Kurbelwelle auswuchten

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Domi-650SS
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Domi-650SS »

Norton hat geschrieben:Was hast Du denn bis jetzt drin?
Original war doch ein 19er drin, oder? Gleich wie bei der Atlas. Länger würde ich das nicht machen, sonst wird das schon richtig lahm. Höchstens ein 20er.
Ich hab grad mal Abrollumfang von den unterschiedlichen 18 und 19" Reifen/Räderdimensionen verglichen, kommt aufs gleiche raus.

Das 21er Ritzel von Dir, ist das ein schmales (für 1/4" Kette), oder ein breites (3/8" Kette)? Ein schmales 20er hab ich noch auf dem Getriebe für meine Teile-Commando. Da werde ich mit Sicherheit eine schmale Kette (als X-Ringkette) drauf machen, aber ob das 20er die richtige Wahl ist, bin ich mir noch nicht sicher. Bei den 850ern war ja ein 21er drauf. Vielleicht könnten wir ja ein Tauschgeschäft anschieben.

Motor alles schön fest verschraubt, Zündzeitpunkt korrekt, auf beiden Seiten (Zündversatz), Vergaser synchron?

Gruß. Martin.
Danke Martin.
Z.Zt. ist ein 19er drauf.
Das 21-er kommt von einer Commando, müsste also für die dicke Kette passen.
Nur ein Vergaser.
Zündung hat mein Mech eingestellt.
Von wegen lahm, muss ich den ein modernes Motorrad an der Keuzung beim Anfahren stehen lassen?
Was auch zu überlegen wäre: Vibriert's denn mit 1000 1/min mehr oder angenehmer? Vmax wäre auch mit einem 18er ausreichend. 80km/h aussersorts! Autobahn benutze ich nur im äussersten Notfall (habe auch keine Vignette).
Vielleicht bin ich ja nur von der Commando verwöhnt.
Fritz
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Towner
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Towner »

Hallo Fritz,

die KW ist werkseitig optimal gewuchtet, ich schätze so bei 80%. Die Commando ist mit 52% eine Ausnahme wegen der Isolastik.Wenn man neue Kolben mit einem deutlich anderem Gewicht montiert, kann man die KW vielleicht nochmal wuchten lassen. Das würde ich - wenn überhaupt - nur machen, wenn die KW sowieso überholt wird. Ob das aber viel bringt ist die Frage, wahrscheinlich auch eher subjektiv. Man kann durch optimales Synchronisieren der Vergaser (auch im Standgas) die Vibrationen auch minimieren. Mit einer geänderten Übersetzung kann man das vielleicht um 500rpm verschieben. Ist die Übersetzung zu lang, muss man immer früh runterschalten und beim langsamen Fahren ist das lästig. Ich würde die Kiste einfach sauber einstellen und gut ist.

Ralf
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holsteiner
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von holsteiner »

Ich fahre meine 850er Commando entgegen der allgemeinen Empfehlung mit einem 19er Ritzel.
Damit kann ich noch im 4. Gang mit 2000/min und 50km/h durch Ortschaften fahren. Viel niedriger möchte ich nicht drehen lassen, dann fühlt sich das nicht mehr gut an.
Grüße, Detlev

Motorräder? Ja, ein paar Baustellen...
Norton
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Norton »

Unser Ralf schätzt Kurbelwellenwuchtfaktoren, erklärt die Veränderung nach einem Übersetzungswechsel und synchronisiert einen einzelnen Vergaser für zwei Zylynders..... sehr aufschlußreich. Respekt! Ich ziehe den Hut! :tach:
Und ob die ab Werk optimal gewuchtet waren, da drüber kann man auch unterschiedlicher Meinung sein. Zum einen gab es da unterschiedliche Wuchtfaktoren, bei der Atlas hat man den zwei mal geändert, und wer weiß, ob bei der 650er auch gleich mit? Die Kurbelwelle ist ja ansonsten identisch?!? Zum andren waren die ganzen Zweizylinderwellen erst mit der MK III (angeblich?) dynamisch gewuchtet. Ob die ganzen Twins einen mehr, oder weniger großen Taumler in der Welle haben, ist mehr dem Zufall geschuldet.
Bei meiner 600er hab ich da bestimmt eine Größenordnung von 10 Gramm rausgewuchtet!
Nur früher bei den Singles hab man das besser gemacht, da waren die beiden Kurbelwangen einzeln gewuchtet.

