BREXIT
Re: BREXIT
Jo Uli, das Thema ist wirklich ein dichtes Minenfeld. Ich lebe seit 1993 in Sachsen, bin als leitender Bediensteter in einer Landkreisverwaltung sehr nahe dran an der Problematik und musste auch schon einige grundsätzliche Diskussionen führen. Da ich die Meinung von Tim teile, wird das leider manchmal sehr persönlich. Dabei kann ich es durchaus nachvollziehen, dass viele meiner Mitbürger Unbehagen umtreibt. Klar ist der Anteil der Flüchtlinge im Freistaat Sachsen insgesamt gering, aber wenn man zum Beispiel in ländlich geprägten Ortsteilen mit 200 Einwohnern 500 Flüchtlinge unterschiedlicher Nationen und Religionen in einem ehemaligen Baumarkt einpfercht, ist der subjektive Eindruck eben ein anderer.
Die Grenze der sachlichen, auch hitzigen Diskussion ist für mich aber erreicht, wenn die "Argumente" menschenverachtend werden. Wer eine "Festung Europa" bauen will und offenbar kein Problem damit hat, dass ganze Familien, die Krieg und existenzbedrohende Armut zur Flucht treibt, im Mittelmeer ersaufen oder in erbärmlichen Lagern in Italien, Griechenland oder der Türkei vor sich hinvegetieren, ist mir schlichtweg unsympathisch. Dazu muss er auch kein "Nazi" sein. Zur Lösung des Problems haben diese Leute ja auch nüscht Konkretes vorzutragen.
Genau das ist es auch (um beim Thema zu bleiben), was mich am BREXIT stört. Statt zu versuchen, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern, macht man sich unsolidarisch vom Acker. Nützt aber nix. Klimabedingte Wüsten, steigende Meeresspiegel, Bevölkerungsexplosion, endliche Rohstoffe, durchgeknallte Islamisten - diese Probleme werden sich auch in Zukunft nicht in Luft auflösen.
Okay, nach mir die Sintflut ist natürlich auch ein Weg.
Zorniger Gruß
Piddie
Die Grenze der sachlichen, auch hitzigen Diskussion ist für mich aber erreicht, wenn die "Argumente" menschenverachtend werden. Wer eine "Festung Europa" bauen will und offenbar kein Problem damit hat, dass ganze Familien, die Krieg und existenzbedrohende Armut zur Flucht treibt, im Mittelmeer ersaufen oder in erbärmlichen Lagern in Italien, Griechenland oder der Türkei vor sich hinvegetieren, ist mir schlichtweg unsympathisch. Dazu muss er auch kein "Nazi" sein. Zur Lösung des Problems haben diese Leute ja auch nüscht Konkretes vorzutragen.
Genau das ist es auch (um beim Thema zu bleiben), was mich am BREXIT stört. Statt zu versuchen, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern, macht man sich unsolidarisch vom Acker. Nützt aber nix. Klimabedingte Wüsten, steigende Meeresspiegel, Bevölkerungsexplosion, endliche Rohstoffe, durchgeknallte Islamisten - diese Probleme werden sich auch in Zukunft nicht in Luft auflösen.
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Piddie
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Re: BREXIT
Das ist ein interessanter Punkt, denn der guten alten Erde ist es im Zweifel scheißegal, ob die Menschen/Menschheit, die dann zugrunde gehen durchgeknallte Islamisten, übersättigte Amerikaner, verblödete englische Nationalisten oder sonstwer sind. Was die Leute endlich mal kapieren müssen ist, dass für die kleinkarierten Scheißdiskussionen über Religion, Rassen, Länder, Meinungen keine Zeit mehr ist....Piddie hat geschrieben: Genau das ist es auch (um beim Thema zu bleiben), was mich am BREXIT stört. Statt zu versuchen, die Herausforderungen gemeinsam zu meistern, macht man sich unsolidarisch vom Acker. Nützt aber nix. Klimabedingte Wüsten, steigende Meeresspiegel, Bevölkerungsexplosion, endliche Rohstoffe, durchgeknallte Islamisten - diese Probleme werden sich auch in Zukunft nicht in Luft auflösen.
