A65 Star Bastard

Baust Du noch oder fährst Du schon?
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Mucks hat geschrieben:Lieber Freund! Hat er die schon getestet und fertigt er die noch? ...
Jepp, das ist er, ohne Frage.

Zwei der Pleuelsätze sind in Betrieb, AFAIK.

Grüße

Ph.
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Soooo... Ich hab' heute wenig an dem Bastard getan, nur a weng sortiert und gekramt.

Und die Waage rausgeholt. Der Unterschied gewichtsmäßig für die Pleuel sind 90 gr. Klaro, im Wesentlichen kommt es auch auf die Massenverteilung an, aber das wird der Barysch raus wiegen, wenn der Kram dann bei ihm ist.

Bild

Bild

Die +.020"-Kolben kamen dann auch noch en passant auffe Waage, sie sind absolut gleich schwer, 319 gr ohne Kolbenbolzen, Clips und Kolbenringe. :mrgreen:

Se Nü wurde noch geplündert, der Kettenschutz, der seinerzeit mit dem Blitz mitkam, wohnt jetzt hier. Se Nü wollte den in Chrom haben, und so ward es dann auch.

Der Kettenschutz ist ein originaler und passt schön auf die späte Schwinge, derer es wegen der QD-Nabe bedarf.

Bild

Aber so richtig weiter geht jetzt nichts mehr, bis die ganzen Butzen wie Strahler und Motoreninstandsetzer wieder aufmachen. :pfeiffen:

Schöne Grüße

Ph.
Stephan
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Stephan »

Hallo Phil,

es ist wirklich ein Vergnügen diesen Bericht zu lesen! Danke für die vielen Informationen und Anregungen.


Von der anderen Rheinseite ;)
Bin ich ölig, bin ich fröhlich
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T140-Oli
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von T140-Oli »

90 g Unterschied bei nicht mal 500 g Gesamtgewicht sind aber mächtig viel, oder? Ich dachte immer, da geht es um einzelne Gramm, die man versucht auszugleichen.

Guten Rutsch!
Oli
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Tim
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Tim »

T140-Oli hat geschrieben:90 g Unterschied bei nicht mal 500 g Gesamtgewicht sind aber mächtig viel, oder?
Solange Phil nicht auf die Idee kommt, auf der einen Seite Stahl- und auf der anderen Alu-Pleuel fahren zu wollen, ist das wohl eher zweitrangig.... :mrgreen:


Tim
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T140-Oli
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von T140-Oli »

Ohmann, jeder blamiert sich so gut er kann - und ich kann's gut [emoji846].

Hab die Bilder gar nicht näher angesehen und gedacht, es gehe um die Differenz der zwei zum Einbau vorgesehenen Stahl-Pleuel.

Grüße
Oli
T140E (1978), TR6C (1967), Warmduscher
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Uli
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Uli »

Wobei die 90 g mehr als die originalen auch nicht wenig sind.
Da muss wohl der Schwung schon geeignet sein, um das rauszuwuchten ohne mit Lemmium-Stopfen rumzuzaubern.
Also schon 180 g insgesamt.
Ich bin grad am selben Thema... :-k
Das alte Stahl-vs.-Alu-Thema.
"Pure Vernunft darf niemals siegen!"
Tocotronic
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Uli hat geschrieben:...Da muss wohl der Schwung schon geeignet sein, um das rauszuwuchten ohne mit Lemmium-Stopfen rumzuzaubern.
...
Ich bin grad am selben Thema... :-k
Das alte Stahl-vs.-Alu-Thema.
Das wird sich schon ausgehen mit der Wuchterei, da bin ich optimistisch. Der alte Schwung ist ganz massiv und durchgängig in einer Breite. Bei den letzten Wellen, so wie an Jakobs Scrambler, ist der Schwung schon tailliert, da könnte es knapp werden.

Anbei ein pic von einer der Ni-Bros-Wellen, die auch auf Stahlpleuels umgewuchtet wurden. IIRC war da kein Wunder-Schwermetall nötig, nur eben viele Löcher.

Bild

Hüstel... Bei Deinen Erfahrungen gibt es nicht wirklich viel nachzudenken, Uli. :pfeiffen: Das ist doch ziemlich naheliegend, was Du tun könntest.

Grüße

Ph.
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Und weiter ging es heute...

Das inner timing cover und Anbauteile dazu waren heute inner Mache.

