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Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Montag 28. März 2016, 12:11
von jan
Ralph G.Wilhelm hat geschrieben:ich geh jetzt ins Bad und bearbeite die Fensterscheibe mit dem Bandschleifer :pfeiffen:
Welche Art von Gemischbildung musst Du denn bei Dir im Bad betreiben?!

Shampoo und Wasser schäumen zusammen am besten, wenn man die Gemischbildung auf einem haarbewachsenen Kopf vornimmt. Glatte Glatzen sind da kontraproduktiv!

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Montag 28. März 2016, 12:44
von chinakohl
Wobei die Kanalwände ja selten kalt sind ..... ;-)

Nee - das hat was mit Fluss- bzw. Strömungsgeschwindigkeit zu tun. Die Kanalwände sollten weder gussrauh noch poliert sein - ähnlich wie bei einer Haifischhaut soll sich an den Kanalwänden Mikrowirbel (so `ne Art "Skin- Effekt") ausbilden. Diese sorgen dafür, das der Gasstrom seinerseits von den Kanalwänden "abgepolstert" wird und deshalb schneller fließen kann.

Ich hab`das ausprobiert (Kanäle hochglanzpoliert, Kanäle glasperlgestrahlt - war schon eher Glasstaub als Glasperle, Kanäle mit einem geschlitzten Dorn und eingelegten Schleifleinenstreifen geschliffen, usw. )
Das beste Ergebniss habe ich jedoch nach dem fräsen mit besagten Silikat- Polierscheiben erreicht. Die Oberfläche ist dann nicht im herkömmlichen Sinn poliert, sondern ganz leicht mikrorauh - eben so, wie`s sein soll.

Hab` zwar kein Foto von meinem bearbeiteten Bonnie- Schädel - aber so sieht das an meinem Rotax Schädel aus:

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Dienstag 29. März 2016, 10:24
von chinakohl
Moin,

neeee - da "geht" nix mehr. Wie kommst du überhaupt zu der Einsicht? Hat der Begriff "mittlere Gasgeschwindigkeit" auch eine Bedeutung für dich?

Der Kopf gehört zu einem 650ccm Einzylinder - und der bzw. Das Fahrzeug, zu dem dieser Motor gehört, sollte schon noch auf der Strasse im öffentlichen Strassenverkehr fahrbar sein.

Und mit dem "Brötchen verdienen" - da bist du hier bei weitem nicht der einzige ;D

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Dienstag 29. März 2016, 12:00
von RoadRocket
Hi

Mal ein herzliches Dankeschön an alle für die vielen Tipps. Ich lege mich jetzt mal auf eine mikroraue Oberfläche fest und wenn die Köpfe bearbeitet sind stelle ich Fotos rein.

Phil/zwo

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Mittwoch 6. April 2016, 20:50
von RoadRocket
Update

Heute konnt ich endlich als letztes Teil im Puzzle die Köpfe und Kurbelwelle abholen. Jetzt kann ich mit dem schönen Teil des Wiederaufbaues endlich los legen :-) ..... man mannn mannnnnn, dieser Matchless Motor frisst mir ganz schöne Haare vom Kopf ;-)

Es gibt da nur ein klitze kleines Problem. Heute hab ich mich noch mit dem Schleifer der KW unterhalten und er sagt, er wolle mich darauf hinweisen, das die KW schon mal irgendwas abbekommen hat. Die Hubzapfen ( Big-Ends ) seien Unrund, das sei aber nicht wirklich was ungewöhnliches gewesen, das grössere Übel sei, dass sich nach genaustem ausmessen und überschleifen der beiden Zapfen ( das Mittellager sei i.O ) ein Hubversatz von etwa 8/100 ergeben habe! Sie seien sich halt an andere Masse gewöhnt, schleifen auch für Moto3 Suter Racing die Wellen und da gehe es um Tausendstel.

Zu den Radien an den Hubzapfen meinte er, er habe sich ganz genau an das Mass der Vorgaben aus dem Manual gehalten, doch seien die Radien schon mal zu weit geschliffen worden un so sei halt, mit richtigen Radius den er geschliffen hat, das Bild nicht ganz Lupenrein und sollte kein Problem darstellen. Er habe alles mal Testweise zusammengebaut und als Einwandfrei befunden.

... ganz vergessen. Er habe die KW auch noch mit der Video-Sonde nach alten Rückständen durchleuchtet und sie sei einwandfrei sauber.

Da ich zu faul bin mich heute abend noch in dieses Thema des Versatzes usw. einzulesen wäre ich froh um eventuelle Anregungen oder was auch immer.

