Unterschied Boyer Norton<>Triumph

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schnalzer
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von schnalzer »

Wo ich gerade die Kennlinien sehe: welchen Hinterfrund hat die Erhebung der TriSpark und Boyer MD im Leerlaufdrehzahlbereich?
Die Sachse an meinem Triple hat bei der einen Kennlinie den gleichen Quatsch und hat mich unsäglich viel Zeit und Nerven gekostet. Durch diesen Hügel tat sich mein Triple furchtbar schwer vernünftig in den Leerlauf zu fallen (zB beim an die Ampel rollen). Ich hatte natürlich so ziemlich jede andere Ecke im Verdacht (Falschluft/zu mager, klemmende Schieber, verstopftes LL-System etc.), aber letztlich musste ich nur die nächste Kennlinie wählen und seitdem ist wieder alles tiptop.
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holsteiner
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von holsteiner »

So eine Anhebung, an die richtige Stelle programmiert, sorgt für eine Leerlaufstabilisierung. Damit wird ein ungewolltes absterben des Motors verhindert.
Habe ich bei meiner Commando und der TX750 an der Ignitech-Zündung ähnlich programmiert. Zum Start 0° "Spät"-Zündung, damit wird verhindert, dass der Kicker zurückschlägt. Dann eine deutliche Überhöhung in einem Bereich, wo der Motor gerade noch läuft, anschließend die vom Hersteller gewollte Leerlauffrühzündung.
Jeder kann den Effekt selber mal ausprobieren, indem bei laufendem Motor die Zündung durch verdrehen der Grundplatte in Richtung "früh" gedreht wird. Die Leerlaufdrehzahl steigt dabei leicht an.
Ist quasi eine elektrische Leerlaufdrehzahlregulierung.

Wer noch mit Kontaktzündung und Fliehkraftregler fährt, kennt evtl den Effekt, wenn die Federn des Fliehkraftreglers erlahmt sind oder der Nocken des Fliekraftreglers auf der Welle klemmt. Der Motor will aus höheren Drehzahlen auch bei geschlossenem Gasschieber nur sehr langsam auf Leerlaufdrehzahl zurückkehren.
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chinakohl
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von chinakohl »

Hi,

ich hab` an meinem Bonnie-Langzeit-Projekt ebenfalls die Ignitech- Zündung verbaut - allerdings als programmierbare HKZ (üblich ist ja ein induktives System - um eine Hochspannungs-Kondensatorzündung zu verbauen muss man den gesamten Zündstromkreis ändern).
Die programmierbare Zündkurve lässt sich in 15 "Laps" einer beliebigen Drehzahl bei einem frei wählbaren Frühzündwinkel zuordnen (max. °Z wird durch den Impulsgeber begrenzt) - die originale Verstellkurve der Triumph- Lucas/Rita (z.Bsp.) hat laut Rep. Handbuch nur 5 Verstellwerte.

Keine Ahnung, ob sich das aufgrund der viel feiner aufgefächerten Verstellkurve bei originalem Verlauf nun positiv auf den Motorlauf auswirkt ...... (für echtes Tuning wegen der freien Programmierbarkeit aber das I-Tüpfelchen :D ).

Und preislich dürfte das induktive Teil mit ca. 130€ (HKZ ca.140€) zuzügl. Versand nicht weit entfernt von der Lucas/Rita sein ....... oder bin ich auf dem Holzweg?

....falls von Interesse ... ;-)
Zuletzt geändert von chinakohl am Samstag 4. Februar 2017, 11:25, insgesamt 2-mal geändert.
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schnalzer
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von schnalzer »

Wie kommt man den eigentlich auf den Kurvenverlauf? Dass jemand einen hochdruckindizierten Motor auf den Prüfstand spannt und die optimale Verbrennungsschwerpunktlage bzw. Klopfgrenze rausfährt, wird wohl eher nicht der Fall sein, oder?
chinakohl
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von chinakohl »

.... frag`doch einfach Tim - der sollte das wissen .. :-)
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von AHO »

chinakohl hat geschrieben:...Und preislich dürfte das induktive Teil mit ca. 130€ (HKZ ca.140€) zuzügl. Versand nicht weit entfernt von der Lucas/Rita sein....
Seit wann gibt es denn die Lucas Rita Zündungen wieder?

Gruß
Andreas
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von chinakohl »

AHO hat geschrieben:Seit wann gibt es denn die Lucas Rita Zündungen wieder?
Keine Ahnung - hab`ich damit auch gar nicht aussagen wollen. Es ging lediglich darum, mit der Ignitech eine preisliche Alternative zu den üblichen Verdächtigen aufzuzeigen (bei meiner T140E war nun mal eine Lucas/Rita serienmäßig verbaut - daher als Beispiel).
Und wenn es dann noch die Möglichkeit bietet, den Motorlauf oder die Leistungscharakteristik nicht nur Vergaserseitig sondern auch von der Zündungsseite beeinflussen zu können ........?

...... ist natürlich kein "Spielzeug" - wer nicht ganz genau weiß, was er da programmiert, kann sich seinen Motor ruinieren ....... und eben nur die "Zündbox" ohne Geber/Rotor - "Plug & Play" ist also nicht 100% .... kann sein, das der Rotor angepasst werden muss. Im anderen Fall muss man dieses natürlich zusätzlich kaufen.

Besser? .......Schlechter?....... keine Ahnung....... eben eine weiter Alternative ..
Zuletzt geändert von chinakohl am Samstag 4. Februar 2017, 12:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Norton »

Die Frühverstellung im Leerlauf kenne ich von den Boyer MicroDigital bordspannungsbedingt. Geht die Bordspannung zu weit in die Knie, verstellt die Zündung auf früh um den Leerlauf damit etwas anzuheben, damit die Lima wieder für Leistung im Bordnetz sorgen kann.
An sich keine dumme Idee, manchmal nur etwa irritierend.