Wie schon früher gesagt, der Anschluss für die Tachowelle, die bei den ganz frühen A65 ja noch am Getriebe sitzt, war mit einem Stahlrundmaterial verschlossen. So richtig dicht war das nicht, Scheiße ausgesehen hat es auch.
Wie gemutmaßt und dem aufgepilzten Ende nach zu schließen, hat da so ein Vogel einfach einen Rundstahl reingekloppt und dabei auch noch einen, zum Glück aber kleinen und nicht dramatischen Riss im cover erzeugt. Innen Berge an Silikon, wie die Engländer sagen: gorilla snot. :mrgreen: :mrgreen:

Ich hab' den Deckel heiß gemacht wie Hulle, mit dem Dorn von hinten probiert zu klopfen, mit der Zange versucht zu drehen, aber nix, niggese, nada, niente.
Am Ende habe ich ein Loch in den Stopfen gebohrt, M6 reingeschnitten und nach einer Heißluftfönorgie das Ding dann mit dem Wichser rausbekommen. \:D/

Bild

Der Simmerring für die Einführung des Öls inne Kurbelwelle hatte irgendeiner wohl schon beim Aufstecken des covers verdorben.

Die Dichtlippe ist eingerissen, bzw. es fehlt ein Stück.

Bild

Es ist auch nicht gut gemacht, der eingeklebte Stift in der Kurbelwelle, wo der SiRi drauf läuft, hat eigentlich keine/kaum eine Fase, sondern ist eher scharfkantig. Da muss ich wohl mit der Feile dran rum schrappeln, sonst passiert bei der Neumontage der gleiche Scheiß.

Insofern könnte es durchaus sein, das der eher nicht so berauschende oder schlicht fehlende Öldruck in Kombination mit der mörtelalten Ölpumpe mit den schmalen Radels und Silikongeschmiere am oil manifold auch Gründe für die untermassigen Hubzapfen sein könnten. :-k

Die shafts vom kicker und vom gearchange quadrant sind bei den A65 immer ohne Abdichtung. Da suppt dann gerne mal Getriebeöl durch die Bohrungen im timing cover und sabbelt den Boden voll.

Die trusty old Myford hat jetzt zumindest in den kicker shaft eine Nut für einen O-Ring eingestochen. Das ging ganz gut, das hat nicht mal gerattert.

Bild

Bild

Bei der Schaltwelle bin ich gescheitert, die späteren shafts sind abgesetzt und im Gehäusebereich dicker. Die frühen haben durchgängig nur ein Maß von 1/2". Erstmal einen entsprechenden O-Ring auftreiben, und dann kommt die olle Myford wieder zum Einsatz.

So langsam geht es voran....

Schöne Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Mittwoch 6. Januar 2021, 22:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Leftie
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Leftie »

Hi Phil,
'gorilla snot', wieder was gelernt (https://www.ebay.de/itm/MOCO-DE-GORILA- ... 3976096946) - verspricht aber maximalen Halt :mrgreen: :mrgreen:
Was machst Du mit dem Riss - zuschweissen, oder gibt's da Alternativen?

Viel Erfolg noch, Gruss
Ralph
1973er Commando, 1991er BMW R80 :naja:
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bosn
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von bosn »

Gleithammer...es heist Gleithammer...tztz... O:)
Bos´n

Fahre Britische Motorräder! Rij engelse Motoren ! Kjor Engelsk !
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Sooooooo, Leute....

Neues vom Bastard. :mrgreen:

Gestern ging die Kurbelwelle zum Schleifen und das barrel zum Bohren/Honen. Die Kolbenhemden sind mit 2000-er Schmirgel abgezogen, das sieht seltsam aus, aber Kolben sind maßhaltig und haben keine signifikanten Riefen, durch den Einsatz der Schalle sind die auch picobello sauber.

Zum Kopp:

Die alten Köpfe bis 1965 haben kleinere Einlassventile, irgendwas um die 1.47" Tellerdurchmesser.

Der Peter Weigelt hatte keine kleinen Einlassventile mehr auf Lager....
Hmmmm... Weil aktuell werden die Dingers wohl nur von Hepolite aka Wassell verkauft. :facepalm2:
Dann habe ich übers Wochenende nochmal meine ganzen Kisten geflöht, die neue Teile beherbergen, die über die Jahre als Beifang eingetrudelt sind.

