Kupfer Zylinderkopfdichtung
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Kupfer Zylinderkopfdichtung
Hallo alle zusammen.
Bei meinem Domi habe ich gerade ein Problem zu lösen, bei dem ich mich entschlossen habe, wieder eine Cu-Kopfdichtung zu verwenden.
Vorheriges Glühen und abschrecken ist ja hier obligatorisch, aber doch immer nicht so einfach. Nicht jeder hat eine große Brennerflamme.
Kochplatte auf dem Küchenherd ist aber eine Alternative. Ich hab das dieses Mal zu Hause auf dem Ceran-Kochfeld gemacht.
Dichtung schön sauber und fettfrei gemacht (damit sich nichts einbrennt und auch nicht in meiner Küche rumstinkt), auf die größte Kochstelle gelegt und voll aufgedreht. Die Dichtung läuft dann recht schnell mit allerlei Farben an, wird dann dunkelbraun. Auch wenn das Kochfeld es nicht schaff, das Kupfer wirklich zum Glühen zu bringen, reicht das locker aus. Ca 5 Minuten, dann die Dichtung runterfischen und im kalten Wasser abschrecken.
Ist dann wunderschön weich. Der größte Teil von dem Zunder löst sich beim Abschrecken wieder runter, ist aber auch nicht mehr kupferfarben hell, ehr dunkel gesprenkelt. Ich hatte dann noch was im Hinterkopf, von wegen Absäuern mit Essigsäure. Also Essigessenz (wir sind ja in der Küche) aus dem Schrankt geholt, die Dichtung auf einen großen Porzellan-Teller gelegt und mit dem Essig benetzt. Wirkung war jetzt nicht der Brüller.
Nachgedacht, Zitronensäure! Hab ich immer bei mir im Haushalt (und in der Werkstatt). Beisst Kalk sehr gut weg (Wasserkocher entkalken...), Rost ebenso.
Also den Essig weggespült, Dichtung wieder auf den Teller, Wasser drauf bis gleichmässig bedeckt und einen Esslöffel Zitronensäure-Granulat dazugegeben. Zwei Stunden später war die Dichtung schön blank, der dunkle Zunder vollkommen verschwunden. Das Kupfer bekommt dann ein Aussehen ähnlich wie eine Feuerverzinkung, kristallin.
Gruß. Martin.
Bei meinem Domi habe ich gerade ein Problem zu lösen, bei dem ich mich entschlossen habe, wieder eine Cu-Kopfdichtung zu verwenden.
Vorheriges Glühen und abschrecken ist ja hier obligatorisch, aber doch immer nicht so einfach. Nicht jeder hat eine große Brennerflamme.
Kochplatte auf dem Küchenherd ist aber eine Alternative. Ich hab das dieses Mal zu Hause auf dem Ceran-Kochfeld gemacht.
Dichtung schön sauber und fettfrei gemacht (damit sich nichts einbrennt und auch nicht in meiner Küche rumstinkt), auf die größte Kochstelle gelegt und voll aufgedreht. Die Dichtung läuft dann recht schnell mit allerlei Farben an, wird dann dunkelbraun. Auch wenn das Kochfeld es nicht schaff, das Kupfer wirklich zum Glühen zu bringen, reicht das locker aus. Ca 5 Minuten, dann die Dichtung runterfischen und im kalten Wasser abschrecken.
Ist dann wunderschön weich. Der größte Teil von dem Zunder löst sich beim Abschrecken wieder runter, ist aber auch nicht mehr kupferfarben hell, ehr dunkel gesprenkelt. Ich hatte dann noch was im Hinterkopf, von wegen Absäuern mit Essigsäure. Also Essigessenz (wir sind ja in der Küche) aus dem Schrankt geholt, die Dichtung auf einen großen Porzellan-Teller gelegt und mit dem Essig benetzt. Wirkung war jetzt nicht der Brüller.
Nachgedacht, Zitronensäure! Hab ich immer bei mir im Haushalt (und in der Werkstatt). Beisst Kalk sehr gut weg (Wasserkocher entkalken...), Rost ebenso.
