Der englische Patient aus Meriden

Baust Du noch oder fährst Du schon?
Benutzeravatar
Phil
SuFu Fetischist
Beiträge: 7096
Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
Wohnort: Celle

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Phil »

Mateo hat geschrieben:Hmmmm.... irgendwie werde ich aus dem Ding nicht wirklich schlau...... also wo soll das alles hinführen?
Mit dem Auspuff zulassen? Zweifelhaft..... irgendwie ne komische Mischung, der Apparat......
Evtl. kannst du ja noch mal ein paar Bildchen einstellen, wenn das Ding dann fertig ist.....
Hoi Mateo,

schabbkeineahnung, wohin das führen wird. :mrgreen: :mrgreen: Die Rohre haben aber Pfeifen/Dämpfer drin, sie ist nicht ganz so laut, wie es auf den ersten Blick scheint.

Jede Jeck iss anders, sagen sie im Rheinland. Meins wäre das auch nicht, das Moped, aber das muss es ja auch nicht.

Mehr pics wird es kaum geben, weil der Tank und die Bank kommen nicht mehr drauf jetzt. Ich lass' das Ding auf der Flasche anlaufen, das tut es für die noch ausstehenden Arbeiten gut. Vielleicht machen wir ein Video vom Anstarten.

Das Moped kannste als Gesamtansicht in all seiner Pracht und Herrlichkeit hier sehen.

Schöne Grüße

Ph.
Benutzeravatar
Phil
SuFu Fetischist
Beiträge: 7096
Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
Wohnort: Celle

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Phil »

Heute war der Tag des Antretens. :pfeiffen:

Hehehehehehe, sie war auf den ersten Tritt da. :mrgreen:

Nur ist die Öldrucklampe nicht ausgegangen. Dann nochmal unter Fluchen die Verschlauchung abgefummelt und versucht, mit der Pumpölkanne und Druckluft den Luftsack raus zu kriegen. Niggese, nada, niente. :shock:

Irgendwann hab' ich dann das oil mainfold am Kurbelhaus abgeschraubt, wo auch fix Öl kam, et voilà: das war der Bringer. Die Bühne sieht natürlich jetzt aus, als wäre die Exxon Valdez da gestrandet. :facepalm2:

Ehrlich, das geht anner A65 deutlich besser, selbst wenn es auch so ein oif-Ding ist.

So richtig gut lief das aber trotzdem nicht, wenn die Schieber ganz aufgehen, gehen sie nicht ganz runter auf die Anschlagschrauben. Also muss das nochmal durchgesehen werden. Wahrscheinlich passt da was am Gasgriff nicht richtig, und der Griff lässt sich wegen der seltsamen Einstellschraube in der oberen Klemmschale nicht weit genug drehen. :shock:

Also erstmal die Züge etwas nachgelassen, so dass die Drehzahl im Leerlauf auch einstellbar ist. Die Lima bringt satt Wechselspannung, die Batteriespannung steigt vom Leerlauf aus an, wenn die Chose verkabelt ist, ergo lädt das. So richtig vertrauenerweckend ist das aber mit dem mörtelalten originalen Gleichrichter von Lucas und einer eher hin geschusterten Zenerdiode nicht, aber mir ist das jetzt schnurz.

Der Folke kann sich irgendwo oder im Rollershop einen Wassell-Regler, der skandalöser Weise auf schier unglaubliche 30,- Mäuse aufgeschlagen hat, kaufen, oder ich drücke ihm eine olle Zenerdiode und einen Brückengleichrichter inne Pfötchen, er kann das selber machen, wenn er das mag.

Dann die Blitze ran gehalten, die Zündung verstellt ganz gut, bis auf einmal die Schüssel stottert, teilweise aussetzt und dafür dann der Zündzeitpunkt um mindestens 20 Grad nach früh springt, wenn die Blitze dann doch leuchtet. :shock: :shock: :shock: Das spielt sich im Bereich von ca. 4k oder 5k rpm ab.