Und was sehen meine entzündeten Augen? Korrekt, die richtigen Einlassventile und die Auslassventile als NOS liegen da drin. ;-D ;-D ;-D

Bild

Das pic zeigt die Auslassventile hinten, dann die kleinen und ganz vorne die großen Einlassventile ab 1966 mal als Vergleich.

Ha, und zu allem Elend hat mich letzte Woche ein ganz lieber BI-Händler/Werkstattbetreiber angerufen und mir erzählt, er miste gerade seine Werkstatt und sein Teilelager von Überbleibseln der letzten Jahre aus. Er hätte wohl noch A65-Ventilführungen über.
Sein O-Ton: magste haben? Ansonsten fliegen sie in den Schrott.
Vorhin kam das Paket bei mir an, ein Satz Führungen in Standard und ein Satz in +.001". \:D/

Mein Dank wird den Kollegen für immerdar verfolgen... =D> =D> =D>

Es wird nun wohl der Kopp aus dem Fundus werden, der ist pfenniggut, alle Rippen dran, die Gewinde in Schuss, aus dem Bauch raus sind die Sitze nie gefräst worden...
A weng korrodiert in einer Kalotte, der wird mit Glas gestrahlt, dann schauen wir weiter.
Einzig müssten die hinteren Bolzen auf 3/8" aufgebohrt werden, weil das barrel ja ein neueres ist. Alles lösbar...

Ich hab' die letzten Tage immer wieder über die Ölpumpe nachgedacht.

Weil das Ding ja einen end feed-Moder hat, brauche ich die große Pumpe von SRM ja eigentlich nicht. Die Pumpe muss einzig nur die Pleuels versorgen, Hauptlagerbuchse ist ja nicht mehr. Was da zuviel an Menge gefördert wird, erhöht nur den Druck, und das OPRV spritzt das dann ungenutzt in den Sumpf ab.

Ich hab' noch eine ganz gute D-Pumpe aus dem Zinkdruckguss-Zeuch whatsoever, und eine weitere D-Pumpe aus Beifang lag auch noch rum.

Die D-Pumpen sind ganz gut, die haben dowels, die den Pumpenhals am Hauptkörper führen/radial fixieren, nicht nur über die Schrauben. Auf der Primärseite haben die D-Pumpen schon 8 mm (wahrscheinlich halt 5/16") Räder, die Sekundärseite hat 11 mm (okay, wahrscheinlich 7/16") Räder. Die danach kamen sind AFAIK nur noch die DD-Pumpen aus dem Druckgusszeuch und danach die Gusseisenpumpen. Die haben beide größere Radels primärseitig 8,5 mm, sekundärseitig knapp 15 mm.
Das macht für die Versorgung kaum einen Unterschied, nur pumpen die halt einen vollgelaufenen Moder etwas schneller leer.

Bild

Bild

Die Pumpe hakte deutlich, aber mal reinzuschauen schadet ja nicht. Normalerweise schaue ich mir immer zuerst die Rückseite der Pumpe an, das Zinkzeuch kriecht a weng, und die Rückseite wird zart konkav, die hohen Stellen sind an den Stehbolzen. Dicke Glasplatte, 1000-er Schmirgel, WD 40 (nur dafür taucht das Zeug) und eine Viertelstunde später ist das dann auch wieder plan.

Bild

Hier sieht man die Sekundärradels und die leicht eingelaufene Endplatte.

Bild

Bild

Das ist der Körper der Pumpe, die Primärseite nebst dem Halsstück mit den fuzzelig kleinen dowels.

Bild

Blöderweise kriecht das Material auch am Body und am Hals, sprich die Teile sind nicht mehr wirklich plan nach der Zeit. Also wieder auf die Glasplatte und abgezogen die Teile.

Dann den ganzen Schmodder in die Schalle, richtig sauber machen.
Et voilà:

Bild

Bild

An der Endplatte sind zwar noch zarte Spuren von den Radels zu sehen, das stört aber nicht weiter. Sekundärseitig ist das nicht so wichtig, da ist nach dem initialen Leerpumpen nach dem Anstarten eh immer Luft mit dabei.

Und ist sie nun, zusammengebaut in all ihrer Pracht und Herrlichkeit.

Bild

B wie Bastard... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Bild

Sie läuft schön gleichmäßig, satt und ohne zu haken.

Anbei noch ein abschreckendes Beispiel in Zusammenhang mit A65-Ölpumpen. Das Ding ist mal Beifang gewesen.