Also den Essig weggespült, Dichtung wieder auf den Teller, Wasser drauf bis gleichmässig bedeckt und einen Esslöffel Zitronensäure-Granulat dazugegeben. Zwei Stunden später war die Dichtung schön blank, der dunkle Zunder vollkommen verschwunden. Das Kupfer bekommt dann ein Aussehen ähnlich wie eine Feuerverzinkung, kristallin.
Gruß. Martin.
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- Uli
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Fein gemacht.
Danke für die Erläuterung, Martin!
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- jan
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Hallo Martin,
ich gestehe, dass ich die (wenigen) dunklen Zunder-Reste bisher immer draufgelassen habe. Mein Gedanke dahinter: Wenn die trotz hartnäckigem Reiben/Wischen/Bürsten nach dem Abschrecken noch draufbleiben, sind das Verfärbungen im Material und bedeuten keine funktionale Einschränkung.
Siehst Du das anders oder machst Du das "nur" wegen der Kosmetik/Ästhetik? Nicht, dass man sich da noch eine potentielle Undichtheit oder einen sonstigen Folgeschaden einhandelt...
Cheers, Jan
ich gestehe, dass ich die (wenigen) dunklen Zunder-Reste bisher immer draufgelassen habe. Mein Gedanke dahinter: Wenn die trotz hartnäckigem Reiben/Wischen/Bürsten nach dem Abschrecken noch draufbleiben, sind das Verfärbungen im Material und bedeuten keine funktionale Einschränkung.
Siehst Du das anders oder machst Du das "nur" wegen der Kosmetik/Ästhetik? Nicht, dass man sich da noch eine potentielle Undichtheit oder einen sonstigen Folgeschaden einhandelt...
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Naja, wenn man weiß, wie "sie" drunter aussieht, dann hätte man sie da ja auch gerne schick, ne?
Grüße, Detlev
Motorräder? Ja, ein paar Baustellen...
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Der Zunder ist halt hart und kristallin. Irgendwie unsympatisch
Ich arbeite ja in der Kabelindustrie. Unsren Cu-Draht lassen wir ja nach dem Ziehen auch durch eine Glühe mit Schutzatmosphäre laufen (geglüht wird elektrisch via Strom und Kontaktscheiben, Schutzatmosphäre ist Wasserdampf, oder Stichstoff), damit er wieder schön weich ist und dabei nicht anläuft.
Bei einer Kopfdichtung hätte ich halt schon gerne ein homogene Dichtungsmaterial und -oberfläche.
Gruß. Martin.
Ich arbeite ja in der Kabelindustrie. Unsren Cu-Draht lassen wir ja nach dem Ziehen auch durch eine Glühe mit Schutzatmosphäre laufen (geglüht wird elektrisch via Strom und Kontaktscheiben, Schutzatmosphäre ist Wasserdampf, oder Stichstoff), damit er wieder schön weich ist und dabei nicht anläuft.
Bei einer Kopfdichtung hätte ich halt schon gerne ein homogene Dichtungsmaterial und -oberfläche.
Gruß. Martin.
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- edwardturner
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
wie ist bei dieser Konstruktion eigentlich sichergestellt daß nicht nur die Dichtung überall aufliegt sondern auch die Spigot-Oberfläche den Grund der Vertiefung im Zylinderkopf geradeso erreicht? Nicht daß da noch ein Spalt übrig ist - das ist ja bekanntermaßen ein idealer Ausgangspunkt für Detonationen?
Gruß
Eddie
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Überhaupt nicht.
Da bleibt halt nur ein kleiner Spalt im Zehntelbereich. Das lebt halt einfach vom engen Spalt mit ganz wenig Volumen. Der Spalt setzt sich mit der Zeit auch mit Ölkohle zu. Scheint auch nicht das Problem zu sein. Würde der Feuersteg im Kopf aufliegen, kriegt die Dichtung keine Pressung. Der Feuersteg bildet faktisch ein Labyrinth und schützt so die Dichtung.
So stelle ich mir das zumindest vor.
Gruß. Martin.
