Britbikeforum.de

jan hat geschrieben:

Tim hat geschrieben:

Norton hat geschrieben: ...

...

Aah, es geht wieder los!!
Schnell Nüsschen und Bier geholt. Und es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht...

Passt schon.
Das der Tim solche Datenblätter sinnvoll lesen und deuten kann, ist mir vollkommen klar. Der Tim hat da einfach ein ganz andres Hintergrundwissen, was mir schlicht und ergreifend fehlt.
War ja auch der Grund, warum ich das eingestellt habe, ob das überhaupt Sinn macht.
Irgendwie wäre das ja auch zu einfach. Man kauft sich im Online-Handel zwei Zuschnitte und zwei Bolzenpaare, macht sich eine Maßskizze und stellt sich eine Woche lang abends an die Fräsmaschine und hätte ein Pärchen neue Pleuel.
Langfristig mache ich mir halt Gedanken über meinen Domi. Die Pleuel sind halt 60 Jahre alt. Die Auswahl an Neu-Pleueln sehr begrenzt und das Motorrad ist einfach zu gut, um es in die Ecke zu stellen.
Jedenfalls ist Thunder-Engineering nach dieser Erkenntnis keine Alternative.

Gruß. Martin.

Norton hat geschrieben:Irgendwie wäre das ja auch zu einfach. Man kauft sich im Online-Handel zwei Zuschnitte und zwei Bolzenpaare, macht sich eine Maßskizze und stellt sich eine Woche lang abends an die Fräsmaschine und hätte ein Pärchen neue Pleuel.

Nimm Dir eine Woche mehr Zeit und Stahl oder noch besser Titan als Werkstoff. Pleuel sind kein Hexenwerk und Titanteile auch nicht, es ist nur Aufwand.


Tim

WELDURAL, könnte doch geeignet sein?
https://www.aalco-metall-augsburg.de/fi ... LDURAL.pdf
Warmfest, gut zerspanbar und polierbar.
Auf den ersten Blick jedenfalls besser als 7075.
Stahlpleuel, Carrillos hab ich in meiner Atlas. Die sind schon deutlich schwerer und man hat schon echte Probleme, das Gegengewicht in die Kurbelwelle hinein zu bringen.

Gruß. Martin.

Norton hat geschrieben:WELDURAL, könnte doch geeignet sein?

Wie gesagt, es gibt warmfeste Alu-Sorten, die sind nur eben nicht so ohne weiteres in Kleinmengen zu beschaffen und deutlich teurer. Da nimmt man dann als gewinnorientierter Marktteilnehmer eben das, was der Metallkrauter von nebenan feilbietet und denkt sich einen hochtrabenden Text aus.

Ich schrecke halt insgesamt vor Alu etwas zurück bei dem Anwendungsfall.

Stahlpleuel, Carrillos hab ich in meiner Atlas. Die sind schon deutlich schwerer und man hat schon echte Probleme, das Gegengewicht in die Kurbelwelle hinein zu bringen.

Die normalen Carrillos sind gebuchst für den Kolbenbolzen, da ist der Ansatz von Jim Schmidt besser - wobei der sich da entgegen seiner blumigen Beschreibungen auch nur an alte Entwicklungen ranhängt. DLC-beschichtete Kolbenbolzen, die direkt im Stahl laufen, sind in den NASCAR-Motoren seit etlichen Jahren Standard. Damit bekommt man den Wuchtfaktor wieder in die Bereiche der Alu-Pleuel.

Tim

Hat Carillo nicht mal nach Maß gefertigt?
Man muss halt klar haben, dass es teuer werden wird.
Ich hab nich ein Paar MAP Alu für 500er hier rumliegen und denke, die wohl eher nicht mehr zu verwenden (habe noch NOS Original Pleuel in neu hier)
Wenn ein Materialkundler mal Interesse hat die anzufassen...

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Martin hat geschrieben:Hat Carillo nicht mal nach Maß gefertigt?

Machen die immer noch, wenn man es bezahlt. Besagter Jim Schmidt macht nix anderes, als nach seinen Vorgaben gefertigte Pleuel zu verkaufen - die halt keine Buchse für den Kolbenbolzen mehr haben, aber das ist im Zweifel inzwischen eine Checkbox-Option.

Carrillo ist seit einiger Zeit eine Tochterfirma von Pankl, und die machen auch Kleinstserien nach Kundenvorgaben - nur eben in Titan, den Stahl überlassen sie den Amis.


Tim

Tim hat geschrieben:DLC-beschichtete Kolbenbolzen, die direkt im Stahl laufen, sind in den NASCAR-Motoren seit etlichen Jahren Standard.
Tim

Das sieht man mittlerweile ach sehr häufig im Serien-Sektor. Beim KTM-V2 bin ich mir sicher und im PKW-Bereich hab ich das auch schon mal gesehen (Daimler, Porsche etc.).

Meinem Triple hab ich vor ein paar Jahren nen Satz Arrow-Stahpleuel spendiert. LP Williams hat die wohl bei denen exklusiv in Auftrag gegeben, was vermutlich auch nicht sonderlich große Stückzaheln waren. Den Preis mit ca. 250€/Pleuel fand ich vertretbar und weit entfernt vom Carillo-Universum.

Tim hat geschrieben:

Martin hat geschrieben:Hat Carillo nicht mal nach Maß gefertigt?

Machen die immer noch, wenn man es bezahlt.


Tim

Meine Carillos für den Triple gab es als Bestellware. War 2007, da kosteten die um die 800 Euro...
Was rufen die heute auf für so handmade Teile?
Ich denke die haben doch bestimmt Rohlinge in allen möglichen Längen, die sie dann nur fein bearbeiten müssen?

