Ketzerisches

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Domi-650SS
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Ketzerisches

Beitrag von Domi-650SS »

Was gibt's eigentlich dazu zu sagen? http://www.motorradonline.de/einzeltest ... 650/106120 Prädestiniert für einen Café-Racer :-k
Nicht British zwar aber...
Fritz
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Martin
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Martin »

Was es dazu zu sagen gibt? Na alles, was man zu einem Motorrad sagen kann.
Mir persönlich gefällt sie optisch, gefahren bin ich noch keine.
Aus der Nähe betrachtet ist es mir zu "unwertig", Großserie halt.
Es gibt einen großen Zubehörmarkt um sienach persönlichen Geschmack zu verändern.
Ich muss sie nicht haben, aber grundsätzlich ein interesantes Motorrad.
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Craig Vetter
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Rüdi
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Rüdi »

naja, man fragt sich aber, was sie kann, was eine alte Triumph nicht besser kann.
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Martin
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Martin »

Rüdi hat geschrieben:naja, man fragt sich aber, was sie kann, was eine alte Triumph nicht besser kann.
Wartungsfreiheit?
Wie gesagt, ich muss sie nicht haben. Aber automatisch schlecht ist die dadurch ja nicht.
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Rüdi
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Rüdi »

Wartungsfreiheit ?
Du meinst "Schrauberarmut" :ebiggrin:


Nein, schlecht ist sie sicher nicht.
In Schotten auf der Kawa-Präsentation sind wir immerhin bei ihr stehen geblieben und haben 2 sogar Fotos gemacht.
Das böde an den modernen Bikes ist halt, dass sie nicht mehr so gut klingen können wg. der neuen Vorschriften Geräusch & Abgas.
chinakohl
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Re: Ketzerisches

Beitrag von chinakohl »

Ey Leute, jetzt haltet aber mal die Füße still.

Was eine alte Triumph besser kann, als eine W 650?
Wenn man von den heutzutage üblichen Kriterien ausgeht, wahrscheinlich nix ( ausser dem Anspruch der Originalität und dem damit verbundenen "Charakter").

Zumindest vom fahrtechnischen dürfte diese der Triumph locker überlegen sein ( Bremsen, Fahrwerk, Fahrleistungen - zumindest im Verhältnis zum Krafstoffverbrauch - und nicht zuletzt die Zuverlässigkeit hinsichtlich größerer Wartungsintervalle).
Wenn jemand nur Motorrad- fahren möchte und weniger zum Schrauben neigt, ist die W 650 mit Sicherheit die bessere Wahl.

MfG
Arvid

P.s: Markenpatriotismuss in allen Ehren - trotzdem sollte man das absetzen der rosaroten Brille nicht vergessen.
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Rüdi
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Rüdi »

Jo, hab mal die rosarote Brille abgesetzt und ein bißchen im Fahrbericht der Kawa gelesen:
...215 kg, Ausgleichswelle, 2 Gleichdruckvergaser, (sparsamer???) im 4. und 5. Gang tut sie sich schwer, wird im 5. Gang richtig träge und hält nur mit Mühe die 160 km/h. Pendelt berechenbar bei hoher Geschwindigkeit, schaukelt berechenbar in schnellen Kurven, setzt offenbar schnell mit den Rasten auf.

Also bei aller Liebe, ohne rosarote Brille für die Kawa sehe ich ggü. meiner Commando (185kg, Verbrauch 4,5 l/100 - Vibrationen nicht störend spürbar,) oder ner gut laufenden Bonni keine Vorzüge. Ev. beim bremsen ... ja, wers braucht ... der kann sich den alten Engländer noch bremsenmässig aufrüsten, obwohl ich pers. mit der Commandobremse (zumind. im Solobetrieb) noch kein Manko verspürt habe. Hat dann aber immer noch mehr Sound, höhere Fahrleistungen, mehr Fahrspass, mehr Wertstabilität, anscheinend besseres Fahrwerk, bessere Optik, bessere Haptik...und für die Norton sprechend: sehr gute Ersatzteilversorgung (falls nötig - derzeit hat meine Norton 34 tkm auf der Uhr ohne nennenswerte Schäden )