Bild

Das war/ist eine DD-Pumpe, ja genau die mit den größten Radels, wo irgendein Honk versucht hat, den inner timing cover abzubauen, ohne vorher den DZM-Antrieb aus selbigem auszubauen. :shock: :shock:

Nicht genug, wenn der cover nicht runter gehen will, dann liegt das ja ganz bestimmt an dem brätischen G'lump', und man muss da einfach etwas brachialer ran gehen. So nach dem Motto: wenn es mit Gewalt nicht kaputtgehen will, dann muss man mehr Gewalt aufbringen. :facepalm2: :facepalm2: :facepalm2:

Der Hals hat das nicht überstanden, der ist aufgerissen. Ein Fall für die Tonne.

Ich hab' aufgegeben, einen Hals zu suchen, die gibbet nicht. Ergo ist der Rest der Pumpe auch nutzlos.

Schöne Grüße

Ph.
Zuletzt geändert von Phil am Montag 11. Januar 2021, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Mucks
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Mucks »

Dann bin ich jetzt ja auch wieder glücklich ;-D
Schön das du den alten Klumpen noch verwenden konntest.
...Und dein restliches WD40 kannst du noch zum Griffe aufziehen benutzen!
Grüße,
Marijan
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Phil
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Phil »

Mucks hat geschrieben:......Und dein restliches WD40 kannst du noch zum Griffe aufziehen benutzen!
Nope, Marijan. [-X
Zum Aufziehen von Griff-, Fußrastengummis etc. nehme ich immer ganz normales Haarspray. Dann rutscht prima drauf, und nach einem halben Tag klebt es den Gummi schön fest.

Zurück zum Bastard.

Ich hab' heute noch a weng an den Sachen weiter gefummelt, nachdem die Tage auch mein 1/4" BSW-Gewindewerkzeug eingetrudelt ist. Weil bei den meisten Hockern die Ölpumpe auch mit Schrauben befestigt ist, wollte ich das auch machen.

Ergo Stehbolzen raus gedreht, und es kam, wie es kommen musste. Das Gewinde im Modergehäuse kam gleich mit. :facepalm2: :facepalm2: :facepalm2:

Bild

1/4" BSW-Helicoils habe ich natürlich keine, ergo ist da jetzt ein UNC drin. Die Steigung ist eh gleich, ich hab' nur keine Ahnung, ob der abweichende Gewindewinkel da andere Einsätze wirklich fordert.

Bild

Egal, ich hab' drei lange Schrauben gekürzt, bei zweien ein BSW, bei einer ein UNC-Gewinde drauf geschnitten. Probemontage mit einem Ölpumpen-Dummy war erfolgreich. Sinnigerweise hat die UNC-Schraube einen anders aussehenden Kopp mit Edding-Markierung, damit das auseinanderzuhalten ist. Mal schauen, ob je mal jemand anders an dem Hocker schrauben wird. Und falls doch, wird er es merken und sich wundern, oder er wundert sich halt nicht und macht hinne. :mrgreen:

Bild

Die Sumpfplatte mit der Ablassschraube baut auch höher als das originale Ding. Da sind jetzt 1/4"-UNF-Stehbolzen, crank case-seitig mit BSW-Gewinde drin. So gefällt das...

Bild

Wahrscheinlich ist das pissig mit der Unterscheidung UNC und BSW, aber es wundert mich schon, dass zum Beispiel SRM bei ihren Sumpfplatten immer UNC-Schrauben beipackt, obwohl sich die Gewinde erst ab 69 darauf geändert haben. Und ja, die entsprechenden Stehbolzen haben eine unterschiedliche parts-#.

Das muss eigentlich nicht sein, erstens verschraubt man sowas besser mit Stehbolzen, zweitens nimmt man die richtige Gewindenorm, selbst wenn das von der Steigung her passt. ... :pfeiffen:

Dann habe ich angefangen, das crank case durchzusehen und vor allem zu putzen. Das Ding ist wirklich ziemlich versifft, schlammige Ölablagerungen, und der Vorschrauber hatte eine ziemliche Affinität zu Curil T, die teutonische grüne Version von Hylomar.

Die Buchse des idler pinion ist lose gewesen, warum kann man sowas nicht einkleben, wenn dem so ist? Wenn Du Pech hast, dreht sich das Ding und schwupps bekommt die Achse kein Öl mehr über die normale Zulaufbohrung.

