Mikuni und TR7 - die Zweite

Probleme mit Deinem Versager? Hier rein...
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tg
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Mikuni und TR7 - die Zweite

Beitrag von tg »

Also: Ich denke seit Tagen drüber nach wie ich meinem Mikunivergaser auf die Spur bekomme. Nach aktueller Theorie und Kenntnisstand (Kerzenbild usw.) läuft das Ding wohl (viel) zu mager. Wie jetzt einstellen? (siehe Frage von vorletzter Woche)

Mit Düsen und Kerzenbild rumspielen: dauert zu lange und nicht wirklich sexy - ausserdem hab ich keinen Plan welche Teile ich brauche und müsste mir evtl. ne Vielzahl von unnötigen Düsen beschaffen.

Glaszündkerze: geht nur bei Standgas und im unteren Drehzahlbereich - oder?

Lambdasonde: damit müsste es doch gehen. Anzeige für n paar Euro aus E..y, Lambdasonde vom Schrott und jetzt die Frage: kann ich das Teil ins Ballancepipe reinbauen? Dann müsste ich nicht den Krümmer vernudeln und son Teil hab ich noch Ü.

Wie seht ihr das? Habt ihr ne Idee? Oder noch viel besser: hat jemand die ideale Bedüsung für einen 34er Mikuni an ner TR7 mit nem 80er Motor?

Bin gespannt auf Euren Input.

Grüsse, tg
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hasard
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Beitrag von hasard »

Hallo TG,

yep, Glaszündkerze nur Standgas und untere Drehzahlen.

Natürlich ist das ein wenig Arbeit mit dem "Rumdüsen" am Vergaser.
Aber dann gleich ne Lambda Sonde :shock:

Und das muss dann auch noch vernünftig funzen...
Ich weiß nicht ob du da nicht mit der klassischen Methode schneller zum
Ziel kommst.

Grüße
It isn’t the same screen, it actually a different screen that are supposed to be exactly the same ??? (Support hotline...)
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Martin
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Beitrag von Martin »

Irgendwo hat Volker mal was zu den Düsengröße geschrieben. Dass die AMAL Bezeichnungen mit denen der Japaner nicht vergleichbar sind. Da must Du mal suchen... Aber scheinbar bezieht sich die Bezeichnung 190 bei Mal für die Durchflussmenge pro Zeiteinheit und bei Mikuni den Durchmesser der Bohrung in xx (weiß jetzt nicht genau). Du müsstest also zum starten versuchen, die pasenden Düsen herauszufinden...

Eine Lambda Sonde ist sicher toll, nur brau´cht es dazu auch ein Anzeigegerät. Die Sonde alleine hilft nicht. Und einfach eine Lambdasonde auf dem Schrott zu suchen wird dann nicht reichen...

Ich würde mal bei Topham anrufen und deren Erfahrungswerte abfragen. Dann eine etwas größere Düse einsetzen und durchprobieren. Langwierig, aber funktioniert.
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Craig Vetter
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Volker Koch
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Beitrag von Volker Koch »