Und bezgl. Wartungsintervall:
Ventilspielkontrolle ergab bisher noch keinen Einstellbedarf
MotorÖl wird mir immer bloss zu alt,
nach Umrüstung auf Boyer-Zündung Zündung wartungsfrei
Bremsbeläge vorn und hinten nach 24 tkm noch gut
Isolastic bin ich seit 24 tkm nicht mehr dran gewesen
Primärkette hat immer noch dasselbe Spiel wie vor 24 tkm =>nahezu wartungsfrei
Kupplung rutscht immer noch ab 160kmh wie vor 24 tkm :-#
hmm, was gäbs sonst noch ...
ok, Sekundärkette neu ca. alle 10 tkm, kostet aber dafür nur die Hälfte ggü der O-Ring-kette der Kawa

Aber stimmt schon,
wer nur fahren will, vorm Kickstarter Angst hat wie vor ner Giftschlange und die Kiste zum alljährlichen Ölwechsel und Reifendruckkontrolle zum Händler bringt, der ist sicher mit der Kawa besser bedient.
Zuletzt geändert von Rüdi am Dienstag 2. September 2014, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
chinakohl
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Re: Ketzerisches

Beitrag von chinakohl »

@ Rüdi

Jooo - Fahrbericht lesen und mit Eigenerfahrung vergleichen.
Solange du das Teil nicht selber gefahren hast, hinkt die Sache aber ein wenig. Laut damaligen Fahrberichten und Tests, ist meine Aprilia auch ein "Schei..bock" - komisch nur, das ich da andere Erfahrungen gemacht habe (und die damalig schlechte Beurteilung des Fahrzeugs so gar nicht nachvollziehen kann).

Allerdings gebe ich gerne zu, das ich auch noch keine W 650 gefahren habe. Aber wenn ihr meint, das so rollende Anachronismen aus GB immer noch die besten Bikes sind - okay, sei`s drum.
Um weiterhin aber eines klarzustellen: Ich bin kein "Fan" der Kawa und will auch keiner werden. Ich hab`aber auch die Erfahrung gemacht, das zwischen den Bikes der Baujahre aus denen die klassischen Briten stammen und modernen Bikes teils himmelweite Unterschiede bestehen (die modernen Dinger können vieles sehr viel besser - sehen zumeist aber beschi..ener aus, vom Klang ganz zu schweigen).

MfG
Arvid

P.s: Evtl. wäre ja ein Vergleich der W 650 mit dem "Original" aufschlussreich - am besten noch aus der Hand des gleichen Testers.
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Rüdi
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Rüdi »

nein, nein,
ich bin niemand der sagt, gestern war alles besser. Bin aber objektiv genug zu erkennen, dass nicht jeder Fortschritt auch zu einem besseren Ergebnis führt. Ich denke, den Vergleich mit der W650 braucht kein gut aufgebauter engl. Twin zu scheuen.

Und Köngiswelle in Ehren, technisch sicher eine nette Konstruktion, aber auch bei den grossen Ducatis hat die im Grunde nix gebracht. Ne Guzzi mit simplem Stosstangenmotor war meist schneller zu tunen.
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Re: Ketzerisches

Beitrag von chinakohl »

Nee, vergess`mal das tuning (und auch alle anderen Maßnahmen am Bike um seine Fahreigenschaften zu verbessern). Wenn vergleichen, dann "stock" vs. "stock".

Ich gehöre noch zur "alten Gattung" der Moppedfahrer (ich fahre nun bereits seit über 35 Jahren Motorrad) und habe meine Moppeds schon immer angekickt (weil meistens die Batterie zu "schwach" war und ich zu faul oder zu geizig um dem Abhilfe zu schaffen - wenn die Moppeds denn einen E- Starter hatten. Heutzutage haben sie ja zumeist eher keinen Kickstarter mehr ), aber die aktuell wieder auf den 2Rad - Spass reflektierende Gesellschaft möchte ein Bike mit klassischer Optik und dauerhaft funktionierender Technik der Moderne. Auf schrauben haben die doch gar keinen Bock - wenn sie`s denn überhaupt noch können.
Wenn du denen eine Ump oder eine Norton in die Finger drückst, "stehen" die doch fast an jeder Kreuzung hilflos in der Gegend `rum.

