Kupplung ohne Schleifpunkt

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Snoogle
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Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Snoogle »

Servus,

meine BSA A65 ist bereits auf Riemenantrieb umgebaut und müsste demnach eine trockene Kupplung haben. Zumindest soweit meine Logik. Der Motor wurde komplett neu aufgebaut (so gekauft).

Mein Problem ist, dass die Kupplung zum einen ziemlich schwergängig ist (stärkere Federn?). Zum anderen hat sie aber so gut wie keinen Schleifpunkt. Das funktioniert zwar ganz gut, wenn sie rollt und fährt. Aber von der Ampel weg ist es fast unmöglich loszufahren. Entweder wird sie direkt abgewürgt oder greift nicht richtig. Somit fahre ich von der Ampel eigentlich immer mit zuviel Gas los und muss die Kupplung fast reinschnalzen lassen. Das muss besser gehen.

Nun dachte ich, ich kann die Kupplung unten am Motor einstellen/nachstellen. Dem scheint aber nicht so zu sein. Wenn ich es auf der Explosionszeichnung richtig verstehe, gibt es lediglich ein Art gefederte Aufnahme über die dann ein Hebel betätigt wird, der dann wiederum eine Druckstange betätigt.

Von Kupplungen, die direkt auf dem Getriebe sitzen kenne ich so ein Verhalten, wenn altes oder gar kein Fett auf der Welle ist und dann die Kupplung nicht richtig auf der Welle rutschen kann.

Hier scheint es ja so zu sein, dass nur die Druckstange gefettet wird und alle restlichen Einstellungen oben am Hebel vorgenommen werden.

Hat jemand einen Tipp, wie ich das verbessern kann. Die Unterlagen geben da leider nicht allzu viel her.

Danke
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bosn
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von bosn »

Nun, dann wäre es gut mal zu Wissen - welches System bzw von welchem Hersteller der Riemenantrieb kommt

Da gibt es mehrere verschiedene..... :halloatall:
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Snoogle
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Snoogle »

Hm… wenn ich das wüsste… guter Punkt
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bosn
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von bosn »

Foto.... :halloatall:
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Phil
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Phil »

Hoi Marc,

normalerweise ist die Kupplung einer A65 nicht schlecht.

Gut, wenn einer da starke Federn rein gemacht hat, ist das unter Umständen eine Herausforderung in Sachen Handkraft. Ein guter Kupplungszug mit einem Nylonliner in der Hülle hilft da schon. Venhill Featherlight rules! \:D/

Ich hatte einmal eine A65 mit 'nem trockenen Belt auf der Bühne, da war die Betätigung und auch die Dosierbarkeit vollkommen in Ordnung, auch wenn mich das Belt-Gedöns nur minder enthusiasmiert hatte.
So weit ich weiß, kann man die normalen Beläge auch trocken fahren.

Bevor Du jetzt da rum rätst, was es sein könnte und Du eh nicht weiß, was da drin steckt, schraub' doch einfach mal den Primärdeckel runter, schau' Dir das an und mach' Phoddos von der Chose.

Den Primärdeckel machste in einer Viertelstunde runter, das ist pillepalle. Fußraste lösen, nach unten drehen, Bremshebel abschrauben, die 12 oder 13 Schrauben am Deckel raus machen und Deckel ab. Vielleicht eine Wanne drunter, falls es doch ein nasser Belt wäre.

Mit den Bildern könnte man Dir dann auch ggf. weiter helfen hier.

Schöne Grüße

Ph.
Snoogle
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Snoogle »

Ja, das werde ich auf jeden Fall machen.
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Snoogle »

Hier mal ein Bild
IMG_4389.jpeg
Unter https://www.icloud.com/sharedalbum/#B0VGqkRUiG9KjZU habe ich noch weitere Bilder sowie ein Video abgelegt.

Unter der zentralen Schraube befindet sich der Druckdorn der Kupplung. Der Dorn ist definitiv gefettet. Wenn man den Kupplungshebel schnell zieht und schnell los lässt, gibt es keine Probleme. Wenn man das aber ganz langsam macht, hakt es. Könnte auch der Seilzug sein.

Kann ich den rechten Deckel auch einfach aufmachen, oder ist da Öl drin?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Phil
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Phil »

Hoi Marc,

ich hab' keine Ahnung, was das für ein Belt-Kit ist, es sieht aber so aus, als würden die Reibscheiben nicht in Nuten im Korb laufen, sondern auf Rundmaterial.