Jou Machtin, da haste nämmich vollkomm´recht!
Ich hab´ mir grad ´n halbes Dutzend verschiedene Hauptdüsen zur Abstimmung von´ner anderen Mopete zusammen gekauft und probier mir ´n Wolf, das ist nunmal so... deshalb sind gute Tuner eben auch ihr Geld wert!
Dessen ungeachtet machst Du ein´n echt ´n büschen krank, Thomas ... auch wenn Du echt ´n toffen Artikel gebastelt hast ...! Grundsätzlich solltest Du den Vergaser erstmal IN ALLEN DETAILS !!! wieder so zusammenschrauben, wie er bestückt war, als Du ihn gekriegt hast. Dazu lädtst Du Dir vom Topham (http://www.mikuni-topham.de/)alle verfügbaren Unterlagen runter - ich sag´nur Explosionszeichnung! - damit Du überhaupt weißt, was Du in den Händen hältst ... bevor Du mit dem Zusammenbau fertig bist, guckst Du, was auf der Hauptdüse steht, dann schraubst Du(Du solltest eigentlich noch n paar dazu gekriegt haben? Das sind diese kurzen kleinen Messingschräubchen mit Loch drin ... ähm ... ok ok) die größte rein, die Du mit gekriegt hast - im Idealfall ist die mindestens vier Nummern größer - und baust alles wieder an den Hobel. Dann fährst Du den ganzen Salat sutsche warm und versuchst erstmal das Standgas in´n Griff zu kriegen, weil ... die Einzelheiten ha´ ich jetz´glatt vergessen .... ach so ja so ungefähr jedenfalls ... bei diesen Vergasern das Leerlaufsystem über irgendwelche Luftdüse funktioniert, die bei Vollgas - ich glaub´ das war so - das Gemisch zusätzlich abmagert. Wenn das jetz´- soweit irgendwie möglichst - hoch dreht, dann drehste die Schieberanschlagschraube wieder raus, bis de bei 1.100/1.200 U/min Standgas gelandet bist und kuckst, wie die Gondel jetz läuft. Haste noch ´n Killschalter, dann kannste ´n Vollgaskerzenbild checkup machen. Ich würde da aber lieber n büschen sanfter rangehen- mir is bei sowas mal ne Tüte geplatzt ... sah auch ganz schön blöd aus ... . Wenn der Hobel überhaupt halbwegs geht, dann legt er bis dreiviertel Gas offen ordentlich ´n Zahn zu, da drüber läuft er jetzt entweder passend abgestimmt, was heißt - er reißt Dir die Arme lang und Du kuckst in´n Himmel oder er fängt an, zäher zu beschleunigen und besser zu gehen, wenn Du ´n Quirl wieder ´n Happen zudrehst. Ok, das haste alles schonmal erlebt, die Frage ist jetzt: "Wie optimal/suboptimal ist die ideale Gemischaufbereitung?" Dazu empfiehlt sich jetzt natürlich das Kerzenbild unter Volllast nochmal zu checken ... ein mieser Film ... Hahn voll auf - warten bis sowas wie ´ne Beschleunigung am Ende ist, Killschalter und sofort ´n Hahn zu ... an´n Straßenrand, Pfoten verbrennen und all diesen Mist ... alternativ kann man auch während der mehr als dreiviertel Vollgasfahrt ´n Choke ´n bißchen reintun, was das Gemisch anreichert, wird die Fuhre schneller - ´ne eine Nummer größere Hauptdüse reintun und `once again´... kriegt se Husten oder asthmaische Anfälle ein bis zwei Nummern kleinere Düse rein ... und wieder ´once again´. Irgendwann paßt´s dann endlich ... die Hauptdüsen liegen bei 2,50-3,00€/Stück, also bezahlbar ... sei froh, dass Du nich´gleich alles Mögliche geändert hast ... so und jetz´leg los ... aber mit frisch geschliffenen Zylindern macht so´n Unsinn bloß Eddie, hoffentlich ...
However viel Spaß und Erfolg
Volker
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tg
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Beitrag von tg »

