Reed valve breather

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Norton
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Norton »

Es gibt ja viele Motoren, die genau diese Lösung serienmässig haben. BoxerBMW und Ducati fallen mir da auf Anhieb ein. Bei beiden sind die Ventile DIREKT am Gehäuse angeschraubt. Es kann nur Luft raus, nix rein. Die Lösung vom Comstock ja auch.
Hat man jetzt erst einen halben Meter Schlauch und dann erst das Ventil, gibt es schon mal einen halben Meter schwingende Säule. Bei der Drehzahl X paßt es dann und sie resoniert, zusammen mit dem Öl, welches sie dann mit nimmt. Setzt man das Ventil an das Gehäuse gibts auch nix zum schwingen. Hat man einen halben Meter Schlauch hat man u. U. ein Problem, hat man keinen Schlauch hat man auch kein Problem! Ganz einfach!
Natürlich kann man und vielleicht gehts ja doch und warum sollte das so schlimm sein...... aber warum macht man halbe Sachen?

Gruß. Martin.
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Towner
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Towner »

Um so weiter es weg, desto indirekter die Wirkung, Gas läßt sich ja komprimieren. Wieviel das jedoch genau ausmacht hat aber noch keiner gemessen. Es gibt aber etliche, die es so installiert haben und von einer guten Wirkung berichten. Ich halte es so für eine gute Lösung, es ist leicht zu montieren und man sieht es nicht.
Edit: Mit dem Ventil ist der Strahl aus dem Rücklauf im Öltank gleichmäßiger und stärker auch bei niedrigen Drehzahlen.
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Tim
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Tim »

Towner hat geschrieben:Wieviel das jedoch genau ausmacht hat aber noch keiner gemessen.
Doch, Jim Comstock. Glasklare Aussage: Nur mit einem Reed, was mit einem möglichst dicken Querschnitt direkt am Kurbelgehäuse sitzt, schafft die Scavenge einen Druck unter dem Umgebungsdruck und nur bei dem Einbau folgt die Frequenz des Reed der Motordrehzahl.

Und geh mal davon aus, dass Jim diese Aussage untermauern kann, derzeit bastelt er an einem Spintron, um mal die Resonanzen im Norton-Ventiltrieb auszubaldowern.



Tim
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Towner
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Towner »

Tim hat geschrieben:
Towner hat geschrieben:Wieviel das jedoch genau ausmacht hat aber noch keiner gemessen.
Doch, Jim Comstock. Glasklare Aussage: Nur mit einem Reed, was mit einem möglichst dicken Querschnitt direkt am Kurbelgehäuse sitzt, schafft die Scavenge einen Druck unter dem Umgebungsdruck und nur bei dem Einbau folgt die Frequenz des Reed der Motordrehzahl.

Und geh mal davon aus, dass Jim diese Aussage untermauern kann, derzeit bastelt er an einem Spintron, um mal die Resonanzen im Norton-Ventiltrieb auszubaldowern.

Tim
Ok, und wieviel Unterschied macht es aus, wenn das gleiche Ventil direkt am Motor oder einen halben Meter weiter installiert ist ?
nixwiefort
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Re: Reed valve breather

Beitrag von nixwiefort »

also, dass bei einer serienmäßigen Lösung der Anbau direkt am Motorgehäuse eingeplant wird, ist nachvollziehbar, vermutlich am wirkungsvollsten, und auch am kostengünstigsten.

die anderen Aussagen " weil der Jim hat gesagt ... " lass ich jetzt einfach mal so im Raum stehen.
Ich werde das Ventil so wie am Bild, hinter / bzw. über der Batterie einbauen, und euch dann am Ende der Saison berichten, wie sich das "Schwitzen aus allen Ritzen" entwickelt hat.

lg
Wolfgang
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Ralph G.Wilhelm
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Ralph G.Wilhelm »

Kann man das Problem mit dem Entlüfter nicht empirisch lösen :?:

Ich würde vorschlagen zunächst einen 100 cm langen Schlauch zwischen Motor und Ventil zu installieren.
100 km fahren, Resultat notieren, Schlauch 1 cm kürzen, 100 km fahren, usw, usf.

