Probleme mit den Strömen

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Manxman
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Probleme mit den Strömen

Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

27.Sept.2002 20:19

Hallo Biker !

Ich habe folgendes elektrisches Problem :

Nach ca 3 STd Fahrt mit Licht und allem ist meine Batterie leer.
Hält man die Maschine über 3000 U/min geht der Blinker und auch das Licht.Das Motorrad ist eine Norton 850 mit einer neuen 3Phasen Lichtmaschine, einer neuen Boyer Powerbox und einer neuen 9A Batterie ausgerüstet.
Nach anraten eines Autoelektikers solte ich eine Spannungsmessung direkt an der Batterie im Ruhezustand und während der Fahrt vornehmen. Folgende Daten sind dabei zustande gekommen:

Batterie im Ruhezustand 12,6 V
Batterie unter Last je nach Drehzahl ohne Licht 13,2-14V
Batterie mit Licht und Blinker im Stand 11,9V
Batterie mit Licht und Blinker unter Last je nach Drehzahl 12,2-12,8 V

Nach meiner Ansicht nach sind die Daten bei Licht nicht in Ordnung. Vieleicht weiß von Euch jemand wie ich den Schaden beheben kann.

Gruß

Andreas
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Andreas,
die Werte, die du gemessen hast, sind m.E. OK. Bei meiner Commando erhalte ich ähnliche Spannungswerte. Die Drehstrom-Lima gibt erst ab 2500 U/min genügend Leistung ab, um bei eingeschaltetem Licht auch noch die Batterie zu laden. Ich schalte deshalb bei kurzen Stopps auf Standlicht - dann geht auch der Blinker. Der Zustand der Batterie spielt aber dabei eine wichtige Rolle. Ist sie schon ein paar Jahre alt, erhöht sich der Innenwiderstand und sie wird bei 13-14V nicht mehr richtig geladen. Es könnte bei dir also an der Batterie liegen (und natürlich an der wenig durchdachten Konstruktion).
Viel Erfolg!
Joachim
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Andreas, ich verwende schon seit einigen Jahren Boyerzündungen an meinen Moppeds und da ist es schon mal vorgekommen das die Blackboxen von heute auf morgen nicht mehr funktionierten.Ich habe die Teile dann nach England geschickt und 2 Wochen später eine neue Box bekommen.Die sind echt kulant.Du weißt ja das Boyer 5 Jahre Garantie gibt.Gruß:Michael PS.Was macht dein Spotbike?Schon fertig,
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Andreas,
die Spannungen sind meiner Meinung nach wenig aussagekräftig. Nach meiner Erfahrung ist es sinnvoller die Ströme bei den verschiedenen Betriebszuständen zu messen. Dazu benötigst du ein gutes Multimeter womit man auch große Ströme messen kann (z.B. bis 10A). Am besten ein Digitalgerät, damit du am Vorzeichen erkennen kannst, ob die Batterie gespeist oder geleert wird. Das Amperemeter klemmst du zwichen dem Plus-Pol der Batterie und dem meist rotem Anschlußkabel.
Bevor du mit den Messungen anfängst, lade wenn erforderlich die Batterie noch einmal auf.
1. Messung: Zündung einschalten, Wert notieren. Wenn du das Amperemeter richtig angeschlossen hast, solltest du einen negativen Stromwert ablesen. (Die Boyer zieht jetzt etwa 1-2A)
2. Messung: Jetzt nacheinander Verbraucher einschalten und die Werte notieren. Beim Einschalten der Blinker solltest du einen pulsierenden Wert ablesen können. Irgend ein Verbraucher zieht bei deiner Maschine unverhältnismäßig viel Strom (oder hast du etwa eine Scheinwerfer-gallerie ala Harley vor dem Lenker?)
3. Messung: alle Verbrauer aus, Motor anschmeißen. Mit steigender Drehzahl muß das Am-Meter einen steigenden positiven Wert anzeigen. Ist das nicht der Fall, stimmt was nicht mit deinem Ladesystem (Lichtmaschine, Gleichrichter, Z-Dioden)
4. Messung: Bei laufendem Motor die Verbraucher zuschalten. Der Wert müsste bei Leerlauf wieder in den negativen Bereich fallen. Erhöhst du allerdings die Drehzahl über 2500 U/min muß der Wert wieder positiv werden.
Auf die Art und Weise kannst du dein System überprüfen.
Wenn du die Leistungen deiner Verbraucher addierst (z.B. Blinkerbirne 21Watt, Rücklicht 5W usw.) kannst du dir in etwa den möglichen Gesamtstrom ausrechnen I=P/U
Wenn ich mal auf meine Commando kommen darf, ich habe im letzten Jahr nach 14 Jahren (in Worten vierzehn)und ca. 80.000km die Batterie wechseln müssen. Meine Blinker funktionieren immer, ob mit oder ohne Licht oder wie auch immer. Das war natürlich nicht immer so. Die Gründe sind meist Kriechströme oder hohe Übergangswiderstände durch schlechte Birnenfassungen, faule Kabelbäume, korridierte Steckverbindungen usw.
Geholfen hat das Anfertigen eines neuen Kabelbaums mit neuen Steckverbindungen und ohne die Drähte für eventuelle Polizeiumbauten. Wenn man einmal dabei ist auch gleich Zündungsstromkreis und Lichtstromkreis separat absichern.
Ich schicke dir gerne eine Kopie meines Verdrahtungsplanes zu. Aber vieleicht findest du ja auch den Fehler bei den Messungen. Viel Erfolg.
Norbert
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Hallo,
es ist genau umgekehrt Norbert. Aussagekräftig sind in diesem Zusammenhang eher die Spannungswerte. Die Ladestromstärke ist ziemlich uninteressant, weil sie vom Ladezustand der Batterie abhängt und sich somit ständig ändert.

Wenn die Batterie im Ruhezustand eine Spannung von 12,6 V aufweist, dann bedeutet das, dass sie ab 12,7 V geladen wird. Schaltet man alle Verbraucher ein und dreht den Motor auf ca. 3000 U/min müssen ca. 14 V an der Batterie anliegen. Ist das der Fall, liegen in der Anlage keine Fehler vor, denn evtl. vorhandene Übergangswiderstände hätten eine Absenkung der Spannung zur Folge. Mehr als 14,5 V darf die Batterie ohnehin nicht bekommen.
Kriechströme sollte man tatsächlich mit einem Amperemeter messen, nach der Fehlerbeschreibeung (Leere Batterie beim Fahren) scheint das aber eher nicht das Problem zu sein. Ein sehr starker Kriechstrom führt auch zu einer Absenkung der Ladespannung.
Wird die Ladespannung nicht erreicht, kann das viele Ursachen haben: Lima-Rotor nicht mehr magnetisch genug, Gleichrichter defekt, Übergangswiderstände irgendwo, Kabelverbindungen korrodiert oder Batterie. Wird die Ladespannung erreicht und die Batterie ist totzdem leer, liegt es an der Batterie selber.

Viele Grüße
Joachim
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