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Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 09:52
von Uli
Wenn ich Phils Post richtig interpretiert habe, handelt es sich bei dem Barrel im Foto NICHT um das, welches neu gebuchst werden soll, sondern um ein abschreckendes Beispiel.
Dies taugt nur noch fürs Raritätenkabinett.
Ich gehe durchaus davon aus, dass Phil rettungswerte Substanz von hingerichtetem Schrott unterscheiden kann...
Ich kenne die Preise bei den Unit-Beesas nicht, aber letztlich kommt es ja drauf an, was günstiger, bzw. erhältlich ist: Zylinder mit wenig Übermaß oder das Buchsen. Bei den Commandos hält sich das so ziemlich die Waage, was ich bisher gesehen habe.

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 15:11
von Norton
Den Zylynder des Grauens könnte man mit einer dickwandigeren Büchse genauso viel, oder wenig retten, als jeden andren zu Ende geschliffenen Zylinder. Wenn man die Laufbahnen ansieht, ist das ja gelaufen. Die Frage ist bei dem Ganzen nur, ob bei einer dickwandigen Büchse nach aussen überhaupt genug Fleisch bleibt, damit der Zylinderblock nicht abreißt, oder man beim spindeln nicht schon zwischen den Rippen raus kommt. Schließlich muss ja dann der Gußkörper die Belastungen im Betrieb aushalten. Durchgehende Bolzen zum Gehäuse gibts ja nicht.
Womit wir bei Deiner Commando (Uli) angekommen wären. Das ginge halt bei den 850ern mit den durchgehenden Bolzen, bei den alten 750ern und kleiner kann man das vergessen. Als ich das Problem mit meinem zerschlagenen 600er hatte, hab ich mich auch mit dem Thema büchsen befasst. Ich hab dann mal zwischen die Rippen reingemessen und festgestellt, daß da mit einer Wandung von 3mm fast nichts mehr stehen bleibt und die Idee wieder begraben.
Ich kann mir auch nicht recht vorstellen, daß sich das rentiert. Man braucht die Büchsen, die Arbeit, dann noch mal bearbeiten (Zylinder schleifen)....
geht ja vielleicht noch, wenn man das selbst stemmen kann, aber wenn man das gegen Geld machen lassen muss? Und das alles für eine fragwürdige Lösung. Da nimmt man einfach besser Geld in die Hand und kauft sich was neues (also für den Fall Commando).

Gruß. Martin.

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 16:42
von Hanni
Also, mal nur so informativ.
Wie auf den Bildern ersichtlich gab es ja die Liners mal bei Hepolite. Ich habe da noch den besagten Satz "origichinool"
vor mir liegen. Die Sache mit dem Bund oben, wie von Martin mal angesprochen wäre zwar evtl nicht schlecht, is aber bestimmt nicht zwingend notwendig. Siehe Bilder im Anhang. Die Liners sind komplett zylindrisch und haben nur am Ende unten ca. 5 mm lang einen kleineren Durchmesser damit man sie leichter enführen kann.
Ich hab den Job mal vor ein paar Jahren für einen guten Bekannten gemacht, das waren damals zwei Stück A65 Zylinder. Die Buchsen hatte er beigestellt.
So weit ich mich noch erinnere stammten die von einem Alfa Romeo Motor ???
Der Motor läuft heute noch problemlos. Als Werte für das Pressmaß habe ich exakt die Toleranzen genommen die Hepolite hier angibt.
Irgendwo habe ich sogar noch die Werte für Drehzahl und Vorschub beim Spindeln aufgeschrieben. Jedenfalls hatte ich damals eine CBN Platte verwendet zur Erzielung einer möglichst geringen Rautiefe.
Ach ja, ich erinnere mich noch vor ca. 30 Jahren da habe ich mal einge Zeit in ner Reparaturwerkstätte für Baumaschinen geschraubt, da hatten wir etliche "Perkins" Diesel Motoren.
Hier war es ebenso, soweit ich weiß gab es für die Motor Typen gar keine Übermaß Kolben. Es wurden immer die Laufbuchsen rausgepresst und neu eingepresst. Ebenfalls ohne Bund. Da is nie eine rausgeflogen so weit ich weiß.
Ok, bei einem Alu - Zylinder wäre ich da natürlich auch vorsichtiger..

Na viel Spaß Phil

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 17:57
von Norton
Die Büchsen waren dann ja ausgesprochen dünnwandig, weil wenn man das angegebene Bohrungsmass mal umrechnet kommt man auf eine Wanddicke von 1,75mm. Nicht viel?
Kann man das dann auch mal wieder auf ein Übermass schleifen?
Der Zylynder des Grauens könnte ja dann tatsächlich so eine originale Büchse drin haben.
Wie stramm geht das dann zum Pressen?
Drückt die Dichtung die Büchse dann nicht nach unten weg?

Vor Jahren hat am Ulmer Veteranenmarkt immer einer einen Commando-Zylinder aus Alu angeboten. Ich glaube es war ein Dunstall, mit Graugußbüchsen. Die hatten auch keinen Bund und waren nach unten weggewandert. Deswegen wollte der das Ding nämlich auch los haben, weil ständig die Kopfdichtung rausgeblasen hat.

