BSA Twins vs Lärmvermeidung

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jan
Julio Matchlesias
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Re: BSA Twins vs Lärmvermeidung

Beitrag von jan »

Phil hat geschrieben:Apropos Kulturgut: schau' mal, was bei dem Nü-Phi-Blitz als Auflage in den originalen Papieren stand, die Se Nü et moi dazu bekommen hatten, ich hab' den entsprechenden Beitrag in dem Blitz-Faden mal hier rein zitiert:
Se Nü hat geschrieben:... demnach mutmaße ich das die Lightning so wie sie BSA erschuf importiert wurde und man hat nur eben Blinker, anderen Scheinwerfer und "geeignete schalldämpfende Maßnahmen" :pfeiffen: drangetüddelt.
Die Mopeds waren damals schon grenzwertig, und sie sind es nach heutigen Maßstäben erst recht.
War es nicht sogar so, dass die BSA-Heinis in Übersee und auf dem Kontinent auf einmal (1970? 1971?) keine Zulassung mehr für ihre Neuware bekamen, weil die Hobel schlicht zu laut waren? Und dann per Einzelabnahme die nationalen Typgenehmigungen einholen mussten?

Ich persönlich empfehle (einmal mehr) AMC-Twins mit "siamezed pipes". Wohltuend leise, auch auf Langstrecken und für Anwohner äußerst nervenschonend. :wink:
May our engines never run out of oil, fuel and sparks!
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Phil
SuFu Fetischist
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Re: BSA Twins vs Lärmvermeidung

Beitrag von Phil »

jan hat geschrieben:War es nicht sogar so, dass die BSA-Heinis in Übersee und auf dem Kontinent auf einmal (1970? 1971?) keine Zulassung mehr für ihre Neuware bekamen, weil die Hobel schlicht zu laut waren? Und dann per Einzelabnahme die nationalen Typgenehmigungen einholen mussten?...
Hoi Jan,

der Pete Crawford zitiert doch einen der damaligen Lärm-Leute in Zusammenhang mit den nur noch sehr schwer/eigentlich nur mit Schmuh einzuhaltenden Lärmgrenzwerten in seinem wunderbaren Buch. Ich hab' es nur schon verpackt, sonst hätte ich nachgesehen.

Und die Papiere des Blitz' lassen schon darauf schließen, dass das auch 1970 schon bekannt war und zur Zulassung der Mopeds nachgebessert werden musste. Gleichzeitig war das damals halt eben am ehesten noch ein Problem mit den Behörden, und der breiten Öffentlichkeit war das eher schnurz.

Und genau da liegt die Krux an der heutigen Situation. Die sound-designten Mopeds sind zwar in Übereinstimmungen mit den offiziellen Grenzwerten, weil sie die Lücken bei der Methoden zu Lärmmessung ausnutzen und eben nur im Messbereich die Vorgaben einhalten. Gleichzeitig ist in der Breite der Gesellschaft die Toleranz gegenüber lauten Kraftfahrzeugen einschließlich Mopeds deutlich gesunken.

Und wir sind halt da, wo wir eben sind heute, auch wenn das bei vielen Leuten nicht ins ihr antiquiertes Weltbild passt und sie auf ihr Recht pochen und en passant die Freiheitskarte spielen. Und man muss leider sagen, dass die Mopedleute nicht wirklich geschickt agieren, wenn man sich den Forderungskatalog in dem Positionspapier mal so anschaut. Die schreiben zwar Dialog statt Verbot, aber der Forderungskatalog sieht nicht nach Dialog aus, eher wie ein Monolog mit den no go-Punkten. :facepalm2:

Wenn der Heilige Andreas, Schutzpatron der Raser in 30-iger Zonen, mal kein Verkehrsminister mehr ist und das einer werden sollte, der sich als ein solcher benimmt, dann wird die ganze Lärmdiskussion wieder an Fahrt aufnehmen und IMHO auch Einschränkungen bringen.

Wie der Reinhard schon schrub, es ist ja auch so, dass die Industrie Absatz generieren möchte und auch muss, um ihre modernen Hocker los zu werden. Und deshalb reizen sie das Verfahren aus.
Was meinst Du, warum die Hersteller so heulen, wenn sie 80 dB (A) in allen Fahrzuständen einhalten sollen, wie das in irgendeinem Forderungs- oder Eckpunktepapier der Legislative drin stand?

Schöne Grüße

Ph.
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