Meines Erachtens gäbe es da zwei Möglichkeiten. Entweder hat die olle Pazon eine Macke, und die Box ist schlicht hin. Oder die Zenerdiode regelt so spät ab, dass der zulässige Spannungsbereich der Box, die Pazon-Leute sagen max. 16 V, verlassen wird, und die Box durch Überspannung durcheinander kommt.
Aber wenn man die Lima wieder abkabelt und der Hocker nur auf Batterie löppt, dann stottert und fehlzündet das olle Mädel auch.
Also ziemlich sicher was mit bzw. an der Box.

An den Zündspulen und dem restlichen Zündgeschirr, die Sachen sind wirklich mörtelalt, liegt das auch eher nicht, die Zündung kann zwar schon aussetzen, aber der ZZP sollte gleich bleiben und nicht schwanken.

Das war nicht so, als ich die Zündung abgeblitzt hatte nach dem Simmerringtausch im Herzdeckel. Wenn die Zündung danach dieses Eigenleben entwickelt hätte, wäre die Sparbüchse die logische Konsequenz daraus. Das Ding hätte dann gestottert, ansonsten geklingelt und wäre superheiß geworden.

Also stecke ich morgen mal eine andere Pazon an, mal schauen, ob das Gestottere und ZZP-Gespringe damit weg geht. Sollte es eigentlich... :-k

Egal, das werde ich schon ans Laufen bekommen und dann heißt es Abschied nehmen von dem Patienten.

Schöne Grüße

Ph.
Benutzeravatar
Martin
Mutti
Beiträge: 18497
Registriert: Donnerstag 3. August 2006, 08:08
Wohnort: "Borgholzhausen"...es heißt "Borgholzhausen"
Kontaktdaten:

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Martin »

Also Probleme mit dem Ölansaugen hatte ich an einer Triumph Kolbenpumpe NIE.
Das ist ja der Vorteil der Kolbenpumpe, dass sie eigentlich nicht entlüftet werden muss.
Wenn so was passiert, würde ich mir die Pumpe noch mal ganz genau anschauen. Wenn da was mit den Kugeln/Sitzen/Federn nicht passt, kann das so passieren.
When a motorcycle is actually ridden, it takes on a similar "patina" of use

Craig Vetter
Benutzeravatar
Phil
SuFu Fetischist
Beiträge: 7096
Registriert: Samstag 5. August 2006, 15:20
Wohnort: Celle

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Phil »

Martin hat geschrieben:...Wenn so was passiert, würde ich mir die Pumpe noch mal ganz genau anschauen. Wenn da was mit den Kugeln/Sitzen/Federn nicht passt...
Danke für den Tipp, Martin.

Die Sitze, Kugeln und Federn waren tippitoppi okay, Unterdruck hatten die plungers wie doof beim Testen. Die Pumpe sitzt fest, so wie sie soll.

Ich kann es mit auch nicht erklären... :pfeiffen: Egal, jetzt funzt es einwandfrei, die Lampe geht sofort aus beim Starten, der Rücklauf des Öls ist auch anständig.

Heute hab' ich noch die Pazon getauscht, das Gestotter und das Rumgezappel des ZZP ist mit der neuen auch weg.

Nach den Probeläufen gestern und heute dann barrel, Kopf und rocker boxes nachgezogen zum ersten Mal und das Ventilspiel eingestellt.

Jetzt ist sie weg, der Besitzer hat sie heute geholt.

Bild

Wahrscheinlich wird er nochmal um Support bitten, wenn nach 500 km dann das Nachgeziehe des top end nochmal fällig ist.

Ansonsten bin ich jetzt raus mit dem Hocker.

