Geräte zum Vergaser synchronisieren

Probleme mit Deinem Versager? Hier rein...
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Manxman
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Geräte zum Vergaser synchronisieren

Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

22 Mar. 2005 01:25
Ich möchte die Vergasersynchronisation/-einstellung an der BSA OIF Lightning (AMAL MK1) mittels Unterdruckmessgeräte und Colortune Zündkerzen durchführen.

Die zwei Vergaser werden mit Unterdruckmegeräte verbunden und mittels der Gemischregulierungsschrauben auf gleichen Unterdruck eingestellt.
Soweit klar.
Aber welche Geräte sind geeignet? Die üblichen Bohrungen am Ansaugstutzen habe ich an den Amals nicht entdeckt.
Kann mir jemand ein Fabrikat empfehlen, was ist z.b. mit Carbtune II, wie könnte man die anschliessen?
Sandro
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Sandro,

hmmm... wie sag ich es jetzt? Also Du schießt mit Kanonen auf Spatzen.
Du kannst die MK 1 recht einfach ohne die Hilfsgeräte einstellen.
Gaszug bzw. -züge müssen ausreichend Spiel haben. Synchron laufen die Dinger dann, wenn die Schieber gleichzeitig am oberen Ende des Ansaugrohrs verschwinden. Falls nicht, Züge einstellen, bis es passt.
Ach ja, LuFi runter dazu und Motor aus.
Wenn die Anschlagschrauben der Schieber für den Leerlauf gleichweit eingedreht sind, heben sich die Schieber nun auch gleichzeitig.
Kumpel dreht am Gasgriff, Du fasst von hinten an die Schieber, dann merkst Du das.
Leerlauf einstellen: Motor betriebswarm, Standgas etwas höher eingestellt. Ein Kerzenstecker runter (falls Boyer eingebaut, Stecker auf Masse legen!), am Veraser des anderen Vergasers nun an der Gemischeinstellschraube so lange drehen (max 1/8-Umdrehungsschritte) bis der Motor mit der höchsten stabilen LL-Drehzahl läuft, Dann Anschlagschraube für den Schieber rausdrehen, bis der LL ca. 1000 U/min hat, dann wieder versuchen, durch das Verstellen der Gemischschraube (ist eigentlich eine Luftschraube, d. h. Schraube rausdrehen heisst magerer im LL) den höchsten stabilen LL zu erreichen.
Solange das Ganze bis du es nicht besser hinkriegst für den Topf.
Dann das selbe Spiel auf der anderen Seite.
Jetzt ist der LL mit beiden aufgesteckten Kerzensteckern wahrscheinlich zu hoch. Also drehst Du die Schieberanschlagschrauben wieder ein wenig raus, an beiden Vergasern gleichweit, bis der LL so ca. 1000 U/min hat.
Et voila, Du hast es geschafft.
Ohne die Unterdruckuhren, die Du am MK 1 eh nicht anschließen kannst und die m. E. unnötig sind.

Ich hoffe, Du kannst das Vorgehen aus meinem wilden Geschreibsel erkennen. Falls nicht frage einfach oder hoffe auf eine bessere Antwort eines Kollegen hier....

Ach ja, dass die Vergaser gut sein müssen, d. h. ohne ausgeschlagene Schieber, versteht sich von selbst. Mit Wackelschiebern holst Du Dir den Wolf bei der Einstellerei.

Ich hoffe, es hilft und Du kriegst es hin.
Gruß
Ph.
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Ach, noch was vergessen.
Die Vergaser werden mit den Einstellern der Gaszüge synchronisiert, nicht mit den Luftschrauben. Die regeln nur das Gemisch im Leerlauf bzw. auf dem ersten bisschen Weg, wenn sich der Schieber hebt.
Gruß
Ph.
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Also ich habe an meiner T100 Daytona das schon mal gemacht, ist eigentlich wenig Aufwand und genauer als die von Phil beschriebene "Fühlmethode". Obwohl Phil Recht hat, eigentlich reicht es auch so.
Also bei der 400er ist es so, dass die Ansaugstutzen mittels eines Schläuchleins miteinander verbunden sind. Die habe ich abgezogen, Schläuche meiner Unterdruck-Messuhren drauf und eingestellt. Geht prima. Also wenn Du in deine Ansaugstutzen die Löcher bohrst und Gewinde reinschneidest, dann kannst Du das auch so machen.
Unterdruckuhren reichen völlig, man kann aber auch was mit ner Flüssigkeitssäule basteln, da ist es etwas einfacher abzulesen.
Gruß, Martin
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Manxman
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Beitrag von Beitrag aus altem Forum »

Hallo Phil, hallo Martin,
erstmal vielen Dank für die prompten Antworten.
Das mit den Kanonen ist zwar Einleuchtend aber bei meiner geringen Erfahrung, ohne Vergleichsmöglichkeit zum Soll und bei den zu erwartenden Toleranzen im Ansaugsystem würde ich mich sicherer fühlen wenn ich die Einstellungen kontrollieren könnte.
Das nachträgliche Herstellen von Prüfbohrungen möchte ich zunächst noch hinauszögern (hab die Teile erst neu montiert nach Ultraschallreinigung, neuer Düsenbestückung und beseitigung von Schieberklemmen).
Zu der Methode vom Phil, die ich als Grundeinstellung im Stehen (Garage) teiweise schon vollzogen hatte, nun noch ergänzende Fragen.