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Martin hat geschrieben:....habe noch NOS Original Pleuel in neu hier.....

Das ist ja ganz erstaunlich! Kannst Du das bitte noch mal gaaaanz langsam sagen???

Wuselwahnwitz hat geschrieben:

Martin hat geschrieben:....habe noch NOS Original Pleuel in neu hier.....

Das ist ja ganz erstaunlich! Kannst Du das bitte noch mal gaaaanz langsam sagen???

Niuh oold stock, das war der Pleuelhersteller für Triumph damals..

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Martin hat geschrieben:

Wuselwahnwitz hat geschrieben:

Martin hat geschrieben:....habe noch NOS Original Pleuel in neu hier.....

Das ist ja ganz erstaunlich! Kannst Du das bitte noch mal gaaaanz langsam sagen???

Niuh oold stock, das war der Pleuelhersteller für Triumph damals..

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Tim hat geschrieben:
Nimm Dir eine Woche mehr Zeit und Stahl oder noch besser Titan als Werkstoff. Pleuel sind kein Hexenwerk und Titanteile auch nicht, es ist nur Aufwand.


Tim

Hallo Zusammen,
So, jetzt muss ich auch nochmal einhaken. Ich habe da was gefunden, dass ich für eine fachlich durchaus fundierte Arbeit halte. Stammt von der Fa. die unter anderem auch Alu- Pleuel herstellt: https://www.rrconnectingrods.com/alumin ... -titanium/.
Nach meinen Informationen hat das Titan- Material für Pleuel zwar die Festigkeit von hoch- vergütetem Stahl kann auch die Wärme vertragen, die üblicherweise an dieser Stelle in Motoren auftritt aber dauerfest wie Stahl ist es auch nicht.
Titan ist ein äußerst zäher Werkstoff, der vor allem im Flugzeugbau als Endbearbeitung nicht geschliffen werden darf, da beim Schleifen alle Risse zugeschmiert werden die dann auch mit den üblichen Riss- Prüfungsverfahren nicht mehr sichtbar gemacht werden können. Natürlich ist das Material aber vor allem auch dessen Bearbeitung auch extrem teuer.
Für unseren Anwendungsfall (Serien- Motorenbau) bleibe ich dabei: Stahl ist der richtige Werkstoff. Vor allem dann, wenn die Motoren mehr als nur 80.000km halten sollen.
Auch die Gewichtsoptimierung an modernen Serien- Pleuelstangen hat Formen (und Gewichte) angenommen, die durchaus der von Aluminium gleichkommt.
Zum Thema Pleuelauge: Auch das ist schon lange keine "normale" zylindrische Bohrung (vielleicht gar in einer Bronzebuchse) mehr. Sondern ist zu beiden Seiten hin Trompetenförmig ausgearbeitet. Dieses deswegen weil sich ja der Kolbenbolzen durch die Belastung während der Verbrennung durchbiegt. Durch die trompetenförmige Bearbeitung nach beiden Seiten hin verhindert man "Kantenträger".
Für mich stellen zurzeit die sogenannten "Korbhenkel"- Pleuel für die TFSI- Motoren von VW/Audi das Optimum von Serien- Stahlpleueln dar. Gerne würde ich diese Pleuel auch in meiner NORTON verwenden. Leider habe ich aber noch nicht die richtigen Abmessungen gefunden.
Noch einen schönen, entspannten Abend zusammen.
Gruß
Klaus
Soweit noch einmal das Thema Pleuel.

Klaus Monning hat geschrieben: Für mich stellen zurzeit die sogenannten "Korbhenkel"- Pleuel für die TFSI- Motoren von VW/Audi das Optimum von Serien- Stahlpleueln dar. Gerne würde ich diese Pleuel auch in meiner NORTON verwenden. Leider habe ich aber noch nicht die richtigen Abmessungen gefunden.
Noch einen schönen, entspannten Abend zusammen.
Gruß
Klaus
Soweit noch einmal das Thema Pleuel.

Die nennt man auch Trapezpleuel, oder? Da könnte es bei hohen Drehzahlen im LWOT bzgl. Massenkräfte kritisch werden, zumal ein Krad-Motor uU schon höher drehen kann als ein Serien-EA888. Außerdem hab ich bei meinem alten Brötchengeber mal aufgeschnappt, dass es bei diesem Pleuelkopf zu Axialkräften auf den Bolzen kommen kann, die dann die Sicherungsringe aus der Nut poppen und der Motor dann hin ist.

O.k., ich fahr seit über 4 Jahrzehnten Serienpleuel in all meinen Commandos, inkl. über 25 Jahre im Rennbetrieb, und da haben auch ernsthaft schnelle Leute unsere Motorräder gefahren. Bis heute kein eniziger Pleuelschaden, trotz 2 sauber gebrochener Hubzapfen im Rennbetrieb (jeweils rechtzeitig bemerkt und ohne weitere Schäden abgegangen!).

Hamm Commandos also ein Pleuelproblem?

Nö, aber gut, daß wir jetzt alle komplett unnötigen & überflüssigen Alternativen exzessiv ventiliert haben!

... seh ja auch so, dass Commando KEIN Pleuelproblem hat, weil man ja eben per Mouseklick neue originale nachkaufen kann.
Ich wünschte mir halt, dass wäre mit Domis genauso.
Nachdem Du da aber ehr mal in Abwehrhaltung gehst, sucht man halt nach Alternativen.

Gruß. Martin.