Britbikeforum.de

Norton hat geschrieben: Der sauber gehonte Zylinder, der einteilige Ölabstreifer und die Ölbohrungen in der Fase, Laufspiel, Kolbenbolzensicherungsringe die halten, Stoßspiel ..... sowas baut man doch mit einem gutem im Bauch zusammen.

Gruß. Martin.

...also, dass sehe ich genauso

Im Zusammenhang mit dem optimieren des Motores werde ich die Einlasskanäle etwas überarbeiten. Hat hier wer Erfahrung mit den AJS/Matchless Twin Köpfen und kann mir eventuell noch gute Ratschläge geben? Was sicher gemacht wird, sind die Brauen rund um die Ventilführungen entschärfen und die allzu welligen Oberflächen glätten und Übergänge vom Ansaugstutzen zum Kopf angleichen.

Zum Thema Kanäle optimieren hört man ja Unterschiedliches. Was mag nun wohl stimmen, sing ganz glatte Oberflächen im Kanal "state of the art" oder ist es nun besser wenn sie eben nicht ganz "arschglatt" sind? Das Thema Verwirbelung und Strömungsoptimierung intressiert mich gerade

Schöne Ostern an alle.

Phil/zwo

Moin,

ich hab`gute Erfahrung/Ergebnisse beim "Kanäle machen" mit einem Proxxon Langhals- Bohrschleifer LBS/E gemacht/erhalten.
Kein Profiwerkzeug (wie`s mir früher bei meinem Arbeitgeber zur Verfügung stand), aber für den "Heimwerker" sinnvoll und brauchbar - es gibt ja eine große Auswahl an Einsatzwerkzeugen dafür.

Zum schleifen/glätten nach der Bearbeitung mit Fräskörpern eignen sich sehr gut die Silikat- Polierscheiben des gleichen Herstellers. Diese ergeben eine leicht seidige aber glatte Oberfläche. Hochglanz/ glatt polieren ist eher kontraproduktiv - eine Restrauhtiefe dagegen wünschenswert.

Aber jeder, der das schon mal gemacht hat, hat da sicherlich seine eigenen Erfahrungen bzw. Vorgehensweisen.

MfG
Arvid


P.s: Fast noch wichtiger, als die Gussnasen der Ventilführungen im Kanal zu bearbeiten ist es, die Übergänge von der Kanalführung zum Ventilsitzring zu glätten.

P.p.s : Wenn du einen Kompressor hast, bist du natürlich nicht auf "klobiges" Elektrowerkzeug angewiesen.

Dann "geht" auch sowas:

RoadRocket hat geschrieben:Hi

michiel hat geschrieben:Kann ich die Fase mal genauer sehen ?

Bitte.

Ich hoffe dieses Bild zeigt was Du sehen wolltest.

Gruss

Phil/zwo

Jo, danke.

Prinzipiell sagt man zu Kanalbearbeiten, daß an den Stellen, an denen man am besten dran kommt es am wenigsten und die Stellen (in Höhe der Ventilführungen), wo man am schlechtesten dran kommt, am meisten bringt.
Kanten und überschüssiges Material abtragen ist auf jeden Fall gut, polieren ist aber schlecht. An den glatten Flächen schlägt sich der Sprit nieder und saugt sich daran fest. Die Oberfläche sollte immer noch rau sein. Der Feilstrich einer groben Riffelfeile ist gut. Schlägt sich der Sprit daran nieder, ist immer noch eine große Oberfläche drunter, auf der der Sprit wieder abdunstet und nicht in Tropfenform mitgerissen wird. Tropfen ergeben eine schlechte Gemischbildung.

Gruß. Martin.

Ich würde mal felsenfest behaupten, dass diese Aussage Bullshit ist.

