität zu metrischen Gewinden. :facepalm2: Einer der Bolzen, die das Modergehäuse zusammenhalten ist eigentlich ein 5/16" BSCyc-Gewinde. Das war ausgerissen, und dann ist da auf M10 umgeschnitten worden. ](*,) ](*,) ](*,)

Das hätte meines Erachtens nicht wirklich Not getan, erst recht, weil es Re-Coils auch schon in den 80-iger Jahren in zöllig gab.

Das Getriebe ist auch funky, weil es ein ganz altes ist, wo der layshaft eine Schnecke antreibt, die wiederum den speedo durchkurbelt.
Mal schauen, wie die Radels des Getriebes en détail ausschauen. Die camplate ist ganz leidlich, und die Lager drehen sich auch comme il faut, ohne zu haken. Der Fundus hat noch eine intakte kicker ratchet zu bieten, wenn das alles wäre, mag ich nicht meckern. :pfeiffen:

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Das Ding dreht jetzt ins Leere, weil eben keine Schnecke da löppt. Und der Hocker bekommt ja eh eine QD-Nabe mit Tachoantrieb vom Hinterrad.

Der Abgang der Schnecke für die im inner timing cover ist auch recht rustikal verschlossen, weil da ist irgendein Stahlstift/-dorn drin, wahrscheinlich rein geklopft und zusätzlich mit Silikon zugeschmiert. Das bleibt ziemlich sicher auch nicht so. Entweder kommt da ein Alubolzen mit entsprechendem eingeklebtem Gewinde rein, oder der Meister wird es vielleicht zubraten.

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Zuerst muss ich mir jetzt aber mal eine Nuss mit einem 1/2" Innensechskant besorgen, um die Stopfen rauszubekommen. :pfeiffen:

Morgen wird aber erstmal alles anständig verpackt und gemessen. Saubermachen muss ich die Teile auch noch, die sind ziemlich verschlammt.

Ich hab' noch einen Satz AE-Hepos, die seinerzeit aus dem Scrambler raus gekommen sind. Die sind zart angerieben, aber nicht wirklich schlecht.
Das würde dann auch Kohle sparen, neue Ringe sollten auch im Fundus sein.

Alles in allem ist das bis jetzt eine sehr entspannende Art gewesen, den Weihnachts-/Jahresendurlaub zu verbringen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Schöne Grüße

Ph.
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T140-Oli
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von T140-Oli »

Phil hat geschrieben:Die Entscheidung, die es noch zu treffen gilt, ist, entweder auf neue Alupleuel oder auf Stahlpleuel zu gehen.
Neue Alupleuel mit Stahlfüßen kosten halt die Hälfte von den Stahldingers, da lohnt sich das Nachdenken schon.
Wieviel ist denn die Differenz in absoluten €€€ oder GBP? Nachdem Uli hier seine Erfahrungen beschrieben hat, wäre bei mir die Schmerzgrenze schon deutlich in RIchtung Stahl verschoben.
Phil hat geschrieben:Alles in allem ist das bis jetzt eine sehr entspannende Art gewesen, den Weihnachts-/Jahresendurlaub zu verbringen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Drum berichte gerne weiter, damit wir an deiner Entspannung teilhaben können :D

Frohe Feiertage und guten Rutsch!
Oli
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Knolle
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Knolle »

Moin Phil,
bei DEN Pleuel ist die Entscheidung für neue sicher einfach. Die alten sehen echt irre aus.
Man sieht, wie lange sowas im britischen Alteisen trotzdem noch hält.
Als an meiner Atlas ne größere Herzoperation anstand, habe ich die noch perfekt
aussehenden Pleuel gleichwohl gewechselt, immerhin hatten sie ca. 140tsd km
gelaufen und auch oft richtig Feuer gekriegt, ich wollte auf Nummer sicher gehen. Aber die Meinungen zum vorsorglichen
Wechsel der Pleuel gehen wohl auseinander. Na, bei Deinen beantwortet sich die Frage
natürlich selbst.
Eine sehr schöne Dokumentation, die Du da gestartet hast.
Gruß aus dem Wendland von Knolle
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Okay, okay, okay...

Hier noch ein nettes pic vom rechten Pleuelkopf.

Da war wirklich ein Grobschlosser dran. :pfeiffen: :pfeiffen:

Bild

Nicht schön, wobei da am Pleuelkopf wäre aus meiner Sicht die Wahrscheinlichkeit des Versagens noch eine geringere als an den Schäften , wo die Kerben zu sehen sind. Ich hab' aber eh wenig Ahnung.
Und im Versagensfall des Pleuels gibt das dann wirklich Bruch.

