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Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 14:56
von heino
Hallo
Wir sind gerade dabei einen Vincentmotor zu überholen. Alles was sich bewegt ist verschlissen obwohl der Motor erst 1000 Km seit der vorhergegangenen Überholung runter hat. Der Grund, irgent ein Hirni hat dabei das Gehäuse innen sandgestrahlt. Da Kann man noch so spühlen und saubermachen es bröckelt immer Sand aus den Flächen.
Wenn man dem Ganzen mit Trockeneis zu Leibe rückt kriegt man damit den Sand weitgehend aus den Flächen?
Kennt sich jemand damit aus oder hat schon damit Erfahrung gemacht.
Gruß Heino
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 16:00
von Goldstar
heino hat geschrieben:Hallo
Wir sind gerade dabei einen Vincentmotor zu überholen. Alles was sich bewegt ist verschlissen obwohl der Motor erst 1000 Km seit der vorhergegangenen Überholung runter hat. Der Grund, irgent ein Hirni hat dabei das Gehäuse innen sandgestrahlt. Da Kann man noch so spühlen und saubermachen es bröckelt immer Sand aus den Flächen.
Wenn man dem Ganzen mit Trockeneis zu Leibe rückt kriegt man damit den Sand weitgehend aus den Flächen?
Kennt sich jemand damit aus oder hat schon damit Erfahrung gemacht.
Gruß Heino
Hallo Heino,
das ist sehr unschön mit dem Glasstrahlen von der Innsenseite, dasZeug fliegt überall hin.
Das einzige was du versuchenkannst ist mit einem Dampfstrahler aber wirklich ganz penibel auch alle Ölborungen zu bearbeiten und zwar in beide Richtungen.
Ich habe zwar auch schon Gehäuse Glasperl gestrahlt aber die habe ich mit großem Aufwand abgedichtet und auch nur von außen gestrahlt. Dann natürlich noch mit dem Dapmfstrahler, Bremsenreiniger und Pressluft jede Ölbohrung gereinigt.
Alles andere kannst du fast vergessen.
Gruß Klaus
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 16:28
von michiel
Vllt Ultraschall?
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 17:52
von Phil
michiel hat geschrieben:Vllt Ultraschall?
Und woher kriegt er ein Ultraschalldingens, in das man ein Vincent-Modergehäuse einlegen kann?
So groß kenn' ich das nich'....
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 18:00
von michiel
Mal bei einschlägigen Fachbetrieben fragen.
Vllt Motoreninstandsetzer.
(Ich kenn das so groß)
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 18:24
von Norton
Servus Heino.
Heino von Kirn, bist Du das?
Der Fehler wurde wohl schon vorher gemacht, in dem der Motorgehäuseteile vor dem Strahlen nicht penibel sauber und vor allem fettfrei gemacht worden sind. Sind die Teile sauber und fettfrei, haftet sich auch nichts an. Ich hab schon viele Gehäuseteile strahlen lassen und da ist nie was passiert. Allerdings haben mich die Strahler auch immer gelobt, ich wäre der einzige, der immer wirklich saubere Teile bringt.
Die Frage ist aber auch, ob der Sand aus den Flächen nicht alt ist und vom gießen kommt. Die Gehäuse wurden ja sicherlich auch im Sand, oder zumindest mit Sandkernen gegossen. Und auch damals sind die Gehäuse mit Sand gestrahlt worden, bevor sie überhaupt bearbeitet wurden.
Ich denke mal, in dem Gehäuse war innen drin schön schwarzer Ölschlamm (vom unlegiertem Öl), in dem sich das Strahlgut festgehangen hat. Das gute, hochlegierte Öl heutzutage (auch wenn es Einbereichsöl ist) löst den Schmodder samt dem Strahlgut jetzt raus.
Diesel, bzw Bio-Diesel, hat richtig gut lösende Eigenschaften. Erst mal damit anfangen, dann Kaltreiniger, dann Hochdruckreiniger.
Gruß. Martin.
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 19:04
von Se Nü
Kommt der Motor aus Holland? Die Geschichte kommt mir sehr bekannt vor.
