Umgebaute Vorderradbremse G15

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Norton
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Norton »

Die Bremsankerplatte möchte sich doch um die Steckachse drehen und erzeugt mit dem Bremsmoment eben auch ein Drehmoment. Hat man nun eine Strebe von den beiden Schraubpunkten oben am Gleitrohr zur Steckachse und von dort wieder einen Schraubpunkt auf die Bremsankerplatte, stützt man dieses Drehmoment auf die lange Strebe und somit auch mit der Steckachse ab. Nix andres macht doch die originale Norton-Lösung mit dem gesteckten Bremsanker am Gleitrohr, nur eben mit einem genuteten Anguß.

Gruß. Martin.
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Tim
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Tim »

Norton hat geschrieben:.... stützt man dieses Drehmoment auf die lange Strebe und somit auch mit der Steckachse ab.
Das bringt insofern nix, weil man oben an den Schrauben auf dasselbe Moment kommt, das abzustützen ist, und das ist der kritische Punkt. Du baust quasi eine Bremsankerplatte neben die Bremsankerplatte.

Etwas anderes wäre es, wenn man besagten Anguss nutzen könnte, aber das geht entweder nur einseitig oder man muss - wenn man auf beiden Seiten das rechte Gabelrohr nutzt - eine beidseitig verschraubte Achse statt der Klemmfaust links nehmen. Das ist eine Möglichkeit, die ich mal angedacht habe.


Tim
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Norton »

Ja, das ist ein Denkfehler meinerseits, weil das ja dann kein Zugmoment, sondern eben ein Drehmoment um die Steckachse herum.
Wenn man dann zwei mal die rechte Seite nimmt, dann braucht man halt genaue Distanzhülsen, weil ja kein achsialer Augleich mehr statt findet und eine Steckachse mit einem Bund auf einer Seite, oder mit zwei Gewinden und zwei Muttern. Das wäre aber dann auch eine saubere Lösung und man hätte die etwas fragile Klemmfaust auch nicht mehr.
Ich meine da hab ich noch eine alte Classikbike, oder Motorcycle. Da hat mal einer eine Doppelsimplex aus zwei alten Norton-Halbnaben mit den jeweiligen Bremsankerplatten und zwei solchen rechten Gleitrohren gebaut. Muß ich mal raussuchen.

Gruß. Martin.
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Acho
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Acho »

Hier mal unsere Variante einer umgebauten Bremse in einer Roadholder Gabel.
Das ganze Rad mit Bremse ist BMW /5 Serie. Der Bremsanker am Tauchrohr ist formschlüssig zwischen den Bolzen der Schutzblechhalterung eingepasst und runtergeführt zum original Wiederlager der Original Nortonbremse.
Das ganze ist seit 4 Jahren im Fahrbetrieb und hält die Kräfte der sehr guten Bremse ohne Probleme aus.
Hier ein paar Bilder:
PICT2321.png
PICT2365.png
PICT2328.png
Das ganze ist an der 600. Dominator meines Vaters angebaut.

Gruß Armin
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jan
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von jan »

Acho hat geschrieben:Das ganze ist an der 600. Dominator meines Vaters angebaut.
Wow, Dein Daddy hat aber schon eine enorme Vergangenheit auf dem Kerbholz! :wink:
Oder besitzt er die ganzen Bikes etwa noch?!! :surpris:
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von ekkeneckepen »

Tim hat geschrieben:
Norton hat geschrieben:
Etwas anderes wäre es, wenn man besagten Anguss nutzen könnte, aber das geht entweder nur einseitig oder man muss - wenn man auf beiden Seiten das rechte Gabelrohr nutzt - eine beidseitig verschraubte Achse statt der Klemmfaust links nehmen. Das ist eine Möglichkeit, die ich mal angedacht habe.


Tim
Dann ist der Anguss aber auf der Backbordseite verkehrt herrum! Der ist unsymmetrisch und die Kräfte müssen sich an der dicken Seite abstützen. Ich glaube da kann man noch soviel rumgrübeln die einzig korrekte Lösung ist eine solide Schelle am Tauchrohr da wo es am dickwandigsten ist, im Übergang vom großen Durchmesser zum kleineren Durchmesser. So eine Schelle ist inzwischen in Arbeit und wenn ich die fertig habe werde ich sie vorstellen.

Jens
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Norton »

Ja, zu dem Schluß bin ich mittlerweile auch gekommen. Den besagten Artikel aus der ClassicBike hab ich mir rausgesucht und nachgelesen. Der ist dann auch drauf gekommen, daß der Anguß dann seitenverkehrt ist und hat die Nut zuschweissen lassen (im Wasserbad, um einen Verzug zu verhindern) und eine neue Nut gefräst.
Vor Jahren war im süddeutschen Raum auch ein schnelles Federbett mit einer giftigen Robinson Doppelduplex unterwegs. Der hatte die Bremsanker ursprünglich auch auf die beiden 1/4" Bolzen gelegt. Aus einem Feldweg kam dann mal ein Traktor raus, Vollbremsung und beide Bremsanker sind oben aus dem Tauchrohr rausgerissen und daraufhin ist der böse gestürzt. Das Motorrad hat er dann wieder neu aufgebaut, wieder mit der Robinson, aber die Bremsanker hat er dann oben am Tauchrohr mit je einer massiven Klemmfaust angeschraubt. Die beiden Klemmfäuste hat er sich selbst aus hochfestem Aluminium gefräst und haben das Tauchrohr über dem konischen Stück am großen Durchmesser geklemmt. Sah dann so ähnlich wie an den Ceriani GP Gabeln aus. Das Motorrad hab ich jetzt aber schon lange nicht mehr gesehen.