Ich hatte letztes Jahr pics eines A65 Moders gesehen, bei dem 2.000 km nach der Motorüberholung bei moderater Drehzahl ein Pleuel aufgegeben hatte und abgerissen war.

Der Moder war tutto completto Totalschaden, da war alles hin einschließlich des gusseisernen barrels, das von unten nach oben durchgerissen war. IIRC waren die einzigen Teile, die noch verwendbar waren, der outer timing cover, der Kopp und der valve cover.

Schöne Grüße

Ph.
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Leftie
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Leftie »

Hi,
der Laie fragt sich, bei welcher Gelegenheit man solche Macken überhaupt an die Pleuel kriegt :-k. Die Schäfte sehen sehen fast aus, als hätten sie im Schraubstock gesteckt :brille: .
Viel Erfolg weiterhin, Gruß
Ralph
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

T140-Oli hat geschrieben:
Phil hat geschrieben:Die Entscheidung, die es noch zu treffen gilt, ist, entweder auf neue Alupleuel oder auf Stahlpleuel zu gehen.
Neue Alupleuel mit Stahlfüßen kosten halt die Hälfte von den Stahldingers, da lohnt sich das Nachdenken schon.
Wieviel ist denn die Differenz in absoluten €€€ oder GBP? Nachdem Uli hier seine Erfahrungen beschrieben hat, wäre bei mir die Schmerzgrenze schon deutlich in RIchtung Stahl verschoben...
Hoi Oli,

wie so oft kann man die Froggies zitieren: ça depend.

Es gibt dem Grunde nach die Möglichkeit Carillos zu kaufen, wobei die ziemlich teuer sind. Ohne es genau zu wissen, aus dem Bauch raus werden das aber um die 700,- Mäuse sein für einen Satz.

Dann gibbet die Carillo-Klone von MAP, die liegen incl. Fracht und Zoll und Zeuch um die 500,- bis 520,- €, bis sie hier sind. Die letzten beiden Sätze, die jetzt in den Ni-Bros-Motoren ihren Platz gefunden haben, hatten freundliche Kollegen von mir unter Berücksichtigung der Zollfreigrenzen ganz legal im Handgepäck als Reisemitbringsel angeschleppt. Da war der Dollarkurs noch anders, das waren um die 415,- € pro Satz, IIRC.

Jetzt gibbet eben noch die Alu-Variante, einmal als Frästeil, oder Du suchst Dir die geschmiedeten Pleuel als NOS oder vielleicht auch Nachfertigung.

Ich hab' jetzt einfach mal die von der Burton's Bike Bits-Heimseite verlinkt, Du bekommst die auch sicher woanders.
SRM vertreibt auch billet conrods, Thunderengineering hatte mal welche hergestellt, und es gibt die geschmiedeten auch von Fake-it oder vom Holländer-Peter, der die Alupleuel ziemlich günstig vertreibt.

Um Deine Frage zu beantworten, die günstigste Aluvariante kann ca. die Hälfte weniger kosten als die Stahlvariante von MAP. Du kannst aber auch deutlich mehr dafür aufwenden.

IIRC hatte der wunderbare und sehr kenntnisreiche Tim mal was geschrieben, dass die Alu-Dingers auch ein shelf-life haben, will sagen, sie altern auch, wenn sie nur dumm rumliegen. Insofern wäre NOS vielleicht auch kritisch.

Was die Aludinger halt gar nicht mögen, das sind Kerben und Macken, von denen ausgehend Risse auftreten können, die dann zum schlagartigen Versagen führen.

Bei den Bastard-Pleuels isses jetzt so, dass die wirklich mörtelalt sind. Sie haben keine Ölspritzbohrung im linken, ergo sind sie allerspätestens 1965 hergestellt worden. Und sie sind nicht wirklich adäquat behandelt worden in der Zeit, wie man an den Macken sieht.
Ergo kommen sie raus.

Dynamisches Wuchten der Kurbelwelle steht eh auf dem Plan, und dabei isses egal, ob die Ersatzpleuel nun aus Stahl oder Alu sind, es ist ein Aufwasch.

Grüße

Ph.
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T140-Oli
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von T140-Oli »

Hallo Phil,

danke für die Übersicht, ich bin ja bass erstaunt, welch reichhaltige Auswahl es da gibt.

Grüße
Oli
T140E (1978), TR6C (1967), Warmduscher
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