Oel Temperatur

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Domi-650SS
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Domi-650SS »

Hier war doch mal was: viewtopic.php?f=14&t=4899&start=31#p49586
Vielleich hilft die allgemeinen Verwirrung zu vergrössern.

Fritz
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jan
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von jan »

Norton hat geschrieben:Da gibts Leute, die fahren mit 50er Einbereichsöl rum und glauben tatsächlich, sie tun damit was Gutes?
Einspruch, Euer Ehren - ich fahre mittlerweile, auch sommers, 40er Einbereichsöl!
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jan
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von jan »

michiel hat geschrieben:Ich halte von unlegiertem Einbereichsöl nicht viel.
Dieses Öl lagert Schwebeteilchen ab. Ist ok, wenn man eine Ölwanne hat, die man abschrauben und reinigen kann.
Ich fahre 20W-50. Das hält das Mistzeugs in der Schwebe. Das Meiste bleibt im Ölfilter hängen. Etwas häufiger einen Ölwechsel.
Genau das ist der Punkt.

Wenn Du keinen Ölfilter hast und das additivierte Öl dauernd den Dreck auf der Rundreise durch den Motor mitnimmt, ist das halt kontraproduktiv.
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michiel
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von michiel »

Wenn man dann eine Möglichkeit hat, den Dreck rauszukriegen ohne den Motor komplett zu zerlegen, ist das ja auch ok.
Ist bei der Enfield aber nicht der Fall.
Es ist ein Ölfilter vorhanden in Form eines Filzlteils. Wie ein Verhüterli über ein gelochtes Blech gezogen.Da bleibt schon vieles hängen
dann noch ein Magnet in der Ölpumpenkammer. Und den Ölwechsel nicht zu lange rauszögern.
Wie gesagt, seit 50.000 Km ohne Probleme.
Norton
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Norton »

Vielleicht ist der Schlüssel gegen den Verschleiß ihn überhaupt nicht beginnen zu lassen? Schließlich erzeugt Verschleiß neuen Verschleiß. Grundlegend gilt doch diese Kette erst gar nicht in Gang zu setzen, oder zu unterbrechen. Nicht in Gang setzen mit gutem Schmierstoff und guter Versorgung, unterbrechen mit effektivem Filter. Äuserst effektiv bei allem eisenmagnetischem Abrieb (und schließlich ist das derjenige, der mal den meisten neuen Abrieb erzeugt) ist ein starker Magnet. Heutzutage gibts für kleines Geld superstarke Neodymmagnete zu kaufen, die man problemlos in Ablaßschrauben rein machen kann. Die ziehen bis auf Atomstärke alles eisenmagnetische aus dem Öl, sogar noch das ganz feine, was ein Filter durchläßt. Einen Filter in den Rückstrom zu setzen ist ja bei den meisten unsrer Motorräder auch kein Problem. Dazu kommt noch die Sludgetrap in unsren Kurbelwellen, die alles Feine noch auszentrifugieren und ausserdem gibts nicht mal ein ständig späneerzeugendes Getriebe?

@Stefan
Wenn man das alte Norton-Handbuch aus den 70ern mal nachliest, dann empfiehlt das neben 40er Einbereichsöl vom jeweiligen gleichen Ölhersteller auch ein Mehrbereichsöl in 20W50. Die Argumente gegen Mehrbereichsöl sind für mich nicht logisch. Wäre das so, dann müßte man in jedem heutigen Rotax, Ducati, oder sonstwelchem Motor mit Mischlagerung (also Kugel-, Rollen- und Gleitlager, samt Getriebe) Einbereichsöl fahren, oder sie gingen kaputt. Die Realität zeigt etwas andres. Aus welchem Grunde sollen denn die Additive unwirksam werden? Warum tun sie das nicht in all unsren Alltagsmotoren, mit all den Zahnradölpumpen, Steuerketten, zigtausend gefahrenen Kilometern? In meinen Nortons hab ich das Mehrbereichsöl noch nie unter 5000 km gewechselt, oder alle zwei Jahre. Hat nie Probleme gegeben. Und ich zieh auch am Kabel!
Ausserdem läuft Dein Motor, auch mit 40er Öl, auch voll. Dauert halt etwas länger.
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Gruß. Martin.
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Tim
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Tim »

Norton hat geschrieben:Aus welchem Grunde sollen denn die Additive unwirksam werden?
VI-Verbesserer sind langkettige Polymere, und die sind nicht unbedingt erfreut, wenn sie in Wälzlager geraten - Stichwort Schergeschwindigkeit. Das ist tausendfach in der einschlägigen Literatur nachzulesen. Allerdings hat sich da in den letzten zwei Jahrzehnten wohl einiges getan, moderne VI-Verbesserer sind angeblich um einiges scherstabiler geworden. Ich hatte neulich mal wieder ein schönes Seminar zu Motorölen, ist ganz interessant, was Leute zu dem Thema sagen, die sich in der Konzernforschung mit nix anderem beschäftigen - die sind bei Motorölen und Wälzlagern trotzdem noch sehr vorsichtig.


Tim
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

Einbereichsöl, wie der Name schon sagt, für einen Bereich einsetzbar.

z.B. bei Schiffsdieseln

Ölumlauftank und Motor werden vorgewärmt, Motor wird vor dem Anlassen vorgeschmiert, Öldruck und -temperatur werden geregelt, Ölfilterung im Hauptstrom, ständige Ölreinigung mittels Separatoren und/oder Feinsfiltern.

