Amal concentric 930 standfest machen

Probleme mit Deinem Versager? Hier rein...
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turboralle
Manxman
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Amal concentric 930 standfest machen

Beitrag von turboralle »

Hallo mal wieder an alle Forumsteilnehmer!

würde gerne meine gut funktionierenden Amals auf Commando Roadster BJ 1970 verschleissfest machen.
Habe gehört, das es Spezialisten gibt, die die Gehäuse mit einer Stahlbuchse versehen und dann wäre angeblich Ruhe mit klemmenden und ausgeschlagenen Schiebern.
Gibt es Erfahrungswerte über das Laufverhalten nach dieser Maßnahme?
Durch das Ausbuchsen wird ja wohl der Querschnitt der Vergaser verringert..
Geht dann die originale Bedüsung bzw. der originale abgedrehte Schieber noch?
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jan
Julio Matchlesias
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Beitrag von jan »

Moin Ralle,

zu dem Thema gibt´s endlos Auseinandersetzungen, es wird `ne Menge philosophiert. Im englischen AJS-/Matchless-Forum (www.jampot.com) kann man dazu einiges nachlesen.
Die gängigen Methoden sind wohl das Einziehen von dünnen Stahlhülsen und die Verwendung hartverchromter Schieber, wobei letztere meines Wissens auch einzeln erhältlich sind (vgl. z.B. http://www.amalcarburettors.co.uk/). In Summe veringern sich die Querschnitte wohl nicht nennenswert.

AAAber: ob sich der Aufwand lohnt?! Nach meiner Erfahrung mit Concentric (auf 650er AMC-Twin) und Monobloc (auf 350er AMC-Heavyweight-Single) sind Tausende von problemlosen Meilen mit Serienmaterial möglich.
Die gängigen Tipps hierzu lauten: alle Muttern nur moderat anziehen und lieber mit Loctite sichern (da anderenfalls Schieberklemmen aufgrund Gehäuseverzugs); Fahren mind. mit Filtersieb, besser mit LuFi (zwecks Vermeidung des Ansaugens von Pflastersteinen, Yorkshire-Terriern u.ä.).

Ich habe nach anfänglichen Schieberklemmern mal das Innenleben meines Concentric mit nicht zu grobem, aber auch nicht zu feinem Schleifleinen bearbeitet (die Feinmechaniker unter uns jaulen an dieser Stelle auf und wollen mich steinigen), und allen Behauptungen von "Falschluft, die am Schieber vorbeigezogen wird" oder "unkontrollierter Gemischabmagerung" zum Trotz habe ich a) immer ein anständiges Kerzenbild, b) kein Problem mehr mit Schieberklemmen, c) akzeptables Leerlauf-Verhalten, d) nach wie vor gescheite Gasannahme und unveränderte Leistung.

Gemäß der "Minimax-Theorie" (minimaler Aufwand, maximale Wirkung) würd ich´s erst mal so versuchen. Und überhaupt: solange Deine Carbs "gut funktionieren", lass´ sie doch in Frieden. (Oder absolvierst Du jedes Jahr 20.000 km Dienstreisen mit Deinem Mopped?! Dafür würde ich ohnehin eher `ne BMW oder Honda mit Einspritzung benutzen... :twisted:)

Allzeit gute Fahrt und erfolgreiches Schrauben, Jan
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turboralle
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Beitrag von turboralle »

Hallo Jan,

das war mal ein ausführlicher und präziser Beitrag-vielen Dank dafür!
Im Prinzip sehe ich die Sache genauso-hätte eben nur gerne den momentanen guten Zustand so lange als möglich erhalten.
Fahre ca. 5000 km im Jahr mit der Commando.
Verchromte Schieber sind schon drin-einzig das sporadische Klemmen der Schieber ist etwas unangenehm.
Habe auf der Amal-Seite gesehen, daß es auch Schieber aus massivem Messing gibt.
Könnte das bezüglich des Klemmens eine Lösung sein?
Die sind bestimmt um einiges schwerer als die originalen aus Zn-Druckguss.

Gruß

Ralle
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Martin
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Beitrag von Martin »

Also wenn Deine Amals noch gut sind, lass alles so. Wenn sie dann erschlissen sind, merkst Du es als erstes am schlecht einstellbaren Standgas. DANN ist eine Überholung die bessere und günstigere Alternative. Der Querschnitt ändert sich natürlich nicht, weil die Schieber abgedreht und dann gebüchst werden. Das Gehäuse wird fein gebohrt. Es hört sich nach mahr Aufwand an, als es eigentlich ist. Benutze mal die Suche im Forum und gib Eric Boelen und/oder Willem Sleutel ein...
Beste Grüße, Martin
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Craig Vetter
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jan
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Beitrag von jan »

Moin Ralle, ich noch mal. Zu Deiner Frage:
Habe auf der Amal-Seite gesehen, daß es auch Schieber aus massivem Messing gibt. Könnte das bezüglich des Klemmens eine Lösung sein?
Ich als Rechtsverdreher und Sesselfurzer habe ja mit Metallurgie grad mal nix am Hut - aber meine empirischen Erkenntnisse beim Schlossern aus zweieinhalb Jahrzehnten legen mir nahe, dass ein hartverchromter Schieber aus xyz (ja, aus was für einem Material denn eigentlich?!) gerade unter Hitzeeinfluss formbeständiger sein müsste als ein solcher aus Messing. (Hihi, vielleicht lässt sich ja jetzt mal einer der Spezialisten hier zu einem Fachvortrag über Materialien, Ausdehnungskoefizienten und dergleichen hinreißen... ?! :schlaumeier: )
Daher meine Behauptung: der Messingschieber wird´s auch nicht richten.

Deine gelegentlichen Klemmer (bzw. jene Deiner Vergaserschieber) kriegst Du wahrscheinlich unproblematischer wieder hin, indem Du mal hauchzart mit - na, sagen wir 240er - Schleifleinen durch die Vergaserdome gehst. Wie gesagt, auch nicht zu fein, sonst schmirgelst Du nur für die Galerie. Und schau auch mal nach der Nut für den kleinen seitlichen Führungszapfen.

Ach, und noch was: nicht, dass Du mich später wg. ausgenudelter Vergasergehäuse in Regress nimmst - alle Tipps ohne Haftcreme und Gewehr!! (Dafür kosten`se ooch nix.)
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turboralle
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Beitrag von turboralle »

Hallo an Alle,

schön, daß zu diesem wohl schon oft diskutierten Thema tolle Hinweise kommen-danke dafür.

Habe mich zum sleeven der Vergaser entschlossen.

Weiss jemand die aktuellen Adressen von Eric Boelen und W. Sleutel?

Laut Forum die Einzigen, die das gut machen, oder gibt es auch nen guten in Germany?

Wer ist von alle denen zu empfehlen?
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Phil
SuFu Fetischist
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Such' mach kluch!

Beitrag von Phil »

Hallo Ralle,

jetzt machst Du es Dir aber leicht. Benutz' die Forensuchfunktion oder scroll' Dich einfach ein wenig runter in dem AMAL board.
Du wirst alle Angaben zu den Herren aus NL finden...
Meine AMALs hat Eric gemacht, und ich bin sehr zufrieden... :D
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