A65 Lightning Motorinstandsetzer

[Norbert]

Hallo BSA Gemeinde,
ich komme ja eigentlich aus der Norton-Ecke, aber ich habe einem guten Bekannten versprochen mal nachzuhören, wo man den Motor und das Getriebe einer 650 Lightning aus 1967 überholen lassen kann. Der Bekannte ist jetzt nicht der eingefleischte Engländer-Fahrer sondern eher der Multimarkensammler. Er möchte halt, dass es vernünftig gemacht wird. Für Empfehlungen von guten BSA-Werkstätten in Deutschland würde er sich sicher sehr freuen.
Im Voraus vielen Dank
Gruß Norbert

[Phil]

Hoi Norbert,

Werkstätten so à la Profis bzw. gewerbliche Buden für das brätische Zeug sind ziemlich rar geworden. Es haben eine Menge Leute altershalber aufgehört bzw. kochen das alles nur noch auf Sparflamme. Dementsprechend sind die Wartelisten auch ziemlich lange bei denen.

Er kann ggf. mal bei Hebsch Schüssler anfragen, wobei der auch nur noch wenig macht. Ansonsten der Rainer Traupel, vielleicht auch bei dem Zumach, wo der Ralph Leftie manchmal hin geht.

Mein persönlicher Favorit wäre Ago, das ist die einzige mir bekannte Werkstatt, wo ich ohne Muh und Mäh hin ginge. Wobei, das ist super-subjektiv.

Deinem Kumpel muss aber absolut klar sein, dass die gewerbliche Überholung eines A65-Moders nicht billig werden wird. Je nachdem, was da alles zu machen ist, wird das zumindest knapp am Wiederverkaufswert einer A65 liegen, wahrscheinlich sogar den mutmaßlichen Verkaufserlös des ganzen Mopeds übersteigen.

Ich hatte in den letzten Jahren den einen oder anderen A65-Moder am Wickel. Da gingen immer irgendwas um die 2,5 bis 3k € an Teilen rein, so à la Buchse, Kurbelwelle schleifen, Lager, Dichtungen, Simmerringe, Ventile, Führungen, Kolben.
Je nach dem Verschleißgrad des Dings kann es aber auch deutlich teuer werden.
Normalerweise sind die Nockenwellen alle eingelaufen, eine SRM-Pumpe kosten irgendwas um die 380,- €, neue Pleuel liegen ab 400,- € aufwärts, wenn die Sitze abgesoffen sind, kannste nochmal um die 400,- oben drauf packen.

Und ein Profi wird für zerlegen eines ausgebauten Moders, säubern, messen, Teile ggf. suchen und/oder bestellen, Sachen wie beispielsweise die Kurbelwelle zum Schleifer, barrel zum Bohren und Honen weg geben, wieder putzen, zusammen bauen auch in der Größenordnung von 30 h brauchen. Das sind alleine schon um die 2k € netto plus Steuer, arg vorsichtig geschätzt in Sachen Stundenlohn.




Schöne Grüße

Ph.

[Wuselwahnwitz]

Wohl gesprochen Phil!

[2solingen]

Lieber Schraubergott, lass meine Karre einfach laufen, ich verspreche auch, immer brav das Öl zu wechseln.

[Phil]

...

Tja, es ist halt, wie es ist, nichts hat das ewige Leben.

Schöne Grüße

Ph.

[Norbert]

Hallo,
Dank für eure Antworten. Ich nehme mal an, eine Anfrage beim BSA-Club Deutschland würde ähnlich erfolgreich verlaufen.

Gruß Norbert

[Phil]

Hoi Norbert,

nein, ich denke nicht, dass eine Anfrage beim beim BSA-Owners Club etwas anderes ergeben würde, zumindest nicht solange man BSA-Werkstätten als gewerblichen Betrieb definiert. Schau', der Ansprechpartner für A65-Technik beim OC ist sogar hier am Forum dabei, und selbiger hatte sich auch nicht geäußert zu Deiner Frage.

Am Ende zahlen auch die Leute aus dem OC die gleichen Preise bei den Teilehändlern wie alle anderen auch, ob Herby immer noch 10% Nachlass für CBBC- oder BSA OC-Mitglieder einräumt, weiß ich nicht mal.

Ein signifikanter Brocken neben den bereits erwähnten Teilen ist halt die Arbeitszeit bei der ganzen Rechnung. Und wenn alles gut liefe, was es IME seltenst tut, käme Dein Bekannter tutto completto vielleicht mit 5k € hin, wenn er den Moder selber aus- und einbaut, und dann hat er ein Moped, das er für 6K € verkaufen könnte, wenn es sonst auch gut, schön und original ist.

Er kann es halt selber machen, oder er findet einen, der ihm seinen Moder im Zuge einer Art Nachbarschaftshilfe macht. Da weiß er vorher aber auch nicht, wie der denn so arbeitet, das zu Deinem Eingangspost es möge halt vernünftig gemacht werden.