o.k. o.k wenn ich was gelernt habe bei der Engländerschrauberei, ist, dass man auf die alten Kämper hören sollte. Werde also die Ochsentour mit den Düsen und dem Kerzenbild machen.
Aber trotzdem mal ehlich Männer: der Ansatz mit der Lambdasonde is schon spannend - oder? So ganz geb ich das noch nicht auf. Werde mir mal die Komponenten in E..y zusammensammeln und dann n bisschen SPIELEN.
Aber nochmal ins Detail zum Mikuni: Spiel - Düsen sind im Lieferumfang dabei. Als ich das Teil einbaute, waren Antreten und Standgas super. Im unteren Drittel war nix los - kein Sprit. Wenn dann der Hahn voll aufgezogen war lief die Kiste wie Sau. Die Nadel war ganz unten. Also Nadel ganz hoch und war viel besser. Hab dann noch ne größerer Hauptdüse rein, dann war aber Vollgas zu fett. Also wieder Rückbau. Damit bin ich dann n paar 100km rumgeheizt (Mann ging das Ding ab :-) ) bis dann die beschriebenen Effekte auftraten und ich Kerzenbild checkte (weiss). Da hab ich dann Muffe gekriegt, den Amal drauf gemacht und bin in die Denkphase gegangen - wo ich immer noch bin :-( , Wo fang ich jetzt an? Nadel wieder runter ?? und Standgasdüse grösser ??, Schieberausschnitt oder Hauptdüse oder gar Nadeldüse oder was? Wie geh ich step by step vor?
Wochenende gehts weiter :-)
Grüsse, Thomas
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jan
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Beitrag von jan »

Thomas, mal `ne ganz blöde Frage: was willst Du von Deiner Lambdasonde eigentlich regeln lassen? So `ne Sonde macht doch nur Sinn, wenn sie bei Abweichungen von {Lambda = 1} einen Impuls ans (elektronische) Motorsteuergerät gibt, das daraufhin das Gemisch anreichert oder abmagert.

Bei älteren Vergasermotoren, bei denen sich die Gemischaufbereitung nicht elektronisch ansteuern lässt, baut man nachträglich eine Lambdasonde ein und zweckentfremdet sie dahingehend, dass sie die angesaugte Luft hinzu- oder wegreguliert (dies natürlich wiederum mit einer eigenen kleinen Regel-Elektronik). Mit demselben Effekt: Herstellung/Beibehaltung von {Lambda = 1}.
Der gute Herr Wurm hat bei dem nach ihm benannten Katalysator, den er für ältere Autos ohne elektronische Gemischaufbereitung entwickelt hat, nach diesem Prinzip gearbeitet.

Nur: so was wirst Du am Mopped und mit einem Paar Mikunis nicht hinkriegen. Die reine Existenz - oder besser gesagt: Anwesenheit - einer Lambdasonde reguliert Dein Gemisch noch lange nicht.

Die konventionelle Suche nach bzw. die Einstellung von a) einem korrekten Zündzeitpunkt und möglichst auch einer korrekten Zündverstellkurve, b) einem ordentlichen Leerlaufgemisch, c) einem ordentlichen Gemisch auch im Teil- und Volllastbereich und d) der Synchronizität mehrerer Vergaser - so vorhanden - wird Dir also wirklich nicht erspart bleiben.

Und macht ja auch Spaß!!!

In diesem Sinne: gutes Gelingen! cheers, Jan
May our engines never run out of oil, fuel and sparks!
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Martin
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Beitrag von Martin »

tg hat geschrieben:Hab dann noch ne größerer Hauptdüse rein, dann war aber Vollgas zu fett. Also wieder Rückbau. Damit bin ich dann n paar 100km rumgeheizt (Mann ging das Ding ab :-) ) bis dann die beschriebenen Effekte auftraten und ich Kerzenbild checkte (weiss). Da hab ich dann Muffe gekriegt, den Amal drauf gemacht und bin in die Denkphase gegangen - wo ich immer noch bin :-( ,
Öhm... Kann es sein, dass die Kiste eigentlich richtig bedüst ist, aber an einer Stelle dann böse Nebenluft gezogen hat, die das Gemisch für den schweißfähigen Funken so sehr abgemagert hat?
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Craig Vetter
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Volker Koch
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Beitrag von Volker Koch »

Das frag´ ich mich auch schon seit ´ner ganzen Zeit? Du solltest das vielleicht nochmal genauer unter die Lupe nehmen.
Was Du als Grundansatz auch nochmal machen könntest, das ist alles erstmal wieder bestücken, wie es war und ´ne eine Nummer kleinere Luftregulierschraube reindrallern... aber davon abgesehen ... wenn Du eine Kerze nicht richtig drin hattest, dann zieht der Motor natürlich allein schon auf diesem Pott gehörig Nebenluft ... sei froh, dass de kein Loch im Kolben hast ... was sagen die Händler, die bei uns hier Mikunis verkaufen eigentlich über die Bestückungen? Topham zwischenzeitlich schonmal angegraben?
Viel Erfolg,
Volker
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tg
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Beitrag von tg »

