Norton ES2 starten

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Sturgis
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Sturgis »

Hallo,

tolles Rennmotorrad. So wie das aussieht, ist kicken wohl doch die rückenschonendere Startweise.
Der Öltank ist zu 2/3 gefüllt. Ist da schon zuviel Öl im Kurbelgehäuse?

Grüße, Michael
Norton
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Norton »

Die Norton Singles haben ein Kugelventil ähnlich der Mk III Commando nach der Ölpumpe. Damit dürften die eigentlich nicht so sehr das Öl ins Gehäuse ziehen, wie die Twins. Ist das Ventil i. O. ziehen die nur noch das Öl innerhalb der Ölpumpe an den Wellen entlang von der Förderseite zur Rückförderseite. Wenn die Pumpe noch nicht ausgenudelt ist, passiert da nicht so viel.
Wann ist denn das Motorrad zum letzten mal gelaufen? Wenn das erst vor ein paar Tagen/Wochen war, sollte der Motor noch nicht vollgelaufen sein.
Und komm bitte nicht auf die Idee einen Ölhahn rein zu bauen. Die dümmste Idee von allen dummen Ideen!
Wenn sich der Motor ohne grossen Widerstand mit gezogenem Dekohebel durchdrehen läßt, kann auch nicht viel Öl im Gehäuse sein.

Gruß. Martin.
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Sturgis
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Sturgis »

Hallo,

die Norton war vor zwei Wochen beim Tüv, da sie ein paar Jahre stillgelegt war. Da ist sie mit Sicherheit gelaufen. Der Vorbesitzer hat sie bei der Übergabe auch gestartet. Da lief sie aber nicht rund, was aber bestimmt an den Minusgraden lag.
Ich habe gestern noch kräftig gekickt, aber ohne Erfolg. Wenn man den Widerstand erreicht und dann den Dekohebel zieht, sollte dann der Kickhebel leichter nach unten gehen? Das tut er nähmlich nur manchmal.

Grüße, Michael
Norton
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Norton »

Wenn das Motorrad vor zwei Wochen gelaufen ist, sollte der Motor nicht vollgelaufen sein.
Ein altes Motorrad zu kaufen, ohne überhaupt ein Motorrad ankicken zu können, na ja .... wenn man sich sowas kauft, sollte man das vorher schon können. Geht ja nicht bloß drum, wie man das in Betrieb setzt, geht ja auch drum wie man damit umgeht. Ist halt ein altes Fahrzeug, mit dem man auch "alt" umgehen muss, oder sollte. Bezieht sich ja dann nicht nur auf das ankicken. Weiß man das nicht, oder akzeptiert man das nicht, kann das dann in einer herben Enttäuschung enden.
Zieht man den Dekohebel, dann muss sich der Motor ohne großen Widerstand durchkicken lassen können. Ausser dem Ventilhub des Einlaßventils und dem bißchen Luft, was man dann hin und her pumpt, baut ja nichts mehr einen Widerstand auf. Sollte das Gehäuse voll mit Öl stehen, weiß der sich abwärts bewegende Kolben nicht so recht wohin mit der Luft und dann bläßt er ordentlich zur Motorentlüftung raus und müßte dann auch Öl mitnehmen.
Wenn das Motorrad nach mehreren Jahren Stillstand jetzt nicht rund gelaufen ist, könnte das weniger an den Minusgraden, als einem totgestandenem Vergaser liegen. Der gehört sich halt zerlegt, gesäubert und/oder u. U. revidiert.
Wie alt ist der Sprit im Tank?
War der Tank voll?
Ist Rost im Tank?
Alleine von der Seite schon eine ganze Menge Punkte, die abgearbeitet gehören.

Die nächste grundlegende Frage: In welchem Zustand ist der Zündmagnet?
Schon ein durch die Standzeit oxidierter Schleifring kann für einen schlechten Zündfunken sorgen.
Wie groß, oder klein ist der Elektrodenabstand an der Zündkerze? Sollte eher kleiner sein, Faustwert 0,4mm.
Ist überhaupt ein Funken da?

Wie Du siehst, alles nicht so einfach mit einem alten Motorrad.
Trotzdem, schönes Motorrad, hätte ich auch gern.
Kopf hoch, wird schon.

Gruß. Martin.
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olofjosefsson
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von olofjosefsson »

Schreib doch Mal von wo du bist, vielleicht gibt es einen erfahrenen Kicker in der Nachbarschaft. :idea:
Suche Nix !!