Vernünftig aka gut und wenig Kohle aka billig gehen selten zusammen, erst recht, wenn es ein gewerbetreibender Betrieb ist, der den Moder und das Getriebe überholen soll.

Schöne Grüße

Ph.

[TheMissingLink]

So nebenbei: mindestens diese Preise werden auch aufgerufen, wenn ein modernerer Motor extern bearbeitet werden soll.
Nur das Werkstattnetz für die Alteisen ist dünner.
Ich hätte mir in den letzten Wochen einige Zuvielzylinder angeschaut, darunter auch ein oder zwei, deren Motor und Getriebe überholt waren, Rechnungen von 5-8k.

[bosn]

pff,,,,
da sind wir wieder bei den alten Sprüchen.

Entweder hast du Geld oder du schraubst selbst.Anders sind Klassiker nicht zu fahren.
Dann kommt ja halt noch dazu das wenig Leute heute bereit sind sich mit (alter)Technik zu beschäftigen.

Umso mehr sollte man dann auch den Fokus auf gescheitem Aufbau machen.
Schritt für Schritt , keine Kompromisse oder vernachlässigungen um ein standfestes Aggregat zu
erhalten was dann auch viele Kilometer Freude bringt.....Hau...äh Hough..äh..how du u dooo

Sorry ...ett iss wie ett iss

[Öko]

Absolut korekt, nach der saubere durchzuführenden Einfahrzeit mit Ölwechsel und Einstellarbeiten muss der Motor auch Langstecke vollgastauglich sein...sonnst taugt die investierte Zeit Material nicht im Ansatz.

[Phil]

Jooo klar, Mario.
Ganz sicher ist ein A65-Moder vollgastauglich.

Grüße

Ph.

[Öko]

Nicht mal fünf Minuten?
Was ist das für ein britischer zusammengesteckter Plunder?
Unglaublich...
Ich treibe hier mit meiner 63er Bonnie Vauacht Bollieden und Jappsenvierender beim Ampelstart die Tränen in den Augen beim Ampelstarg ihrer 40 bis 50 Jahre jüngeren Kisten...schlafechslt sucb nicht wenn die Ampel wenige hunderstel Sekunden kirschgrün verkassen hat.
Bin mir potenten Norton Atlas und aufgebohrten BSA A65l 920ee Traupel mit Norton KW) im Freundeskreis mehrfach gefahren...Starrahmen begrenzt halt einiges mehr.
Gerade aus und sehr griffigen Pellen, Überraschungsmoment geht schon einiges für altebritische Ladys.

[Norbert]

Hoi Norbert,

nein, ich denke nicht, dass eine Anfrage beim beim BSA-Owners Club etwas anderes ergeben würde, zumindest nicht solange man BSA-Werkstätten als gewerblichen Betrieb definiert. Schau', der Ansprechpartner für A65-Technik beim OC ist sogar hier am Forum dabei, und selbiger hatte sich auch nicht geäußert zu Deiner Frage.....

......Vernünftig aka gut und wenig Kohle aka billig gehen selten zusammen, erst recht, wenn es ein gewerbetreibender Betrieb ist, der den Moder und das Getriebe überholen soll.

Schöne Grüße

Ph.

Hallo Phil, schönen Dank für deine ausführliche Antwort. Meinem Bekannten geht es mit nichten um ne Billig-Lösung. Ich habe ihm den Sachverhalt heute Morgen erklärt. Er hat mit den Achseln gezuckt und meinte, dann würde er den Motor halt nach England zur Überholung geben. Okay, ist seine Entscheidung. Ob das preiswerter wird wage ich mal zu bezweifeln. Ich habe die BSA eben noch gesehen. Die Grundsubstanz ist absolut in Ordnung. Nichts verhunzt oder verrostet.

Ich habe ja auch Motor und Getriebe meiner Commando vor ein paar Jahren überholen lassen. Und ja, man muss schon sehr Enthusiast sein, sich ständig sagen "ES IST DEIN HOBBY" und nur ja nicht drüber nachdenken, was man mit dem Geld sonst so alles hätte anfangen können.... Mein Trost, sind meine Söhne. Der Jüngste, mittlerweile auch einspurig motorisiert unterwegs und bisher ohne jegliches Interesse für Altkräder fragt mich doch letzten Sonntag, was eigentlich mit dem R60/5-Fragment im Schuppen los wäre.... Er hat sich dann einiges von mir erklären lassen und ist mit der Reparaturanleitung als Nachtlektüre ins Bett gegangen...Nachtigall ick hör dir trappsen...
Gruß Norbert

[Uli]

...Nachtigall ick hör dir trappsen...
Gruß Norbert

Ich würde die Commandoschlüssel erstmal gut verstecken...