Schöne Grüße

Ph.
Benutzeravatar
Öko
Manxman
Beiträge: 6209
Registriert: Dienstag 9. März 2010, 18:31
Wohnort: 19370 Parchim
Kontaktdaten:

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Öko »

Kurbelstumpf/ Motor leichg nach links zur seite kippen, Kolben im UT
Mit der Ölkanne über die linke KW Bohrung Motoröl in die KW pumpen
Ölvorlaufschlauch leicht vom Ölpumpenstutzen losen bis frisches Öl aus dem Tank nachgelaufen ist.
So lange kicken bis aus dem abgeschraubten Öldruckregelventil kommt
Zusätzlich in beide offenen Rockerboxen paar cl Motoröl rein
Am Ölgeweih sollte nach paar mal mehr kicken auch Öl zu den Rockerspindel angekommen sein
Dann den Kompressionsstart unter Zündung vornehmen...der Rücklauf sollte dann binnen weniger Sekunden zu sehen sein.
So habe ich das bei mehreren Twins gehandhabt.
Um Fehlerquellen der Spannungsversorgung, auch in den Primärkreis induzierte Sekundärspannungsspitzen bis kanpp um 200V wirksam auszuschließen bei Fehlern an ded Zündanlage machg es sinn mit einer externen Spannungsquelle beim abbliitzen zu arbeiten und die HV Zange auch mal zur anderen zündleitung zu tauschen, wenn der ZZP zu sehr tänzelt.
Ähnliche Vorgehensweise bei mir auch bei ner Motorrevision im Zweirad, Pkw, Lkw und Schlepperbereich, egal ob alt oder neu...zuerst muss der Öldruck sichergestellt sein....dann Kraftstoff und Kühlmedium, dann den Motorstart.
28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
Benutzeravatar
T140-Oli
Manxman
Beiträge: 1036
Registriert: Freitag 10. März 2017, 14:52
Wohnort: Friedberg (Hessen)

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von T140-Oli »

Danke, Phil, für die ausführliche Doku. :bindafür:

Grüße
Oli
T140E (1978), TR6C (1967), Warmduscher
Benutzeravatar
strichsieben
Manxman
Beiträge: 1119
Registriert: Samstag 17. Januar 2015, 15:06
Wohnort: Noerdliches Regenloch

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von strichsieben »

Phil hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:...Wenn so was passiert, würde ich mir die Pumpe noch mal ganz genau anschauen. Wenn da was mit den Kugeln/Sitzen/Federn nicht passt...
Danke für den Tipp, Martin.

Die Sitze, Kugeln und Federn waren tippitoppi okay, Unterdruck hatten die plungers wie doof beim Testen. Die Pumpe sitzt fest, so wie sie soll.

Ich kann es mit auch nicht erklären... :pfeiffen: Egal, jetzt funzt es einwandfrei, die Lampe geht sofort aus beim Starten, der Rücklauf des Öls ist auch anständig.

Heute hab' ich noch die Pazon getauscht, das Gestotter und das Rumgezappel des ZZP ist mit der neuen auch weg.

Nach den Probeläufen gestern und heute dann barrel, Kopf und rocker boxes nachgezogen zum ersten Mal und das Ventilspiel eingestellt.

Jetzt ist sie weg, der Besitzer hat sie heute geholt.


Bild

Wahrscheinlich wird er nochmal um Support bitten, wenn nach 500 km dann das Nachgeziehe des top end nochmal fällig ist.

Ansonsten bin ich jetzt raus mit dem Hocker.

Schöne Grüße

Ph.

Ich finde die ganz knuffelig wie sie da so ohne Tank und SiBa rumsteht :mrgreen:
Well done Phil und Danke für die gute und lehrreiche Unterhaltung!

@Mario: :gruebel:

Gruss vom Sofa, Thorsten
Wenn man den Weg verliert, lernt man ihn kennen.
Benutzeravatar
Moppedmessi
Werkzeugsammler aus Leidenschaft!
Beiträge: 4713
Registriert: Mittwoch 6. Oktober 2010, 11:54
Wohnort: Supertal

Re: Der englische Patient aus Meriden

Beitrag von Moppedmessi »

strichsieben hat geschrieben:.....

Gruss vom Sofa, Thorsten
Hört sich nach einem guten Genesungsprozess an.
Sehr schön!
Das freut mich.
Gruß
Ralph
Geht nicht, gibt´s nicht!
Antworten