Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

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jan
Julio Matchlesias
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Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Hier mal zwei Bilder der automatischen Zündverstellung meiner kleinen 350er. Das ist nur noch ein einziges Gewackel. Ich glaube nicht, dass ich mit den auf ihren Achsen schlackernden Fliehgewichten obenraus noch eine gescheite Frühzündung hinkriege.

Ich habe noch keine Ersatzteilrecherche betrieben und noch keine Teilenummer herausgesucht. Falls aber zufällig jemand von Euch dieses Teil kennt oder noch ein überzähliges Exemplar herumliegen hat, danke ich für entsprechende Mitteilung.

Kann man diese Achsen evtl. auch wieder festkleben/-löten/-schweißen?

Danke & Gruß, Jan (der nachher noch tief in die Materie der Matchless- und Lucas-Ersatzteilkataloge eintauchen wird... )
20190818_164009.jpg
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bosn
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von bosn »

bestimmt kann man das löten...wenn das Material das hergibt :halloatall:
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jan
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Oder soll ich es mal damit probieren?! :-k

Erstaunlicherweise finde ich nämlich auch bei den einschlägigen Verdächtigen kaum gescheite Ersatz- oder Austausch-Teile für die Original-Zündverstellung. Allenfalls die Federn für die Fliehgewichte...
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Goldstar
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von Goldstar »

jan hat geschrieben:Oder soll ich es mal damit probieren?! :-k

Erstaunlicherweise finde ich nämlich auch bei den einschlägigen Verdächtigen kaum gescheite Ersatz- oder Austausch-Teile für die Original-Zündverstellung. Allenfalls die Federn für die Fliehgewichte...

Ich denke du fährst einen Magneten auf der Matchy, oder liege ich falsch?

Sehe es auch wie Bosn, kann man bestimmt Hartlöten, teile aber auch deine Bedenken da du keinen Ersatz hast falls es nicht klappen sollte.

Gruß Klaus
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Viertakter
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von Viertakter »

Hallo Jan,
das sieht doch aus wie genietet meiner Meinung nach.
Vielleicht kannst du die etwas nachsetzen, mit der Finne von einem kleinen Hammer, oder mit einem Körner etwas aufspreizen.
Hilft allerdings nicht, wenn die Bohrungen in den Fliehgewichten ausgeschlagen sind.
Gruß
Jürgen
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jan
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Goldstar hat geschrieben:Ich denke du fährst einen Magneten auf der Matchy, oder liege ich falsch?
Du liegst falsch - das ist eine 58er, also der erste Jahrgang mit Spulenzündung.

Für die Magnetzündungen kriegst Du alles, bis hin zu NOS-Auto-Advance-Units. Für die Spulenzündungen sieht es bei den AAU merkwürdigerweise mau aus; als wären Unterbrecherkontakte und Kondensatoren die einzigen Verschleißteile.

Die Boyer-Zündung steckt mir jetzt schon in der Nase - ich glaube, den Hunderter investiere ich mal. Parallel dazu versuche ich aber auch, die AAU-Grundplatte zu reparieren. Vom Material her wird wohl nur löten gehen. Und ja, die Löcher in der Grundplatte sind ausgenudelt, was wohl das entscheidende Problem ist.

Danke einstweilen für Euren Input!! Cheers, Jan
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AHO
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von AHO »

Wenn das sowohl an den losen Achsen als auch der Grundplatte Stahl ist, würde ich mir einen WIG Schweißer suchen, der die (notfalls mit einer Hilfskonstruktion) gerade ausgerichteten Stifte von hinten festpunktet. Wenn man da nicht mit zu viel Energie dran geht, sollte das dem Teil nicht schaden.

Gruß
Andreas
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Phil
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von Phil »

Hoi Jan,

ich denke, dass eine Boyer es besser kann, weil eben nichts ausschlägt. Und wenn Du die unseligen Stecker, die Ernie mitliefert, gegen welche für Erwachsene austauschst, dann funzt das IME auch prima.

Kannste mal auf Deinem ollen AAU schauen, wieviel Grad der verstellt? Dreht der Versteller CW oder CCW? Durchmesser der Platte? Vielleicht kannste ja einen von einem anderen Single nehmen, oder vielleicht kannste ja einen von meinen alten Zweizylinder-Dingern nehmen und nur die Single-Nocke umbauen.