Was nicht passt, wird kaputt gemacht
Sturgis
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Sturgis »

Hallo,

ich wohne in München, über Hilfe würde ich mich schon sehr freuen. Wenn es hier in München noch Norton Oldtimer Fahrer gibt, wäre es natürlich schön, sich mal auszutauschen.
Mir war schon klar auf was ich mich einlasse, als ich mich für einen Oldtimer entschied. Wo soll man denn ankicken üben? Alle meine Freunde fahren Motorräder mit E-Starter und halten mich für total bescheuert, weil ich mir ein englisches Motorrad, noch dazu so ein altes, gekauft habe. Ich weiß, dass da noch viele Herausforderungen auf mich zu kommen, aber ich bin mir auch sicher, dass ich diese meistern kann (evtl. mit Eurer Hilfe) und dann werde ich mit Sicherheit eine Menge Spaß haben. Ich bin nun mal äußerst anglophil veranlagt.
Ihr habt mir ja jetzt schon viel geholfen.

Grüße, Michael
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Goldstar
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Goldstar »

Hallo Michael,
die englischen Mädels sind schon manchmal etwas zickig. Sie brauchen Liebe, Geduld und Fürsorge, haben halt den "Human Touch" wie im richtigen Leben. Nimm dir einfach mal Zeit setz dich mit einem Hocker vor die Schöne und lass sie auf dich wirken.
Nach länger Standzeit kann da schon einiges passieren wie Martin schon schrub :shock:
Wenn du ein Handbuch zur Hand hast wäre das auch nicht verkehrt, wenn nicht leg dir eins zu.

Ich hab mir auch mal ein Motorrad gekauft das lief, und sah äußerlich sehr gepflegt aus, fast zuviel.
Der Vorbesitzer hat vermutlich einen Affäre mit ner Fettpresse gehabt, Ob Lenkkopf oder Radlager oder auch der Antrieb der Lima, da war übereall mehr als reichlich Fett :facepalm2:

Will damit sagen, mach alles sauber, Vergaser, Schleifring und Pickup vom Magneten, Kontakt kontrollieren ev mal mit 600ter Schleifpapier durchziehen.
Den Camring leicht einfetten, hat der Kerzenstecker einen Widerstand? wenn ja austauschen gegen einen ohne. Wie sieht die Zündkerze selber aus und wie der Funken? Dann kontrollierst du mal das Ventilspiel und stellst das korrekt ein. Auch den Ventilausheber kann man einstellen, anscheinend hat der zuviel Spiel.
Alle Öle, Getriebe, Gabel, Primär, eventuell erneuern wenn die nicht mehr so toll aussehen.
Das ist ein ganz normaler Service bei der Lady.
Lenker, Hebel und andere Bedinelemente passt du auf deine Bedürfnisse an.
Wenn du das alles gemacht hast wird dich deine Lady mit traumhaften Momenten und einem fetten Grinsen auf deinem Gesicht verwöhen.

Wenn du verstehst wie das alles funktioniert und zusammenhängt gibt es selten Krach in euere Beziehung :mrgreen:

Nach meiner Amalliste solltest du einen 376/17 Monoblock drauf haben
Bohrung ist 1 1/16 " 30er Leerlaufdüse, Schieberausschnitt 4, 270er Hauptdüse, Nadeldüse 106 und Nadelpossition 3
Leerlaufschraube ist in der Regel zwischen 1 und 1,5 Umdrehung rausgedreht.

Wird schon, und dann klappt das auch mit dem Ankickern. :gut:

Gruß Klaus
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Sturgis »

Hallo,

danke, das sind jetzt mal eine Menge genaue Angaben. Damit werde ich mich jetzt mal ausgiebigst beschäftigen. Alles habe ich nicht verstanden, aber wenn nötig, frage ich einfach nochmal. Aber erst muß das Teil mal in die Tiefgarage, hier ist es einfach zu kalt. Ein Manual habe ich dazubekommen, zwei weitere sind schon bestellt.
Das Motorrad bekam 1989 angeblich eine komplette Motorrevision, allerdings gibt es dazu keine Belege. Seitdem stand sie dann aber in einem trockenen Raum, mit zahlreichen anderen Sammlerstücken. Der Vorbesitzer ist ein älterer Liebhaber, der sie nur verkauft, da er aus Altersgründen, seine Sammlung verkleinern will. Man kann natürlich nicht davon ausgehen, aber ich hoffe mal, dass so jemand ein Motorrad anständig lagert und nicht einfach kaputt gehen läßt.

Grüße, Michael
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Daniel
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Daniel »

Moin Michael!

Ich wohne im Münchner Osten und könnte mir das mal angucken. Ich schick dir mal meine Telefonnummer per pn..

Grüsse,

Daniel
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Commando 850, T100 & n Paar andere..
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Goldstar
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Goldstar »

Hi Michael,

fast 30 Jahre, das ist eine sehr lange Standzeit, auch wenn das Motorrad trocken gestanden hat.
Besonders Zylinder bzw die Kolbenringe können da einiges an Kontaktkorrosion entwickeln.
Auch Pleuellager sind davon nicht verschont. Auf jedenfall würde ich das Motorenöl, nachdem der Motor jetzt schon mal gelaufen hat auswechseln, auch wenn es noch gut aussieht.
Auch den Öltank gründlich säubern, am besten abmontieren, dann geht das am Besten.
Den Ölsumpf abmachen und sehen wie es dort aussieht und säubern.

