Schmale Ringe drehen

[Gerd]

Marijan, mache doch mal eine kurze Skizze, was Du eigentlich drehen wolltest, Dann ist das Ganze verständlicher und man kann das Problem einkreisen. Ich habe übrigens eine Weiler MD 220.

[Öko]

Beitrag eins Bild zwei Gerd, eine Dichtscheibe für das untere und obere Kegellager mit 1" anstatt 3/4" Gabeldorndurchmesser.
Ich muss das auch nicht verstehen.
Ich verwende Seewasser beständiges verseiftes dickes Fett und die von mir beschiebenen Dichtscheiben, habe damit Standzeiten von LKL von über 100TKm erreicht, was für ein mit mir drauf 320Kg schweres Motorrad mit Gabelreckung und nicht immer auf besten Straßen unterwegs bollkommen in Ordnung geht bei maximal 20€ Materialeineinsatz für Markenschrägrollenlager von All Ball Racing.

Aber vielleicht habe ich in fast dreieinhalb Jahrzehnten biele Dutzend Zweiradschrauberein immer was verkehrt gemacht, das teilweise bis zu fünffache Standzeit gegenüber dem Verbau ab Werk ermöglicht wurde.

Mann könnte das auch aus Alu, Kupfer, Messing, VA Blech ausstanzen oder lasern ..man muss sich auch nicht unbedingt so kompliziert anstellen, wo denkbar einfache Lösungen auf der Hand liegen...und zudem sehr praxisnahe sind, weil es auch so ab Werk verbaut wurde und wird.

Aber was solls, wenn der gewählte Weg über Los führt.

[Gerd]

Naja Gerd, das ist jetzt ein wirklich hilfreicher Kommentar! Hast Du das nötig?? Hatte Dich anders eingeschätzt (und Deine Arbeit sehr geschätzt…)
Gruß, Klaus
Ja, ok. das war etwas daneben, tut mir leid. Ich hatte nur gedacht, wer so eine gute Drehbank sein eigen nennt, sollte auch damit umgehen können.

[Öko]

Fehlt vielleicht noch die ausreichende Praxis.
Jeden Tag mehr dazulern wie man vergisst.

[Mucks]

[...] eine Dichtscheibe für das untere und obere Kegellager mit 1" anstatt 3/4" Gabeldorndurchmesser[...]

Ne Mario, du hast das Problem nicht verstanden. Nicht böse gemeint. Ich habe Lenkkopflager mit Dichtung gekauft (auch auf dem Bild zu sehen). Die Dichtungen stehen ca. 1mm über dem Innenring des Lagers. Wenn man jetzt das Lager einbaut, also auf den Gabelschaft presst ist die Dichtung zwischen Lagerinnenring und Gabelbrücke, d.h. das Lager sitzt nicht richtig im Lagersitz (Metall auf Metall). Um diese Distanz auszugleichen wollte ich ein Distanzring drehen. Natürlich hätte ich die Kappen nehmen können von denen du sprichst. Aber auch die hätte ich anpassen müssen. Und es gibt auch noch tausend andere Lösungen, die einfachste wäre das ganze zu ignorieren, weil es ja vorher auch geklappt hat. Ich habe diese Ringe gedreht und die sind auch ok geworden. Die Oberflächen könnten schöner sein, die Maße stimmen jedoch und das wichtigste, die Planparallelität ist gegeben. Das Ergebnis ist also schon da, kam mir nur umständlich vor.
Ich habe heute mit einem gelernten Dreher telefoniert, ü 70 und viel Erfahrung. Er macht das ähnlich, wenn ihm die Parallelität wichtig ist, nur seine Vorrichtung sieht anders aus und ist universeller.
Und ich habe das nicht gelernt. Bin aber gewillt darin besser zu werden, sofern man mir weiterhelfen möchte

[Öko]

Warum verwendest du dann nicht 1mm Passscheiben?
Industrienorm auf den hunderste Millimeter genau.

[Benni ES2]

Jeden Tag mehr dazulern wie man vergisst.

[Uli]

Warum verwendest du dann nicht 1mm Passscheiben?
Industrienorm auf den hunderste Millimeter genau.

Na, hat Marjan doch schon erklärt:
Weil es ihm in diesem Thread nicht (mehr) um eine einfache Lösung für die Lenkkopflager geht, sondern darum, wie man dünne Scheiben genau dreht.
Warum man so etwas machen will, obwohl es so etwas genormt zu kaufen gibt?
Na, weil man's kann.
Oder eben können möchte.
Warum fahren wir alte, zerschundene, öltriefende Schlosserkisten, für die wir jede Schraube sonstwo besorgen müssen, wenn es doch so gute neue BMWs zu kaufen gibt?
Na, weil wir es können (wollen).
Wenn du magts, schreib ich dazu gerne noch eine längere Abhandlung...