Unten die Pics

Cheers

Phil/zwo

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Donnerstag 7. April 2016, 07:43
von Tim
RoadRocket hat geschrieben:....ein Hubversatz von etwa 8/100 ergeben habe!
In welche Richtung? Radial? Das wär zwar relativ hoch, aber kein Drama und vermutlich nicht weit weg von den damaligen Toleranzen, wenn nicht sogar noch drin. Und wenn Suter seine Wellen auf µm-Toleranzen im Hubversatz schleifen lässt, ist das aber eher *räusper* als geringfügig detailversessen anzusehen. Selbst F1-Wellen bewegen sich da in Hunderstel-Bereichen, es wär auch sinnlos, da zu eng zu tolerieren.


Tim

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Samstag 9. April 2016, 07:55
von RoadRocket
Moin
Tim hat geschrieben:
RoadRocket hat geschrieben:....ein Hubversatz von etwa 8/100 ergeben habe!
In welche Richtung? Radial? Das wär zwar relativ hoch, aber kein Drama und vermutlich nicht weit weg von den damaligen Toleranzen, wenn nicht sogar noch drin.
...hab mich nochmals schlau gemacht und ja, es ist Radial gemeint und seine Aussage, dass dies wohl auf den Maschinen von "Damals" nicht besser ging , würde mit deiner Vermutung passen.

Da ich die Welle nur statisch Wuchten möchte nun die Frage, wird sich der genannte radiale Hubversatz negativ auf Vibrationen auswirken und wäre es aufgrund dessen doch intelligenter die Welle noch dynamisch zu Wuchten?


@ Admins: Könnte jemand von euch bitte die SPAM Beiträge des frustrierten GaryK aus diesem Trööt entfernen. Ich hab dem kein Haar gekrümmt und akzeptiere sein Rundumschlag, all seine Beiträge durch Platzhalter zu verseuchen, nicht.

gemacht

@ GaryK, wenn Du im Forum noch am mitlesen bist. Bitte mach doch den Scheiss wieder rückgängig. Bringt nichts Unschuldige, wenn es denn Schuldige gibt, mitzubestrafen. Wir sind doch bitte nicht im Kindergarten. P E A C E


Phil/zwo

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Samstag 9. April 2016, 10:30
von Tim
RoadRocket hat geschrieben:...hab mich nochmals schlau gemacht und ja, es ist Radial gemeint und seine Aussage, dass dies wohl auf den Maschinen von "Damals" nicht besser ging , würde mit deiner Vermutung passen.
Naaaaaja. Die Maschine, auf der die Wellen geschliffen werden, die ich vor kurzem in Produktion gegeben habe, dürfte älter sein als Dein Krad. Und die letzten Wellen, die wir vermessen haben, hatten wesentlich kleineren Versatz. Das ist eher eine Frage, wieviel Aufwand der Bediener v.a. beim Einrichten betreibt als was die Maschine hergibt. :mrgreen:
Da ich die Welle nur statisch Wuchten möchte nun die Frage, wird sich der genannte radiale Hubversatz negativ auf Vibrationen auswirken und wäre es aufgrund dessen doch intelligenter die Welle noch dynamisch zu Wuchten?
Der Hub der Kiste ist knapp 80mm, oder? D.h. Du hast einen Unterschied von ca. 8/100 bei ca. 40mm Radius, will sagen Du bewegst Dich im 2-Promille-Bereich. Ich würde suggesten, die church in the village zu leaven. :wink:


Tim

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Samstag 9. April 2016, 15:03
von RoadRocket
Hi

@ Admin. Merci :gut:
Tim hat geschrieben: Naaaaaja. Die Maschine, auf der die Wellen geschliffen werden, die ich vor kurzem in Produktion gegeben habe, dürfte älter sein als Dein Krad. Und die letzten Wellen, die wir vermessen haben, hatten wesentlich kleineren Versatz. Das ist eher eine Frage, wieviel Aufwand der Bediener v.a. beim Einrichten betreibt als was die Maschine hergibt. :mrgreen:
Damit wird meine Vermutung, es könnte ja auch am EInrichter liegen, bestätigt. Ich wollte keine Diskussion heraufbeschwören drum hab ich mal nix in diese Richtung gesagt. Das er mich explizit drauf hingewiesen hat finde ich löblich und kann....
Tim hat geschrieben:Der Hub der Kiste ist knapp 80mm, oder? D.h. Du hast einen Unterschied von ca. 8/100 bei ca. 40mm Radius, will sagen Du bewegst Dich im 2-Promille-Bereich. Ich würde suggesten, die church in the village zu leaven. :wink:
... bestärkt durch deine Aussage Tim, nun beruhigt weiter am Aufbau basteln und tue ich the church in the village leaven :gut: ( Hub = 79.3 mm , Zapfen 39.81 mm )

Nun gehe ich wieder runter in die Werkstatt um weiter die KW ins Gehäuse einpassen. Hab heute morgen mal die Lager auf die KW gemacht und sie vorerst ohne Pleuel eingebaut. Da gibts noch ein ganz bisschen Schleiffarbeiten und danach werde ich mal die neuen Pleuel auf die Welle bauen und schauen ob da noch mehr am Gehäuse weggeschliffen werden muss. Bis jetzt schaut alles ganz erfreulich aus.