Hallo,

Volker: hab heute bei Topham angerufen und mir die Bedüsung für das VM34 Atlas 750 Kit bestellt (einschließlich einiger +/- Grössen zum Feineinstellen). Das müsste für meine TR7 eine gute Basis sein. Die Originalbedüsung wie ich sie aus USA bekommen habe ist - wie erwartet - im Verhälnis extrem mager! Topham war schon mal der richtige Tip (die beraten auch unkompliziert und wickeln problemlos ab).

Zum Thema Lambdasensor: mein Gedanke war der, dass ich mit einer Lambdasonde und einem Anzeigegerät (alles käuflich zu erwerben oder für den kleinen Elektroniker auch tlw. selbst machbar) IM BETRIEB genau erkennen kann was sich da in meinem Brennraum tut. Alle anderen Methoden sind entweder nur im Stand machbar (Glaskerze) oder relativ ungenau (Vollgaskerzenbild usw.). Klar ist das evtl. mit Kanonen auf Spatzen geschossen aber die Idee find ich spannend. Mit Sonde und Messgerät wüsste ich dann für alle Schieberstellungen und Lastfälle, wie mein Gemisch aussieht. Wer 400€ investieren will kriegt das ganze notwendige Equipment sogar mit Datalogger ....

Mit einer Lambdasonde im Betrieb zu regeln ist natürlich noch viel spannender - da bräucht man so ne Art elektrisch gestelltes Luftventil..... Muss ich noch mal n bisschen in meinem Hirn bewegen :roll:

Aber schon mal danke für die Hilfe :-) - wenn ich mit dem Sondenthema weiter bin geb ich mal Info durch.

Grüsse, Thomas
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Volker Koch
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Beitrag von Volker Koch »

Moin Thomsen ...
denk´ aber dran, dass Du Dir alles, was Du aus-/ein-/úmbaust vorher in der Gesamtkombination aufschreibst, sonst geht´s Dir so, wie mir jüngst erst mit meiner Einfalt ... ich bin hinterher nich´ mehr durchgestiegen, was nun ging und was nich ... ok?
Hau rein
Volker
Bill-J

Beitrag von Bill-J »

Zur Lamdasonde. Thomas hat schon recht. TUner benuetzen die Sonde um Vergasereinstellungen zu optimieren. Geht viel schneller und praeziser alsklassich. Mir genuegt aber auch die klassische Methode selbst mit meinem Rennmotor.
Hier fuer einen einzelnen Vergaser editiert, einiges zum Einstellen das ich als Hilfestellung fuer Kunden zusammengetragen habe. Hier handelt's sich um einen Doppelvergaser fuer den Yamaha XTZ 660 single. Grundsaetzlich ist das aber einerlei, auch zunaechst, ob's um einen Flachschieber oder einen Rundschieber handelt. RUndschieber sind ungleich komplizierter, vielmehr umfangreicher, weil Schieberform und Ausschnitt hinzu kommen. Gerade fuer den Bereich zwischen Leerlauf und Halbgas ist der Ausschnitt massgebend. Deshalb sind auch Rundschieber letztlich fuer den Alltag besser, leichter zu fahren - wenn sie endllich richtig eingestellt sind.
Wie auch immer. Die basics mit Mikunis stimmen so oder so:
-----------------
MIKUNI FLACHSCHIEBER
Der Vergaser hat 3 regelbare Bereiche:
1-Leerlauf Duese und Luftgemischschraube unten mittig
2-Duesenstock + Nadel
3-Hauptduese

