Na ja, die kleine Matchy war ja nach der Motorüberholung infolge Kolbenklemmers noch nicht wirklich wieder lange gelaufen. Bei den Probefahrten hatte sie Zündaussetzer und sprang überhaupt beschissen an.
Vorletztes Wochenende hatte ich ihr ja prophylaktisch einen neuen Zündkondensator spendiert und die Unterbrecherkontakte eingestellt. Diagnose: unverändert. Dann habe ich die Zündspule gegen eine olle 6V-Spule getauscht, die noch irgendwo rumlag. Rums - damit lief sie top! Also: Zündspule im Arsch, logo. Jetzt am Donnerstag war die neue 12V-Spule in der Post, so dass ich Freitag nach dem Büro eigentlich nur noch "vollstrecken" wollte: schnell alles zusammenschwarten und am besten gleich Samstagfrüh die erste Tour in den Taunus.
Der Freitagabend lief dann so ab, dass
- der Vergaser permanent überlief, obwohl der Schwimmer frei beweglich war und auch das Schwimmernadelventil bei meinen Trockenübungen perfekt dicht war;
- mein selbstgebauter "Probelauf-Tank" auf einmal keinen Sprit mehr rausließ und nach Durchpusten und Austausch der Schläuche hemmungslos aus dem Benzinhahn pisste;
- nach leidlichem Beheben vorgenannter Symptome auch die neue Zündspule zu keinem besseren Ergebnis führte als zuvor;
- die Batterie nur noch 9,3 Volt Spannung aufwies;
- die eigens von der Zweizylinder geborgte Batterie mit 12,2 Volt Spannung nach drei Startversuchen plötzlich auch nur noch knapp über 9 Volt aufwies.
Nach alkoholgeschwängertem, langem Erholungschlaf ergab die gestrige Kontrolle dann: Schwimmer falschrum in den Monobloc gehängt (die bauchige Seite muss nach außen zeigen, obwohl auf der anderen Seite "Front" steht!), nach Umdrehen war der Vergaser dicht. Besserer Benzinschlauch am Probelauf-Tank beendete das Drama des pissenden Benzinhahns. Mit frisch geladener Batterie sprang die Karre auf "Zwei" an und lief tadellos.
Und dann erbrachte die Spannungsmessung an der Batterie bei laufendem Motor knapp über Leerlauf-Drehzahl knapp 20 Volt... jetzt warte ich also auf eine neue Podtronic.
Zur Untätigkeit verdammt, schob ich die 650er auf die Hebebühne. Eigentlich wollte ich nur das ausgeleierte Befestigungs-Auge des Seitenständers inspizieren. Dann fiel mir auf, dass das LiMa-Kabel schon längst mal neue Kabelstecker und eine ordentliche Schrumpfschlauch-Ummantelung braucht. Ach ja, und die Lampenhalter schlackerten auch schon seit Jahren so komisch rum... also auch noch die obere Gabelbrücke abgebaut und mal nach den Leder- oder Gummi-Unterlagen auf der unteren Gabelbrücke geschaut.
Ergebnis: Alles zerbröselt, Ersatz muss bei Jampot Spares in GB bestellt werden.
Jetzt stehen zwei zerlegte Karren in der Werkstatt rum und warten auf Teile, die irgendwann aus Sonstwoher kommen. Aber immerhin sind die Diagnosen inzwischen recht klar.
Ich hab´ dann noch kontemplativ Werkzeug geputzt und die Werkstatt aufgeräumt und bin dann mit dem Dolomite Sprint nach Hause gefahren. Mal sehen, was der sich als Nächstes einfallen lässt...
Cheers, Jan