Der Wiederaufbau ab jetzt macht richtig Spass und es war nichts als Richtig, den Motor komplet auseinander zureissen.

@ Jan. Ob ich mit den 10/100 Kolben-Einbauspiel falsch liege werden wir noch sehen - Ich hoffe und wünsche es mir nicht ;-)

Updates folgen nun wieder häufiger.


Phil/zwo

PS:Haltet euch nicht zurück mit Tips oder Sachen die ich berücksichtigen sollte. Ist zwar nicht der erste Motor den ich wieder aufbaue, aber der erste Matchless Motor und man lernt nie aus.

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Samstag 9. April 2016, 22:59
von Norton
Wenn die Hubzapfen schon mal geschliffen wurden, dann hat sich der Maschinenbediener eben u. U. auch an dem verschlissenen Hubzapfen orientiert. Wenn so ein Hubzapfen dann Verschleiß hat, ist der nicht mehr rund und das kann durchaus bis zu einem Zehntel sein. Der Maschinenbediener richtet dann eben möglichst zentrisch aus, um wieder einen wirklich runden und zylindrischen Hubzapfen herauszubekommen. Dazu braucht er ringsum genügend Fleisch zum bearbeiten und dabei kann es eben zu einem Versatz der beiden Hubzapfen kommen.

Gruß. Martin.

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 08:08
von RoadRocket
Sali Martin

Etwa so wie Du beschrieben hast, hat er sich auch noch zusätzlich geäussert.

Wie auch immer, gestern habe ich die Welle mit Mittellager eingepasst und da dreht alles wunderbar. Heute kommen die Pleuel an die KW und dann mal hoffen dass ich statisch nicht zu viel Wuchten muss. Schön wäre wenns von anfang an passen würde :-)

Man darf ja träumen ;-)

Phil/zwo

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 21:21
von Norton
Willst Du die Welle mit den gleitgelagerten Pleueln statisch wuchten, wie eine Einzylinderwelle (mit Nadellager im Pleuel)?
Das wäre mir zu ungenau. Die Gleitlager hätten mir da ein zu hohes Losbrechmoment.
Meistergewichte (zweiteilig) machen und auf die Hubzapfen mit Kabelbinder drauf machen.
Oder, Wälzblei in Streifen schneiden (so breit wie die Hubzapfen), abwiegen und um die Hubzapfen schön fest aufwickeln.

Und dann muß man erst mal einen Wuchtfaktor wissen.

Gruß. Martin.

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 19:03
von RoadRocket
Hi

@ Martin. Der Wuchtfaktor der 650er AMC Twins ist 65%. Hier ist ein Link aus dem Jampot Forum der zu diesem Thema einiges erklärt. Leider in English, sorry für all die, die sich damit schwer tun.

http://www.jampot.com/article_print.asp?id=330

Ich hab die Welle einem Kollegen gegeben der einiges an Erfahrung mit Wuchten hat. Gestern zurückbekommen und er meinte, er musste nur minimal Matrieal abtragen. Ich gab ihm die Welle ohne Pleuel und Mittellager. Damit hat sich das Thema Wuchten für mich auch schon erledigt.

Mal so trocken zusammengebaut musste nur ganz minim am Gehäuse abgeschliffen werden und jetzt dreht die Welle ganz sanft, nichts schleift oder kratzt. Butterweich :-)

Jetzt wird das ganze nochmals gründlichst gereinigt und am Weekend will ich das Kurbelgehäuse definitv zusammenbauen.

Es geht vorwärts :-)


Phil/zwo

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 20:12
von Tim
RoadRocket hat geschrieben:Mal so trocken zusammengebaut musste nur ganz minim am Gehäuse abgeschliffen werden und jetzt dreht die Welle ganz sanft, nichts schleift oder kratzt. Butterweich :-)
Im Betrieb ist da richtig Tango, da werden minimale Freigängigkeiten schnell aufgebraucht. Ich versuch bei einer Welle in der Konstruktion - abgesehen von den entsprechenden Funktionsflächen natürlich - nie unter 2mm zu bearbeiteten Flächen und nie unter 4mm zu Gußflächen zu kommen.


Tim

Re: 650er Matchless Motor am Arsch!

Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 22:48
von RoadRocket
Nabend

Dann werde ich mal an den entsprechend Stellen wo es knapp werden könnte Knetgummi platzieren und schauen ob da genug "Luft" für Rock'n'Roll ist. Aus meiner Sicht sollte sich die Welle aufgrund des Mittellagers bedeutend weniger durchbiegen können, oder mache ich hier ein Denkfehler? Auf jeden Fall ist dieser Hinweis ein sehr guter Punkt :gut: wo ich glatt nicht berücksichtigt habe. Thank you very much Tim.

Phil/zwo