....... stand zumindest so im "Hütten" (oder war`s der "Apfelbeck" ?) - diese Publikationen sind allerdings auch schon mehrere Jahrzehnte alt.
Das, mit den "Engpässen" erweitern, stimmt zwar immer noch - aber dürfte ja auch jedem halbwegs technisch Begabten klar sein.
Trotzdem würde ich bei einem "Strassenmotor" darauf verzichten, die Ein- und Auslasskanäle (!!!!) nennenswert zu erweitern - Gußkanten verschleifen, Vorsprünge ("Gussnasen" der Ventilführungen) strömungsgünstig beiarbeiten - nicht kompl. beseitigen !! Richtig "böse" Onkels legen sich bei Aluköpfen sogar eine Schweißraupe in den Ansaugkanal vor die Ventilführung, die direkt an die Gussnase der Ventilführung angesetzt ist. Mit viel Feingefühl und einer Engelsgedult arbeiten die sich diese Schweißraupe zu einer "Shark- Fin" aus und teilen so den Gasstrom um die Ventilführung bzw. den Ventilschaft gewissermassen in einen "Strömungsschatten" zu legen. Dabei muss natürlich aus dem Kanal an den korrespondierenden Stellen Material entfernt werden, um die Querschnittsverkleinerung auszugleichen - dazu ist einiges an Erfahrung nötig, das kannste nicht mal so ohne weiteres am Samstagnachmittag im Keller "porkeln"

Den Auslasskanal erweitert man idealerweise zum Auspuffkrümmer leicht trompetenartig - dabei aber aufpassen, das man keinen Durchschuss zur Basis der Ventilfeder produziert (die Materialstärke ist bei manchen Zylinderköpfen an dieser Stelle sehr knapp - wie auch an der gleichen Stelle im Ansaugkanal !!!!).

Bei unseren Motoren und repektive der meisten hier umtriebigen Leute, würde ich es sowieso bei einem glätten/ verschleifen der Kanäle belassen.
Das "funzt" sehr gut mit den von mir empfohlenen Silikat- Polierscheiben und reicht in den meisten Fällen völlig (dabei gehen aber für 4 Kanäle mal locker 20 Scheiben "durch" - wenn nicht mehr) - trotzdem kann man den Fräser getrost in der Schublade lassen (ehe man sich aus Unachtsamkeit damit Rattermarken in die Kanalführung haut ).

MfG
Arvid

P.s: Sollte der Durchmesser der Silikat- Scheibe zu groß sein, kann man diese an einem Schleifbock mit Korundscheibe im Durchmesser reduzieren (einfach bei laufendem Proxxon oder "Air Grinder" an die Korundscheibe des ausgeschalteten Schleifbock halten).

*geändert

Stefan hat geschrieben:Ich würde mal felsenfest behaupten, dass diese Aussage Bullshit ist.

Dann leg doch mal dar warum und wie man es besser macht.
Bin nämlich lernfähig. Vor allem von Leuten, die auch selbst schon was gemacht und ausprobiert haben

Gruß. Martin.

@ GaryK

was man "kann" und was sinnvoll ist, sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Ich hab`auch schon Ventilschäfte bzw. Ventilteller abgedreht, Schaftansätze sowie -Teller poliert, Dichtflächen der Ventilsitze umgeschliffen - aber das macht bei "Strassenmotoren" kaum einen Sinn.
Wenn man einen "Rennmotor" baut, ist das eine andere Sache. Da gehören aber auch noch weitergehende Maßnahmen bezügl. der Zündanlage, des Steuerverzuges hinsichtlich der Massenträgheit im Ventiltrieb, der rotierenden Massen im Kurbeltrieb, usw. dazu.
Das alles führt letztendlich zu einem Antriebsaggregat, was kaum noch strassentauglich ist.
Deswegen ist bei "street- performance" manchmal "weniger" mehr ........

Es ist ja nicht so, das ich mir den ganzen Mist nur angelesen hab. Ich hab`in der Vergangenheit schon einige "Schädel" geportet (angefangen bei 1 Zylindern - über Twins, 4zyl. oder 6zyl. (bevorzugt Opel CIH´s) bis zu V8 "wedge Heads") - da darf ich mit Recht einige Erfahrung für mich beanspruchen ...

GaryK hat geschrieben:Hallo!

