Es gibt hier einen auf den ersten Blick nicht sofort verständlichen Grundsatz.
Weich frisst hart.
Dir Ursache ist die oftmals abbrassive Wirkung weicher Lagermaterialien, weil sich harte Partikel in die weiche Oberfläche einlagern und das Gegenüber dann bearbeiten. Alle Buntmetalle haben diese Eigenschaft.
Wichtig bei solchen Paarungen ist genügend und vor allem sauberer Schmierstoff, egal ob Öl, oder eben auch Fett.
Ist das Motorenöl nicht wirksam filtriert durch einen Filter, oder noch weitergehend einem Magneten (der bis auf Atomstärke alles eisenmettallische aus dem Öl zieht), oder wie bei vielen unsrer Engländer, einem Zetrifugenfilter, dann lagern sich die harten Späne vom Nockenabrieb, oder Grauguß aus dem Zylinder, in den Gleitlagerschalen ab und machen den Hubzapfen unrund und erzeugen neue Späne und damit neuen Abrieb.
Hilfreich ist auch noch ein richtig harter Hubzapfen, oder eben eine gehärtete Welle als gegenüber der Bronzebüchse.....
Wichtig erachte ich aber auch noch die Qualität des Öls und aus dem Grunde halte ich nix von alten Öltechnologien wie Einbereichsöl. Im kritischen Moment, sprich bei kaltem Motor und Öl, kommt das Öl nicht dort an, wo es soll, sondern spritzt zum großen Teil am Überdruckventil weg und der unheilvolle Kreislauf vom Verschleiß und neuem Verschleiß kommt in Gang. Es findet einfach keine richtige Durchölung statt.
Der gleiche Effekt ensteht auch beim Kolbenhemd (aus Alu) und der Zylinderlaufbahn. Ist das Kolbenhemd voller Späne, gehts der Zylinderlaufbahn an den Kragen. Einen alten Trick hat mir da neulich so ein altes Nürnberger Motorradurgestein verraten. Zu sprechen kamen wir auf ein Klemmerproblem und dem rausätzen vom eingeriebenen Alu in einem Graugusszylinder. Worauf er mit dann erzählt hat, daß sie früher Kolbenhemden mit Salzsäure abgesäuert haben, um sicherzustellen, daß keine Späne drin sind.
Die alten Haudegen wissen oft noch richtig gute Tricks!
Gruß. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.