Marjan, wenn du die Methode des alten Meisters in Worte fassen kannst, wäre ich als Nicht-Metallico und Drehbankbesitzer sehr interessiert.
Ich versuche nämlich auch nach Marios Motto zu leben.

[beaufort]

Ja, ok. das war etwas daneben, tut mir leid. Ich hatte nur gedacht, wer so eine gute Drehbank sein eigen nennt, sollte auch damit umgehen können.
[/quote]
Prima Gerd! Das bestätigt mein positives Bild von Dir.
Alles gut. Gruß, Klaus

[Mucks]

Er hat sich einen Dorn für die mitlaufende Spitze gedreht, mit dem er die Scheibe gegen die Spitze drücken kann. Also planen, Zentrierbohrung und abstechen. Dann zwischen Spitze und Dorn spannen, dabei können beide Seiten bearbeitet werden. Danach ID auf das gewünschte Maß erweitern.

[Öko]

Was mich echt wundert ist das zöllig sehr krumme Maß, was sm vorhandenen Lenkdorn gemessen wurde.
Den vorhandenen auf ein Maß drehen wo es ein passendes Lager gibt
Zum nächstgrößeren Lager ei en passenden Ring aufschrumpfen oder mit Lagerkleber befestigen.
Habe eine frühe 650er Unit Brücke vorhin ausgfmessen Gabeldorn 1", Lagersitz unten 27,0mm....weicht somit 0,8Xmm von deinen Messwertfn ab.

[Mucks]

Verstehe ich nicht. Ich habe das doch für die Husqvarna Gabel gemacht mit 25mm Gabelschaft (nicht 25,4mm). Der Gabelschaft der OIF hat 3/4". Den Gabelschaft der Husqvarna hätte ich nicht so weit runterdrehen können, der ist hohl auf ID 18mm.

[Öko]

Viele Wege führen nach Rom, ich wohne 7Km entfernt.
Wollte das mit der Unit bolt on Brücke nur der Vollständigkeit nachreichen zu den OIF Maßen zum Vergleeich für die Lager.
Du bekommst das schon hin.

[bosn]

Also, beim durchlesen bekomme ich schon fast ...Pickel.....

Der Marijan ist natürlich ein total netter...und dem muss ja geholfen werden

Schnittdaten sind für den Novitzen schon mal der Graus.

Warum ? Weil es bei einer konventionellen Drehmaschine nur Anhaltspunkte sind....

Also , wo soll ich jetzt anfangen....meine Drehlehrgänge erstrecken sich i.d.R über zwei Wochen...

Danach ist das Grün hinter den Ohren immerhin etwas sauberer...

Abstechen

Abstechen ist i.d.R. ein Arbeitsschritt bei dem die meisten Frischlinge der sprichwörtliche Schweiß auf die

Stirn treibt....

Platte oder Schwert ?

Na, eine geklemmte Wendeplatte ist bestimmt einfacher Handzuhaben als ein Drehling oder Abstechmeißel
den man erst trimmen ( scprich : schleifen) muss.

Allein , exakte Winkel und Radien an der Schneide plus besserer Maerialien ...helfen hier einiges um zu einenem
guten Ergebniss zu gelangen.

Spannen und die absolut korrekte Höhe des Meißels sind sehr wichtig

Spannen des Werkstücks ( genau , evtl muss ich dafür sorgen das es sich genügend abstützen kann)

Drehzahl ( Umdrehungfrequenz) ....damit sollte man spielen.
Oft liegt die ordentlich tiefer als gedacht....

Spandruck ! Ha..jetzt geht´s los....Gefühl....

Bei diesen beiden Parametern gilt....wenn es Quietscht , singt oder lacht....zu hohe Drehzahl , zu wenig Druck,
stumpfer Meißel,schlechte (auf)Spannung des Werkstückes...alles Möglich

Haribo Lakritzschnecken ? kurzer Span ? alles richtig gmacht !

Die zu spanenden Materialien haben da deutliche Unterschiede

Die Maschine unterliegt veschiedenen Verschleißstadien

Ordentlich kühlen !

Es gibt sogenannte weiche Backen , die kann man so bearbeiten das man Scheiben schön einspannen kann

Mir fällt bestimmt noch mehr ein....

[bosn]

Übrigens :
Alles überhaupt kein Thema , Schlosser zu sein , das kann jeder, schnell ne Lehre machen und ab zur Uni...
Kohle und Karriere winken !!!!