Gruß Klaus
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von nixwiefort »

Hallo Michael,

Auch das beste Liebhaberstück hat nach 20 Jahren Einlagerung (warm, trocken, in den Schlaf gestreichelt) Standschäden. Diese wirst du nicht beim Starten am Stand, sondern nach einigen hundert oder tausend Kilometern Fahrt merken. Stell dich drauf ein, das gehört dazu.
Die ES2 ist optisch eine Augenweide, ganz klar. Ob du bei einem Bandscheibenvorfall mit einem Starrahmen, Viertakter Einzylinder auf Freude am Fahren hast, wird sich zeigen. Freude am Schrauben hat man auch mit einem Schwingenfahrwerk-Zweitakter-Oldtimer. Den kann ein kleines Kind ankicken, und am Schlagloch fährt sichs schmerzfreier. Ist halt dann eher nix Englisches. Aber man braucht ja sowieso mehrere Oldtimer in der Garage ...
lg
Wolfgang
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von jan »

nixwiefort hat geschrieben:Auch das beste Liebhaberstück hat nach 20 Jahren Einlagerung (warm, trocken, in den Schlaf gestreichelt) Standschäden. Diese wirst du nicht beim Starten am Stand, sondern nach einigen hundert oder tausend Kilometern Fahrt merken. Stell dich drauf ein, das gehört dazu.
Na ja, Bremsschläuche quellen da schon mal nicht zu. Vergaser zerlegen und reinigen, Tank reinigen, ggf. entrosten und mit frischem Sprit befüllen - damit sollte das Wesentliche schon mal abgearbeitet sein. Und wenn der Motor sich durchdrehen lässt und Kompression hat, würde ich es immer auf einen Startversuch ankommen lassen. Gerne natürlich mit frischem Öl (bei dessen Befüllung man natürlich gerne auch noch einen prüfenden Blick in den Öltank nehmen darf).
Abgesehen davon soll das Motorrad vor Kurzem ja (nachweislich?) gelaufen sein.
nixwiefort hat geschrieben:Ob du bei einem Bandscheibenvorfall mit einem Starrahmen, Viertakter Einzylinder auf Freude am Fahren hast, wird sich zeigen.
Öööhm... also ich seh´ da auf den beiden Bildern ziemlich deutlich eine Hinterradschwinge und Stoßdämpfer... :pfeiffen:
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Tim »

jan hat geschrieben:Na ja, Bremsschläuche quellen da schon mal nicht zu. Vergaser zerlegen und reinigen, Tank reinigen, ggf. entrosten und mit frischem Sprit befüllen - damit sollte das Wesentliche schon mal abgearbeitet sein.
NBR z.B. hat eine Lagerfähigkeit von maximal 15 Jahren .... :pfeiffen:


Tim
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von erik »

das mit dem ankicken ohne deko zu benutzen hat natürlich auch was mit der Statur des ankickers zu tun.und auch ob man das aufgebockt oder mal so auf den rädern macht hat was mit der körpergrösse zu tun.ich kicke meine Vincent comet ohne deko einfach an ohne dass die Maschine auf dem ständer steht.bin aber auch 185 cm gross und über 100kg schwer.für eine Person mit 65kg und 160 körpergrösse wird das nix.aber die schon erwähnte startprozedur muss natürlich eingehalten werden.deshalb heisst das ja auch Motor SPORT.regards erik
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Re: Norton ES2 starten

Beitrag von Wuselwahnwitz »

Sturgis hat geschrieben:Hallo,

die Norton war vor zwei Wochen beim Tüv, da sie ein paar Jahre stillgelegt war. Da ist sie mit Sicherheit gelaufen. Der Vorbesitzer hat sie bei der Übergabe auch gestartet. Da lief sie aber nicht rund, was aber bestimmt an den Minusgraden lag.
Ich habe gestern noch kräftig gekickt, aber ohne Erfolg. Wenn man den Widerstand erreicht und dann den Dekohebel zieht, sollte dann der Kickhebel leichter nach unten gehen? Das tut er nähmlich nur manchmal.

Grüße, Michael
Falls ja, vergiss die ganzen Saubermach'/Schleifpapier/tri-tra-trullala Tips (auch wenn sie ansonsten -bei längerer Standzeit- zutreffend sind)
IST das Dingen vor zwei/drei Wochen angesprungen, tut sie das heute auch....dann wäre es ein schwerer Anwenderfehler :-k (404 isses dann nicht, oder? :pfeiffen: )

Cheers

Wu
...kann aus 'nem Hundehaufen wieder 'ne Dose Chappi restaurieren..........obwohl

Verkloppe übrigens 650/750er sowie 500er UNIT Motorständer für die Werkbank oder für's Regal....
http://www.Wuselwahnwitz.com und: BOB-bestofbritish.de
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