1- Leerlaufduese.
Die ist richtig wenn die Gemischschraube zwischen 1 und 2
Umdrehungen steht.
Fuer die Leerlaufschrauben geht am besten auch ein Flach-bit zum
Stecken fuer einen Akku-Schrauber; sie gehen ja leicht.
Das geht so: zunaechst auf 1,5 drehen; bei warmen
Motor, die Schraube... reindrehen bis Drehzahl abfaellt, dann
Umdrehungen zaehlend rausdrehen bis Drehzahl wieder faellt, dann die
Haelfte des gezaehlten wieder reindrehen. Wenn weniger als eine
Umd, ist die Duese zu klein, wenn mehr als 2,5 Umd, ist sie zu gross.
Leerlaufdrehzahl stellt man, wenn die Beduesung korrekt ist, mit der
Anschlagschraube ein. ...
Die Leerlaufduese hat etwas Einfluss auf den Uebergangsbereich von
Leerlauf zum Schieber; lieber ein klein wenig zu Fett hier als zu
mager.
Als Faustregel gilt, je kleiner die Hauptduese, desto groesser
die Leerlaufduese.

2- Nadel.
Batscht es aus dem Vergaser im Schiebe-Ruckel Betreib bei niedrigsten
Drehzahlen? Dann ist der Uebergang zu mager, wobei Magerbatschen bei
kalten Motor mehr oder weniger normal ist. Wenn es aber so ist, dann
die Nadeln hoeher haengen. Dabei am Besten die Nadel mit dem Circlip auf dem Tisch mit der Oeffnung nach unten legen und vorsichtig darauf
druecken; draufdruecken umgekehrt.
Wenn aber die Gasannahme rauh, stolperig ist, ist der Bereich zu fett,
also Nadel tiefer haengen. Es kann auch sein, dass die Nadel zu duenn
oder zu dick ist. Das Mass der Nadel regelt der Anfang des Schieberhubs, sagen wir bis 4mm oder so weit der Ringspalt Nadel/Stock das Gemisch
bestimmt. Wenn hier das Problem ist, muss man eine andere Nadel nehmen, je nach dem ob zu mager oder zu fett.
Oder kann man relativ zuegig beschleunigen aus sagen wir mal ab 2500?
Dann ist grundsaetzlich OK.

3- Hauptduese.
Diese kommt erst zum tragen, wenn die Nadel aus dem Stock ist,
also bei ca 1/2 Gasgriff. Also nur auf volle Leistung.
Vorher regelt die Nadel das Gemisch;
da kann die Hauptduese sein wie sie will, es sei
denn viel zu klein. Wenn der Motor obenraus verhalten reagiert, ist
wahrscheinlich die Duese zu klein. Aber zu gross bringt lediglich mehr Verbrauch aber nicht mehr Performance; im Gegenteil.
Faustregel wiederum: die kleinste Duesen einsetzen die noch
die erforderte Leistung bringen.

Nebenbei ist das Kerzenbild bei modernen Benzin nur bedingt nuetzlich, nur sehr grob, aber wenn die Kerze verrusst ist, ist die Hauptduese eindeutig zu gross. wenn der Vergaser bis Halbgas gut geht, haengen die Nadeln gut. Da besteht die Gefahr, dass das Hoeherhaengen zu fett macht. Man kann natuerlich nur im rechten FS eine Kerbe hoeher probieren. Schon eher kommt wirklich nicht genug Futter, also die Hauptduese eine Nummer groesser waehlen. Die kann man wechseln, ohne die Vergaser abzubauen, indem man die grosse Stopfschraube unten in der Schwimmerkammer rausdreht; Lumpen runterlegen und Schlauch abklemmen! Man braucht fuer die Duesen einen breiten, kurzen Schraubenzieher; geht auch mit einer Flachklinge in der 1/4" Raetsche.