Paradiesische Verhältnisse für ein Einbereichsöl, meistens 40er :!: :-k
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Tim
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Tim »

Ralph G.Wilhelm hat geschrieben:Paradiesische Verhältnisse für ein Einbereichsöl, meistens 40er :!: :-k
Da bin ich mit meinen Moppeds aber auch noch soooo weit von weg. Wenn ich fahre, dann einmal am WE eine Tour und ab und zu mal morgens ins Büro, Abends zurück, keine einzige Strecke unter 50km. Ich bin letzte Jahr vielleicht 2000km mit der Kiste gefahren, sonderlich viel Kaltlauf hat die nicht gesehen.

Okay, wie ich inzwischen weiß, wär's egal gewesen, bei dem tatsächlichen Verschleißzustand hät's auch das gute Buttella sein können .... :mrgreen:



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Moppedmessi
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Moppedmessi »

Hatten wir den schon?
Geht nicht, gibt´s nicht!
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jan
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von jan »

Moppedmessi hat geschrieben:Hatten wir den schon?
Ach hör doch auf!!

Du willst doch bloß wieder einen Öl-Thread provozieren!! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Tim
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Tim »

Moppedmessi hat geschrieben:Hatten wir den schon?
Irgendwann mal bestimmt, ist ja getz' nicht der erste Ölthread. Und der Ansatz über die Temperaturen ist auch etwas kurz gesprungen, weil es eben nicht nur den einen "Degradationspfad" gibt. Es ist aber insofern relevant, weil grade das am stärksten thermisch belastete Öl im Kopf bei den alten Motoren noch das härteste Leben hat. Moderne Trockensümpfe evakurieren das Öl aus dem Kopf durch Kanäle, die um ein vielfaches größere Querschnitte haben, teilweise wird sogar bei Nassümpfen aktiv abgesaugt, um über einen habhaften Ölstrom die Hitze aus den eh meist wassergekühlten Köpfen zu bekommen. So'n Norton-Kopp kann aber nicht sonderlich viel Öl abtransportieren, weil ja nur diese dünne, possierliche Bohrung hinten (die bei der Commando auch noch ordentlich hoch kommt) und die Fasen an den Tappets als Abfluß zur Verfügung stehen.

Abgesehen davon hat sich bei den Additiven wie gesagt in den letzten zwei Jahrzehnten einiges getan - es ist nur die Frage, in welche Richtung. Es gibt immer einen technologischen und einen finanziellen Treiber für solche Entwicklungen, und da sich der gemeine Ölpanscher eh das Recht herausnimmt, seine Formel jederzeit zu verändern, würde ich auf 15 Jahre alte Empfehlungen nur bedingt etwas geben.

Sobald man 60degC im Öltank hat, würde ich mir über die Schmiereigenschaften von SAE40 gegenüber 20W50 jedenfalls nicht mehr allzu große Sorgen machen.

Den Hinweis auf die Umgebungstemperatur finde ich allerdings etwas witzfrei, normalerweise bewegen wir uns in einer Spanne von 30K. 40deg C aka 313K sind nicht dramatisch viel mehr als 283K, wenn man die Wärmeübertragung berechnet. Ich hab manchmal das Gefühl, dass der eine oder andere "Nichttheoretiker" meint, dass 40degC nicht nur mathematisch, sondern auch thermisch das Doppelte von 20degC wäre. :pfeiffen:



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jan
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von jan »

Tim hat geschrieben:Den Hinweis auf die Umgebungstemperatur finde ich allerdings etwas witzfrei, normalerweise bewegen wir uns in einer Spanne von 30K. 40deg C aka 313K sind nicht dramatisch viel mehr als 283K, wenn man die Wärmeübertragung berechnet. Ich hab manchmal das Gefühl, dass der eine oder andere "Nichttheoretiker" meint, dass 40degC nicht nur mathematisch, sondern auch thermisch das Doppelte von 20degC wäre. :pfeiffen:
Mist, hätte ich doch bloß damals in Bio besser aufgepasst!

Kelvin hat die gleiche Skalierung wie Celsius, fängt aber beim absoluten Nullpunkt an zu zählen - so ähnlich ging das doch, oder?
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Cem
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Cem »

Puh,
da bin ich offensichtlich totaler Außenseiter. Habe letztes Jahr angefangen, vollsynthetisches Castrol Formula 10W50 zu fahren. Ich hatte diese Flaschen schon Jahre im Schrank stehen und konnte mich erst jetzt dazu durchringen.
Leider kenn ich mich nicht so gut beherrschen, also gibt es bei mir auch bei recht kaltem Motor mal Vollgas bis 5000. Mit diesem Öl fühle ich mich etwas besser dabei, ob das ganze hält wird sich zeigen. :?:

Gruss
Cem
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Tim
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Re: Oel Temperatur

Beitrag von Tim »

jan hat geschrieben:Kelvin hat die gleiche Skalierung wie Celsius, fängt aber beim absoluten Nullpunkt an zu zählen - so ähnlich ging das doch, oder?
Joh, ausreichend ähnlich. Ist halt ein klitzekleiner Unterschied, wenn man relative Differenzen in der Berechnung hat.... :pfeiffen:


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Re: Oel Temperatur

Beitrag von jan »

Cem hat geschrieben:Leider kenn ich mich nicht so gut beherrschen, also gibt es bei mir auch bei recht kaltem Motor mal Vollgas bis 5000.
Pfui, so was macht man aber nicht!!! [-X

Sorry, aber ich bin ein totaler Warmfahr-Fetischist (oder, wie Wolfgang Blaube sagen würde, ein "Warmfahr-Nazi"). Ich bin fest überzeugt davon, dass das den Unterschied von einigen 10.000 (Motorrad) oder sogar 100.000 (Auto) Kilometern an Lebensdauer ausmacht.

Aber, pfff, sind ja Deine Motoren... [-( :wink:
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