Auf den pics und dem Video ist da jetzt nix dramatisches zu sehen, das müsste dem Grunde nach funktionieren. Bemerkenswert ist halt, dass das ganze Kupplungsgeraffel so trocken und ungeschmiert ist, dass es schon quietscht beim Betätigen. :facepalm2: Sorichtig prall ist das IMHO nicht, aber egal...

Den outer timing cover auf der rechten Seite kannste demontieren, ohne dass Öl raus läuft. Vielleicht sind da zwei oder drei Tropfen Plörre dahinter, wenn der Simmerring hinter dem Zündrotor oder Fliehkraftversteller inkontinent sein sollte.
Du musst den Kicker und den Schalthebel abbauen, dann sind es bei der 'alten' Kupplungsbetätigung drei Schrauben und dann geht der Deckel ab. Den inner timing cover kannste drauf lassen, um Dir die Kupplungsmimik anzuschauen.

Bei den 'alten' Motoren sitzt da ein kleines federbelastetes Zugstängchen am eigentlichen Betätigungshebel, in den der Kupplungszug eingehängt ist Dieses Zugstängchen läuft in einer Stahlhülse. Mach' das sauber und gängig, danach schmierste das mit Fett ein, damit das auch so bleibt.

Wenn ich Du wäre, der ich nicht bin, dann würde ich mal die Scheiben aus der Kupplung rausmachen, die Stahlscheibeninnen am centre auf Leichtgängigkeit prüfen und die Nuten gaaaaaaaaanz zart fetten. Die Reibscheiben auch auf Leichtgängigkeit prüfen und auch hier an den Bewegungsflächen gaaaaaaaaaanz zart fetten.

Dann würde ich mir auch mal die Federnäpfe und die Kupplungsfedern anschauen, ob das freigängig ist oder evtl. was hakt. Am besten gibste die Federn und die Näpfe neu, die kosten vielleicht einen Zwanni.

Danach musst Du eben die Kupplung wieder einstellen, was aber kein Hexenwerk ist. Schau' mal in der How to-Rubrik, da ist das beschrieben.

Du scheinst ein Austauschgehäuse oder ein späteres Gehäuse zu haben an dem Hocker. 1968 war die erhabene Fläche, wo normal die Modernummer eingeschlagen ist, noch nicht so geprägt wie bei dem Moder, zumindest ist das zu erahnen.
Hast Du schon einen Öldruckschalter dran?

Schöne Grüße

Ph.
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andertheke
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von andertheke »

Ich würde andere Beläge probieren.
Schwergängigkeit liegt oft an der "schönen" Verlegung unterm Tank am Rahmen entlang. Ich bevorzuge eine unschöne" Verlegung im großem Bogen am Tank vorbei ohne enge Radien oder Befestigungen.
https://www.mvsg.jimdofree.com
auch wenn alle gleicher Meinung sind, können alle irren
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Snoogle »

@Phil: Macht total Sinn, was Du schreibst.

Muss aber dazu sagen, dass ich die BSA aus einer Sammlung rausgekauft habe und der Motor vor nicht mal 2.000 km (aber trotzdem vor einigen Jahren) komplett neu aufgebaut wurde. Ich hab' dazu einen fetten Ordner mit Fotodokumentation und sämtlichen Teilerechnungen. Der Vorbesitzer war KFZ-Meister und hatte eine Werkstatt. Die BSA hatte er für sich selbst gebaut und nun lediglich aus Altersgründen verkauft.

Deshalb würde ich jetzt erstmal grundsätzlich annehmen, dass die verbauten Teile OK sind. Vor allem sind sie aber noch halbwegs neu. Was ich mir tatsächlich gut vorstellen kann ist, dass Fett fehlt. Der Motor wurde vor ein paar Jahren gemacht und ist dann bis zum Wechsel zu mir nur 1200 km gelaufen. Andererseits muss man sagen, dass das ganze Moped an sich gut gewartet, gefettet und geölt ist.

Ich werde nun also erstmal den rechten Deckel abnehmen, mir das ganze ansehen und ggf. reinigen und schmieren. Wenn das nix bringt, zerlege ich die Kupplung.