Da bleibt halt nur ein kleiner Spalt im Zehntelbereich. Das lebt halt einfach vom engen Spalt mit ganz wenig Volumen. Der Spalt setzt sich mit der Zeit auch mit Ölkohle zu. Scheint auch nicht das Problem zu sein. Würde der Feuersteg im Kopf aufliegen, kriegt die Dichtung keine Pressung. Der Feuersteg bildet faktisch ein Labyrinth und schützt so die Dichtung.
So stelle ich mir das zumindest vor.
Gruß. Martin.
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- Goldstar
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Die B31 und B33 haben garkeine Kopfdichtung, da liegt der Kopf auf dem Feuersteg auf. Der ist natürlich auch dann dementsprechend ausgeprägt.
Da wird der Kopf mit Schleifpaste auf dem Zylinder eingeschliffen.
Ich mache auch nur kurz die Zunderreste ab, und habe festegstellt je heißer das Kupfer ist desto weniger Zunder gibt es.
Man kann das Ausglühen ganz hervorragend mit einem Grillabend verbinden, einfach die Dichtung auf die Grillkohle legen
wird garantiert gleichmäßig heiß, aber erst danach die Würstchen auf den Grill legen.
Klaus
Da wird der Kopf mit Schleifpaste auf dem Zylinder eingeschliffen.
Ich mache auch nur kurz die Zunderreste ab, und habe festegstellt je heißer das Kupfer ist desto weniger Zunder gibt es.
Man kann das Ausglühen ganz hervorragend mit einem Grillabend verbinden, einfach die Dichtung auf die Grillkohle legen
wird garantiert gleichmäßig heiß, aber erst danach die Würstchen auf den Grill legen.
Klaus
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- edwardturner
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
ja bei den Einzylindern war mir das schon klar - das kenn ich auch von Matchless G50, ESO/Jawa etc. Und bei der Goldstar wird ja die Dicke der Kopfdichtung genau angepaßt damit beide Dichtebenen Kontakt haben.Goldstar hat geschrieben:Die B31 und B33 haben garkeine Kopfdichtung, da liegt der Kopf auf dem Feuersteg auf. Der ist natürlich auch dann dementsprechend ausgeprägt.
Da wird der Kopf mit Schleifpaste auf dem Zylinder eingeschliffen.
Aber beim Zweizylinder geht ja das Einschleifen wohl nicht und solche "peel-off"-Kopfdichtungen gibts denk ich da auch nicht, also hat mich gewundert daß der verbleibende Spalt am Spigot nicht irgendwie ausgeglichen wird.
Wenns trotzdem keine Probleme macht - umso besser!
Gruß
Eddie
- Goldstar
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Re: Kupfer Zylinderkopfdichtung
Hallo Eddie,
die Peel off bei der Goldstar sind dafür da, um den Spalt am Feuersteg so klein wie möglich zu machen und gleichzeitig den Pushrodtunnel abzudichten.
Den Kopf auf dem Steg aufsetzen und mit der Fühlerlehre messen wie breit der Spalt ist, und dann die Dichtung entsprechend anpassen, mit einem zehntel Zuschlag.
So mache ich das auch bei den B31 bzw B33, denn auch dort verbaue ich eine Kupferdichtung, damit die Fläche für die Wärmeabführung des Kopfes größer wird.
Denn über den schmalen Steg kann der Kopf kaum Wärme abgeben.
Klaus
die Peel off bei der Goldstar sind dafür da, um den Spalt am Feuersteg so klein wie möglich zu machen und gleichzeitig den Pushrodtunnel abzudichten.
Den Kopf auf dem Steg aufsetzen und mit der Fühlerlehre messen wie breit der Spalt ist, und dann die Dichtung entsprechend anpassen, mit einem zehntel Zuschlag.
So mache ich das auch bei den B31 bzw B33, denn auch dort verbaue ich eine Kupferdichtung, damit die Fläche für die Wärmeabführung des Kopfes größer wird.
Denn über den schmalen Steg kann der Kopf kaum Wärme abgeben.
Klaus
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