Obenraus muss man probieren. Schau die Kerze an: dazu warmfahren,
richtig heizen (1 Km genuegt) bis vor die Haustuere und rollend
auschalten ohne im Leerlauf zu verweilen. Sonst truegt das Bild erst recht.
Wenn's nicht recht hell ist, kleinere Duese nehmen.
Wenn's gut hell ist, groesser.
Wie gesagt, man muss im Fahrbetrieb probieren. von eine kleinen Beduesung raufbeduesen bis kein Unterschied/Verbesserung feststellbar ist, dann eine Nummer kleiner nehmen.
(hier viel weggelassen, was speziell den Flachschieber betrifft)
Flaschschieber sind Rennvergaser und kennen eigentlich nur Leerlauf und
Vollgas; der Bereich des unteren Drittels ist am heikelsten; wenn der
Vergaser zu gross ist fuer den erzeugten Unterdruck, kriegt man ihn gar
nicht mehr hin. Bei Rundschieber wird dieser kritische Bereich vor
allem vom Schieberausschnitt beeinflusst und es stehen mehere Schieber zur Auswahl. Naturgemaess kann der Flachschieber hier nicht dienen.
Bei GD Vergasern wird dieser untere Bereich vom Unterdruck gesteuert:
die Membrane (oder Kolben wie bei SU) zieht den Schieber mit Nadel
hoch, unabhaengig vom Gasgriffstellung.

------------
here ist was fuer Dellorto Rundschieber aber das ist ja auch grundsaetzlich dasselbe:
http://www.renewaters.ca/ducati/dellort ... lorto.html
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Volker Koch
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Beitrag von Volker Koch »

Moin Bill,
herzlichsten Dank für die Unterstützung zum Thema Vergaser-Feintuning!
Nichts desto trotz eine Frage am Rande:
Sag´mal könnte Dir zum Thema Leerlaufdüsen evtl. ein Sinndreher passiert sein? Regeln die Leerlauf - `luft´- düsen nicht, anders als bei den AMALs, den Luftdurchsatz statt dem Spritduchsatz? Ich meine ... ich weiß das nicht genau, deshalb meine Frage?! Wenn dem nämlich so ist, dann hätte eine größere Düse eine Gemischabmagerung zur Folge, was mich wieder an das Statement von "Hütten" erinnert, der diese Abmagerung durch eine größere Leerlaufdüse auch im oberen Drehzahlbereich für eine Gemischabmagerung mit einkalkuliert?!?
Viele Grüße
Volker
Bill-J

Beitrag von Bill-J »

Wo es moegich war, habe ich die Anleitung von Mikni aus dem engleichen uebersetzt und gerade das, dass Dir suspekt vorkommt ist original Mikuni.
Bei den Mikuni sind die Leerlaufduesen Sprit duesen, nicht Luftduesen. Sie haengen tief in der Schwimmerkammer runter.
Bei Dellorto und Amal ist das anders und so ist auch das Verhalten gerade umgekehrt wie Du richtig sagst.

Nochmal: bei Mikuni und Keihin ist die Faustregel, je kleiner die Hauptduese, je groesser die Leerlaufduese.


Den link zu Dellorto habe wegen der Abhandlung ueber Schieberausschnitt gesetzt.
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Volker Koch
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Beitrag von Volker Koch »

Moin Bill, hi folks,
Also ... ich bin nochmal in mich und ´n paar Teilekataloge gegangen, was zum Ergebnis hatte, dass wir beide - Bill - recht haben ... die Mikunis haben eine Standgasdüse - Pilot jet # VM 22/21ß - und eine `Leerlaufluftdüse - Air Jet # BS 30/97/ plus der gewählten/gebrauchten Größe - deren Größe sich beim Gasdurchsatz in hohen Drehzahlbereichen bemerkbar macht(große Größe=Abmagerung, kleine umgekehrt ...). Nichtsdestotrotz, wenn das Standgas und die gesamte Gasannahme bis halb/dreiviertel paßt, dann sollte es reichen, ein paar Hauptdüsen zur Optimierung auszuprobieren.
Yours
Volker
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