Gruß. Martin.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Öko »

Zumal die Ingitech aus Tchechien auch optional frei programmierbar ist und somit den möglichen geänderten Randparametern relativ einfach angepasst werden können....löppt bei müder Lima auch noch bei 6V sicher... :mrgreen: habe ich mir sagen lassen.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Norton »

Ja, der Ignitech werden wahre Wunder nachgesagt.
Sie gilt aber auch als Motorenkiller. Bzw die Käufer dieser Zündung, die dann entweder doch nicht wissen, was sie tun, oder meinen damit Wunderleistungen aus ihren Motoren zu holen und es soweit auf die Spitze treiben, bis er die Grätsche macht.

Gruß. Martin.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Öko »

Das liegt dann sicherlich nicht an den technischen Möglichkeiten der Zündbox sondern sicher an der Inkompetenz des "Schraubes bzw des Benutzers".
Fundierte Schrauber die klassisches Tunig sicher aus dem ff beherschen und sich auch nicht scheuen seid mehr als dreizig Jahren praktiziertes Programmieren, bzw. auch selbst lernende (über Breitbandsonden in den Krümmern ode im Auspuff, Unterdrucksensoren, Temperatursensooren, Klopfsensoren..usw. nur zum erfassen der notwendigen Parameter zum abspeichern mehrer möglicher Zündkurven) Steuerboxen in nachweislich standhaften Dauerbetrieb zu nehmen.

Kann man sich bei bei betagten Motoren vor verschließen...muss man jedoch nicht zwingend....zumal die Motoren damit effizienter und Material schonender mit Verbraus, Abgas und Leistungsoptimiert bewegt werden KÖNNEN.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von holsteiner »

Ein Tipp für den, der es probieren will: Bei Sachse-Elektronik gibt es eine (teure) Zündanlage für englische Twins. Wenn man sich davon nur das (preiswerte) Geberset bestellt und dieses über einen in Reihe geschalteten 100nF Kondensator an die Ignitech TCI-P anschließt, hat man fast eine Plug&Play Lösung. Die Zündkurve ist schnell programmiert.
Zuletzt geändert von holsteiner am Montag 6. Februar 2017, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Öko »

holsteiner hat geschrieben:So eine Anhebung, an die richtige Stelle programmiert, sorgt für eine Leerlaufstabilisierung. Damit wird ein ungewolltes absterben des Motors verhindert.
Habe ich bei meiner Commando und der TX750 an der Ignitech-Zündung ähnlich programmiert. Zum Start 0° "Spät"-Zündung, damit wird verhindert, dass der Kicker zurückschlägt. Dann eine deutliche Überhöhung in einem Bereich, wo der Motor gerade noch läuft, anschließend die vom Hersteller gewollte Leerlauffrühzündung.
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Genau so würde ich das auch am ehesten beschreiben.
Einige Japanbikes haben dazu ne Schubanfettung sammt Bypass um die DK herum, um die Drehzahl nicht endlos aus hoher Drehzahl kommend in den Keller unter LL fallen zu lassen. Die Limalastabforderung und Akkuzustand spielt da ebenfalls mit rein...wenn der schon antike elektronische Regler hoch und runter galoppiert und die Spannungsstabilisierung durch die Z-Diode arg ins rudern kommt.

Urachen und Auswirkungen eben.
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Öko »

und das Ganze kostet dann vermutlich um die 200€ und arbeitet verschleißfrei...
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Re: Unterschied Boyer Norton<>Triumph

Beitrag von Norton »

Öko hat geschrieben:Das liegt dann sicherlich nicht an den technischen Möglichkeiten der Zündbox sondern sicher an der Inkompetenz des "Schraubes bzw des Benutzers".
Fundierte Schrauber die klassisches Tunig sicher aus dem ff beherschen und sich auch nicht scheuen seid mehr als dreizig Jahren praktiziertes Programmieren, bzw. auch selbst lernende (über Breitbandsonden in den Krümmern ode im Auspuff, Unterdrucksensoren, Temperatursensooren, Klopfsensoren..usw. nur zum erfassen der notwendigen Parameter zum abspeichern mehrer möglicher Zündkurven) Steuerboxen in nachweislich standhaften Dauerbetrieb zu nehmen.

Kann man sich bei bei betagten Motoren vor verschließen...muss man jedoch nicht zwingend....zumal die Motoren damit effizienter und Material schonender mit Verbraus, Abgas und Leistungsoptimiert bewegt werden KÖNNEN.
Genau das wollte ich ja damit ausdrücken. Nicht die Zündung ist schlecht, die eröffnet ganz viele Möglichkeiten, sondern die Spezis, die damit Probleme zu lösen hoffen, denen sie nicht beikommen, oder zu bequem sind, oder.....
Brauche ich nur bei den Ducatisti schauen. Da wird auch ewig rumlamtiert, die Originalzündung der alten Vergasermotoren (Monster, SS...) läuft so schlecht, Verstellkurve, unsynchron, Konstandfahrruckeln ..... Alleinseligmachendelösung: Ignitech.
Aber keiner macht sich die Arbeit BEIDE Pickups der beiden Zylinder mal wirklich GENAU einzustellen. Macht man sich wirklich mal die Arbeit, läuft das auf einmal ganz anders.
Verschleißfrei läuft eine Boyer auch.

Gruß. Martin.
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