Unter all den Aspekten ist es immer noch am einfachsten, sich für das originale Vorderrad eine Duplexbremsankerplatte zu kaufen. Bei meinem Domi war das echt der Knaller. Viel mehr kann die 200er Suzuki Doppelduplex aus meiner Atlas auch nicht.

Gruß. Martin.
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ekkeneckepen
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von ekkeneckepen »

Norton hat geschrieben:......
Unter all den Aspekten ist es immer noch am einfachsten, sich für das originale Vorderrad eine Duplexbremsankerplatte zu kaufen. Bei meinem Domi war das echt der Knaller. Viel mehr kann die 200er Suzuki Doppelduplex aus meiner Atlas auch nicht.

Gruß. Martin.
Nee, die original Norton Duplex reicht mir nicht . Ich habe schon alles versucht die zu verbessern: Stiffining Kit, weiche Beläge, Beläge vom Nocken her um ca 30mm gekürzt um den Selbsthemm-Effekt zu verstärken, 50% längerer Bremshebel.... alles unbefriedigend. Aber interessant zu hören, dass sich wieder einer mit der üblichen 1/4" Schrauben Methode auf die Nase gelegt hat, hier fahren auch viele Trecker rum!!!

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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Norton »

In der Commando-Duplex aus meinem Domi sind noch so alte rotbraune, aufgenietete Beläge drin. Die beißen! Ein Stiffeningkit ist aber auch drin. Ich hab das letztes Jahr so mehr neugierdehalber mal eingebaut, weil ich die Bremsankerplatte aus meinem Teilefundus hatte.
Es gibt auch noch die Tickle-Bremsankerplatte. Ich hab mal eine in der Hand gehabt. Hat mir augenscheinlich besser gefallen, als die Commando-Platte. Richtige Versteifungsrippen drin.
Andrerseits fahr ich jetzt in meiner Atlas auch mit auf die 1/4"-Bolzen geschraubten Bremsankern mit einer 200er Doppelduplex seit mehr als 20 Jahren rum. Ist auch nix passiert.

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Tim
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Tim »

Norton hat geschrieben:Andrerseits fahr ich jetzt in meiner Atlas auch mit auf die 1/4"-Bolzen geschraubten Bremsankern mit einer 200er Doppelduplex seit mehr als 20 Jahren rum. Ist auch nix passiert.
Es geht nicht darum, dass das nicht funktioniert, sondern darum, ob es eintragungsfähig ist - und wenn ich das so durchrechne, wie ich es gewohnt bin, würde ich sagen, dass nicht. Aber ich bin ja auch nicht des Teufels Übler Vetter .... :pfeiffen:


Tim
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Norton »

Die Suzuki-Doppelduplex ist bei mir eingetragen. Wurde damals bei der Vollabnahme an der Prüfstelle Landau/Pfalz vom damaligen Prüfstellenleiter gemacht. Der war damals kein unbekannter, wird mittlerweile aber im Ruhestand sein.
Überhaupt war die Abnahme damals kein Problem.

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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Tim »

Norton hat geschrieben:Überhaupt war die Abnahme damals kein Problem.
Tja, damals .... was hast Du dem denn damals vorgerechnet über die Abstützung des Bremsmomentes?


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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Norton »

Gar nix.
O-Ton: Das ist eine Bremse aus einem Fahrzeug mit ABE, also kann ich das auch eintragen.
Ich hab das alles vorab mit ihm besprochen (auf dem Stand der MotorradKlassik anläßlich der Veterama, für die hat er damals nämlich immer wieder mal was geschrieben) und ihm das Motorrad hingestellt. Briefkopie einer andren Atlas und das Buchvollerfehler um ein paar Dinge nachzuschlagen. Ein Druckgutachten für den Alutank wollte er noch haben und ein Papierchen für den Lenker. Lampen und Lichter mit Prüfzeichen, Kotflügel, die auch die Räder abdecken..... dann hat er sich das angeschaut, ist eine Runde damit gefahren und hatte dann keine Zeit mehr für mich, weil dann schon der nächste mit irgendeinem Gespann kam. Die Sekretärin hat dann ein gelbes Gutachten geschrieben..... Bremse, Alutank, Höckersitzbank, alles eingetragen...
Das waren halt noch andre Zeiten.

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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

Beitrag von Tim »

Norton hat geschrieben:Gar nix.
Hatte ich mir gedacht, dann konntest Du mit dem Punkt auch keinen Ärger bekommen.
O-Ton: Das ist eine Bremse aus einem Fahrzeug mit ABE, also kann ich das auch eintragen.
Dann hattest Du damals IMHO wohl das Glück, dass der den Gedanken nicht zuende gedacht hat, wenn mich mir nämlich dieses Bild ansehe, ist die ABE-konforme Abstützung in dem Punkt um einiges elaborierter als die 1/4"-Stehbolzen der Roadholder. Offensichtlich sind die Strebe an eigenen Angüssen angeflanscht (es gibt auch Fotos, wo beide Anschraubpunkte benutzt werden, k.A. was da okinaal ist), und mich würde da mal interessieren, was für eine Größe die Schraube am Spenderkrad hat.
Das waren halt noch andre Zeiten.
Tsäts tse dschumping pöignt.


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Acho
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Re: Umgebaute Vorderradbremse G15

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jan hat geschrieben:
Acho hat geschrieben:Das ganze ist an der 600. Dominator meines Vaters angebaut.
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Oder besitzt er die ganzen Bikes etwa noch?!! :surpris:
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