Okay, nach mir die Sintflut ist natürlich auch ein Weg.
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Piddie
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Re: BREXIT
Euren letztgesagten Beiträgen kann ich nur voll beipflichten ! Nationalstaaterei ist im Zeichen der gemeinsamen weltweiten Probleme passe !! Gruss Micha
Velocette MOV 1935, Velocette MAC 1948, Triumph Thunderbird Renngespann 1950, Triumph Tiger T110 1954, Triumph Thunderbird 6T 1956, Triumph Bonneville T140E 1981
Re: BREXIT
Ich gebe allen Recht auch Tim. Ich bin von meiner Gesinnung auch eher links orientiert. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass eine mehr rechts orientierte Gesinnung in Deutschland nicht verboten ist und früher sogar von Parteien wie der CDU bedient wurde. Das heißt, dass man auch für diese Leute eine Politik machen muss. Mittlerweile sind aber alle Parteien eher linkslastig und diese Bürger fühlen sich nicht mehr vertreten. Unsere Politik hat den Fehler gemacht, diese Leute der AFD zu überlassen.
Und zum Thema Flüchtlinge, Frau Merkel unterstützt doch weiterhin die Politik (besonders international), die überhaupt erst zu diesen Zuständen geführt hat. Wie ist denn der Deal mit Erdogan einzuschätzen ?
Natürlich hat man in einer Gemeinschaft wie der EU eher die Möglichkeit, die Probleme dieser Welt zu lösen. Aber das passiert ja nicht, sondern eher das Gegenteil. Diese Probleme enstehen doch gerade durch wirtschaftliche Interessen. Solange wir wirtschaftlich die Hauptnutzniesser dieser Gemeinschaft sind, kann man natürlich leicht die Vorteile hervorheben. Aber leider ist das nicht nachhaltig.
Es sind viele Fehler seitens der Regierung(en) gemacht worden und werden auch weiterhin gemacht. Das es zu dem Brexit gekommen ist, ist traurig. Aber vielleicht nimmt man das endlich mal zum Anlass eine etwas nachhaltigere Politik zu betreiben.
Und zum Thema Flüchtlinge, Frau Merkel unterstützt doch weiterhin die Politik (besonders international), die überhaupt erst zu diesen Zuständen geführt hat. Wie ist denn der Deal mit Erdogan einzuschätzen ?
Natürlich hat man in einer Gemeinschaft wie der EU eher die Möglichkeit, die Probleme dieser Welt zu lösen. Aber das passiert ja nicht, sondern eher das Gegenteil. Diese Probleme enstehen doch gerade durch wirtschaftliche Interessen. Solange wir wirtschaftlich die Hauptnutzniesser dieser Gemeinschaft sind, kann man natürlich leicht die Vorteile hervorheben. Aber leider ist das nicht nachhaltig.
Es sind viele Fehler seitens der Regierung(en) gemacht worden und werden auch weiterhin gemacht. Das es zu dem Brexit gekommen ist, ist traurig. Aber vielleicht nimmt man das endlich mal zum Anlass eine etwas nachhaltigere Politik zu betreiben.
Re: BREXIT
Natürlich muss man sich dagegen stellen und seine Meinung dazu sagen. Es bringt aber nichts da gleich persönlich zu werden, das ist auch keine Lösung. Oft werden einfach Redewendungen gedankenlos übernommen und in Wirklichkeit sind die Leute garnicht so rechts eingestellt. Diese harte Konfrontation führt ja nur dazu, dass Leute die vorher vielleicht gemäßigt waren immer weiter in die rechte Ecke gedrängt werden. Irgendwann gewinnt diese Ecke dann immer mehr an Raum.Tim hat geschrieben: Wer rechte Parolen von sich gibt, muss damit rechnen, dass er als rechts eingestuft wird. Und vieles, was ich in dieser Diskussion (nicht hier im Forum ....) gelesen haben, sind schlicht rechte Parolen. Wenn die NPD (und später nahezu wortgleich die AfD) plakatiert "Wir sind nicht das Sozialamt der Welt", ist das für mich nunmal exakt der Gedanke, um den es ursprünglich in diesem Teil des Threads ging. Und dieser Gedanke ist IMHO eben sehr kurzsichtig, weswegen ich mir noch lange nicht unterstellen lassen, mich nicht um Recht und Gesetz zu scheren.