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Samstag 19. November 2016, 20:19
von Gerd M.
Ich bin bei einem ähnlichen Problem zu einer freien KFZ-Werkstatt in meiner Nähe gegangen und habe nach kurzer Verständigung (50.- €) alles im heißen Reinigungstauchbad dort gereinigt.
Nach der Trocknung habe ich nochmals mit Preßluft nachgearbeitet. (war aber alles raus)
PS:
Schraubt man nur Sperrholzdeckel auf die Öffnungen und dichtet nicht zusätzlich noch mit z.B. Silicon ab, ist innen trotzdem alles voll mit weißem Staub ....
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 10:09
von heino
Hallo zusamman
Danke für die Antworten.
Das Problem ist nicht dass das Gehäuse nicht sauber zu kriegen ist sondern das beim Sandstahlen die Körner in die Oberfläche geschossen wird. Die sind da erst mal fest drin dann wird das Gehäuse warm, kalt, warm, kalt und dann lösen sich die Sandkörner so nach und nach. Und wir kennen einige Motoren die gestorben sind weil man sie Sandgestrahlt hat.
Das wurde übrigens nicht in Holland gemacht sonder ein nahmhafter Vincentschpeschalist in England hat das, und noch viel mehr, verbockt.
So genug gejammert. Wir werden uns Mühe geben das wieder zu richten.
Gruß Heino (von Kirn)
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 11:15
von AHO
In den 1950ern wurden Gehäuse an der Innenseite, teilweise serienmäßig, mit einer Spezialfarbe ( Crankcase Paint) gestrichen. Das geschah zwar wohl, um Öllecks an Lunkern zu schließen, das könnte aber auch den Sand den man nicht herausbekommt daran hindern, sich im Betrieb zu lösen.
http://www.hitchcocksmotorcycles.com/ht ... /97056.jpg
Gruß
Andreas
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Sonntag 20. November 2016, 13:48
von bosn
Das ist übel.
Hm..
eigentlich hilft da nur scheißtreibende Handarbeit.
Ako-Pads,Schleifvlies,Handwaschpaste (am besten welche mit Kunststoffkörner) und
anschließend Damfstrahler .....mehrmaliges wiederholen...
Aber bei´nem Vincentmoder ist man ja motiviert...
gutes gelingen !
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Montag 21. November 2016, 14:36
von Tim
Ich würde den anderen Weg gehen und das Gehäuse nach einer intensiven Reinigung von (sic!)
Loctite imprägnieren lassen, das sollte auch den Sand in der Oberfläche binden.
Die Firma gehört zu Henkel macht in einer Pilotanlage im Haus auch Einzelstücke, ich meine der Betrieb ist irgendwo im Sauerland. Ob das auch für Privatkunden und mit kontaminierten Teilen geht, weiß ich allerdings nicht.
Tim
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Montag 21. November 2016, 19:08
von rivera
Hallo Heino!
An eine Innenbeschichtung habe ich auch gedacht. Habe mal einen Restaurationsbericht einer Falcone gelesen,
da wurde der Motor innen "verchromt" um die porösen Gußteile abzudichten.
Grüße
Uli aus RV
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Montag 21. November 2016, 19:43
von bosn
Naja,Vincent-"Spezialisten" scheint es ja mehrere zu geben.
Auf der Veterama hat mir ein Schweizer von ähnlichen Problemen mit einem F(l)achbetrieb
aus England berichtet...
Wenn das Gehäuse platzt,sag mal "Bescheid" ....ich wollte immer schon mal ein Vincentmoder
retten...
Re: Trockeneisstrahlen
Verfasst: Dienstag 22. November 2016, 19:13
von heino
Beschichten komm nicht in Frage. In dem Gehäuse war die letzten 70 Jahre Öl drin, da traue ich keinem Material. Man sieht nicht hin wenn sich was ablöst. Ich denke schrubben und Hochdruckreinigen wird es wohl werden. Aber ich ruf mal bei so einem Betrieb an, der Trockeneis strahlt. Vielleicht nützt es doch was.