Wenn dann der gesamte Schlauch zerschnibbelt ist bitte das Forum informieren :wink:
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Towner
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Towner »

nixwiefort hat geschrieben:also, dass bei einer serienmäßigen Lösung der Anbau direkt am Motorgehäuse eingeplant wird, ist nachvollziehbar, vermutlich am wirkungsvollsten, und auch am kostengünstigsten.
Der Jim macht schon gute Sachen und der hat da sicherlich auch was gemessen, aber nur dass sein eigenes Ventil einen höheren Unterdruck erzeugt. Wieviel Unterschied es ausmacht, wenn man das XS650-Ventil ein Stück weiter weg montiert hat aber keiner bisher gemessen. Das Ventil wurde ja gerade für den nachträglichen Einbau in den Entlüftungsschlauch entwickelt und nicht für das Anschrauben an das Gehäuse. Aber bevor ich jedoch anfange am Gehäuse herum zu fräsen oder bohren, um das XS650-Ventil daran zu frickeln, würde ich auf jeden Fall das Ventil vom Jim bevorzugen.

Ralf
Norton
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Norton »

Es gibt viele Möglichkeiten, sich ein neues Problem einzuhandeln!
Man kann freilich zwei Meter Schlauch nehmen, vor bis in den Lampentopf, dann hinter bis zum Rücklicht und unmittelbar vor dem Anschluß zum Öltank dann das Flatterventil setzen. Können tut man viel, ob das zielführend ist?
Von hinten durch die Brust ins Auge.
Was soll der Schwachsinn?
Wo keine Säule is, kann nix schwingen, also so nahe ran ans Gehäuse wie es geht. Was soll man da rumexperimentieren. So machen das alle Motorenhersteller und nicht so ein rumgemurske!
Sorry.

Gruß. Martin.
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Tim
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Tim »

Towner hat geschrieben:Der Jim macht schon gute Sachen und der hat da sicherlich auch was gemessen, aber nur dass sein eigenes Ventil einen höheren Unterdruck erzeugt.
Nein! Er hat gemessen, dass nur mit dem direkt angeschlossenen Reed überhaupt "Unterdruck"* erzeugt werden kann. Alle anderen Ventile und Einbauorte, mit denen er experimentiert hat, schaffen nur "Überdruck".
Wieviel Unterschied es ausmacht, wenn man das XS650-Ventil ein Stück weiter weg montiert hat aber keiner bisher gemessen.
Geh davon aus, dass Jim genau das gemessen hat und dass der Unterschied habhaft ist. Ich finde den betreffenden Post in dem Wust an Threads über das Thema im schwatten Forum nicht wieder, aber er hat sich genau darauf bezogen. Ich habe ihm eben mal eine Mail dazu geschrieben, ob er das irgendwie quantifizieren kann.

Ich hätte gerne den Sump-Reed von ihm in die 1970er eingebaut, was aber leider nicht geht, weil die pre-71-Rahmen einen Unterzug haben, der mit dem Breather kollidiert. Sein Kommentar zu einer Lösung mit Reed im Schlauch war, dass er das ausprobiert habe, die Gassäule davor und die Restriktionen im Zulauf würden schon bei einem sehr kurzen Schlauch ausreichen, dass der Wirkungsgrad deutlich leide und so eben kein "Unterdruck" erzeugt würde. Das wäre dann nicht mehr viel besser als die Lösung mit dem Camshaft breather.



Tim

*sorry, aber als Fluidtechniker widerstrebt es mir, die Worte "Überdruck" und "Unterdruck" zu verwenden. Es gibt keinen negativen Druck.
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Towner
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Towner »

Tim hat geschrieben:
Towner hat geschrieben:Der Jim macht schon gute Sachen und der hat da sicherlich auch was gemessen, aber nur dass sein eigenes Ventil einen höheren Unterdruck erzeugt.
Nein! Er hat gemessen, dass nur mit dem direkt angeschlossenen Reed überhaupt "Unterdruck"* erzeugt werden kann. Alle anderen Ventile und Einbauorte, mit denen er experimentiert hat, schaffen nur "Überdruck".
Wieviel Unterschied es ausmacht, wenn man das XS650-Ventil ein Stück weiter weg montiert hat aber keiner bisher gemessen.
Geh davon aus, dass Jim genau das gemessen hat und dass der Unterschied habhaft ist. Ich finde den betreffenden Post in dem Wust an Threads über das Thema im schwatten Forum nicht wieder, aber er hat sich genau darauf bezogen. Ich habe ihm eben mal eine Mail dazu geschrieben, ob er das irgendwie quantifizieren kann.