Leider gibt es nicht viel Alternativen. Mal von den politischen Aussagen abgesehen, ist die Zeitung ja nicht so schlecht.
- sparifankerl
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Re: BREXIT
Ich hätte da mal nen Vorschlag zur Neuorganisation der EU:
Und in dem gleichen Aufwasch wird dann Great Britain zu Little Britain umbenannt.
Lustig (oder auch nicht) finde ich ja, daß Johnson, der die Karre jetzt maßgeblich mit in den Dreck gefahren hat plötzlich nicht mehr mitspielen will und die Drecksarbeit anderen überlässt.
Und in dem gleichen Aufwasch wird dann Great Britain zu Little Britain umbenannt.
Lustig (oder auch nicht) finde ich ja, daß Johnson, der die Karre jetzt maßgeblich mit in den Dreck gefahren hat plötzlich nicht mehr mitspielen will und die Drecksarbeit anderen überlässt.
Italy meets UK oder Der Trend geht zum Drittmotorrad....
* Ducati Monster 1000 S i.e. Bj. 2005 * Ducati Multistrada 1000 S i.e. Bj. 2005 * Triumph Bonneville T120R Bj. 1966 *
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- Tim
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Re: BREXIT
Die politischen Offenbarungseide da drüben nach dem Brexit sind insgesamt sehr bemerkenswert. Ganz offensichtlich haben nicht mal die Befürworter mit dem Ergebnis gerechnet und müssen jetzt leider zugeben, dass sie nicht wissen, wie sie die Kuh wieder vom Eis bekommen.sparifankerl hat geschrieben:Lustig (oder auch nicht) finde ich ja, daß Johnson, der die Karre jetzt maßgeblich mit in den Dreck gefahren hat plötzlich nicht mehr mitspielen will und die Drecksarbeit anderen überlässt.
Es wär zum Lachen, wenn's nicht so traurig wär...
Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
1968 Lotus Elan+2-1997 Lotus Elise S160-1999 Lotus Elise
Parts falling of these vehicles are of the finest Angloamerican craftsmanship!
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Re: BREXIT
Hi Tim,
nur ganz kurz, ich möchte mich deinen Ausführungen vollumfänglich anschliessen, Danke dafür !
Manchmal tut es echt gut, zu sehen, dass man nicht allein ist auf weiter Flur....
Gruss,
Mateo (heute mit Bonny auffe Arbeit, das tut auch gut....)
nur ganz kurz, ich möchte mich deinen Ausführungen vollumfänglich anschliessen, Danke dafür !
Manchmal tut es echt gut, zu sehen, dass man nicht allein ist auf weiter Flur....
Gruss,
Mateo (heute mit Bonny auffe Arbeit, das tut auch gut....)
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Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist !!!
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- jan
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Re: BREXIT
Uiuiui - manchmal ist es gar nicht schlecht, `ne Woche in Urlaub zu sein und nix mitzukriegen...
Zu der ganzen Brexit-Diskussion kann ich nix beisteuern, da fehlt mir der Durchblick. Und irgendwie habe ich auch gar keine richtige Lust, mir den zu verschaffen.
Zu der Migrations-, Asylanten- und sonstwas-Diskussion aber noch ein paar ganz grundsätzliche Anmerkungen: Die Bereitschaft, ausländische Flüchtlinge aufzunehmen, und das Grundrecht auf Asyl gehören zu den vornehmsten Errungenschaften einer (unserer?!) Zivilgesellschaft.
