Sooo, wieder was Neues....
Ich hatte ja die Bremse und das Vorderradel zusammengesteckt und eingebaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass beim Anlegen der Beläge per Hebel an die Trommel mit 'nem rehenden Rad das punktuell zu touchieren schien, so als sei die Trommel nicht richtig rund. Und jetzt isses ja so, dass das Radel ohne Reifen da steht und die Trommel durchaus mit überschaubarem Aufwand noch zu überdrehen wäre.
Dabei gilt aber auch, dass selbst die kleinste Toleranz in Sachen Unrundheit diesen Effekt erzeugt, erst recht wenn die Beläge neu sind und eh noch nicht flächig tragen wie in unserem Fall.
Ich hab' also drüber nachgedacht und auch nochmal mit Martin Ehrkamp gequatscht, der uns ja freundlicherweise die Räder einspeicht. Der sagte auch, dass eine Messung der Chose sicher grundsätzlich kein Fehler wäre. Gleichzeitig meinte er aber, dass man auf die Tour auch einen Fehler von 2/100 mm merkt. Ich hab' mir also ein Stativ geliehen und versucht, das zu messen.
Pustekuchen, das Stativ war so groß, dass ich mit der Uhr nicht in die Trommel rein kam. Eines Tages kaufe ich mir ein flexibles, weil mich das jedes Mal anfrisst.
Dann hab' ich meinen vor gefühlt tausend Jahren selbst zusammengefummelten Messuhrenhalter raus gekramt und es damit versucht. Das Ding ist eigentlich echt einfach zusammengebraten aus zwei Rohren, die sich im rechten Winkel kreuzen, und die Lage der Uhr kann man an Gewindestangen und Stellmuttern verändern. Das ist echt kein Bringer, aber es ist klein genug, dass ich in die Trommel rein kam. Klaro weiß ich, dass so eine Messung sicher keinen Industriestandard widerspiegelt, aber eine Indikation gibt das schon...
Sehet selbst:
Gemessen hab' ich knapp unter 5/100 mm, wobei ein Winkelfehler da ist, weil die Uhr nicht senkrecht steht. Egal, ob selbiger Fehler jetzt 20° oder 30° beträgt, ich bin mit der Unrundheit ein Stück unter meiner Messung. Und ich bin halbwegs zuversichtlich, weil ich hatte die Stellen mit den Ausschlägend er Uhr markiert, und ich konnte die Messung sowohl von der Lage/Position am Umfang als auch vom Betrag her reproduzieren...
Aber die Zahl als solche ist ja erstmal nicht so aussagekräftig, vor allem, weil im workshop manual erstmal keine Angabe zur zulässigen Toleranz steht.
Also hatte ich gestern das Internetz mal durchforstet, was denn an Unrundheit von Trommeln so spezifiziert ist. Beim Käfer sollen es 0,15 mm sein, was mir aus dem Bauch raus ziemlich viel vorkommt.
Irgendwelche Fuzzi-Motorrad-Schraubanleitungsseiten sagen bis 0,1 mm.
Am Ende bin ich auf eine vergleichsweise detaillierte Seite gestoßen, wo ein Typie in 'nem Forum Werte von Opel entweder Corsa oder Astra gepostet hatte. Die Bremse hat 200 mm, kommt also der 8"-Duplex ziemlich nahe. Und Opel gibt eine Toleranz der Unrundheit von 5/100 mm an.
Kurz, wir scheinen in einem vernünftigen Fenster drin zu liegen, und wir probieren es mal so, wie es jetzt ist.
Danke fürs Zuhören/Lesen und schöne Rest-Ostern noch.
Beste Grüße
Ph.