Ich hab ja auch einen Mini. Da wird auch immer wieder mal von Motorblöcken berichtet, die einzelne Büchsen drin haben. Die haben das im Werk als Rettungslösung bei Blöcken mit Gußlunkern gemacht. Hatte so ein Block nach dem bearbeiten in einer Bohrung einen Lunker (und wäre wohl Ausschuß gewesen), dann haben die dem eine Büchse verpaßt. So kommt es, daß man heute in alten, nie geöffneten Originalmotoren nach dem zerlegen in einer von vier Bohrungen eine Büchse vorfindet.

Gruß. Martin.

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 18:23
von barbarossa
Norton hat geschrieben: Vor Jahren hat am Ulmer Veteranenmarkt immer einer einen Commando-Zylinder aus Alu angeboten. Ich glaube es war ein Dunstall, mit Graugußbüchsen. Die hatten auch keinen Bund und waren nach unten weggewandert. Deswegen wollte der das Ding nämlich auch los haben, weil ständig die Kopfdichtung rausgeblasen hat.
hat der "Einbuxer" da nicht nen grundlegenden Fehler beim Materialmix Guss in Alu gemacht, oder die Vorspannung ggf. zu gering gewählt?!...ist das materialidentische Einbüchsen nur bei Grauguss oder auch Aluzylindern wegen der Büchsenwandstärke beim Alu möglich?!

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 18:41
von Öko
Hanni...habe selbst nen A104.8 von unserem ehemaligen MF30 mit nassen Laufbuchsen den Motor so überholt.

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 20:19
von Hanni
Also Graugussbüchsen in Aluzylinder is ja fast schon Standard. Die ganzen Japaner und auch BMW hatten in den 70er, 80er und zum Teil noch länger das verbaut.
Gut heutzutage wird natürlich immer mehr mit beschichteten Alu Zylindern gefahren.
Hat natürlich jede menge Vorteile.
Ansonsten, eine Grauguß Büchse ohne Bund in einen Alu Zylinder einziehen, das kann nicht gut gehen. :facepalm2: [carton]
Aluminium hat nun mal mehr als das doppelte an Wärmeausdehnung als Guß.
Das ist wirklich frevelhaft. Da hätte ich wirklich Schiss... [-X [-X

Hanni

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2017, 20:36
von Norton
barbarossa hat geschrieben:
Norton hat geschrieben: Vor Jahren hat am Ulmer Veteranenmarkt immer einer einen Commando-Zylinder aus Alu angeboten. Ich glaube es war ein Dunstall, mit Graugußbüchsen. Die hatten auch keinen Bund und waren nach unten weggewandert. Deswegen wollte der das Ding nämlich auch los haben, weil ständig die Kopfdichtung rausgeblasen hat.
hat der "Einbuxer" da nicht nen grundlegenden Fehler beim Materialmix Guss in Alu gemacht, oder die Vorspannung ggf. zu gering gewählt?!...ist das materialidentische Einbüchsen nur bei Grauguss oder auch Aluzylindern wegen der Büchsenwandstärke beim Alu möglich?!
Man kann aber auch das Überdeckungsmass nicht unendlich groß machen, sonst bringt man das nicht ineinander. Ist ja schließlich schon ein weiter Weg, den die Büchse durch den Zylinderkörper zurücklegen muss. Wählt man das Überdeckungsmass so groß, daß bei Betriebstemperatur immer noch so viel Überdeckung da ist, daß die Büchse nicht wandern kann, bekommt man das nicht ineinander. Kalt einpressen kann ich mir schon gar nicht vorstellen, einschrumpfen muss richtig schnell gehen. In dem Augenblick, wo sich die kalte Büchse im heißen Block auch nur ein klein wenig verkantet, ist es vorbei, sitzt sie fest und nichts geht mehr weiter.
Nimmt man einen japanischen Alu-Zylinder mit Graugußbüchsen (XS650, CB250....), stellt den bei 200°C in den Ofen, fallen die Graugußbüchsen raus. Weiß ich aus sicherer Quelle. Die haben oben einen Kragen und werden definitiv vom Kragen und dem von oben draufdrückenden Kopf gehalten.
So ich weiß, werden auch Alu-Zylinder mit Alu-Büchsen gebüchst. Hat mir mal vor langer Zeit jemand erzählt. Der hatte ein TX750 aufgebohrt mit Nicasillaufbahnen. Den Zylinder musste er aber mit Laufbüchsen aus einem gesonderten, beschichtungsfähigen Material ausbüchsen. Direkt in das originale Material wäre das nicht gegangen..... schon ewig her...

Gruß. Martin.

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Freitag 24. Februar 2017, 09:00
von Martin

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Freitag 24. Februar 2017, 17:52
von Hanni
Phil, sofort zuschlagen...... :surpris: :surpris:

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Freitag 24. Februar 2017, 19:43
von Phil
Die hatte ich auch schon im I-Bäh gefunden. Klausi Goldstar wollte aber noch zwei Leute anzapfen wegen der Buchserei. Und die vom ehrenwerten Volker Koch verlinkte Seite von Ed V., der hat auch welche gelistet. Ich warte noch ein paar Tage zu.

Grüße

Ph.

Re: A 65 barrel überholen?

Verfasst: Freitag 24. Februar 2017, 20:50
von Volker Koch
Kommste an und ab mal in Cloppenburg vorbei, Phil?
Da gäbe es auch noch einen Zauberer alter Schule, dem Du sehr wahrscheinlich nichtmal `liner´ mit anschleppen bräuchtest, weil er die lieber selber bastelt ...