Vor 75, 80 Jahren sind Tausende und Zehntausende von Deutschen in aller Herren Länder, vor allem in die USA, gegangen, weil ihnen in Deutschland der Boden unter den Füßen zu heiß wurde. Und sie sind dort willkommen geheißen, aufgenommen, durchgefüttert und in Lohn und Brot gebracht worden. Allen voran Kulturgrößen und Nobelpreisträger wie Bertolt Brecht, Thomas Mann, Detlef Sierck (später: Douglas Sirk), Marlene Dietrich und viele andere. Was unterschied die von den heutigen Flüchtlingen aus Syrien und anderen, vor allem nordafrikanischen Staaten? - Nix!! (Bloß nannte man das damals "ins Exil gehen".)
Etliche Millionen mehr wären damals gerne auch ins Exil gegangen, die hat man aber vorher vergast, totgeschlagen und erschossen (wenn sie nicht vorher schon in irgendeinem Ghetto verhungert, verdurstet oder an irgendeiner Seuche krepiert sind). DAS ist der Grund dafür, warum speziell wir Deutschen auch heute noch in der Pflicht stehen. Das Totschlage-Argument "Irgendwann muss das mal vorbei sein, wir alle gehören dieser Generation ja nicht mehr an" zählt in diesem Kontext nicht. Lehren aus der Geschichte sind zeit- und generationenlos, und auch wir Jungen bleiben in der Pflicht.
Von wegen "Gnade der späten Geburt"...
Den Flüchtlingen aus Syrien und anderen Ländern entgegenzuhalten, sie mögen doch bitte bei sich zuhause für bessere Verhältnisse sorgen, anstatt einfach wegzulaufen, ist angesichts von staatlichen Fassbomben auf Wohnviertel, IS-Terror, widerstreitenden Warlords und sich gegenseitig bekämpfenden Rebellengruppen einfach nur Schwachsinn. Hätten Juden, Zigeuner, Homosexuelle, "Politische" und alle anderen Verfolgten im 3. Reich auch gegen SA, SS, Gestapo und das ganze andere Nazi-Pack mit etwas mehr gutem Willen "bessere Verhältnisse schaffen" können?!!
Und deswegen stünde es der deutschen Politik wie auch der deutschen Zivilgesellschaft gut zu Gesichte, das "Wir schaffen das!" von (der anderen) Mutti noch viel konsequenter durchzuziehen als bisher. In letzter Konsequenz müsste man sogar den schäbigen Erdogan-Deal aufkündigen und als Beispiel vorangehen, auf die Gefahr hin, kurzfristig auch 2 oder 3 oder 4 Millionen Flüchtlinge beherbergen zu müssen. DAS würde Zugzwang auf die anderen EU-Staaten bewirken!
Geld genug dafür ist da, Schäuble kann sich von mir aus ruhig für ein paar Jahre von seiner "schwarzen Null" verabschieden. Dass man in den täglichen Abläufen vieles organisatorisch deutlich besser machen müsste als bisher, ist unbestritten: Asylanträge schneller bearbeiten, eine eindeutige Registrierung aller Ankömmlinge bewerkstelligen, würdige und angemessene Unterkünfte bereitstellen, Sprachkenntnisse vermitteln, Jobs organisieren... - da gibt es noch unendlich viel zu tun. Und natürlich müssen Straftäter verfolgt und belangt werden. Und wer aus rein wirtschaftlichen Gründen zu uns kommt, der möge nach Green-Card-Gesichtspunkten bewertet und ins Verdienen gebracht werden, damit der unsäglichen Diskussion um "Sozialschmarotzer" die Grundlage entzogen wird.
Aber das Boot ist eben noch nicht voll - und ist es auch nicht bei dem 1,5-Millionen-und-ersten Flüchtling, den man dann leider nicht mehr aufnehmen kann, weil er der erste oberhalb eines (willkürlich gesetzten) Kontingents ist. Das Grundrecht auf Asyl kennt keine Grenzen und keine Kontingente.
