Hallo meine Herren,
diese Etappe war sehr lehrreich für mich als Lackieranfänger. Vor den Lackierarbeiten war noch anderes zu machen- einen größeren Öltank gebaut mit Brutto 4.5L, wobei ich davon nur 3.2L mit Öl auffüllen werde. Die Überlegung zu einem größeren Öltank ist, dass ich im Forum irgendwo gelesen habe, dass man ihn nur halbvoll füllen sollte. Da ich hauptsächlich im berliner Stadtverkehr unterwegs sein werde, so schien mir sinnvoll, mehr Öl zur Kühlung bereit zu stellen.
Wet sumping wollte ich mir ersparen und habe wie im Forum Tipp auf der Eingangsseite einen Kugelhahn mit 3/8 Zoll Größe eingebaut, wobei ein Schalter am Hebel die Zündung unterbricht, wenn der Hahn nicht auf ,,offen´´ gelegt ist.
Es ist nie schlecht bei Trockensumpfschmierung zu wissen, wie hoch der Pegel im Tank ist.
Kugelhahn aus Baumarkt 3/8 Zoll Größe für genügend Durchfluss. Schalter von Scrambler (Kupplungsschalter)
Kleinigkeiten
Seit 2009 warte ich auf einen passenden Umbau, um diese wunderschönen Blinker endlich anbringen zu können. Leider ohne E-Nummer, aber für diesen Umbau nicht relevant. Vier Stück aus Japan bestellt für komplett 90€ inklusive Frackkosten und Zoll.
Schwedischer Edelstahl
Gesägt, gebohrt, gefeilt und poliert.
Kotflügelhalterung. Die Idee fand ich zu Beginn sehr schön. Aber das Ergebnis war mir zu großtuerisch.
Daher Standardvariante.
Neue Seitendeckel, Kanten rund gedengelt.
Emgo sei Dank kam der Roadster Tank zur richtigen Zeit, weil der Tank, den ich aus Indien bestellte, war einfach eine Zumutung und ich hatte schon im voraus keine Lust, soviel Energie in eine aufwändige Lackierung zu stecken.
Emgo Emgo Emgo
Die Proportionen aus der Simulation waren genügend maßgetreu, sodass ich diese extrahieren konnte.
Damit ließen sich Vektorlinien herstellen um Lackiermasken anzufertigen.
Epoxy Filler wird geschliffen.
Ein Mitglied aus dem Thruxton-Forum brachte mich durch seinen Scrambler Umbau wieder dazu, ein Werkzeug zu benutzen, was ich als Schüler in den Schulferien auf Baustellen täglich benutzte. Damals, so um 1989, war es ein Rotationslaser für etwa 9000.-DM.
Eine große Herausforderung stellte sich mir immer noch: Metal Flakes wie auftragen? Internetrecherche ok, aber stimmt auch alles, was andere mitteilen? Man kann die Flakes in den Klarlack mischen und dann auftragen. Andere bauen/kaufen sich ein ,,Flake Buster´´, der allerdings so um 130€ liegt, was ich nicht ausgeben konnte und wollte. Ein anderer meint, man könne auch die Flakes mit den Fingern über den Lack streuen etc.
http://www.lion-art.nl/contents/en-uk/d181.html
Die Streuidee griff ich auf und variierte sie. Ein Puderzuckerstreuer schien geeignet.
Nein, das hat bei mir zu keinem zufriedenen Ergebnis geführt. Verbrauch zu hoch und Verteilung zu ungleichmäßig. Es wurde fast zu einem Fiasko. Ich hatte den Tank gründlich vorlackiert und jetzt mißlang ausgerechnet diese Arbeit. Ich setzte alles auf eine Karte, nahm einen sauberen Lappen, tränkte ihn mit Verdünner und wischte die Flakes ab. Es ließ sich zum Glück fast restlos entfernen, sodass ich den Tank nicht bis auf das Blech abschleifen musste.
Zweiter Versuch am nächsten Tag: ,,Flake Buster´´ kaufen nach wie vor zu teuer, aber als Ersatz leistete eine billige Sandstrahpistole für 15€ gute Arbeit. Damit konnte ich sehr gezielt, gleichmäßig u.v.a. großflächig die Flakes auftragen.
Zuerst wird Klarlack aufgetragen und danach die Flakes aufgespritzt.
Erster Durchgang
Zweiter Durchgang. Man sieht wie deckend die Flakes sind.
Vor dem Auftragen des Metalflakes versuchte ich auch die Variante mit Flakes in den Klarlack zu mischen- mit meinen Arbeitsmitteln war das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Ein Kumpel von meinem Bruder arbeitete vor seiner Pensionierung als Autolackierer und ich erinnere mich, dass er in den 80er solche Metalflakes Arbeiten ausgeführt hat. Er hatte eine Lackierpistole mit Rührwerk, damit die Flakes im Klarlack immer gleichmäßig verteilt und aufgetragen wurden. Ohne Rührwerk müsste man große Metallkugeln in den Saugbecher füllen, und die Lackmischung immer wieder beim Lackieren schütteln.
Das eigentliche Problem bei dieser Methode sind aber Laufnasen. Beim normalen Klar-oder Decklack kein Problem. Man lässt den Lack aushärten und schabt ihn ab oder schmiergelt es eben. Bei Metallflakes geht es nicht, weil man dadurch die Flakes anschneidet. Je nach Basismaterial für die Flakes würde man das Trägermaterial darunter zu sehen bekommen. Ich verwendete Flakes mit Alu als Trägermaterial.
Flakes in Klarlack gemischt neigt beim Lackieren zu verklumpen, wenn man ungewollt zuviel Klarlack aufträgt- das passiert sehr schnell und damit ist die gesamte Lackierung vermasselt und man muss alles abschleifen.
Ich entschied mich also für eine andere Technik.
Trotzdem passierte mir ein gravierender Fehler. Naß-in-Naß Abschlußklarlack mit 12 Schichten bei einer Umgebungstemperautr unter 18°C. Bei der zweiten Schicht waren die 15 Minuten Ablüftzeit nicht genügend, sodass nach dem Aushärten überall kleine Gaseinschlüsse zu sehen waren. Danach kamen viele Tage Schleifarbeiten und erneutes Beginnen mit den Arbeiten.
Irgendwann waren der Tank und die Seitendeckeln doch fertig und so steht die nächste Herausforderung an: Auspuffbau. Edelstahlrohre liegen bereit.
Ich wollte das Emblem nicht als fertigen Aufkleber kaufen, weil es nicht in der passenden Farbe gibt. Deshalb entschied ich mich, das Norton Logo zu lackiern. Die Anfertigung der Vektorschablone am besten mit Adobe Illustrator und nicht mit einem CAD Programm aus dem Maschinenbau/Architekturbereich.
Das Farbkonzept variierte ich noch leicht.
Viele Grüße
El