Aussetzer auf einem Topf Amal Concentrics MK1

Probleme mit Deinem Versager? Hier rein...
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2-Zylinder
Manxman
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Aussetzer auf einem Topf Amal Concentrics MK1

Beitrag von 2-Zylinder »

Tach auch, die Damen und Herren.

Ein altes Ärgernis bekomme ich nicht in de Griff: Der linke Zylinder meienr 1970er Enfield Interceptor lässt sich nicht vernünftig einstellen - im Leerlauf pöttert der linke Zylinder nur, der rechte läuft ruhig und gleichmässig, läßt sich feinfühlig über Gemisch- und Leerlaufschraube regeln, der rechte reagiert fast gar nicht. Zündung als Übeltäter kann ich ausschließen, nachdem ich gestern meine neu erworbene Sachse Zündung montiert, eine neue Doppelzündspule eingebaut sowie Zündkabel, Kerzenstecker und die Zündkerzen ausgetauscht habe.

Im Laufe der letzten 2 Jahre habe ich

1. neue Vergaser in England gekauft
2. meine alten Vergaser bei Erik Boehlen überholen lassen
3. meine verschlissenen Altvergaser ausprobiert
4. einen Satz 932 von einer Norton Commando getestet
5. alle Vergaser im eigenen Ultraschallbad gereinigt
6. alle Kanäle gespült, ausgeblasen und auf Durchgang geprüft

Jetzt bin ich absolut ratlos, wo der Fehler noch zu finden sein könnte. Ich habe heute noch die Ansaugwege mit Bremsenreiniger auf Undichtigkeit geprüft und nichts feststellen können. Meiner Erinnerung nach gibt es kein Vergaserteil, das ich nicht schon einmal gegen etwas anderes getauscht habe, inkl. Schwimmerkammern.

Bevor ich nun das Geraffel in den Rhein werfe (der ist von meiner Garage aus gesehen durchaus in Werfweite...) und mir einen Satz Mikuni, Keihin, Bing oder Dell-Orthos zulege: Hat noch jemand einen guten Tipp. Anderenfalls: Wo sitzt ein absoluter Vegasercrack mit reichlich Erfahrung, entsprechenden Equipment und Garantieanspruch?

Schwer genervt,
Georg
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Martin
Mutti
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Beitrag von Martin »

Also wenn Du die Maßnahmen der letzten zwei Jahre alle deswegen durchgeführt hast, solltest Du den Vergaser ausschließen.
Die Zündung schließt Du auch aus, also muss der Fehler zweangsläufig in der Mechanik liegen.

Hier lohnt mal ein Blick auf den Ventiltrieb. Bei RE bin ich leider nicht sehr firm. Die Ventile funktionieren einandfrei und öffnen und schließen zum richtigen Zeitpunkt? Die Ventile öffnen sich auch weit genug?

Wie sieht der Kolben aus? Ringe in Ordnung? Kompressionstest? Druckverlusttest?

Ich würd als erstes Nockenwelle und Stößel inspizieren.

Und dann auch den Auspuff. Wenn er nicht durch ein Influenzrohr :twisted: verbunden ist, kann man auch das mal checken. Vielleicht hat mal jemand in den linken Krümmer eine Unterlegscheibe eingeschweißt oder eine Kartoffel rein getan. Als ernsthafte Variante gibt es sogenannte Störer, die den Klang leiser machen sollen... Damit läuft so ne Kiste aber oft wie ein Sack Schrauben.
Oder ein Defekt im Auspuffdämpfer?


Das solltest Du mal probieren, bevor Du noch wahnsinnig wirst:


Also wenn Du jetzt mal den Vergaser von Rechts nach links baust und von links nach rechts, dann erhältst Du in jedem Fall Sicherheit, ob es ein Vergaserproblem ist oder nicht. Zieht das Problem mit in den anderen Zylinder um (wovon ich hier nicht ausgehe), dann ist es ja einfach. Aber nach Deinen Maßnahmen sehr unwahrscheinlich.

Ich fürchte, es wird eine längere Suche
When a motorcycle is actually ridden, it takes on a similar "patina" of use

Craig Vetter
2-Zylinder
Manxman
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Beitrag von 2-Zylinder »

Hallo, Martin.

> Hier lohnt mal ein Blick auf den Ventiltrieb. Bei RE bin ich leider nicht
> sehr firm. Die Ventile funktionieren einandfrei und öffnen und schließen
> zum richtigen Zeitpunkt? Die Ventile öffnen sich auch weit genug?

Ventile sind frisch eingestellt, nachdem die Köpfe zum 2. Mal innerhalb von nur 2500 Meilen überholt werden mussten (das englische Metall der Venitlführungen ließ sich fast mit dem Fingernagel ritzen, so weich war das...). Der Motor hat seit der Überholung beim Meister Weigelt gerade mal 3000 Meilen gelaufen, aber die Öffnungszeiten und Ventilhub habe ich noch nicht kontrolliert, das wäre mal einen Versuch wert.

> Wie sieht der Kolben aus? Ringe in Ordnung? Kompressionstest?
> Druckverlusttest?

Noch nicht geprüft, da ich neue Zylinder und neue Kolben gekauft hatte.
Könnte auch noch einen Versuch wert sein.

> Ich würd als erstes Nockenwelle und Stößel inspizieren.

Stössel sind neu, Nockenwellen gibt's nicht mehr für Geld und gute Worte, darum wurden meine Exemplare plasmanitriert.

> Und dann auch den Auspuff. Wenn er nicht durch ein Influenzrohr
> verbunden ist, kann man auch das mal checken. Vielleicht hat mal
> jemand in den linken Krümmer eine Unterlegscheibe eingeschweißt
> oder eine Kartoffel rein getan.

Hmmh - das ist mal ein interessanter Tipp, die Auspuffanlage habe ich mir noch nie näher angesehen, da der Vorbesitzer die bereits erneuert hatte (Nachbau).

> Oder ein Defekt im Auspuffdämpfer?

Rappeln tut jedenfalls nix im Topf...

> Also wenn Du jetzt mal den Vergaser von Rechts nach links baust und
> von links nach rechts, dann erhältst Du in jedem Fall Sicherheit, ob es
> ein Vergaserproblem ist oder nicht. Zieht das Problem mit in den
> anderen Zylinder um (wovon ich hier nicht ausgehe), dann ist es ja
> einfach. Aber nach Deinen Maßnahmen sehr unwahrscheinlich.

Hatte ich alles schon gemacht, aber mit gemischtem Erfolg: Mal wanderte der Fehler nach rechts, mal nicht. Das hatte ich allerdings mit der Boyer getestet, die für die Enfield anscheinend absolut unbrauchbar ist. Müsste ich also noch einmal testen.

Vielen Dank für's Erste für die Ideen!

Georg
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