Im SPIEGEL war neulich übrigens ein hochinteressanter Artikel über die weltweiten Migrantenströme zu lesen - die noch nie in der Geschichte so niedrig waren wie in unserer heutigen Zeit, gerade was die Verhältnisse in Europa betrifft... manchmal sind nüchterne Fakten wohltuende Kost.
Cheers, Jan
Zu der ganzen Brexit-Diskussion kann ich nix beisteuern, da fehlt mir der Durchblick. Und irgendwie habe ich auch gar keine richtige Lust, mir den zu verschaffen.
Zu der Migrations-, Asylanten- und sonstwas-Diskussion aber noch ein paar ganz grundsätzliche Anmerkungen: Die Bereitschaft, ausländische Flüchtlinge aufzunehmen, und das Grundrecht auf Asyl gehören zu den vornehmsten Errungenschaften einer (unserer?!) Zivilgesellschaft.
Vor 75, 80 Jahren sind Tausende und Zehntausende von Deutschen in aller Herren Länder, vor allem in die USA, gegangen, weil ihnen in Deutschland der Boden unter den Füßen zu heiß wurde. Und sie sind dort willkommen geheißen, aufgenommen, durchgefüttert und in Lohn und Brot gebracht worden. Allen voran Kulturgrößen und Nobelpreisträger wie Bertolt Brecht, Thomas Mann, Detlef Sierck (später: Douglas Sirk), Marlene Dietrich und viele andere. Was unterschied die von den heutigen Flüchtlingen aus Syrien und anderen, vor allem nordafrikanischen Staaten? - Nix!! (Bloß nannte man das damals "ins Exil gehen".)
Etliche Millionen mehr wären damals gerne auch ins Exil gegangen, die hat man aber vorher vergast, totgeschlagen und erschossen (wenn sie nicht vorher schon in irgendeinem Ghetto verhungert, verdurstet oder an irgendeiner Seuche krepiert sind). DAS ist der Grund dafür, warum speziell wir Deutschen auch heute noch in der Pflicht stehen. Das Totschlage-Argument "Irgendwann muss das mal vorbei sein, wir alle gehören dieser Generation ja nicht mehr an" zählt in diesem Kontext nicht. Lehren aus der Geschichte sind zeit- und generationenlos, und auch wir Jungen bleiben in der Pflicht.
Von wegen "Gnade der späten Geburt"...
Den Flüchtlingen aus Syrien und anderen Ländern entgegenzuhalten, sie mögen doch bitte bei sich zuhause für bessere Verhältnisse sorgen, anstatt einfach wegzulaufen, ist angesichts von staatlichen Fassbomben auf Wohnviertel, IS-Terror, widerstreitenden Warlords und sich gegenseitig bekämpfenden Rebellengruppen einfach nur Schwachsinn. Hätten Juden, Zigeuner, Homosexuelle, "Politische" und alle anderen Verfolgten im 3. Reich auch gegen SA, SS, Gestapo und das ganze andere Nazi-Pack mit etwas mehr gutem Willen "bessere Verhältnisse schaffen" können?!!
Und deswegen stünde es der deutschen Politik wie auch der deutschen Zivilgesellschaft gut zu Gesichte, das "Wir schaffen das!" von (der anderen) Mutti noch viel konsequenter durchzuziehen als bisher. In letzter Konsequenz müsste man sogar den schäbigen Erdogan-Deal aufkündigen und als Beispiel vorangehen, auf die Gefahr hin, kurzfristig auch 2 oder 3 oder 4 Millionen Flüchtlinge beherbergen zu müssen. DAS würde Zugzwang auf die anderen EU-Staaten bewirken!