Den Auslass kannst Hochglanzpolieren sowie den Brennraum, Kolbenböden. Der Einlass sollte glatt aber nicht poliert werden.
Das werde ich an meinem A65T Kopf auch noch machen sobald größere Ventilsitze gesetzt wurden.

Ob man den Auslaß poliert, oder eben rau läßt, da drüber gibt es auch unterschiedliche Sichtweisen. Die polierte Oberfläche wird auch mehr, oder weniger Ölkohle ansetzen. Was hat das dann gebracht? Die andre Seite der Ölkohle ist aber, daß sie eben auch einen Hitzeschild im Auslaßkanal darstellt und isoliert. Hat man mit einem rau gelassenen Auslaßkanal eine Ölkohleschicht, nimmt der Kopf nicht so viel Wärme aus dem Abgas auf. Ganz schlecht sind da wieder angeströmte Kanten.
Man sollte auch erst die Kanäle bearbeiten und dann erst Sitze fräsen. Ventilführugen können beim bearbeiten auch richtig stören. Drum bearbeitet man Kanäle auch am besten bei demontierten Führungen. Den Übergang vom eigentlichen Ventilsitz zum Kanal ankorigieren..... am besten mit einem Hungergerät..... die Sache wird dann doch recht schnell kompliziert ..... nur die Wenigsten haben sowas.
Brennraum und Kolbenboden sollten schon schön glatt sein. Um so schlechter hält die Ölkohle drauf und die sollte man im Brennraum (dazu zählt ja auch der Kolbenboden) nicht haben.

Gruß. Martin.

Ich bin noch auf Stefans Assage gespannt.
@Arvid... meinen 1,8OHC Kopf... Du machen?
Ich hab einen mehr als ich brauche, wenn es nichts wird, können wir von vorne anfangen, nachdem ich Dich niedergestreckt habe...

Ouuuh Martin - das wird aber teuer

Neee, mal ohne Quatsch - was willste denn dran gemacht haben?
`N bisschen die Kanäle verschleifen könnte ich sicherlich, aber um die "Mütze" richtig zu porten bräuchte ich zumindest einen Strömungsmeßstand.
Das sind ja schließlich die Kanäle für 4 Zylinder zu bearbeiten und die sollten schon gleich werden. Das kurzerhand mit Knetmassekugeln als Messlehren zu machen ist schon sehr "hölzern".
Aber wenn die Aktion Zeit hat und nicht übermorgen fertig sein soll, können wir darüber reden



P.s: Wobei mir gerade einfällt, das ich mir vor ein paar Wochen einen Satz Teleskop-Innenmeßtaster geleistet habe .........

Norton hat geschrieben:polieren ist aber schlecht. An den glatten Flächen schlägt sich der Sprit nieder und saugt sich daran fest. Die Oberfläche sollte immer noch rau sein.

Stefan hat geschrieben:Ich würde mal felsenfest behaupten, dass diese Aussage Bullshit ist.

chinakohl hat geschrieben:....... stand zumindest so im "Hütten" (oder war`s der "Apfelbeck" ?) - diese Publikationen sind allerdings auch schon mehrere Jahrzehnte alt.

GaryK hat geschrieben:Den Auslass kannst Hochglanzpolieren sowie den Brennraum, Kolbenböden. Der Einlass sollte glatt aber nicht poliert werden.

So, wie ich´s "gelernt" (= gehört, gelesen) habe, bin ich ganz bei Norton-Martin. Ich habe in Erinnerung, dass rauhe Kanalwände im Einlass eine bessere Gemischverwirbelung bewirken, wohingegen glatte Kanalwände - ähnlich wie Glasfensterscheiben bei nasskaltem Wetter - zu Kondensatniederschlag und Tropfenbildung neigen.

Aber, wie gesagt - nur angelesenes Fremdexpertenwissen ohne jegliche eigene Chemie- oder Physik-Grundlage.

ich geh jetzt ins Bad und bearbeite die Fensterscheibe mit dem Bandschleifer



dann hab ich aber den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben, rausgucken kann ich auch nicht mehr