Ich hätte gerne den Sump-Reed von ihm in die 1970er eingebaut, was aber leider nicht geht, weil die pre-71-Rahmen einen Unterzug haben, der mit dem Breather kollidiert. Sein Kommentar zu einer Lösung mit Reed im Schlauch war, dass er das ausprobiert habe, die Gassäule davor und die Restriktionen im Zulauf würden schon bei einem sehr kurzen Schlauch ausreichen, dass der Wirkungsgrad deutlich leide und so eben kein "Unterdruck" erzeugt würde. Das wäre dann nicht mehr viel besser als die Lösung mit dem Camshaft breather.

Tim

*sorry, aber als Fluidtechniker widerstrebt es mir, die Worte "Überdruck" und "Unterdruck" zu verwenden. Es gibt keinen negativen Druck.
Ok, aber der "Überdruck" ist aber deutlich geringer als ohne Ventil, es generiert also keinen Überdruck, sondern reduziert ihn. Bei mir nützt es auf jeden Fall. Soweit ich mich erinnern kann, rät Jim auch nicht von der Verwendung des XS650 Ventils ab, sondern empfiehlt sein Ventil für den Fall, wenn die Wirkung des XS-Ventils nicht ausreicht.

Ralf
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Towner
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Towner »

Tim hat geschrieben:Ich finde den betreffenden Post in dem Wust an Threads über das Thema im schwatten Forum nicht wieder, aber er hat sich genau darauf bezogen. Ich habe ihm eben mal eine Mail dazu geschrieben, ob er das irgendwie quantifizieren kann.
Wäre wirklich mal interessant. Ich verfolge das Thema auch schon seit Jahren in dem Forum und kann mich nicht an genauere Aussagen zu dem XS-Ventil erinnern. Habe jetzt nochmal gesucht und nur einen Beitrag von ihm aus 2012 gefunden, wo er sagt, dass er das XS650 Ventil noch nicht gestestet hätte:
http://www.accessnorton.com/crankcase-r ... ve#p149099

Ralf
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Cem
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Cem »

Habe mir nicht alles durchgelesen, aber mein Kommentar dazu ist folgendes. Das macht wirklich Sinn, und zurückgreifen auf einheimische Teile ist einfach und billig: http://www.ebay.de/itm/VAICO-V30-1615-V ... 1565128110 ; Kostet bei MB 4€ am Teilethresen.
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Öko »

Habe bei meiner 750er Bonnie das XS Ventil eingebaut und bisher ca 160Km damit gefahren...auch schnellere Strecke mit 150Km/h...scheint gut zu funktionieren, drückt kaum noch Ölnebel aus der Entlüftung und am Öltank ist jetzt auch alles im grünen Bereich.
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28. Jahresparty der Fast Dog´s MF Meyenburg vom 9.-11. August 2024 28 jähriges Bestehen :laola: :yau:
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Phil
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Re: Reed valve breather

Beitrag von Phil »

Nachdem beim Umzug augenscheinlich Links verloren gingen, hier ein aktueller Link zu dem breather:

XS 650 Shop-Heimseite. Dann ist die Bestell-# immer noch 15_0677.

Schöne Grüße

Ph.
nixwiefort
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Re: Reed valve breather

Beitrag von nixwiefort »

ich hab mir das Ventil heuer im Winter eingebaut. Bin bisher gut 2000 km damit gefahren. Funktioniert astrein.
Ölaustritt am Tachometeranschluss beim Motorgehäuse ist praktisch behoben. (Commando MKIII)
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