Martin hat geschrieben:Dass es funktioniert wird ja gar nicht grundsätzlich angezweifelt, die Frage muss doch aber wohl erlaubt sein, ob das der Weisheit letzter Schluss ist oder nicht.
Zu dem Thema - abseits der atmosphärischen Störungen - hier mal ein paar lesenswerte Hintergrundinfos:
die "Boyer exposed"-Seiten von Dynodave.Mal kurz der Versuch eines Überblicks, ich halte mich an die Norton-Seite, von Umph hab ich nunmal keine Ahnung:
Serienmäßig haben die Norton-Twins Kontake und Fliehkraftregler (AAU, auto advance unit), volle Frühzündung ist um die 30deg je nach Modell (Umph wohl nochmal deutlich weiter). Die AAU soll dafür sorgen, dass ab 2krpm volle Frühzündung ansteht. So wie ich meine Atlas gefahren habe, bin selbst ich als bekennende Tourenschw*chtel kaum jemals so tief gekommen. So gesehen bräuchte ein Magnet allerdings keine AAU, sofern er beim Ankicken mitspielt. Also, im Alltagsbetrieb so gut wie eine okinaale Kontaktzündung ist es wohl schon. Erschwerend für die AAU kommt hinzu, dass sie ziemlich empfindlich ist, was Schmierung, Verschleiß, Fertigungstoleranzen etc. angeht. Drei AAU, vier Zündkurven oder so.
Nu' hatte ich allerdings anfangs eine Rita, danach die Boyer drin und plane für die "zweite Restaurierung" mit einer Sachse. Die Boyer ist wesentlich langsamer in ihrer Zündungsverstellung und erreicht die 30deg erst bei 5krpm, was IMHO sinnvoll ist - auch wenn das alles immer nur eine "begründete Schätzung" sein kann, was der Motor nun wirklich bräuchte. Will sagen, da wäre der starr angetriebene Hunt eine Verschlechterung. Sachse kann man 9fach verstellen und wenn man meint wohl auch individuell programmieren lassen. Der nächste Schritt wäre eine Last-abhängige Kennfeld-Zündung, die bestimmt ihre Berechtigung hätte, aber das ist dann eher Spielerei. Es ist einfach eine Frage, was man machen will. Je später man zünden kann, um das Maximum aus dem Gemisch am jeweiligen Betriebspunkt rausholen kann, desto besser. Stumpf frühzünden ist einfach nicht so nett zum Kurbeltrieb.
Mein Zweitkrad hat sowas sehr rudimentär implementiert, da gibt es einen Unterdruck-Schalter, der bei einem bestimmten Saugrohrdruck einen Eingang der Zündung schaltet. IIRC reagiert die darauf mit einem Verschieben der gesamten Kennlinie um einige Grad, nimmt also bei hoher Last die Zündung wieder etwas zurück. Man kann diesen Schalter auch manuell ausführen, was ich mal gemacht habe, der Effekt ist spürbar, aber im Flachland auch eher witzfrei.
Nur mal als Verdeutlichung, warum ich einen starren Magnetantrieb etwas überspitzt als Shyceidee bezeichne, auch wenn es an sich funktioniert.
Tim
1946 Indian Chief-1956 Norton Dommie-1970 Norton Commando Roadster-1972 HD FLH1200 Electra Glide-1972 Norton Commando
1968 Lotus Elan+2-1997 Lotus Elise S160-1999 Lotus Elise
Parts falling of these vehicles are of the finest Angloamerican craftsmanship!