Bild

Dann bin ich noch auf etwas gestoßen, was ich sehr sehr interessant finde.

Bei den A 65 ist es ja so, dass die IME ziemliche Nockenwellenfresser sind. Die ollen A7/A10 hatten einen Trog, in den die Nocke beim Drehen eintauchen und dann immer etwas Öl mitnimmt. Der Goldstar-Klaus ist da immer ziemlich stolz drauf.
Vielleicht erinnert Ihr Euch an mein diesbezügliches Wehklagen und den Neid darüber.

Bei den A65 gibbet diesen Trog nicht mehr, die Nocke bekommt nur Schleuderöl von der Kurbelwelle und die Sauce, die aus dem Kopp mit dem kruden Splint abgezweigt wird und dann noch die Portion, die aus den hohlgebohrten rocker shaft der inlet rocker runter trielt.

Das pic ist von einem 65-iger Kurbelhaus

Bild

Entsprechend sehen die Nockenwellen oft aus, hier mal ein Beispiel:

Bild

Die Nocke ist eigentlich noch vergelcihsweise gut, es gibt auch welche, die deutlich schlechter sind, und es können dann auch mal 2 oder 3 mm an der Nockenspitze fehlen.

Beim Zerlegen des Moders war mir schon aufgefallen, dass die Nocke des Bastards exzellent aussah, wirklich prima, keinerlei Laufspuren, keine Verfärbungen, keine Ausbrüche, als sei sie gestern eingebaut. Ich hatte schon sinniert, ob es vielleicht daran liegen könnte, dass zu Zeiten, als der Moder noch gelaufen ist, noch deutlich mehr Zink im Moderöl war und sie deshalb so gut aussieht.

Beim Putzen wurde es dann aber klar, woran das sehr wahrscheinlich liegen wird, sehet selbst:

Bild

Auf den ersten Blick schaut das so aus, als hätten die BSA-Mädels in ihrer Weisheit dieses nützliche Feature zumindest bei den ersten Mopeds mit eingebaut, es gab also zeitweise einen Trog an den A65.

Es ist ja auch so, dass das Kurbelhaus mit dem single bolt an den Moderplatten ja laut gängiger Meinung nur Vorserie war und nie ausgeliefert wurde. Das scheibt ja auch Pete Crawford in seinem Buch.
Hehehehe, ich hatte regen Austausch mit ihm darüber und hab' ihm Phoddos von meinem Kurbelhaus (Moder-# 233)und auch von einem anderen BSA-Kollegen geschickt, der diese Befestigung (Moder-# 255) auch hat. :mrgreen: :mrgreen:

Ich frag' mal bei die Amis nach, ob denen da was bekannt wäre. Wie gesagt, mir war das vollkommen neu...

Der Trog ist nicht tief, wahrscheinlich touchieren nur die Nockenspitzen. Wenn das bottom end wieder zusammen ist, wird das ausprobiert.

Was mich aber jetzt doch a weng nervös macht, das ist die Frage, ob der Platz reicht für die Stahlpleuel. Nicht dass die da am Trog anstehen. Versuch macht aber kluch. :-k :-k

Die Welle sollten Montag oder Dienstag fertig werden beim Schleifen. Leider leider haben die Jungs, die das erste Untermaß auf die Hubzapfen drauf geschliffen haben, die Radienangabe am Übergang zur Wange nicht beachtet. Wobei, die Welle ist ja damit gelaufen, der Schleifer macht das Beste draus, was geht.

Im schlimmsten Falle bricht die Welle am Hubzapfen ab.

Sooooo, das war es für heute.

Schöne Grüße

Ph.
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Goldstar
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Re: A65 Star Bastard

Beitrag von Goldstar »

Was mich aber jetzt doch a weng nervös macht, das ist die Frage, ob der Platz reicht für die Stahlpleuel. Nicht dass die da am Trog anstehen. Versuch macht aber kluch. :-k


Nein, es gibt da keine Probleme mit den Stahlpleuls, auch bei der A10 nicht :mrgreen:

Nur wenn man Megacycle Nocken verbauen will, die es ja fast seienmäßig für die A65 gibt, da muß der Trog wegen den deutlich höheren Hubes aufgespindelt werden, weil die Nocke sonst nicht reinpasst.

Gruß Klaus
If you think, everything is under control, you are not fast enought.
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