Wenn die Anschlagschrauben der Schieber für den Leerlauf gleichweit eingedreht sind, ist bei mir der Spalt nicht gleich gross.
Ich habe deshalb die Anschlagschrauben soweit hineingedreht bis sich der gleiche Spalt (mit einem 5,5mm Bohrer gemessen) ergeben hat.
Als nächstes habe ich die Züge so synchronisiert dass die Schieber gleichzeitig abheben so dass Theoretisch der Leerlaufbereich synchron sein müsste.
Jetzt warmfahren und einstellen wie bei Phill beschrieben.
Aber: bei meinen Trockenübungen verschwinden die Schieber NICHT gleichzeitig am oberen Ende des Ansaugrohrs (ca. 2-3mm Differenz). Natürlich handelt es sich hierbei um genau symetrische Bauteile. Von der Geometrie der Bauteile kann ich mir das nicht erklären.
Ich gehe aber davon aus dass für den Synchronen Motorlauf das gleichzeitige Abheben im unteren Bereich wichtiger ist.

Zur Boyerzündung und Kerzenstecker auf Masse legen. Was hat das für einen Grund? Habe ich bei früheren Einstellversuchen versäumt, hat aber (Motor läuft) keine Schäden verursacht.

Gruss Sandro
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Hallo Sandro,

Du musst keine Bohrungen setzen. Der A 65 Kopf hat ab ca. Bj. 67 oder 68 eine Verbindungsleitung mit einer Schlauchleitung ca. 8 mm zwischen den Einlässen. Da kannst Du ran. Der Schlauch ist auf Stutzen aufegeschoben und hängt zwischen den Vergasern unten. Schau mal nach, ggf. mit Taschenlampe. Du wirst dann nur ein Übergangsstück brauchen, da die U-Druckuhren irgendwas um 5 mm Schläuche haben.
Probier‘ es einfach aus... Vielleicht kriegst Du es ja damit wirklich besser hin.

Die Schieber sollten aber zusammen verschwínden, vorausgesetzt sie haben den selben Ausschnitt. A 65 L braucht 3-er Schieber, glaube ich mich zu erinnern.
Wenn die Dinger nicht zusammen verschwinden ist was faul. Entweder federt ein Zug ein wenig bevor er zieht oder irgendwas an der Betätigungsmimik hat deutlich Luft. 2 oder 3 mm sind zuviel. Du hast aber grundsätzlich Recht, dass es für den Leerlauf und das Anfahren in erster Linie auf das synchrone Abheben geht, aber bei Voll- oder Teillast sollten die Schieber auch gleich hoch stehen. Hast Du 2 Gaszüge zum Griff oder einen langen in einen Verteiler und dann 2 kurze zu den Vergasern?
Als meine Dame noch 2 lange Züge hatte, bin ich auch fast verzweifelt.
Den Leerlauf stellst Du aber eh nicht nur mit den Anschlagschrauben sondern auch tw. über das Gemisch ein.
Eins macht mich ein wenig stutzig, Du hast probs mit klemmenden Schiebern?
Das hört sich schlecht an....
Am leichtesten tust Du Dich aber, wenn Dir jemand zur Hand geht, der das Einstellprocedere kennt.... Such‘ Dir mal einen Britbiker in Deiner Nähe, der es Dir zeigt. Dann ist es beim nächsten Mal ein Klacks.

Gutes Gelingen!

Ph.
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Hallo Phil,
bezüglich der Schiebereinstellung war ich zu schnell mit dem Fragen. Tatsächlich lag der Fehler bei mir, nach der X-ten Einstellung ist es so wie es sein soll.

Bezüglich der Probleme mit klemmenden Schieber: diese klemmten nur im obersten Bereich(Anschlag). Da im Januar noch Lieferengpässe für Gehäuse bestanden, habe ich nun zunächst diese Partien des Gehäuses mit feinem Schmirgelleinen bearbeitet,jetzt gleiten die Schieber ohne Probleme.

Vielen Dank auch für das Aufzeigen der Messuhrenanschlussöffnungen, die hatte ich doch glatt übersehen.

Also jetzt mit den tollen Tips kann, wie Phil schon gesagt hat, eigentlich nix mehr schief gehen.
Nochmals vielen Dank.
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