Der Zug ist tatsächlich "schön" unter dem Rahmen am Tank entlang verlegt und zudem lässt er sich kaum bewegen bzw. in die eine oder andere Richtung ziehen. Das kommt also definitiv auch in Frage. Dieses Problem kenne ich schon von meinen BMWs. Wenn da die Gasseil nicht richtig verlegt sind, bekommt man niemals eine Synchronisation hin.

Na mal sehen...
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andertheke
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von andertheke »

Ich hatte schon nagelneue Kupplungsbeläge die furchtbar klebten und rupften. Erneuerung war hilfreich.
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Phil
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Phil »

Snoogle hat geschrieben:...Ich werde nun also erstmal den rechten Deckel abnehmen, mir das ganze ansehen und ggf. reinigen und schmieren. Wenn das nix bringt, zerlege ich die Kupplung.

Der Zug ist tatsächlich "schön" unter dem Rahmen am Tank entlang verlegt und zudem lässt er sich kaum bewegen bzw. in die eine oder andere Richtung ziehen. Das kommt also definitiv auch in Frage...
Hmmmm... Eigentlich hat der Kupplungszug bei der 'alten' Kupplungsbetätigung gar nichts unter dem Tank verloren. Der läuft vom Lenker am linken Unterzug runter, dann an der barrel-Verschraubung entlang nach hinten und in die zuvor beschriebene Buchse, die im inner timing cover steckt... :-k

Mach' mal ein Phoddo von der rechten Seite des Moders. Vielleicht hast Du ja wirklich ein späteres Gehäuse, Marc.

Grüße

Ph.
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edwardturner
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von edwardturner »

Phil hat geschrieben: Eigentlich hat der Kupplungszug bei der 'alten' Kupplungsbetätigung gar nichts unter dem Tank verloren. Der läuft vom Lenker am linken Unterzug runter, dann an der barrel-Verschraubung entlang nach hinten und in die zuvor beschriebene Buchse, die im inner timing cover steckt... :-k
naja auf dem Video ist ja eigentlich schon zu sehen daß der Marc ein neueres Motorgehäuse und auch die neuere Kupplungsbetätigung hat wo der Zug von oben kommt.

ist aber auch egal, der Rat mal alles zu zerlegen, sauberzumachen, zu entrosten, neu zu fetten und sauber einzustellen ist ja goldrichtig - dann wird die Sache auch wieder funzen; sieht ja alles nicht so schlecht aus, nur halt arg trocken...

und laß den Belt ruhig im Ölbad laufen, das kann der ab (ist übrigens ein Hayward) und die Kupplung auch. Dann quietschts auch nicht mehr so räudig!

Viel Erfolg
Eddie
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edwardturner
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von edwardturner »

muß mich korrigieren: was ich im Video als von oben kommenden Kupplungszug zu erkennen glaubte ist wohl eher der Kicker :facepalm2:

also doch alte Betätigung. Aber ist ja auch egal.

Eddie
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Phil
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Re: Kupplung ohne Schleifpunkt

Beitrag von Phil »

Ha, das Video kann man ja auch mit reduzierter Geschwindigkeit laufen lassen.

Da sieht man, bzw. ich glaube zu sehen, dass das Gehäuse ein altes ist. Der Einfüllstopfen für das Getriebeöl ist im crank case, ab 1969 war selbiger im inner timing cover. Aber dann muss der Kupplungszug tatsächlich anders geführt werden, so wie zuvor beschrieben.

Wenn das echt ein ölfester Belt sein sollte, dann würde Eddies Empfehlung ganz viel Sinn machen. Das ganze Trockengeraffel ist nicht so der Bringer.

Das Gewinde, wo normalerweise der Primärkettenspanner drin sitzt, ist übrigens 7/16" BSF. Der Spanner fehlt im jetzigen Zustand, und da würde das Öl einfach raus sabbern. Eine normale Schraube mit Mutter und Dichtring, am besten ein dowty washer aka Usit-Ring, würde das dichten.

Falls Du Dich für eine Ölfüllung enscheiden solltest, Marc, dann nimm als Füllung 150 cm³ ATF Dexron II.

Grüße

Ph.

Tante Edit sagt noch, dass der Riemen auch nicht wirklich prall aussieht. Der ist auf der Außenseite angefressen... [-X
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