Mucks hat geschrieben:......Und dein restliches WD40 kannst du noch zum Griffe aufziehen benutzen!
Nope, Marijan.
Zum Aufziehen von Griff-, Fußrastengummis etc. nehme ich immer ganz normales Haarspray. Dann rutscht prima drauf, und nach einem halben Tag klebt es den Gummi schön fest.
Zurück zum Bastard.
Ich hab' heute noch a weng an den Sachen weiter gefummelt, nachdem die Tage auch mein 1/4" BSW-Gewindewerkzeug eingetrudelt ist. Weil bei den meisten Hockern die Ölpumpe auch mit Schrauben befestigt ist, wollte ich das auch machen.
Ergo Stehbolzen raus gedreht, und es kam, wie es kommen musste. Das Gewinde im Modergehäuse kam gleich mit.
1/4" BSW-Helicoils habe ich natürlich keine, ergo ist da jetzt ein UNC drin. Die Steigung ist eh gleich, ich hab' nur keine Ahnung, ob der abweichende Gewindewinkel da andere Einsätze wirklich fordert.
Egal, ich hab' drei lange Schrauben gekürzt, bei zweien ein BSW, bei einer ein UNC-Gewinde drauf geschnitten. Probemontage mit einem Ölpumpen-Dummy war erfolgreich. Sinnigerweise hat die UNC-Schraube einen anders aussehenden Kopp mit Edding-Markierung, damit das auseinanderzuhalten ist. Mal schauen, ob je mal jemand anders an dem Hocker schrauben wird. Und falls doch, wird er es merken und sich wundern, oder er wundert sich halt nicht und macht hinne.
Die Sumpfplatte mit der Ablassschraube baut auch höher als das originale Ding. Da sind jetzt 1/4"-UNF-Stehbolzen, crank case-seitig mit BSW-Gewinde drin. So gefällt das...
Wahrscheinlich ist das pissig mit der Unterscheidung UNC und BSW, aber es wundert mich schon, dass zum Beispiel SRM bei ihren Sumpfplatten immer UNC-Schrauben beipackt, obwohl sich die Gewinde erst ab 69 darauf geändert haben. Und ja, die entsprechenden Stehbolzen haben eine unterschiedliche parts-#.
Das muss eigentlich nicht sein, erstens verschraubt man sowas besser mit Stehbolzen, zweitens nimmt man die richtige Gewindenorm, selbst wenn das von der Steigung her passt. ...
Dann habe ich angefangen, das crank case durchzusehen und vor allem zu putzen. Das Ding ist wirklich ziemlich versifft, schlammige Ölablagerungen, und der Vorschrauber hatte eine ziemliche Affinität zu Curil T, die teutonische grüne Version von Hylomar.
Die Buchse des idler pinion ist lose gewesen, warum kann man sowas nicht einkleben, wenn dem so ist? Wenn Du Pech hast, dreht sich das Ding und schwupps bekommt die Achse kein Öl mehr über die normale Zulaufbohrung.
Dann bin ich noch auf etwas gestoßen, was ich sehr sehr interessant finde.
Bei den A 65 ist es ja so, dass die IME ziemliche Nockenwellenfresser sind. Die ollen A7/A10 hatten einen Trog, in den die Nocke beim Drehen eintauchen und dann immer etwas Öl mitnimmt. Der Goldstar-Klaus ist da immer ziemlich stolz drauf.
Vielleicht erinnert Ihr Euch an mein diesbezügliches Wehklagen und den Neid darüber.
Bei den A65 gibbet diesen Trog nicht mehr, die Nocke bekommt nur Schleuderöl von der Kurbelwelle und die Sauce, die aus dem Kopp mit dem kruden Splint abgezweigt wird und dann noch die Portion, die aus den hohlgebohrten rocker shaft der inlet rocker runter trielt.
Das pic ist von einem 65-iger Kurbelhaus
Entsprechend sehen die Nockenwellen oft aus, hier mal ein Beispiel:
Die Nocke ist eigentlich noch vergelcihsweise gut, es gibt auch welche, die
deutlich schlechter sind, und es können dann auch mal 2 oder 3 mm an der Nockenspitze fehlen.
Beim Zerlegen des Moders war mir schon aufgefallen, dass die Nocke des Bastards exzellent aussah, wirklich prima, keinerlei Laufspuren, keine Verfärbungen, keine Ausbrüche, als sei sie gestern eingebaut. Ich hatte schon sinniert, ob es vielleicht daran liegen könnte, dass zu Zeiten, als der Moder noch gelaufen ist, noch deutlich mehr Zink im Moderöl war und sie deshalb so gut aussieht.
Beim Putzen wurde es dann aber klar, woran das sehr wahrscheinlich liegen wird, sehet selbst:
Auf den ersten Blick schaut das so aus, als hätten die BSA-Mädels in ihrer Weisheit dieses nützliche Feature zumindest bei den ersten Mopeds mit eingebaut, es gab also zeitweise einen Trog an den A65.
Es ist ja auch so, dass das Kurbelhaus mit dem single bolt an den Moderplatten ja laut gängiger Meinung nur Vorserie war und nie ausgeliefert wurde. Das scheibt ja auch Pete Crawford in seinem
Buch.
Hehehehe, ich hatte regen Austausch mit ihm darüber und hab' ihm Phoddos von meinem Kurbelhaus (Moder-# 233)und auch von einem anderen BSA-Kollegen geschickt, der diese Befestigung (Moder-# 255) auch hat.
Ich frag' mal bei die Amis nach, ob denen da was bekannt wäre. Wie gesagt, mir war das vollkommen neu...
Der Trog ist nicht tief, wahrscheinlich touchieren nur die Nockenspitzen. Wenn das bottom end wieder zusammen ist, wird das ausprobiert.
Was mich aber jetzt doch a weng nervös macht, das ist die Frage, ob der Platz reicht für die Stahlpleuel. Nicht dass die da am Trog anstehen. Versuch macht aber kluch.
Die Welle sollten Montag oder Dienstag fertig werden beim Schleifen. Leider leider haben die Jungs, die das erste Untermaß auf die Hubzapfen drauf geschliffen haben, die Radienangabe am Übergang zur Wange nicht beachtet. Wobei, die Welle ist ja damit gelaufen, der Schleifer macht das Beste draus, was geht.
Im schlimmsten Falle bricht die Welle am Hubzapfen ab.
Sooooo, das war es für heute.
Schöne Grüße
Ph.