Fritz, auch wenn der Mech die Zündung eingestellt hat, heißt das wenig. Du weißt schon, alles was man nicht selbst macht, ist sch...e! Deswegen wuchte ich auch meine Kurbelwellen selbst.
Ich würde da erst mal wirklich genau nachsehen. Was ist denn da überhaupt für eine Zündung drin? Das Läufergehäuse mit zwei Unterbrechern, oder einer Elektronikzündung drin, oder ein Magnet?
Sollte es das Läufergehäuse mit zwei Unterbrechern sein, ist es natürlich ein kleines Kunststück, beide Seiten wirklich synchron zu bringen. Da machen viele den Fehler nur eine Seite genau einzustellen und zu hoffen, die andre Seite würde (bei gleichem Unterbrecherabstand) ebenfalls passen. Das ist aber ehr Zufall. Den zweiten bekommt man immer nur dann genau hin, wenn man ihn mit dem Unterbrecherabstand hinzieht. Der hat halt dann einen geringfügig andren Abstand, als der andre.
Unterbrecherzündung am besten auch mit dem alten Zigarettenpapiertrick einstellen, bei voll geöffnetem Fliehkraftregler auf voll verstellte Frühzündung.

Bei einer elektronischen Zündung wirds schwierig, aber eigentlich dürfte da auch wirklich kein Versatz sein. Mit anblitzen sollte das aber zu sehen sein.

Beim Zündmagnet läßt sich das ebenfalls mit dem Zigarettenpapierchen gut überprüfen. Korrektur wird dann ebenfalls schwierig und eigentlich ein Fall für den Fachmann (selbst ich gebe hier mal diesen Rat :schlaumeier: ), weil man der Ursache auf den Grund gehen muss. Nicht ganz einfach.
Die Ursache liegt dann entweder in einem assymmetrischen Nockenring, oder einem Fluchtungsfehler zwischen dem ganzen Rotor und dem Gehäuse (samt Nockenring).

Kurbelwelle umwuchten auf einen andren Wuchtfaktor verschiebt halt den Bereich, wo der Motor rund, oder unrund läuft. Die Frage ist aber schon die, daß man erst mal jemanden finden muß, der weiß in welche Richtung. Noch mehr Gegengewicht (also höherer Wuchtfaktor), oder weniger......

Bei meiner 600er hab ich doch letztes Jahr mit der aufgegangen Primärkette mein Primärritzel hingerichtet. Drin war ein 20er, ich hatte dann nur noch ein 21er (650er und Atlas) in meinem Teilefundus. Ich dachte auch, der eine Zahn mehr macht das Kraut nicht fett. Sicherlich hat die Veränderung der Primärübersetzung wohl mehr Ausschlag, als die Sekundärübersetzung. Aber der Spaß war dann echt vorbei. Die ganze Leichtfüssigkeit und Agilität von dem Motorrad war dahin. Die ganze Fahrerei war für die Antriebseinheit auch richtiger Streß. Viel mehr Last und Drehzahl, um im nächsten Gang Anschluß zu haben.....

Überprüfe wirklich erst mal jede andre Möglichkeit, bevor Du das was änderst.

Dann werd ich für mein 850er Projekt das 20er Ritzel mal lassen.