Geld genug dafür ist da, Schäuble kann sich von mir aus ruhig für ein paar Jahre von seiner "schwarzen Null" verabschieden. Dass man in den täglichen Abläufen vieles organisatorisch deutlich besser machen müsste als bisher, ist unbestritten: Asylanträge schneller bearbeiten, eine eindeutige Registrierung aller Ankömmlinge bewerkstelligen, würdige und angemessene Unterkünfte bereitstellen, Sprachkenntnisse vermitteln, Jobs organisieren... - da gibt es noch unendlich viel zu tun. Und natürlich müssen Straftäter verfolgt und belangt werden. Und wer aus rein wirtschaftlichen Gründen zu uns kommt, der möge nach Green-Card-Gesichtspunkten bewertet und ins Verdienen gebracht werden, damit der unsäglichen Diskussion um "Sozialschmarotzer" die Grundlage entzogen wird.
Aber das Boot ist eben noch nicht voll - und ist es auch nicht bei dem 1,5-Millionen-und-ersten Flüchtling, den man dann leider nicht mehr aufnehmen kann, weil er der erste oberhalb eines (willkürlich gesetzten) Kontingents ist. Das Grundrecht auf Asyl kennt keine Grenzen und keine Kontingente.
Im SPIEGEL war neulich übrigens ein hochinteressanter Artikel über die weltweiten Migrantenströme zu lesen - die noch nie in der Geschichte so niedrig waren wie in unserer heutigen Zeit, gerade was die Verhältnisse in Europa betrifft... manchmal sind nüchterne Fakten wohltuende Kost.
Cheers, Jan
May our engines never run out of oil, fuel and sparks!
Re: BREXIT
Hey Jan,
schön dass du wieder da bist..... ))
schön dass du wieder da bist..... ))
T140V und 955i Tiger
Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist !!!
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Re: BREXIT
ein tschechisches Blatt..
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Bos´n
Fahre Britische Motorräder! Rij engelse Motoren ! Kjor Engelsk !
Bike British ! Guida Inglese ! Roulez En Angelaise !
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- Uli
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- Wohnort: Südlicher als Süddeutschland - Bayern
Re: BREXIT
Tja, nun hat es heute ja auch her Majesty the Queen offiziös bestätigt.
Warum nicht gleich Rowan Atkinson?
Ich konnte nicht umhin...
Warum nicht gleich Rowan Atkinson?
Ich konnte nicht umhin...
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"Pure Vernunft darf niemals siegen!"
Tocotronic
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Re: BREXIT
Ist das cool Uli!
Tobi
"RACING IS LIFE. ANYTHING BEFORE OR AFTER IS JUST WAITING."
STEVE MC QUEEN
"RACING IS LIFE. ANYTHING BEFORE OR AFTER IS JUST WAITING."
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- Ralph G.Wilhelm
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- Registriert: Freitag 4. August 2006, 22:10
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Re: BREXIT
sorry Uli, aber ich konnt nicht anders : https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... ater&ifg=1
Work is the curse of the drinking classes (O.Wilde)
Re: BREXIT
Der arme Mini. Muss wieder herhalten...
Boris Johnson ist ja jetzt Premierminister, kann er ja mal zeigen, was er kann.
Wird bestimmt lustig.
Im Oktober (welches Jahr?) will er Grossbritannien (vielleicht bis dahin gar nicht mehr so gross) aus der EU geführt haben. Einen neuen , besseren, Deal will er bis dahin verhandelt haben , oder ohne Deal hart ausscheiden .
Auf den Kasper haben sie in Brüssel gewartet.
Gruss. Martin.
Boris Johnson ist ja jetzt Premierminister, kann er ja mal zeigen, was er kann.
Wird bestimmt lustig.
Im Oktober (welches Jahr?) will er Grossbritannien (vielleicht bis dahin gar nicht mehr so gross) aus der EU geführt haben. Einen neuen , besseren, Deal will er bis dahin verhandelt haben , oder ohne Deal hart ausscheiden .
Auf den Kasper haben sie in Brüssel gewartet.
Gruss. Martin.
Jung sein ist keine Frage des Alters.