Martin hat geschrieben:Dein Standpunkt ist ja gar nicht so sehr das Problem.
Sorry, für mich schon.
Mal ganz sachlich betrachtet: Ist der Motor wirklich so ein Rückschritt? Klar, Seitenventiler haben viele Nachteile, aber einen Vorteil: Versuch mal, in ein Okinaal-Federbett 1.4l Hubraum unterzubringen - SVs bauen ultrakompakt. Die Literleistungen von Flatheads haben sich material- und spritbedingt inzwischen locker verdoppelt, so ein Kiwi-Motor bringt wesentlich unangestrengter höhere Leistungen als ein okinaaler Atlas-Motor. Wenn man auf viel Drehmoment in niedrigen Drehzahlbereichen steht, hat der Motor also durchaus seine Berechtigung. Sonderlich viel schwerer dürfte er nicht sein, Indian-Motoren sind leichter als HDs, u.a. weil sie z.B. traditionell weniger Schwungmasse haben. Klarer Rückschritt? IMHO nein, auch wenn ich es nicht selbst so machen würde, wie auch schon in "meinem" Thread gesagt. Ich kann's aber durchaus nachvollziehen, weswegen der Kollege das Ding gebaut hat, vom Spaß an der Freud mal ab.
Dann zu den "Argumenten", was die Firma Indian betrifft: Wenn man sich mal die Preise für alte Chiefs und Fours anschaut, scheint die Lücke nicht ganz so klein zu sein, die Indian gelassen hat. Und anders um des anders sein willens ist bei mir ganz eindeutig mit Vincent bzw. Irving verbunden (das ausgerechnet der Motor im Chief-Fahrwerk Indian mal retten sollte...). Indian und HD waren - wie einige andere amerikanische Marken auch - eigentlich nur in Nuancen anders. Die Twins und Singles zum Ende hin, naja, andere Firmen hatten noch beklopptere Ideen kurz vor der Pleite, und wenn man sich mal den Spaß macht, "The Iron Redskin" von Sucher durchzulesen, sieht man einige Parallelen zum Ende der britischen Industrie - inkompetente Manager und Finanzjongleure waren da wohl auch das größere Problem als die Techniker.
Und als drittes Beispiel die angeblich schlechte Cobra: Ganz so übel kann's nicht gewesen sein, selbst die erste Roadster-Generation hat durchaus Rennen gewonnen, gegen E-Types, Corvette und die "zivileren" Varianten aus der Ferrari 250GT-Familie. Und das Daytona-Coupe hat einiges gewonnen, u.a. natürlich die 65er Spochtwagen-WM - allerdings erst, nachdem man die minderwertige AC-Basis auf links gedreht hatte und der Motor seine Leistung auch auf die Straße gebracht hat. Welcher Teil war da gleich noch amerikanisch und welcher britisch? Übrigens gilt bei der Cobra exakt dasselbe Argument wie oben: Die holt die Leistung über einen horrenden Hubraum, was natürlich nicht die Eleganz eines hochdrehenden V12 hat - dafür aber auch nicht dessen Aufwand und Verschleiss. Und wisst ihr, was die zweitbesten Motoren im Hinblick auf Mitteldrücke - nach F1-Motoren - sind? NASCAR-V8, und die drehen inzwischen in die Fünfstelligkeit rein. Derselbe o.g. Effekt - einfach und kompakt - hat übrigens auch dazu geführt, dass der Repco-V8 (amerikanischer Rumpfmotor mit australischen Köpfen, eine von nur zwei Konstruktionen von Irving, die mir richtig gut gefallen) im Brabham die erste 3l-F1-WM eingefahren hat, durch den Verzicht auf DOHC-Köpfe blieb der Motor im Querschnitt des Chassis, was eindeutig Aero-Vorteile brachte. Die Cossies brauchten bekanntlich ein Jahr länger, um ihren "besseren" Motor zu bauen. Technologisch betrachtet war er sicherlich besser und der Repco hatte nach dem Eintritt des DFV auch keine echte Chance mehr, dafür aber schon eine WM auf Tasche.
Nochmal zu beschreiben, warum was wo funktioniert, erspare ich mir mal.
Kurz gesagt: Sachlich betrachtet bleibt IMHO nicht viel von den "Argumenten" übrig.
Und was das Austeilen angeht: Martin, im zweiten oder dritten Posting in dem unsäglichen Ventilthread hast Du statt auf meine Argumente einzugehen gleich erstmal die abgelutschte "Theoretiker-ohne-Praxisbezug"-Keule ausgepackt. Ich entsinne mich an diverse Posts von Dir zu Umbauten, die irgendwer eingestellt hat, die ziemlich beleidigend waren, an solche Aussagen wie dass man dem Umbauer einen "glühenden Schraubenschlüssel um den Hals biegen" solle etc. - was ist so schwer daran anzuerkennen, dass andere Leut einen anderen Geschmack haben und für andere Ansätze evt. auch ganz andere Gründe? Du beleidigst gerne pauschal ziemlich große, undifferenzierte Gruppen, z.B. "die Japaner" - ohne offensichtlich eine Ahnung zu haben, wovon Du da redest. Also schau Dir mal an, was Du hier für hammerharte Aussagen postest, bei denen ich zumindest keine Ironie oder sonst irgendwasabmilderndes erkennen kann, bevor Du mir unterstellst, dass ich austeile - was btw. im Wortsinn nicht wirklich stimmt, wenn ich hier mal ernsthaft und ohne Humor jemand angehe, bist das in den absolut allermeisten Fällen Du, weil Du IMHO mal wieder irgendwo blindwütig mit dem Hammer draufdrischst, das kommt IMHO relativ häufig vor. Und das soll ausschliesslich an mir liegen und so gar nicht an Dir? Naja.
Martin sagte an anderer Stelle mal, dass er es nicht versteht, weil Du offensichtlich durchaus was zu sagen hast. Das geht mir ziemlich oft genauso, nur bin ich da weniger "nachgiebig" als er, vermutlich Berufskrankheit seinerseits. Ab und zu blitzt ja sogar Humor in Deinen Posts hervor - Jehova lässt grüßen. Warum also diese einfach nur stumpf beleidigenden Ausfälle? Willst Du als "engstirniger, voreingenommener Intoleranzling" wahrgenommen werden?
Tim