Allerdings, wie bereits gesagt, es kommt immer darauf an wie der Fahrer "gestrickt" ist. Genau das ist ja der Knackpunkt bei den Japsenbikes - die Japanesen haben es geschafft, Motorradfahren für jedermann möglich zu machen (das wesentliche Dinge dieser Beschäftigung bis zur Emotionlosigkeit "flachgebügelt" oder vereinfacht wurden, ist die Kehrseite)

MfG
Arvid
Zuletzt geändert von chinakohl am Dienstag 2. September 2014, 22:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Rüdi »

hast du schon Recht

bin da beim surven nach der Kawa W650 auf diesen Artikel gestossen und musste beim letzten Satz doch laut loslachen :lol:

http://www.motorradonline.de/einzeltest ... ang/519222


Und bzgl. der Königswelle will ich sagen, dass sie den techn. Vorteil ggü. der Stossstangensteuerung (mehr Leistungsausbeute durch höhere mögl. Drehzahlen) eigentlich nicht ausspielt, jedenfalls seinerzeit nicht bei der grossen Ducs und wohl auch nicht bei dieser Kawa. Aber n Schauglas drauf und schon gibts wieder was zu gucken - hat ja auch was.
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Re: Ketzerisches

Beitrag von chinakohl »

Ach, 50 PS ist doch völlig ausreichend.
Ausserdem hat der Motor mit unter 9 : 1 ein relativ niedriges Verdichtungsverhältniss - heb` das mal auf 9,5 : 1 an (was immer noch ein verträglicher Wert sein sollte).
Wie bereits gesagt mein derzeitiges Fahrzeug - mit 9,2 : 1 verdichtet, wassergekühlter 650er Einzylinder 5 Ventiler (DOHC, radiale Ventilanordnung) mit 2 Mikuni BST 33 Gleichdruckvergasern hat auch nur 49 PS.
Ein Forumskollege (aus einem anderen Forum) hat die Verdichtung angehoben und die Kanäle bearbeitet (nicht vergrössert - nur "entdrosselt") und zupp, geht die Luzie ab.

Aber bei knapp 170 Kg reichen 50 PS für ordentliche Fahrleistungen auf der Landstrasse durchaus (und auf der Bahn sind auch 170 km/h drin).
Meiner Überzeugung nach muss ein Mopped nicht immer 100 PS haben, wenig Gewicht und kurzer Radstand sind da für "aktives" fahren auch nicht zu verachten.
Also richtet sich das Angebot der W 650 doch eher an die Cruiser- Fraktion mit Anspruch an klassische Optik (wenn die schnell fahren, können sie ja keine Blümchen mehr während der Fahrt pflücken und werden an Eisdielen erst bemerkt, wenn sie schon "vorbei" sind).

MfG
Arvid
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Re: Ketzerisches

Beitrag von Se Nü »

ich hatte mal eine, etwa 5 Jahre lang oder so
Das Motorrad ist gutmütig, stabil und läuft 200.000 km mit minimalem Wartungsaufwand.
Es gibt sie schon in gutem Zustand ab 3.500€ in allen möglichen Ausbaustufen.
Ich habe sie deshalb damals gekauft, ich wollte sie frisieren :mrgreen: Dauernd dran rumgebastelt, mal Café Racer, mal Cruiser, alles mögliche dran und wieder ab. Technik war vollkommen nebensächlich, die lief immer.
Ich hab sie verkauft, war mir schraubtechnisch zu langweilig und auch zu klein.
Für jemanden der fahren will ist das eine absolute Kaufempfehlung! Das Ding macht wirklich viel Spaß - vorausgesetzt man hat noch was anderes zum Schrauben und ist nicht gerade ein Scheinriese - oder man will nicht mehr schrauben :zwinker:
Ideal zum touren in den Urlaub mit 180 cm Größe.
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Rev. SeNü
Ordained Dudeist Priest at Dudeism, the Church of the Latter-Day Dude
chinakohl
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Re: Ketzerisches

Beitrag von chinakohl »

Genau so habe ich diese Fahrzeug eingeschätzt.
Es gibt nun mal Leute, die wollen nicht schrauben ( die wollen nur fahren), aber auch das sind "Motorradfahrer" (und somit eine potentielle Kundschaft für die Motorrad- Industrie).

Was soll daran "schlecht" sein - letztendlich profitiert jeder Kradfahrer davon ( und wenn es nur durch die wachsende Akzeptanz für 2Rad- Fahrer ist. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war ich als Motorradfahrer in den Augen "Otto- Normalverbrauchers" ein Mobilist 2. Klasse).
Nicht, das mich dieses stören würde (wenn es immer noch so wäre), aber so kann ich auch mal mit verdreckter Hose, angeranzter Lederjacke und Insektenverschmiertem Helm in eine gastronome Lokalität gehen und werde trotzdem als Mensch wahrgenommen.

MfG
Arvid
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Re: Ketzerisches

Beitrag von RoadRocket »

@ arvid

amen. genau so sehe ich das auch.

gruss
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