Grüße

Ph.
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Goldstar
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von Goldstar »

Dann geh ich mal davon aus das du auch 12 Volt hast.
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jan
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Phil hat geschrieben:ich denke, dass eine Boyer es besser kann, weil eben nichts ausschlägt. Und wenn Du die unseligen Stecker, die Ernie mitliefert, gegen welche für Erwachsene austauschst, dann funzt das IME auch prima.
Ja ja, ich liebäugele damit. Und nach Deinen ermutigenden Ausführungen noch ein bisschen mehr. :wink:
Phil hat geschrieben:Kannste mal auf Deinem ollen AAU schauen, wieviel Grad der verstellt? Dreht der Versteller CW oder CCW? Durchmesser der Platte? Vielleicht kannste ja einen von einem anderen Single nehmen, oder vielleicht kannste ja einen von meinen alten Zweizylinder-Dingern nehmen und nur die Single-Nocke umbauen.
Der Verstellbereich geht, gemessen übers Kerzenloch, von 1/8" (3,175 mm) bis 1/2" (12,7 mm) vor OT (ich gehöre ja bekanntlich zu den Fahrradspeichen-Mechanikern :oops: :mrgreen: ).
Maximale Frühzündung 39°; ich glaube, das Maximum spät beträgt 9°. Verstellbereich wären demnach 30° KWW bzw. 15° Verteilerwinkel. Per Zufall habe ich irgendwo beim Rumgooglen aus dem Augenwinkel gesehen, dass der Durchmesser 2,7" betragen könnte, sicher bin ich mir da aber nicht. Die Einlassnockenwelle - und damit der ganze Zündsalat - dreht "rückwärts", also CCW.

Und eigentlich müsste ich auch noch den hinter der AAU sitzenden WeDi austauschen - den ich auch nicht in der ET-Liste finde... da muss dann wohl wieder mal die Fa. Eugen vom Cleff herhalten.
Die AAU hat rückseitig übrigens nur einen schmalen Bund, keinen Wellenstummel o. ä.; es gibt auch keine Scheibenfeder oder Verzahnung, die AAU kann "stufenlos" auf die Einlass-NW geschraubt werden.
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Ludwig
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von Ludwig »

LUCAS.jpg
Vielleicht hilft das?
Grüße Ludwig
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Ludwig hat geschrieben:Vielleicht hilft das?
Super, Ludwig, vielen Dank!!!

So weit bin ich in meiner Papiersammlung noch nicht vorgedrungen (allerdings müsste ich diesen Prospekt auch noch irgendwo haben). Nun habe ich schon mal eine Ersatzteilnummer und kann recherchieren, ob und wo so etwas noch herumliegt.

Cheers, Jan
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Goldstar hat geschrieben:Dann geh ich mal davon aus das du auch 12 Volt hast.
Richtig. :gut:
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

Ich werde mögliche Reparaturoptionen für das Original-Equipment weiter verfolgen.

Trotzdem konnte ich es mir einfach nicht verkneifen und habe jetzt bei British Bike Bits den Boyer-Kit 00044 bestellt.
Boyer_Ignition_00044.JPG
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Re: Auto-Advance Unit, Matchless G 3 LS, 1958

Beitrag von jan »

So, in Erwartung der elektronischen Erlösung habe ich heute einfach mal radikal das Schutzgas-Schweißgerät eingesetzt:
20190825_173012.jpg
Das Bild zeigt den ersten Versuch, noch vor dem Verputzen. Beim Verputzen der Schweißpunkte hat sich dann einer der Stifte sofort wieder gelöst, ich nehme an, das Trägermaterial ist Messing(?). Jedenfalls ist das Material magnetisch(!!). Kann mich mal einer metallurgisch aufklären? :oops:

Beim zweiten Versuch habe ich die Schweißpunkte mehr auf die Außenkante gesetzt, das Schweißgerät hat ordentlich gebrutzelt, und die Stifte sitzen jetzt (vorerst) bombenfest. Mit Flex und Fächerscheibe ordentlich verputzt, passte alles wieder an seinen vorgesehenen Platz.

Der Motor sprang gut an, ich hab´ dann erst mal 3 Kilometer das Öl warmgefahren und die kleine Matchy hinter der Ortsausfahrt dann mal richtig gezwiebelt. Im zweiten Gang kam sie ruck-zuck auf 40 mph, im dritten ging sie problemlos auf 55 mph. :shock: :surpris: :shock: :surpris: .

Wie wird das erst, wenn da wieder eine richtig funktionstüchtige und korrekt eingestelle Zündung verbaut ist?!
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