Gruß. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.
Domi-650SS
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Domi-650SS »

Norton hat geschrieben:…Fritz, auch wenn der Mech die Zündung eingestellt hat, heißt das wenig. Du weißt schon, alles was man nicht selbst macht, ist sch...e!…
…Ich würde da erst mal wirklich genau nachsehen. Was ist denn da überhaupt für eine Zündung drin? Das Läufergehäuse mit zwei Unterbrechern, oder einer Elektronikzündung drin, oder ein Magnet?…
Danke Martin,

Vielleicht hat sich Ralf's Anwort mit meinem Beitrag überschnitten, so dass er «ein Vergaser» nicht mitgekriegt hat.

Der Mech hat mein volles Vertrauen. Ca. 60 Jahre alt. Macht seit zig Jahren mit alten Engländern rum. Er hat mir beim Einstellen, ich war dabei, erklärt was er macht. Passt zu dem was ich bereits gelesen hatte.

Der K2F wurde letzten Winter hier http://www.histo-tech.at general überholt.

Wie bereits gesagt, vielleicht bin ich von 14 Jahren Commando fahre etwas überempfindlich.

Fritz
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Towner »

Domi-650SS hat geschrieben: Wie bereits gesagt, vielleicht bin ich von 14 Jahren Commando fahre etwas überempfindlich.
Vermutlich, die Paralelltwins haben halt viel Vibrationen, nicht umsonst haben die die Isolastik für die Commando entwickelt. Sonst hätte die damals wohl keiner gekauft.
Bin beim Schreiben des letzten Posts unterbrochen worden hat dann etwas länger gedauert, daher tasächlich die Überschneidung. Wenn alles gut eingestellt ist, musst Du wahrscheinlich damit leben. Auf meiner 650er Bonnie spürt man die Vibriationen auch mehr. Am Lenker gehts, der hat auch so ein Gummilager. An Fußrasten ist es aber deutlich stärker.

Ralf
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Norton »

Domi-650SS hat geschrieben:
Norton hat geschrieben:…Fritz, auch wenn der Mech die Zündung eingestellt hat, heißt das wenig. Du weißt schon, alles was man nicht selbst macht, ist sch...e!…
…Ich würde da erst mal wirklich genau nachsehen. Was ist denn da überhaupt für eine Zündung drin? Das Läufergehäuse mit zwei Unterbrechern, oder einer Elektronikzündung drin, oder ein Magnet?…
Danke Martin,

Vielleicht hat sich Ralf's Anwort mit meinem Beitrag überschnitten, so dass er «ein Vergaser» nicht mitgekriegt hat.

Der Mech hat mein volles Vertrauen. Ca. 60 Jahre alt. Macht seit zig Jahren mit alten Engländern rum. Er hat mir beim Einstellen, ich war dabei, erklärt was er macht. Passt zu dem was ich bereits gelesen hatte.

Der K2F wurde letzten Winter hier http://www.histo-tech.at general überholt.

Wie bereits gesagt, vielleicht bin ich von 14 Jahren Commando fahre etwas überempfindlich.

Fritz
Trotzdem, hat der auch beide Zylinder auf exakten Zündzeitpunkt kontrolliert? Weil normal macht man das nur auf einem, ich meine dem linken, wenn der Kontakt unten steht.
Nachprüfen kannst Du das auch selbst, kein Hexenwerk. Gradscheibe und Zigarettenpapierchen. Papierchen zwischen die Unterbrecherkontakte klemmen, wenn der Kontakt aufmacht, läßt sich das Papierchen rausziehen. Dann eben auch wenn der Kontakt gegenüber oben steht.

Gruß. Martin.
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Re: Kurbelwelle auswuchten

Beitrag von Domi-650SS »

Norton hat geschrieben: Trotzdem, hat der auch beide Zylinder auf exakten Zündzeitpunkt kontrolliert? Weil normal macht man das nur auf einem, ich meine dem linken, wenn der Kontakt unten steht.
Nachprüfen kannst Du das auch selbst, kein Hexenwerk. Gradscheibe und Zigarettenpapierchen. Papierchen zwischen die Unterbrecherkontakte klemmen, wenn der Kontakt aufmacht, läßt sich das Papierchen rausziehen. Dann eben auch wenn der Kontakt gegenüber oben steht.

Gruß. Martin.
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